Was das Thema angeht, stimme ich Carlo absolut zu. Diss-Themen ergeben sich oft aus Qualifizierungsarbeiten. Da die Dissertation eine die Fähigkeit zu selbstständigem wissenschaftlichen Forschen nachweisen soll und man einen neuen Beitrag zur Wissenschaft leistet, ist klar, dass Du in der Diss nicht 1:1 das selber bearbeiten kannst wie in der Diplomarabeit. Aber dann wäre die Diplomarbeit auch arg lang...
Im Ernst: Es ist zumeist kein Problem, wenn die Diplom-/Masterarbeit Vorarbeit für die Diss ist und man sich dann auch darauf bezieht (durch Zitate). Du solltest natürlich vermeiden, die eine super Knaller-Frage schon vorab zu beantworten, denn dann hast Du ja kein "neues" Thema für die Diss. Und ich würde das auch am Anfang der Betreuung mit dem (potentiellen) Doktorvater thematisieren, dass es bereits Vorarbeit von Dir gibt. Ansonstan: Klar, auf eine gute Diplom-Note hinarbeiten! Denn die ist oft Eintrittskarte zu Professoren, sofern noch kein persönlicher Kontakt besteht. Wenn der Doktorvater weiß, dass Du zu dem Thema weiterarbeiten willst, ist es gut möglich, dass er sich die Diplomarbeit als Arbeitsprobe schicken läßt.
Damit auch zu Jonnys weiteren Fragen:
1) Such Dir jemand, der thematisch oder methodisch zu dem passt, was Du untersuchen möchtest. Wenn Du das Feld noch nicht gut genug dafür kennst, um das einschätzen zu können, dann achte bei der theoretischen Auseinandersetzung mit dem Diplomarbeitsthema darauf, wer schon mal was zu dem Thema veröffentlicht hat oder such nach Leuten, die sich zumindest in einem ähnlichen Bereich tummeln und Deine Fragestellung/methodische Herangehensweise spannend finden könnten. Dann (wichtiger Punkt VOR Kontaktuafnahme mit dem möglichen Doktorvater!) guck in die Promotionsordnung der Uni des Kandidaten. Denn nicht an allen Unis kann man problemlos extern promovieren oder es werden bestimmte Voraussetzungen verlangt, wenn diese Uni nicht die eigene Alma Mater ist. Wenn es da keine Probleme gibt: Freundliche Mail oder Anruf mit kurzer Themenvorstellung und Anfrage, ob er/sie Zeit für ein persönliches Gesrpräch hätte, in dem Du Deine Idee kurz vorstellen könnest. Denn man muss ja auch mal sehen, ob man sich gegenseitig nett findet, das geht nur über ein persönliches Treffen.
2) Das hängt (neben den in der Promotionsordnung festgelegten Voraussetzungen) stark vom Prof. ab. Dem einen sind hervorragende Noten super wichtig, der andere guckt eher danach, ob er das Thema des Doktoranden spannend findet. Meine persönliche Erfahrung: Wenn den Prof. Dein Thema interessiert, dann ist der Rest nicht so wichtig. Dann kann es egal sein, ob Du jetzt Dein Diplom mit 1,0 gemacht hast oder nicht. Es muss natürlich schon absehbar sein, dass die Diss erfolgreich abgeschlossen werden kann, und das wird schwierig, wenn Du nur grade mal so mit Hängen und Würgen mit einer 4,0 das Diplom bestanden hast. Ich denke, mann muss den Prof. einfach für seine Idee interessieren können. Das sind auch nur Menschen, und die wollen sich nicht am Ende durch ein dickes Buch quälen müssen, wenn sie das Thema nicht im Geringsten interessiert...