Berufsbegleitend promovieren

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ffrm

Re: Berufsbegleitend promovieren

Beitrag von ffrm »

Da habe ich auch große Bedenken, "mal eben" ein Thema zu entwickeln.

Ich will die Diss ja gar nicht alleine im Kämmerlein schreiben, ich bin gerne bereit mit meinem DV zu treffen und auszutauschen, nur halt nicht sieben Tage die Woche, sondern vielleicht eher 2-3...
Laplace

Re: Berufsbegleitend promovieren

Beitrag von Laplace »

Ich will die Diss ja gar nicht alleine im Kämmerlein schreiben, ich bin gerne bereit mit meinem DV zu treffen und auszutauschen, nur halt nicht sieben Tage die Woche, sondern vielleicht eher 2-3...
Oh, da gibt es ein großes Missverständnis. Die meisten Doktoranden wären froh, wenn sie einmal im Monat ihr Thema mit dem Betreuer diskutieren könnten. Bei mir ist das erheblich viel weniger. Ich vermute, bei den meisten geht es ähnlich wie mir: Der Fachaustausch findet vor allem mit Kollegen oder mit dem einen oder anderen Postdoc statt. Das mag an anderen Unis aber auch anders sein, aber ich befürchte, so schaut es bei vielen aus.

Insofern ist es extrem eichtig, Kontakt nicht nur zum Betreuer zu haben, sondern auch zu möglichst vielen anderen Ansprechpartern. Und das ist schwer, wenn man die meiste Zeit zu Hause sitzt.
ffrm

Re: Berufsbegleitend promovieren

Beitrag von ffrm »

Ah, okay, das wusste ich nicht...

Wie oft hast du denn Kontakt zu deinem DV? Wie handhabst du das mit den Kontakten zu anderen?
Simulant

Re: Berufsbegleitend promovieren

Beitrag von Simulant »

Also, ich würde Dir aus meiner Erfahrung sehr dazu raten. Mit meinem Theam beschäftige ich mich jetzt 3...4 Jahre mehr oder weniger intensiv. Meine externe Doktorandenstelle habe ich offiziell seit knapp einem Jahr. Das heißt, ich hatte aus meinem beruflichen Umfeld ein interessantes Thema gefunden, was ich angearbeitet habe und dann einen Doktorvater dafür begeistern können. Ich bin jetzt dabei zu schreiben. Das Konzept steht, 1/3 hab ich fertig. Ich denke dass ich in 6 Monaten meine Arbeit in den Grundzügen auf Papier habe und dann rechne ich noch mal mit der gleichen Zeit für den Feinschliff. Ich hoffe also in einem Jahr abgegeben zu haben. Ich bin auch im Ingenieurbereich tätig und habe in der Zeit meinen DV zweimal gesehen, die Betreuerin auch noch nicht öfters. Abstimmungen laufen per Mail oder Telefon. Das klappt eigentlich ganz gut. Ich hab mir ein Netzwerk von interessierten Diskussionspartnern geschaffen. Das hilft in der täglichen Arbeit. Für mich persönlich die größte Hürde war, nach der inhaltlichen Erarbeitung des Themas, mit dem Schreiben zu beginnen. Da hatte ich eine menthale Hürde zu nehmen, jetzt läuft es aber erst mal ganz flüssig, auch wenn es jede Menge Zeit kostet. Also, nur Mut.
ffrm

Re: Berufsbegleitend promovieren

Beitrag von ffrm »

Das freut mich sehr zu hören! Danke für diene Worte :)

Wie hast du das mit der Themen-Findung gemacht, kam das mehr oder weniger durch "Zufall" mit der Zeit, oder hattest eine zündende Idee? Hast du da noch einen weiteren Tipp zu?

Eine weitere Frage: Wie viel Zeit investierst du pro Woche? Arbeitest du quasi in Teilzeit daran? Oder ausschließlich in deiner Freizeit?
Simulant

Re: Berufsbegleitend promovieren

Beitrag von Simulant »

Das Thema ist mir quasi in den Schoß gefallen. Es war dann etwas Arbeit das soweit zu sichern, dass ich es behalten konnte, und dann war es am Anfang viel, viel Leseaufwand. Das kann ich heute nicht mehr in Stunden beziffern. Derzeit sitze ich am Tag ca. 3-4 Stunden, vielleicht 4 Tage die Woche, alles in der Freizeit. Wie gesagt, ich bin nicht fertig. Vielleicht geht es noch gegen den Baum, aber momentan bin ich euphorisch. Das solltest Du bei Deiner Interpretation meiner Zeilen auch wissen...;-)
Ich denke, mein größter Vorteil ist, dass ich auch beruflich Kontaktpunkte habe. Da hat man einerseits einen anderen Blickwinkel als ein reiner Akademiker, der direkt nach dem Studium in so ein Geschäft einsteigt und andererseits, hat man auch eine Vorstellung, wohin die Reise gehen könnte. Das hilft derzeit.
ffrm

Re: Berufsbegleitend promovieren

Beitrag von ffrm »

Das hört sich gut an. Kam denn eine Teilzeitbeschäftigung nicht für dich in Frage (bzw. für deinen Arbeitgeber)?

Ich denke auch, dass Firmenkontakte nicht hinderlich sind, im Gegenteil...
barbara
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Registriert: 14.11.2010, 20:12
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Wohnort: Von dr Alb raa

Re: Berufsbegleitend promovieren

Beitrag von barbara »

Bei mir lief es ziemlich genau wie bei Simulant. Das Thema ergab sich aus dem Beruf fast von alleine - ich hatte zwei zur Auswahl, ein einfaches mit Einschränkungen, was Publikation angeht und ein kompliziertes fast ohne Einschränkungen. Das erste wäre quasi eines meiner Entwicklungsprojekte gewesen, ich mache es sowieso. Dissthema ist das zweite geworden. In beiden Fällen hatte ich mich etwa zwei Jahre lang vorab damit befasst.

Kontakt zum DV ist gut. ca alle 6-8 Wochen bin ich ein paar Tage oder eine Woche dort. Rest läuft per email.

Firmenkontakte und der Bezug zum Leben ausserhalb des Elfenbeinturms sind überhaupt nicht hinderlich. Mir gibt darüberhinaus die gute berufliche Situation das Gefühl, wirklich unabhängig forschen zu können - natürlich gibt es immer wieder mal die Situation, dass ich etwas entdecke, was ich nicht publizieren darf, weil es für ein Patent nicht reicht, aber dem Wettbewerber nicht in die Hände fallen soll, aber umgekehrt muss ich keiner Forschungsseilschaft irgendwie Honig um den Bart schmieren oder Karriere-Networking betreiben. Ich glaube, ich arbeite wesentlich geradliniger als so mancher interner Doktorand - der doch in der Regel stärker unter Druck steht.

Teilzeit: geht bei mir definitiv nicht (Projektleitung - da ist zu tun was zu tun ist und da gibt es keine zeitliche Beschränkung ausser der dass ein Tag nur 24 h hat).

Manchmal kann ich 2 Monate nicht ein bisschen an der Diss arbeiten. Dafür steht mir wahrscheinlich gerade eine längere Zeit bevor, wo ich das sogar in aller Ruhe während der Arbeit tun kann. Entsprechend bin ich auch gerade etwas euphorisch... :wink:
18. apr 2011;31. Dec 2013;f;hoffentlich klüger!
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