Wechsel des Doktovaters: Eigene Erfahrungen?

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Ingwer-Holunder

Wechsel des Doktovaters: Eigene Erfahrungen?

Beitrag von Ingwer-Holunder »

Hat jemand schonmal den Doktorvater gewechselt oder...
...kennt jemanden der das getan hat? Vor allem mit fertiger Diss?

Ich habe die Seite / das Forum hier mal durchforstet und da steht ja viel über für und wieder und die Probleme etc. aber ich wäre mal interessiert wie sowas wirklich abläuft.

Ich habe eine fertige Diss - nach fünf Jahren - meine Promotion ist an der Uni seit 2008 angenommen, Promotionsverfahren läuft noch bis Herbst 2013. Ich habe 3,5 Jahre als WiMi bei meinem Doktorvater gearbeitet und habe dann in eine Post-Doc Stelle in ein Institut in eine andere Stadt gewechselt, da meine Diss laut Zweit-Betreuer quasi durch war. An der Uni konnte ich nicht mehr bleiben - mein Prof hat mir irgendwie übel genommen dass ich schwer krank wurde - Tumor. Ich bin ein halbes Jahr ausgefallen und danach musste ich von einer halben Stelle auf eine viertel Stelle down-graden, weil mein Prof meinte eine halbe Stelle ging nicht mehr - dass obwohl ich nen Vertrag hatte. Aber egal ich wollte die Diss nicht gefährden und hab so ziemlich alles mit mir machen lassen. Hab meine Krankheit auch nie zum Thema gemacht, also mein Lehrstuhl weiß nicht mal was ich hatte. Aber irgendwie war danach alles sehr komisch. Na ja, habe die Diss also fertig geschrieben und im März '11 zur Vorkorrektur eingereicht. Danach darf man dann offiziell einreichen und dann geht es in der Regel schnell. Mein Prof hat mir ein Feedback im Dez '11 (datiert vom Aug '11...) gegeben. Ich hatte den Eindruck er hat die Arbeit nur überflogen, aber das kannte ich ja - sonst hat er immer nur Abbildungen geguckt und fand die dann nicht aussagekräftig genug - er hat den Text nicht gelesen... Aber bei meinen Abbildungen macht mir keiner was vor - ich bin diejenige die immer alle Abbildungen und Folien macht und das muss ja nen Grund haben?!

Ich habe die Diss nach Überarbeitung meinem Zweit-Gutachter/-Betreuer im Jan '12 gegeben und der hat sie angeblich korrigiert und dann das korrigierte Manuskript verloren! Yepp, dann hat er wochenlang gesucht und schließlich hat er es dann neu gemacht. Da er in die erste verlorene Korrektur viel Zeit gesteckt hat hat er die zweite dann oberflächlich und mit den Worten "Ich lese die Arbeit jetzt nicht mehr!" mir Ende Mai '12 gegeben.

Nochmal Überarbeiten und im Juni hab ich die dann meinem Prof geschickt. Keine Antwort. Nach drei Wochen hab ich vorsichtig angerufen – ob die Arbeit angekommen sei? Da wurde ich recht dumpf am Telefon abgewimmelt, jetzt wäre gerade zu viel Stress. Oh, ich kenne sein Arbeitsverhalten und dort haben nur die WiMis Stress.

Mein aktueller Arbeitgeber hat mir beim Einstieg (Jul '11) eine sehr großzügige Frist zur Nachreichung des Titels gewährt (Jan '13) - ist Standard hier bei uns. Aber die fragen sich natürlich auch ob das klappt und im Juli 12 hat mich mein Chef auch drauf hingewiesen. Ich habe das meinem Prof Ende Juli dann auch mitgeteilt, dass ich bitte den Einreichungstermin im November wahrnehmen möchte und ich ansonsten meinen Job verliere. Keine Reaktion – bis heute nicht.

Zwischenzeitlich hat ein befreundeter dritter Prof meine Arbeit lektoriert – er kommt aus einem anderen Fachgebiet, aber hat auch einen Schwerpunkt zu meinem Thema und in dem Bereich diverse Arbeiten betreut / begutachtet. Der hat es geschafft meine Arbeit in weniger als einem Monat inhaltlich und formal zu lektorieren und meinte die Arbeit sei vllt kein wissenschaftliches Glanzstück, aber die ist handwerklich top und ich soll bloß einreichen, die Arbeit wäre auf jeden Fall bestanden.

Naja, an meinem Doktorvater vorbei einzureichen traue ich mich nicht bzw. da fürchte ich er lässt mich durchfallen, ich habe ihn schon erlebt wie er auf Disputationen auf einmal gegen die eigenen Leute schießt besonders wenn er sich übergangen fühlt. Ich habe im September meinen Zweit-Gutachter, zu dem ich ja immer ein freundschaftliches Verhältnis hatte, gebeten er möge den Doktorvater bitte ansprechen, weil ich nichts höre. Mein Zweit-Gutachter ist für mich die letzten Wochen auch nicht mehr erreichbar gewesen und teilte mir dann per Mail mit mein Doktorvater habe einen sehr schlechten Eindruck von meiner Diss und würde mir eine Mail schreiben. Ich habe diese Email nie bekommen. Jetzt haben die beiden angeblich mal wieder über meine Diss diskutiert – hat mir mein Zweit-Gutachter Anfang der Woche geschrieben. Er hat mir aber nicht geschrieben über was – ich habe natürlich sofort nach der Mail bei ihm angerufen – ging keiner ran und ich weiß sicher, dass er die Woche im Büro war.

Ich habe mir die letzten Jahre so viel gefallen lassen, habe so viel auch für meinen Zweit-Gutachter getan etc. Selbst als er meine komplette Diss verloren hat.

Ich mag einfach nicht mehr – seit 2009, da änderte sich die Stimmung am Lehrstuhl, eine Mitarbeiterin wurde „gegangen“ und dann wurde ich krank, denke ich echt ich bin in einem schlechten Film. Jetzt muss mir doch mal was gutes passieren. Ich will auch irgendwie nicht abbrechen, weil ich habe ich da jahrelang durchgebissen und habe ja das Feedback, dass die Arbeit bestanden sein muss.

Ich bin immer noch so wahnsinnig motiviert und möchte mein Thema beenden. Ich möchte echt wieder Lebensqualität gewinnen.

Das Ding ist einfach auch, wenn ich mit dem Vorsitzenden des Promotionsausschusses und dem Dekan etc. spreche – bewerten muss meine Dissertation mein Doktorvater und ich glaube er wird die Arbeit durchfallen lassen.
Zuletzt geändert von Sebastian am 08.11.2012, 16:34, insgesamt 3-mal geändert.
Grund: Betreff für die automatische Verlinkung geändert.
epikur
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Re: Hat jemand schonmal den Doktorvater gewechselt oder...

Beitrag von epikur »

Das ist wirklich eine üble Geschichte :twisted:
Leider hört man immer wieder, daß einzelne Profs ihre Machtposition mißbrauchen, um Studenten, Doktoranden und Mitarbeiter wie Leibeigene zu behandeln, zu demütigen und zu mobben - und sie wie eine "heiße Kartoffel" fallen zu lassen, wenn ihnen irgend etwas nicht paßt!
Vielleicht wäre es besser gewesen, wenn Dein DV in groben Zügen erfahren hätte, daß Du nicht "krank gefeiert" hast, sondern tatsächlich sehr schwer und lebensbedrohlich erkrankt warst. Nicht um Mitleid zu erheischen, sondern damit er im Bilde ist. Normalerweise (wenn er kein völlig durchgeknallter, gemeingefährlicher Psychotpath ist) hätte es ihn geradezu gezwungen, ein wenig mehr Verständnis zu zeigen. Aber das wird wahrscheinlich zu spät sein.
So riecht das Ganze sehr nach Mobbing - der will Dich wahrscheinlich noch lange zappeln lassen, um Dich dann vielleicht durchfallen zu lassen, bestenfalls jedoch mit "Rite" abzuspeisen! Und der Zweitgutacher spielt auch eine zwielichtige Rolle, scheint nicht mit offenen Karten zu spielen und nicht so wirklich auf Deiner Seite zu sein...! Vielleicht meint dieser es gar nicht böse, befindet sich aber in einem Loyalitätskonflikt. Das ist ihm wahrscheinlich alles unangenehm, deshalb geht er auch nicht an´s Telefon... :oops:

Für mein Dafürhalten: Wenn Du eine gute Möglichkeit findest, zu wechseln, dann wechsel!!!
Vielleicht ist die Lösung sehr nahe: Wie wär´s denn mit dem Prof., der Deine Arbeit lektoriert hat?!? Der kennt Deine Arbeit gut, hat sich schon viel damit beschäftigt - und findet sie zumindest einigermaßen...! Kennt er Deine Situation, weiß er, in welchen Nöten Du bist? Rede mal mit ihm! Selbst wenn er es selbst nicht kann oder will, weiß er sicher jemanden, der in Frage kommt.
Allerdings solltest Du Dir im Klaren darüber sein, daß ein Wechsel, selbst im günstigsten Fall, fast immer mit einer Zeitverzögerung verbunden ist. Ein neuer Betreuer will meistens seine "Duftmarke" hinterlassen und verlangt fast immer Änderungen. Darauf solltest Du Deinen Arbeitgeber schonend vorbereiten!

Viel Glück wünscht

epikur
Ingwer-Holunder

Re: Hat jemand schonmal den Doktorvater gewechselt oder...

Beitrag von Ingwer-Holunder »

Der Prof, der meine Arbeit lektoriert hat ist in einem anderen Fachbereich und da wird meine Diss nicht angenommen. Er kennt die ganze Geschichte und meint halt ich soll einfach einreichen, weil die Arbeit nicht durchfallen kann - vorher allerdings soll ich den Promotionsausschußvorsitzenden und Dekan noch über mein Problem informieren. Allerdings habe ich Angst, dass die eher zu meinen Doktorvater halten.

Ich fand halt immer das mein Gesundheitszustand niemanden zu interessieren hat - die Welt ist klein etc. und ich will ja auch weiterhin nen Job bekommen. Nur mein Problem ist, dass es zur Zeit wahrscheinlich ist, dass es wieder kommt und ich möchte irgendwie nur eine bedrohliche Situation aufeinmal. Ich wollte aber nie aus Mitleid promoviert werden, sondern aufgrund meiner Leistung. Ich bin gerade in einem Dilemma, da mein Zweit-Gutachter auch bei meinem jetzigen Arbeitgeber bekannt ist. Ist ja nicht sicher, dass meine Krankheit wieder ausbricht und da will ich nicht schlafende Hunde wecken. Aber diesmal wäre es schön im Vorfeld die Diss weg zu haben. Es ist schon extrem belastend nach ner OP aufzuwachen und die ganze Zeit zu denken - "Oh, Gott die Diss - lass mich nicht meine letzten Jahre verschwendet haben."

Zeit ist einfach gerade das was mir fehlt...
epikur
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Re: Hat jemand schonmal den Doktorvater gewechselt oder...

Beitrag von epikur »

Hallo Ingwer-Holunder!

Deine Worte haben mich sehr erschrocken und berührt!!!
Ich weiß nicht, was ich Dir raten soll, nur so viel:
Irgendwie habe ich Zweifel, ob es richtig ist, in Deiner Situation der Dissertation eine solche Relevanz zu geben.
Man jagt oft im Leben Dingen hinterher, die am Ende des Tages gar nicht so wichtig sind wie man geglaubt hat - da nehme ich mich nicht aus...!
Wirklich wichtig ist, daß Du Dich nicht aufgibst und alles daran setzt, wieder gesund zu werden!!! Denn das wünsche ich Dir von Herzen!
Eines möchte ich Dir zudem dringend, dringend raten:
Suche Dir bitte unbedingt, schnellstmöglich einen guten Psychologen bzw. Psychotherapeuten, mit dem Du offen und vertrauensvoll über Deine Situation sprechen kannst!!!

Alles Gute wünscht Dir

epikur
Ingwer-Holunder

Re: Hat jemand schonmal den Doktorvater gewechselt oder...

Beitrag von Ingwer-Holunder »

Den brauche ich glaube ich auch - ich habe mit meinem Zweit-Betreuer gesprochen und der hat meine Arbeit - die überarbeitet und lektoriert wurde - nicht gelesen oder auch nur reingeschaut... Er ist noch auf dem Stand von Januar 2012 - danach habe ich ja seine ganzen Änderungen eingepflegt und diverses geändert... Über was hat er dann bitte mit meinem Doktorvater diskutiert? Er meinte auch mehrmals mein DV hätte die Diss gelesen, ich kenn den Typen - ich weiß, dass er Arbeiten nie liest, gerade mal überfliegt und am liebsten streicht, damit er es nicht lesen muss. Dann hat er mir natürlich auch nur das erzählt was er beim letzten Mal geändert haben wollte... Er hat nicht mal geschaut, ob es jetzt so war wie er es haben wollte.

Falls jeamnd einen Prof. kennt der gerne eine Doktorandin mit fertiger Diss und fertigen Nerven übernimmt und alles schnell abwickelt. Bitte melden!
jelva

Re: Hat jemand schonmal den Doktorvater gewechselt oder...

Beitrag von jelva »

Hallo!

Oje, es tut mir sehr leid, zu lesen, was dir passiert ist. Zunächst wünsche ich dir gute Besserung und viel Kraft!!! :blume:

Ich kann dir leider keinen Tipp gegen, dir nur sagen, dass ich in der selben Lage bin wie Du. Hab auch eingereicht und aufgrund von Verfahrensfehlern (nicht von meiner Seite) muss ich ebenso nach neuen Prüfern suchen. Ich habe wohl ein Vorschlagsrecht. Weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Mein Thema ist so speziell (naja wie viele) und wer nimmt denn eine fertige Doktorandin? Ich gege davon aus, dass man dann vieles ändern muss, um den Vorstellungen des neuen Prüfers gerecht zu werden. Wie hier schon erwähnt wurde...die "Duftnote"

Also alles sehr aufwendig.

ABER: wenn du schon so viele Jahre da rein investiert hast, bleib dran! Ich versuche es auch...lass dich nicht ermutigen und gehe am besten in die Sprechstunden aller Profs, die in Frage kämen und erzähle ihnen von deiner Geschichte. So hatte ich es vor, ist vielleicht besser als Mail-Kontakt.

Kommen denn nur Profs deiner Uni in Frage oder werden auch externe Betreuer gestattet? Müssen diese habilitiert sein?

Lg und alles Gute!!
Ingwer-Holunder

Re: Wechsel des Doktovaters: Eigene Erfahrungen?

Beitrag von Ingwer-Holunder »

Ich glaube nicht, dass ein anderer Prof. von meiner Uni das übernehmen würde, wenn selbst mein Zweit-Gutachter, zu dem ich über lange Jahre ein freundschaftliches Verhältnis gepflegt habe - dachte ich jedenfalls - nicht für mich eintritt. Einen anderen Prof in dem Bereich zu finden ist auch nicht leicht. Ein Kollge von mir, der in einem ähnlichen Bereich schreiben will hat 1,5 Jahre nach einem Betreuer gesucht und er hatte keine fertige Diss sondern stand am Anfang.

Ich habe ja auch mit dem Zweit-Gutachter meine Diss besprochen und habe seine Ratschläge immer umgesetzt - ich dachte da mein DV und er auch freundschaftlich mitander stehen, sich seit Jahren kennen und sich regelmäßig treffen, dass sie sich auch mal austauschen bzw. mein Zweit-Gutachter auch im Sinne meines DV handelt. Aber dem war wohl nicht so...

Mein DV hat mir jetzt auf mein Email vom Juni geantwortet - er wird mein Diss nicht annehmen. Der Zweit-Gutachter ist nicht mehr erreichbar und der Prof, der mein Lektorat gemacht hat ist komplett fassungslos und meint er hat schon viel erlebt, aber das alles sprengt den Rahmen... Er rät mir jetzt auch nicht mehr andere Prof von meiner Uni anzusprechen, weil das erst recht den Stolz meines DVs ankratzen könnte und ihn vollkommen unberechenbar macht.

Ich steh kurz davor wieder operiert zu werden bzw. versuche immer noch eine OP zu verhindern und bin einfach nur verzweifelt. Ich steh meine Tage nur unter starken Schmerzmitteln durch und komm mir ziemlich bekloppt vor....

So long, sollte irgendwann meine Diss durch sein, werde ich irgendwas gegen diesen Menschen unternehmen. Ich bin jetzt einfach nur traurig.
Ohneworte

Re: Wechsel des Doktovaters: Eigene Erfahrungen?

Beitrag von Ohneworte »

obwohl mich ja sehr die Gründe interessieren, die es geben könnte, dass ein DV eine von ihm betreute Arbeit nicht mehr annimmt, soll es hier in erster Linie um Dich gehen:

An Deiner Stelle würde ich folgendes machen:
Deine Gesundheit geht über alles !!! Da lass mal die Doktorarbeit links liegen. Die hast Du geschrieben und die läuft Dir auch nicht mehr weg.

Lass Gras über diese Sache wachsen. Wenn es Dir dann besser geht und Du nicht mehr so sehr auf Schmerzmittel angewiesen bist, schreibe Deinem DV einen Brief.
Zeige ihm, dass Du seine Entscheidung respektierst (auch wenn Du das aus mir sehr verständlichen Gründen nicht kannst), frage ihn aber, ob er irgendeine Möglichkeit der Verbesserung Deiner Dissertation sieht oder ob er einen anderen Weg sieht / einen anderen Betreuer kennt, der Dich zum Ziel bringen kann. Sollte er auf diesen Brief nicht antworten, suche Dir einen neuen Betreuer an einer neuen Uni. Oder schau in die Promotionsordnung Deiner Uni oder einer anderen Uni, ob Du Deine Diss auch ohne Betreuer zur Disputation anmelden kannst, dann werden die Gutachten vom Promotionsbüro eingeholt, dies verspricht zwar keine gute Note, aber eine schlechte Noten für die Diss kann es auch auf "ganz normalem Wege" geben. An einer Uni wird das vermutlich mit neuen Auflagen verbunden sein (Scheine, ...), deshalb versuche erst einmal die Sache noch an Deiner alten Uni irgendwie durchzuboxen. Aber warte erst einmal, bis sich die Fronten wieder beruhigt haben und es Dir wieder besser geht.

GUTE BESSERUNG.
Ingwer-Holunder

Re: Wechsel des Doktovaters: Eigene Erfahrungen?

Beitrag von Ingwer-Holunder »

Danke - die Gründe bei meinem DV kann ich mir nicht erklären - ich versuche es schon seit zwei Jahren - die sind nicht fachlicher Natur soweit bin ich schonmal und ich glaube sie haben noch nicht mal was mit mir zu tun bzw. das ich einen echten Fehler gemacht habe, sondern maximal ist ein Missverständnis zwischen uns. Evtl. passt ihm mein neuer Job nicht - eigentlich eine sehr gute Adresse - oder ich arbeite zu eng mit einer Kollegin, die er als dumm empfindet. (Ist leider wirklich so, sie ist kein Prof. aber in unserem Fachgebiet eine Institution / quasi ein Guru und international sehr bekannt. Ich empfinde es als Ehre mit ihr zu arbeiten, aber mein DV hat oft zum Ausdruck gebracht wie wenig er von ihr hält...) Evtl. habe ich mich nicht gut genug verabschiedet bevor ich den Job gewechselt habe.

Ich habe zum Verhalten meines DV schon soviele Theorien gehabt - hätte ich ein Buch drüber schreiben können. Wenn wir uns persönlich treffen ist er immer nett und wir unterhalten uns ganz normal, er hat leider nur kein Interesse an meiner Arbeit bzw. diese irgendwie vernüftig zu betreuen. Er gibt mir ja auch keine genauen Hinweise wie er es gerne hätte. Ich habe wirklich viel Respekt vor ihm - warum weiß ich selbst nicht, aber ich bin ihm nie krumm gekommen. Ich bin echt ein direkter Mensch und habe Probleme am Lehrstuhl immer direkt angesprochen. Ich war bei Gesprächen immer vorbereitet und habe versucht alle seine noch so komischen Geistesblitze umzusetzen.

Das größte Problem ist einfach, dass mein DV nicht über Probleme sprechen kann. Er kann Probleme nicht bennen und ignoriert sie lieber - Mobbing ist er aber nicht abgeneigt. Er hat während meiner Zeit als WiMi eine Mitarbeiterin, die über 3 Jahre am Lehrstuhl war "gegangen". Weder sie noch wir haben jemals die Gründe erfahren, er hat ihr nur gesagt man solle sich besser trennen und uns hat er erzählt sie hätte einen anderen Job. Da wir Mitarbeiter alle freundschaftlich verbandelt waren und diese Kollegin eine meiner besten Freundinnen ist kannten wir die Wahrheit. Aber das eigentlich Problem kannten wir nicht, da er das Problem nicht ansprechen konnte. Meine Kollegin hat natürlich nachgebohrt bei ihm, aber er sagte nur "Ach sie wissen doch ich kann über sowas nicht reden." Was haben wir damals wochenlang über die Gründe sinniert. Jeder hatte natürlich Angste der/die nächste zu sein. Es gab keine Abmahnung oder Kündigung, einfach nur wir sollten und besser trennen. Evtl. ist das auch das Problem, dass ich mit ihr befreundet bin?

Ich weiß es nicht und mein DV wird es mir nicht sagen. Einfach eine blöde Geschichte. Ich musste das mal alles loswerden. Ich habe mit sovielen Leuten gesprochen, mit ehemaligen Doktoranden etc. aber niemand kann sich sein Verhalten erklären.
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