Promotionskollegs - wie viele Stellen unintern?

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Persephone

Promotionskollegs - wie viele Stellen unintern?

Beitrag von Persephone »

Hallo ihr Lieben,
aus aktuellem Anlass beschäftigt mich folgendes und ich hoffe, dass jemand mir da eine Antwort geben kann:
Es gab eine öffentliche Ausschreibung für ein Promotionskolleg und ich bin in die engere Auswahl kommt, zusammen mit noch einigen anderen. Diese "anderen" habe ich gegooglet, einfach um zu wissen, welche MitbewerberInnen ich habe. Und habe rausgefunden, dass die Überzahl der Universität entstammt, die dieses Kolleg anbietet. Teilweise aus Prpojektarbeiten mit koordinierten Betreuerinnen oder etwa aus themenähnlichen Kollegs derselben Universität. Das Kolleg wird von einer Stiftung finanziert.

Ich frage mich, ob ich und die wenigen anderen, die nicht dieser Uni entstammen und keine connections dort haben, überhaupt eine reelle Chancen haben. Denn nur 60% der Anwesenden dieser Bewerbungsrunde werden letztendlich den Platz im Kolleg und ein Stipendium bekommen. Gibt es denn keine Beschränkungen für uninterne Vergaben? Sind wir anderen da nur Staffage, damit es den Anschein eines objektiven Verfahrens hat? Bin frustriert, da ich so viel Arbeit reingesteckt habe.... .
NoNick

Re: Promotionskollegs - wie viele Stellen unintern?

Beitrag von NoNick »

Hallo,

erstmal Glückwunsch, dass du es in die Entscheidungsrunde geschafft hast!

Ich selbst habe eine Kollegausschreibung an meiner Studienuni erlebt, bei der von vornherein klar war, dass maximal ein bis zwei der Stellen an interne vergeben werden (waren insgesamt glaub zwischen zehn und 15, genau bekomm ich das nicht mehr zusammen) - wobei über 50 Prozent der Bewerbungen von intern waren. Einigen von diesen wurde hinterher eine Assoziierung angeboten, also Teilnahme am Programm, Hilfe bei Stipendienbewerbungen, Reisekosten u.ä. Ich denke, dass wird einfach auch recht unterschiedlich gehandhabt - ich würde mir da erstmal noch nicht zu viele Gedanken machen.

Viel Erfolg!
algol
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Re: Promotionskollegs - wie viele Stellen unintern?

Beitrag von algol »

Ich denke auch, dass das gemischt ist. Klar sind interne Bewerber näher. Ich kenne aber auch ein Kolleg, wo uniinterne Wimis wenig reingekommen sind. Und die Quote ist doch schon mal nett. Wenn 60% ein Stipendium bekommen, bist Du doch schon recht nah dran.
mezarif

Re: Promotionskollegs - wie viele Stellen unintern?

Beitrag von mezarif »

Ich hatte mich mal auf ein Stipendium in einem Kolleg beworben, wo es explizit hiess, dass von den sechs zu vergebenden Stipendien mindestens zwei an Leute von ausserhalb gehen müssten. Als sie später dann trotz der sechs Ausschreibungen nur zwei Stipendien zu vergeben hatten, wurden dann allerdings doch Interne genommen. Ich glaube, dass das Ganze ist sehr unterschiedlich ablaufen kann und es wohl auch ein bisschen draufan kommt, was für eine 'Quote' das Kolleg in welcher Hinsicht erfüllen sollte/möchte.
Ich wünsche dir viel Glück für die nächste Runde!
Persephone

Re: Promotionskollegs - wie viele Stellen unintern?

Beitrag von Persephone »

Vielen lieben Dank für eure Antworten! (Und entschuldigt bitte meine Tippfehler. Ich war so aufgebracht und zudem in Eile :oops: ) Es scheint ja offensichtlich keine festen Regelungen zu geben. Finde ich verunsichernd.

Nonick,
so ähnlich habe ich das von der Universität, an der ich studiert habe auch gekannt. Dort durften ebenfalls maximal die Hälfte der Plätze an interne BewerberInnen vergeben werden. Ich habe mich nur so erschrocken, weil das Verhältnis 30-70 steht - und die Internen eindeutig in der Überzahl. Zudem wundert mich, dass so einige dort schon an einem anderen, ebenfalls assoziierten Kolleg sind und anscheinend "nur" wechseln wollen. Habt ihr euch eigentlich auch bei mehreren Promotionskollegs beworben? Dieses Warten ist schon nicht ohne.

algol,
ja, bisher habe ich auch gedacht, dass ich ganz gute Chancen habe. Bis ich eben die anderen gegooglet habe. Es gibt auch welche, die an den Lehrstühlen der Auswahlausschussmitglieder abeiten :? Und es sind mehr Interne als es Stipendien und Plätze zu vergeben gibt. Mal abwarten...

mezarif,

Das ist ja krass. Wieso gab es denn letztendlich nur zwei Stipendien, obwohl sechs ausgeschrieben waren? Klar, wenn es nur noch zwei Plätze sind, nimmt man wohl die bekannten Kandidaten. Welche Quoten können/sollen denn da erfüllt werden?

Manchmal fühlt man sich da wir Germany's next Bittstellerin, echt. Ich werde mal berichten, wie es gelaufen ist, es dauert nicht mehr allzu lange.
Garion

Re: Promotionskollegs - wie viele Stellen unintern?

Beitrag von Garion »

Hallo zusammen,

bei meinem Kolleg hatten fast alle schon irgendeinen Kontakt zu dem Institut: Einige eben über die dortige Uni, andere, weil sie für dieses Institut als WiMi tätig waren und wieder andere, weil sie z.B. bei einem Fellow ein Praktikum gemacht hatten. Insgesamt hatten also fast alle persönliche Beziehungen zum ausschreibenden Institut. Es gab also weder eine Quote, die Außenstehenden eine feste Chance gab, noch ein Problembewußtsein, was ihr Verfahren anging. Wundert mich jetzt allerdings im Rückblick auch nicht mehr.

Ich war, wenn ich das richtig sehe, fast der einzige, der wirklich "extern" war: Ich hatte überhaupt keine persönliche Verbindung zum Institut oder den Fellows, wurde also nur aufgrund meiner Bewerbung eingeladen, die ich auch noch damals aus dem Ausland abschickte.

Allerdings kamen für meinen Fachbereich auch nur zwei Kandidaten in Frage, sagte mir mein Professor hinterher, weil die anderen keinen persönlichen Bezug zum Thema hatten, z.B. Forschungs- oder Berufserfahrung in diesem Bereich. Beiden wurde letztlich ein Stipendium angeboten, so daß meine Erfolgschance durch diesen Zufall, weil ich Berufserfahrung in diesem Bereicht hatte, letzten Endes bei 100% lag. :lol:

Ich finde, so sollte es sein! :wink:
Persephone

Re: Promotionskollegs - wie viele Stellen unintern?

Beitrag von Persephone »

Garion,
genau das habe ich eben auch herausgefunden: dass eben 70% der Eingeladenenen in irgendeinem (googlemäßig recherchierbaren) Verhältnis zum Kolleg, zu der Uni oder zu den assoziierten Profs stehen. Das ist natürlich ein cooler Zufall gewesem bei dir :wink: Bei mir wird das wohl nicht so sein. Letztendlich lese ich heraus, dass man weiß, dass man NICHTS weiß. Alle Kollegs scheinen das irgendwie nach eigenem Gutdünken zu handhaben und es hängt von vielen Faktoren, u.a. auch Glück und Zufall, ab , ob man genommen wird.
mezarif

Re: Promotionskollegs - wie viele Stellen unintern?

Beitrag von mezarif »

Persephone hat geschrieben:mezarif,

Das ist ja krass. Wieso gab es denn letztendlich nur zwei Stipendien, obwohl sechs ausgeschrieben waren? Klar, wenn es nur noch zwei Plätze sind, nimmt man wohl die bekannten Kandidaten. Welche Quoten können/sollen denn da erfüllt werden?
Mit 'Quoten erfüllen' meinte ich, dass manche Kollegs halt auch international wirken wollen und entsprechend natürlich durchaus ein Interesse haben können an externen Kollegiaten.
Garion

Re: Promotionskollegs - wie viele Stellen unintern?

Beitrag von Garion »

Persephone hat geschrieben: Das ist natürlich ein cooler Zufall gewesem bei dir :wink: Bei mir wird das wohl nicht so sein.
Wobei die Leiterin es wohl gut fand, daß ich mich damals aus England beworben hatte. Das kann man ja auch schmeichelhaft finden. Es lag wohl auch an unserem Thema und der Stiftung selbst, daß z.B. nicht nur Uni-Leute genommen wurden. Darauf haben sie schon geachtet. Auch wenn die meisten davon auch einen Kontakt hatten zum Institut. Also, es hängt wohl auch vom Thema und der Stiftung ab, welche Leute gesucht werden. Denke aber, daß das Wichtigste für einen Externen ist, daß man irgend einen Anschluß an das Thema findet, der über spontanes Interesse hinausgeht. Das war eben der Zufall, daß das gerade gepaßt hat! Mit meinem Lebenslauf hätte ich bei keiner Stiftung eine Chance gehabt.
Persephone

Re: Promotionskollegs - wie viele Stellen unintern?

Beitrag von Persephone »

Und wieder ist etwas Zeit vergangen. Die Ratlosigkeit allerdings nicht. Ich war bei diesem Auswahlverfahren und wurde auch ausgewählt. Im Ausschuss saßen sowohl Uni-Profs als auch Professoren und Dozenten der besagten Stiftung. Am Ende waren wir x Leute - genauso viele, wie angeblich Stipendien zur Verfügung gestellt werden.

Nun heißt es aber trotzdem noch, dass die Stiftung uns x Leute einlädt, um endgütlig über die Vergabe zu entscheiden. Mich macht das ganz nervös. Denn eigentlich sollte ich ja nun drin sein, aber ich habe Angst, dass ich in letzter Minute doch fliege. Vor allem geht das Kolleg im kommenden Frühling los und erst 2 Wochen vorher tagt der endgültige Ausschuss! Für mich wäre das ein Umzug in eine 600 km entfernte Stadt.

Habt ihr da Erfahrungswerte? Ich war eigentlich so glücklich und stolz, ausgewählt worden zu sein und nun muss ich wieder bangen? Und das, wo doch im Ausschuss auch Leute der Stiftung saßen? Ich verstehe es nicht wirklich..

Würdet ihr euch auch noch auf andere Stellen bewerben?
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