Signifikanz und P Wert berechnen

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Franksterling

Signifikanz und P Wert berechnen

Beitrag von Franksterling »

Hallo!
Ich mache eine experimentelle Arbeit.
Hierbei habe ich je drei Implantate in verschiedenen Versuchsaufbauten nach bestimmten Zeitintervallen untersucht.
Es soll untersucht werden ob und wie stark die VErsuchsaufbauten Einfluß auf die Implantate haben (quantitativer Nachweis von Elementen im Versuchsmedium bereits geschehen.) und dies zu bestimmten zeitpunkten miteinander verglichen werden.
Die Versuche wurden einmal in anderer Reihenfolge wiederholt, so dass ich nun 6 Werte pro Versuchsaufbau pro Zeitintervall habe.
Diese habe ich in SPSS als Boxplots dargestellt, so dass die Werte der Implantate bei Versuchsaufbau 1-4 pro Zeitintervall berücksichtigt wurden.
Die Grafiken hat der Prof gesehen und meinte sie seien gut aber es fehlen noch die statistischen Tests zur Signifikanz und der P Wert.
Habe jetzt so einiges im Netz gelesen aber irgendwie lassen sich die Fällre in den Tutorials nicht so richtig auf meine VErsuchssituation übertragen.
Kann mir jemand sagen ob es dafür irgendwo ein verständliches Tutorial gibt oder evtl sogar schnell hier erklären?
Also ich nehme an, dass der Prof wissen will ob zwischen den Ergebnissen der verschiedenen VErsuchsaufbauten ein signifikanter Unterschied besteht.
Kann die signifikanz im gleichen Schritt bzw. Dialog mit dem man die Boxplots darstellt ausgerechnet werden oder muss ich dafür eine andere Fiunktion wählen.
Welche WErte liegen dieser Berechnung zu Grunde? Der Mittelwert, der Median etc???
Also bis hierher gings gerade noch so mit der Statistik aber das ist jetzt schon recht komplex und ich bekomme langsam das Gefühl, dass ich mir das nicht selbst beibringen kann.

Viele Grüße,

Jens
epikur
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Registriert: 27.03.2011, 12:50
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Re: Signifikanz und P Wert berechnen

Beitrag von epikur »

Lieber Jens,

da hat Dein DV natürlich Recht, Du mußt berechnen, ob die Unterschiede der Meßwerte auf dem 5%-Niveau (p<=0.05) signifikant sind und somit jeweils die 0-Hypothese verworfen werden kann.
In Deinem Fall vermute ich mal, daß Du, wenn ich Deinen Versuchsaufbau richtig verstanden habe, t-Tests oder Varianzanalysen (sind erweiterte t- Tests für mehrere Variablen) für Meßzeitpunktvergleiche (verbundene Stichproben) rechnen mußt.
Aber das ist nur eine VERMUTUNG - ohne Gewähr und nur mit Pistole :wink:
Wenn Du nicht die große Ahnung von Statistik hast - wonach sich das anhört (ist ja auch keine Schande), würde ich Dir dringend raten, Dir jemanden zu suichen, der Dir vor Ort dabei helfen kann, sofern Du Deinen DV selbst nicht zu fragen traust!

Schönes Wochenende

epikur
MastaofDissasta

Re: Signifikanz und P Wert berechnen

Beitrag von MastaofDissasta »

Franksterling hat geschrieben: Diese habe ich in SPSS als Boxplots dargestellt, so dass die Werte der Implantate bei Versuchsaufbau 1-4 pro Zeitintervall berücksichtigt wurden.
Die Grafiken hat der Prof gesehen und meinte sie seien gut aber es fehlen noch die statistischen Tests zur Signifikanz und der P Wert.
*kopfkratz* Aus der Ferne ist das jetzt natürlich echt aus der Hüfte geschossen, aber: Wenn du die Boxplots hast, dann hast du doch die Konfidenzintervalle um den Schätzwert - warum noch die t-Tests? Wenn sich die Konfidenzintervalle nicht überlagern, bzw. nicht den Nulleffekt (z.B. die OR von 1) einschließen, dann hast du einen signifikanten Unterschied. Der p-Wert hat immer das Problem des multiplen Testens, deswegen ist der in der Medizinstatistik eigentlich eher unbeliebt. Im worst case müsstest du das Signifikanzniveau noch mal deutlich absenken, um zu berücksichtigen, dass bei mehrfachen Tests irgendwann mal einer durch Zufall die Nullhypothese (= es gibt keinen Unterschied) fälschlich verwirft. Such mal unter "p-Wert" im Archiv des Deutschen Ärzteblattes, da gab eine gute Serie zu den Grundlagen von Medizinstatistik und Epidemiologie. Und falls du Zugang zu wissenschaftlicher Literatur hast, such mal im Canadian Medical Association Journal unter "Basic statistics for clinicians" - die Serie ist aus den 1990er Jahren und super für den Anfang
epikur
Beiträge: 130
Registriert: 27.03.2011, 12:50
Status: Dr. phil.

Re: Signifikanz und P Wert berechnen

Beitrag von epikur »

Der Bias der multiplen Testung hält sich m.E. in Grenzen, wenn man nur ein paar t-Tests oder Varianzanalysen durchführt. Zudem ist das kein Hexenwerk, wenn man weiß, wie das geht und schnell erledigt. Wenn der DV nun mal Signifikanztests und p- Werte verlangt, würde ich mich auch daran halten.
Lieber Jens, Du solltest Dir unbedingt jemanden vor Ort suchen, der fit in Statistik und möglichst auch vom Fach ist und das wirklich beurteilen kann. Evtl. auch jemanden, dem Du ein paar € in die Hand drückst. Die Statistik ist das Fundament einer empirischen Arbeit und wenn das wackelt, kracht die ganze Diss... :twisted:
Auch ich bin wahrlich kein Statistik- Freak und bespreche solche Fragen immer ausführlich mit meinem DV (der ist recht offen und hilfsbereit und wir haben ein gutes Verhältnis - was natürlich nicht überall so ist). Dennoch hole ich mir immer mal wieder eine 2. Meinung ein, denn auch Profs sind nicht unfehlbar.
Trotzdem noch 2 Literaturtipps: Statistik und SPSS für Dummies. Wirklich gut und verständlich, die Serie.
Und noch ein nützlicher Link:
http://gruener.userpage.fu-berlin.de/spss-tutorials.htm

Schönen Sonntag wünscht

epikur
Franksterling

Re: Signifikanz und P Wert berechnen

Beitrag von Franksterling »

Hallo!
Schon mal vielen Dank für die Antworten.
Ich werde wohl wirklich jemand dafür bezahlen müssen. Das Geld ist dabei nicht so wichtig (schon länger im Beruf) aber es ärgert mich, dass ich so weit gekommen bin und hier dann doch passen muss. Letztlich sind ja alle Werte in SPSS drin und die Tests wahrscheinlich nur 3 Klicks entfernt.
Trotzdem vielen Dank für die Antworten.
Gesperrt
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