Qualitative Inhaltsanalyse

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Qualitative Inhaltsanalyse

Beitrag von DocX »

Hallo,

mein Projekt geht vorran und ich arbeite mit Maxqda an einer qualitativen Inhaltsanalyse.
Hat jemand damit schon Erfahrung? Zur Zeit bin ich dabei, das Kategoriensystem zu erstellen, zu überarbeiten und nochmal zu überarbeiten und nochmal zu überarbeiten.
Irgendwie finde ich nicht so richtig den Punkt zu sagen, so muss es jetzt bleiben.
Ist aber bei der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring so gedacht und meines Erachtens methodisch auch sinnvoll.

Wie ist/war es bei euch?

Freue mich auf zahlreiche Antworten ;-)

DocX
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Re: Qualitative Inhaltsanalyse

Beitrag von DocX »

Gibts vielleicht noch jemanden, der mit Qualitativer Inhaltsanalyse arbeitet?
Jucy

Re: Qualitative Inhaltsanalyse

Beitrag von Jucy »

Hallo,
ich hoffe, du schaust hier noch ab und zu rein, wenn deine Frage jetzt schon so lang hier rumdümpelt.

Ich arbeite auch mit der Qualitativen Inhaltsanaylse und ich glaube, dieser Prozess, an dem du grad sitzt, ist relativ normal, denn das Kategoriensystem ist nunmal ein ganz zentrales Instrument für die weiteren Schritte.
Wie sehen denn deine Überarbeitungsschritte aus, gehst du da rein deduktiv vor oder erprobst du das Kategoriensystem anhand des Materials? Besonders die zweite Vorgehensweise hat mir weitergeholfe, irgendwann das Gefühl zu haben, das Kategoriensystem ist jetzt "rund" - diese Überarbeitungsschleife(n) anhand des Materials sind ja bei Mayring selbst auch elementare Bestandteile der Entwicklung (zumindest wenn ich seine Ablaufgrafiken richtig im Kopf habe). Wenn du "nur" aufgrund von Theorie das System immer wieder umstellst, scheitn mir das ein etwas schwieriges Vorgehen zu sein, weil man so (zumindest meiner Meinung nach) kein Gefühl für die Passung und Handhabbarkeit für das Kategoriensystem bekommt und darum ewig so weitermachen kann.

Was mir noch sehr geholfen hat, um das Kategoriensystem grundsätzlich "abzusegnen" und mit dem Auswertungsprozess loszulegen, war, dass ich jemanden hatte, der das System ebenfalls auf das Material angewendet hat und ich so sehe konnte, welche Kategorien besonders schlecht voneinander abgegrenzt, inhaltlich klar und verständlich etc. waren. Vielleicht kommt das für dich ja zu einem späteren Zeitpunkt auch in Frage? Bis man das machen kann, muss man allerdings schon einige Klarheit über das eigene Kategoriensystem gewonnen haben, denn man muss für die fremde Person gut erklären können, was unter welcher Kategorie zu verstehen ist.

Weiterhin viel Erfolg!
Viele Grüße, Jucy
DocX

Re: Qualitative Inhaltsanalyse

Beitrag von DocX »

Hallo Jucy,

danke für deine Antwort - inzwischen steht mein Kategoriensystem auch. Leider hatte ich nicht die Gelegenheit, es einen Zweitcodierer versuchen zu lassen - Nachteil einer externen Promotion ohne Anbindung an eine Forschungsgruppe.
Aber ich denke, es geht auch so.
Wahrscheinlich hatte ich mich nicht ganz eindeutig ausgedrückt: Ich hatte das Kategoriensystem deduktiv erstellt und das Überarbeiten fand dann am Material statt. Und ja, das fordert Mayring auch (allerdings gehen bei ihm und anderen die Aussagen auseinander, ob das Kategoriensystem an 10 % oder 30-50% des Materials getestet werden muss), und wie ich finde auch zu Recht!
Ich habe dann ganz viele Kategorien und Subkategorien und Subsubkategorien hinzugefügt, das Ganze sah schrecklich chaotisch aus - aber dann habe ich das alle paar Tage aus Maxqda exportiert und ausgedruckt (ich finde, da bekommt man doch einfach nen besseren Überblick als am Bildschirm) und bin das Ding durchgegangen. Habe mit Pfeilen und Markierungen und soweiter das Ganze verbessert, auf Maxqda übertragen - dann weitercodiert und das Ganze eben so lange, bis ich damit mal zu meinem Betreuer gehen konnte und es durchsprechen.
Danach habe ich es noch zwei oder drei fachkundigen Personen vorgelegt und irgendwann gesagt: So, jetzt passt es.
Aber eines kleinen Tricks habe ich mich bedient:
Ich habe neben der skalierenden Inhaltsanalyse nach Mayring einen zweiten Teil in meinem Kategoriensystem eingefügt, in dem ich weiterhin nach der GT arbeite - alles was mir zum Thema noch wichtig erscheint und für spätere Forschung interessant sein könnte, habe ich dort versammelt.
Und das war (zumindest für's Gefühl ;-) ) ne wirklich gute Idee - denn so konnte ich auch Stellen markieren und für später festhalten, die ich jetzt für die Auswertung gar nicht brauche, die aber dennoch spannend sind.

Viele Grüße,
DocX
Jucy

Re: Qualitative Inhaltsanalyse

Beitrag von Jucy »

Hallo,
es freut mich, dass du so eine gute Lösung gefunden hast! Das klingt doch alles klasse.
Viel Erfolg bei der weiteren Arbeit!
Jucy
Barbara123

Re: Qualitative Inhaltsanalyse

Beitrag von Barbara123 »

Hallo,
evtl. schaut ja nochmal jemand auf diese Seite. Ich bin gerade in der gleichen Situation bei der Revision des Kategoriensystems. Hab einen gemischt deduktiven (auf Theorie begründed) und induktiven (vom Material ableitenden) Ansatz gewählt. Ich habe sehr viele Kategorien und bin mir unsicher, wie ich die genau zusammmenfassen, trennen soll, Stichwort "Trennschärfe". Zu dem habe ich aus Zeitgründen nur die strukturierende (in Maxqda anstreichen) IA gemacht, bin mir also auch etwas unser wegen der Ergebnisdarstellung. Bei anderen Arbeiten habe ich gesehen, dass im Ergebnisteil nur die Kategorien beschrieben wurden mit Zitaten. Wie habt ihr das gemacht? Wäre für Eure Hilfe und Anregungen sehr dankbar. Leider gibt es im Internet auch nicht so viele gute Arbeiten, welche das ausführlich darstellen (oder ich finde sie nur nicht). Falls jemand möchte, wäre es sehr nett, wenn Ihr mir Eure an spring.in.munich@googlemail.com schicken könntet. Viele liebe Grüße
Babs
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