Literatursammlung: Fotografie als Alternative zum Scannen?

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michi

Literatursammlung: Fotografie als Alternative zum Scannen?

Beitrag von michi »

Hi,

ich habe heute mal eine Frage an die Diss-erfahreneren User.

Ich werde demnächst meine 1. große Literaturrecherche beenden und dann mit dem Lesen beginnen. Mein Problem ist allerdings, dass ich vollzeit arbeite und daher leider nicht so viel Zeit in der Bibliothek verbringen kann. Da das Kopieren von so viel LIteratur ziemlich ins Geld geht, hab ich mir gedacht, ich könnte die Zeitschriftenartikel, die ich brauche, ja einscannen oder abfotografieren und dann zu Hause auswerten.

Leider gibts bei uns in der Bib keinen Scanner, sodass ich mir nun überlegt hab, einen mobilen Scanner anzuschaffen. Oder meint ihr, es funktioniert auch, wenn man mit der Digitalkamera die SEiten abfotografiert? Hat das jemand schon mal gemacht?

Ich würde mich über eure Erfahrungen freuen. Evtl. hat ja auch jemand einen mobilen Scanner und kann Empfehlungen aussprechen - es gibt ja so viele Produkte, und manche sind auf amazon ja nicht so gut bewertet - ist halt auch immer die Frage, wofür man das Ding verwendet.

Ich würde mich sehr über eure Erfarhungen freuen,

glg michi
Zuletzt geändert von Sebastian am 04.11.2012, 09:43, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Betreffe für die Suchmaschine ergänzt.
Meggy

Re: scannen oder fotografieren

Beitrag von Meggy »

Hallo Michi,
vermutlich nicht so richtig hilfreich - Erfahrungen mit Scanner/Scannen hab ich keine. Bei uns ist es aber so, dass man im Uni-Copyshop (NICHT direkt in der Bib) sehr SEHR günstige Kopierkarten (z.B. für 500 oder 1000 Kopien) erwerben kann, die es wirklich günstig machen, zu kopieren (OK, Zeit kostet es immer noch, da man auch die Bücher von der Bib in den Copyshop tragen, kopieren, zurückbringen muss, aber Zeit kostet das scannen ja dann auch). Vielleicht gibts sowas bei Euch an oder in der Nähe der Uni auch?
Weiter ist es bei uns momentan sogar so, dass Mitarbeiter der Uni Zeitschriftenartikel o.ä. bestellen können (bei diversen kostenpflichtigen Diensten oder Journals) und das dann erstattet bekommen können. Gibts sowas bei Euch auch? Kannst Du evtl. jemanden (Betreuer, DV) fragen, ob die ein paar Sachen (natürlich vermutlich nicht im "großen" Stil für 1000ende Artikel) auf so einem Weg für Dich organisieren können (oder Du sie bestellst und die sie abrechnen, keine Ahnung was wie wo anders möglich ist :wink: )

LG
Meggy
michi

Re: Literatursammlung: Fotografie als Alternative zum Scanne

Beitrag von michi »

Danke Meggy,

an sowas hab ich auch schon gedacht. Bei einer der beiden Bibliotheken, wo ich hauptsächlich bin, gibt es die Möglichkeit, in den Copyshop zu gehen - wirklich günstig ist das aber leider auch nicht bei der Anzahl von Kopien, die ich wohl machen muss.

Bei der anderen Bibliothek gibt es diese Möglichkeit leider nicht, sodass ich wirklich aufs scannen / fotografieren angewiesen sein werde.

Aber danke jedenfalls für deine TIpps, ich werde mal nachfragen, ob etwas davon möglich wäre!
Thales

Re: Literatursammlung: Fotografie als Alternative zum Scanne

Beitrag von Thales »

Hallo Michi,

ich habe mal eine Veröffentlichung von 1913 abfotografiert, da ich sie nicht auf den Scanner oder Kopierer legen wollte.
Ich habe allerdings eine digitale Spiegelreflexkamera verwendet, diese auf ein Stativ geschraubt und recht senkrecht über das Buch eingestellt. Du musst eben auf eine gute, möglichst gleichmäßige Ausleuchtung aller Bereiche achten. Von Blitz würde ich tendenziell abraten, das kann funktionieren, kommt aber auf das Papier an (Spiegelungen, blenden).
Weitere Schwierigkeit ist eben, wenn du ohne Stativ fotographierst, dass es zu verzerrungen kommt. Auch hier musst du darauf achten, dass alles zumindest lesbar ist, evenutell sogar mit einer Texterkennung. Zu überlegen ist auch eventuell, ob du die Sachen auf den Boden legen kannst/ darfst um eine gute Entfernung hin zu bekommen (Mindestabstand der Kamera um scharf zu stellen).

Alles in allem, das kann schon funktionieren, aber es wird anstrengend.
Viel Erfolg.
michi

Re: Literatursammlung: Fotografie als Alternative zum Scanne

Beitrag von michi »

da hast du recht, thales
vielleicht wäre ich mit so einem mobilen handscanner, den man einfach über die seiten zieht, doch besser beraten?

wobei, es würde mir schon reichen, wenn die schrift lesbar bliebe, muss auch nicht ins texterkennungsprogramm, sondern ich muss es einfach nachher am bildschirm oder am ausdruck noch lesen können...
MastaofDissasta

Re: Literatursammlung: Fotografie als Alternative zum Scanne

Beitrag von MastaofDissasta »

Hallo michi,

ich hab so einen mobilen Handscanner und hab damit wirklich gute Erfahrungen gemacht. Ich brauchte Daten aus alten offiziellen Veröffentlichungen, die nur im Keller der Uni-Bib rumstanden, wo es keinen Kopierer oder Scanner gab. Der Zeitaufwand war allerdings deutlich größer als beim Fotografieren (grob geschätzt brauchte ich immer so zehn Sekunden, um ihn über eine Seite zu ziehen und dann zu warten, bis das Bild wirklich erfasst war), dafür war die Qualität besser und ich konnte z.B., wenn auf dem Ausdruck etwas nicht zu lesen war, das Bild vergrößern. Allerdings war es überraschend schwierig einen guten Handscanner zu finden. Bei den Elektronik-Ketten gab es nur so Mäuse, die nicht DinA4 erfasst haben und am Ende hab ich ihn mir von meinem Vater zu Weihnachten schenken lassen, der ihn - glaube ich - in England bestellt hat. In Summe habe ich ~1500 Scans gemacht und davon waren vielleicht 5 nicht zu lesen, das lag dann aber auch daran, dass ich das "Error"-Lämpchen ignoriert hatte.

Nachtrag: Ich würd' aber beides nehmen, Scanner und Digitalkamera. Der Scanner versagt nämlich immer dann, wenn die Zeitschriften schlecht gebunden wurden und deswegen nicht ganz "platt" sind - in den Fällen ist das Foto sicher besser.
Amalia

Re: Literatursammlung: Fotografie als Alternative zum Scanne

Beitrag von Amalia »

Ich habe gefühlt eine Million Archivalien abfotografiert; mit einer handelsüblichen Kompaktdigitalkamera. Wichtigste Features: Blitz und Ton (!) waren ausschaltbar und sie hatte einen Makromodus. Ein Stativ hatte ich nicht. Wenn ich gerade stehe und beide Hände an der Kamera habe, verwackele ich so gut wie nie etwas. (Bei den ersten Testläufen habe ich jede Seite zweimal fotografiert. Da ich kaum Ausschuss hatte, habe ich das schnell bleiben lassen.)
Die Fotos habe ich dann am PC in s/w umgewandelt und ausgedruckt.
Das Ergebnis war gut lesbar. Von der Qualität allerdings etwas schlechter als Kopien, da es durch den Buchfalz meist leicht Verzehrungen gab. Ob ein Texterkennungsprogramm die Fotos hätte verarbeiten können, weiß ich nicht. Das meiste war in Fraktur ….

Alles Gute!
A.
Zuletzt geändert von Amalia am 04.11.2012, 16:33, insgesamt 1-mal geändert.
bbb

Re: Literatursammlung: Fotografie als Alternative zum Scanne

Beitrag von bbb »

Hallo michi,

ich habe auch schon Buchseiten und Paper mit einer einfachen Digitalkamera (4 Megapixel) digitalisiert.
Wie schon von Amalia gesagt: Makromodus und Blitz sind wichtig, wobei Blitz ggf. stören kann, wenn das Papier eher glatt und spiegelnd ist.
Ich weiß nicht, wie schnell aktuelle USB-Scanner sind, aber mit der Kamera geht es eben sehr schnell.
Klar, man darf nicht verwackeln und muss sie einigermaßen gerade halten, bei dickeren Büchern ist natürlich das Problem, dass die Seiten sich wölben und entsprechend verzerrt sind (bzw. ganz innen schlecht lesbar, wenn man das Buch nicht richtig platt drücken kann oder will.

Eine Texterkennung war im großen und ganzen auch erfolgreich - dafür reicht die Auflösung idR gut.
Problematisch ist eben die gleichmäßige Ausleuchtung und das Handling bei Büchern.

Wenn es bei Dir in erster Linie um Zeitschriftenartikel geht, würde ich schauen, ob Du sie nicht über die UB oder das Institut als PDF bekommen kannst - das erspart viel Mühe, Du hast eine echte Volltext-Suchmöglichkeit, geringen Speicherplatz und viele andere Vorzüge.

Aber ansonsten ist die DigiCam eine gute und schnelle Alternative.

In unserer UB gibt es übrigens auch Buchscanner, die mit 300dpi auf USB-Stick "kopieren" können - das ist natürlich deutlich besser als die Digicam von der Qualität her.
michi

Re: Literatursammlung: Fotografie als Alternative zum Scanne

Beitrag von michi »

wow, danke danke danke für eure antworten!!!

ich werde es erstmal mit der kamera probieren - die habe ich und das kostet erstmal nichts. wenn das nicht klappen sollte, werde ich mir so einen mobilen handscanner zulegen

@mastaofdissasta: welche marke bzw. welches modell hast du? auf amazon gibt es ganz viele mobile handscanner zu kaufen, aber viele haben schlechte bewertungen, und ich möchte nicht 100 euro für ein ding ausgeben, das dann nur mist produziert.... :?
MastaofDissasta

Re: Literatursammlung: Fotografie als Alternative zum Scanne

Beitrag von MastaofDissasta »

@michi: irisscan 2 executive. Der hat auch einmal eine schlechte Bewertung erhalten, da mopperte aber ein MacUser, dass die OCR-Software für Macs keine Vorteile bietet. Er hätte mit einem anderen OCR-Programm (für etwas 50,- €) und Fotos bessere Erfahrungen gemacht. Ich hab die Texterkennung nicht verwendet (eigentlich schade, wenn ich jetzt so darüber nachdenke, ...) deswegen kann ich dazu nicht viel sagen.
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