Lesepensum

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Garion

Re: Lesepensum

Beitrag von Garion »

Anne123 hat geschrieben: Allerdings stellt sich mir ohnehin die Frage, wie viele Aufsätze man in einer Dissertation verarbeitet haben sollte. In meiner Arbeit könnte ich mit ca. 200 Aufsätzen auskommen, aber wenn ich 60 Seiten lange Lit.verzeichnisse anderer Arbeiten sehe, zweifle ich wieder...
Mein Professor hat es eigentlich genau richtig gemacht und mich stark entlasten wollen - zum Teil auch, weil er wohl wenig Lust hat, zu lange Doktorarbeiten zu lesen. :wink: Er meinte, wir sollten eine 200-Seiten-Arbeit anpeilen (+-20). Etwa 100 Quellen würde er erwarten. Das finde ich eigentlich recht wenig.

Natürlich ist diese Quantifizierung sowieso immer schwierig, weil es ja einen großen Unterschied macht, ob ich eine empirische Studie nach der anderen kurz zusammenfasse oder mal eben "Das Kapitel" von Marx lese, was mir zwar nur drei Quellenangaben bringt, dafür aber auch drei Semester dauern dürfte.

Leider ist es wohl mein eigener Anspruch, der mir (s.o.) in die Quere kommt. Meinem Professor hätte eine viele kürzere Arbeit gereicht, allerdings finde ich die Eingrenzung schwierig, ohne Gefahr zu laufen, zu einfach zu werden.
crêpenoisette

Re: Lesepensum

Beitrag von crêpenoisette »

Ich finde es wie schon angesprochen wurde ("das Baby") schwierig, pauschale angaben zu treffen. Jede Dissertation ist anders und zu jedem Thema gibt es unterschiedlich viele Publikationen.
Ich habe momentan 10 Seiten à +/- 14 Titel, und viel mehr kommt da auch nicht mehr dazu. Ich habe zwar mehr gelesen, aber auf Summen die hier genannt wurden komme ich nicht :shock: .
Anne123
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Re: Lesepensum

Beitrag von Anne123 »

@ Crêpenoisette: Danke, Du beruhigst mich:-)
@ Garion: Kann es sein, dass wir beim gleichen Prof. promovieren? :-)
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crêpenoisette

Re: Lesepensum

Beitrag von crêpenoisette »

Das Wichtigste an der Diss ist dein Beitrag zur Forschung. Dazu solltest du die relevante Literatur gelesen haben, aber ich wage mal zu behaupten dass diese bei einer Forschungslücke keine unmöglichen Größen erreicht.

Mein DV möchte auch, dass ich Fußnoten setze à la "guck mal was ich alles gelesen habe", was aber wenig zur Argumentationskette im Fließtext beiträgt, allerdings halte ich davon nicht so viel. Mal sehen auf welchen Kompromiss ich mich einlassen kann.
Garion

Re: Lesepensum

Beitrag von Garion »

@ Garion: Kann es sein, dass wir beim gleichen Prof. promovieren? :-)
Nur wenn Deiner auch in München lehrt! :wink:
Garion

Re: Lesepensum

Beitrag von Garion »

crêpenoisette hat geschrieben:Mein DV möchte auch, dass ich Fußnoten setze à la "guck mal was ich alles gelesen habe", was aber wenig zur Argumentationskette im Fließtext beiträgt, allerdings halte ich davon nicht so viel. Mal sehen auf welchen Kompromiss ich mich einlassen kann.
Ja, das klingt wirklich nach dem Doktorandensyndrom: WIAW= Was ich alles weiß. :stressed: Dabei sagen Schreibratgeber doch, daß man Fußnoten als "Schatzkästlein" behandeln soll und nicht als "Rumpelkammer"!
Anne123
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Re: Lesepensum

Beitrag von Anne123 »

@ Crêpenoisette

Das Problem ist, dass es sich um ein qualitatives Forschungsprojekt handelt. Das heisst, ich muss in Teil I erst einmal jene Gebiete erfassen, die dann in Teil II, also der Empirie, zu hinterfragen sind. Beispiel: In Teil 1 lege ich dar, was Elefanten gerne essen und warum, außerdem wo sie leben, wie und warum sich ihr Lebensraum verändert hat. In Teil II führe ich dann Interviews mit den Elefanten durch. In Teil 1 könnte ich folglich gut 1000 Titel unterbringen.

@ Garion: Andere Richtung:-)
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Garion

Re: Lesepensum

Beitrag von Garion »

Anne123 hat geschrieben:Das Problem ist, dass es sich um ein qualitatives Forschungsprojekt handelt. Das heisst, ich muss in Teil I erst einmal jene Gebiete erfassen, die dann in Teil II, also der Empirie, zu hinterfragen sind. Beispiel: In Teil 1 lege ich dar, was Elefanten gerne essen und warum, außerdem wo sie leben, wie und warum sich ihr Lebensraum verändert hat. In Teil II führe ich dann Interviews mit den Elefanten durch. In Teil 1 könnte ich folglich gut 1000 Titel unterbringen.
Ja, so geht mir das auch! :blume:

Allerdings könnte man auch argumentieren, gerade wenn man nach der GTM arbeitet, daß man nicht alles vorher lesen muß, wenn es gar nicht für die Empirie relevant ist.
Anne123
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Re: Lesepensum

Beitrag von Anne123 »

@ Garion: Müsste man streng genommen nach GTM nicht gar nichts lesen? Komme mir ohnehin komisch vor. Letztendlich ist das doch alles ein wenig konstruiert...
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