Krankenversicherung als Doktorand (Mal wieder)

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Aguti
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Re: Krankenversicherung als Doktorand (Mal wieder)

Beitrag von Aguti »

Hallo Amalia,
der KSK ist vor allem wichtig, dass du genug Umsatz (aktuelle Werte auf deren Homepage) machst. Wenn du dauerhaft zu wenig verdienst (weil du z.B. zu viel Zeit in andere Dinge wie Diss steckst), zählst du nicht mehr als hauptberuflicher Künstler und fliegst wieder raus. Am Anfang gilt noch ein Berufsanfängerbonus, da darf es auch weniger sein. Aber du musst glaubhaft versichern können, dass du in erster Linie Künstler bist.
Eternity

Re: Krankenversicherung als Doktorand (Mal wieder)

Beitrag von Eternity »

Ich bin bei der Barmer Ersatzkasse und dort wird der Sachmittelzuschuss nicht berechnet.
Amalia

Re: Krankenversicherung als Doktorand (Mal wieder)

Beitrag von Amalia »

Auf die Mindestgrenze des Arbeitseinkommens von 3.900,00 EURO jährlich bzw. 325,00 EURO monatlich komme ich gerade. Aber davon kann der Mensch doch nicht leben. Das Finanzamt fragt mich jedenfalls immer, womit ich meinen Lebensunterhalt bestreite. Geht die KSK davon aus, dass man von 325Euro im Monat überleben kann?
Grüße A.
lena.f

Re: Krankenversicherung als Doktorand (Mal wieder)

Beitrag von lena.f »

Hallo!

ehrlich gesagt war zu faul, hier alles durchzulesen. war selber vor einem Jahr in der Situation. Soviel ich jetzt weiß, Doktoranden sind KEINE Studenten mehr (egal, was man verdient und müssen einen höheren Beitrag zahlen-ca. 130-150€). Die einzige Möglichkeit die Krankenkasse zu kriegen (aus eigener Erfahrung und langer Suche) ist folgende: wenn man vorher an der Uni studiert hat und auch bei dieser Uni promoviert- dann erfährt die KK nichts vom Statuswechsel- die Uni teil es nicht weiter an die KK. Wenn man aber an anderer Uni promoviert oder mit ner Pause später noch mal von neu eingeschrieben wurde- dann muss man schon als Doktorand versichert sein. Ich habe mal nen Anruf von meiner KK bekommen und es war mein Fehler, dass ich über die Promotion gesagt habe: die Dame hat sofort gesagt ich sole mehr zahlen. Ich habe dann gesagt, dass ich in Notlage bin und sehr wenig verdiene ...... 2 TAge später hat sie mich noch Mal angerufen und gesagt: "Machen wir es so: Sie haben mir nichts gesagt, und ich habe nichts gehört". DAs war mein Glück! Sonst hätte ich auch mehr zahlen müssen. Und die in Studentenkanzlei wurde mir gesagt: "Wir leiten keine Infos an die KK". Also: wenn man nach dem Studium weiter an derselben Uni promoviert- dann bleibt man bei alter Summe und es fällt keinem ein.

Aber: ab und zu rufen die Kollegen von der KK gerne mal an. Da ist es wichtig, für die wichtigste Frage immer die Antwort im Kopf zu halten.
1. In welchem Semester sind Sie jetzt? Einfach weiter nach dem Studium rechnen. Die verlangen doch keine Studbescheinigung o.ä. und überprüfen es nicht.
2. Wie lange werden Sie noch brauchen bzw. wann sind Sie voraussichtlich fertig mit Ihrem Studium? Antwort: Ihre reell dafür gebrauchte Zeit. Das wars. Falls die Begründung verlangen (?): na ja, habe es nicht rechtzeitig geschaft. Letztendlich ist doch Problem des Studenten und nicht ihr. Studium muss man doch selber bezahlen und KK macht es nicht.

was dann das 14. Semester betrifft: das kann natürlich gefährlich sein, oder auch das 30. Lebensjahr.......Dann bekommt man eine Nachricht von der KK automatisch, glaube ich von meiner Freundin-Doktorandin gehört zu haben (nach 30. LJ).

bei mir war es halt einfacher. Ich habe weder erstes noch zweites erreicht. Bin aber knapp dabei:)

Hoffe jemandem von allen Doktoranden geholfen zu haben
musicus

Re: Krankenversicherung als Doktorand (Mal wieder)

Beitrag von musicus »

Zur KSK: Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, daß die Prüfung hier strenger geworden ist. Ich habe von Arbeitszeit und Bezahlung her eine Drittel-Stelle (allerdings freiberuflich und ohne Arbeitsvertrag) und konnte dort nicht glaubhaft machen, daß ich davon leben kann, d.h. ich wurde abgewiesen. Und das, obwohl ich Berufseinsteiger-Bonus bekommen haben müßte. Ich habe mich dann privat krankenversichert, Betrag inkl. Pflege liegt bei ca. 85 EUR/Monat.
Zuletzt geändert von musicus am 15.07.2009, 07:59, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Krankenversicherung als Doktorand (Mal wieder)

Beitrag von Koenigsportal »

@musicus:
bist du in deiner drittelstelle fest angestellt? dann ist klar, dass du nicht weiter über die ksk vers. werden kannst.

was die 3.900,- angeht: es geht um das einkommen abzüglich betriebsausgaben. das wird für die ksk anders ermittelt, als fürs finanzamt. d.h. von den 3.900 muss man nicht auch noch material, berufliche fahrkosten o. raummiete etc. bezahlen. ich liege auch nur knapp darüber und hatte bisher keine probleme. (das bleibt hoffentlich auch so!) wenn man noch anderweitig - nicht künstlerisch - tätig ist, muss es halt so gering sein, dass die künstlerische tätigkeit weiter im vordergrund steht. ich denke, bei der ksk spielt es aber auch eine große rolle, welcher künstlerischen sparte man angehört und wie überzeugend man seine vorhaben dargelegt hat.
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musicus

Re: Krankenversicherung als Doktorand (Mal wieder)

Beitrag von musicus »

Nein, ich bin Freiberufler ohne Vertrag. Ich habe den ganzen Schriftverkehr nochmal durchgesehen und irgendwie ist das sehr dubios, d.h. ich kann gar nicht mehr so genau sagen, warum sie mich abgelehnt haben. Ich wollte dann eigentlich nur noch die Bestätigung, daß ich nicht versicherungspflichtig bin (weil ich dann schon die Private ins Auge gefaßt hatte), ich verstehe das Behördendeutsch irgendwie bis heute nicht, was sie mir jetzt genau mit doppelter Verneinung nicht bestätigt haben. :lol: Wer es genau wissen will, wenn ich Zeit habe, gucke ich nochmal alles durch.
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Re: Krankenversicherung als Doktorand (Mal wieder)

Beitrag von Koenigsportal »

@musicus:
bei mir war es auch etwas absurd: ich arbeite auch als freiberuflerin ohne vertrag und musste nachweisen, dass ich bei dem hauptauftraggeber sozialversicherungsfreie einkünfte erziele, gleichzeitig brauchte ich aber für den auftraggeber die aufnahmebestätigugn der ksk, damit er meine tätigkeit sozialvers.frei abrechnen konnte, diese aufnahmebestätigung wollte die ksk aber nur erteilen, wenn ich wiederum vom ag den nachweis vorlegen konnte, dass.... :roll: also ließ ich mir vom ag ein schreiben verfassen, dass sie meine tätigkeit soz.vers.frei abrechnen, wenn die ksk mich versichern würde. daraufhin klappte es. ich musste allerdings noch eine soz.vers.freie abrechnung einreichen zum beleg.

liegt dein job vielleicht in einem grenzbereich der versicherungspflicht nach ksk? das gibt es, dann kann, muss man aber nicht soz.vers.pfl. nach ksk sein. ggf. wird dann von der kasse eine prüfung verlangt, inwieweit die tätigkeit wirklich freiberuflich ist, d.h. letztlich, wie weit man weisungsgebunden und mit bzw. ohne arbeitsmittel/-ort des auftraggebers arbeitet.

dass es für die ksk nicht glaubwürdig ist, wenn man von 3900,- euro lebt, habe ich noch nicht gehört. ist das als grund zur ablehnung überhaupt rechtens? bei mir ist es so, dass ich auch unter existenzmin. einkünfte aus künstl. tätigkeit habe, brutto, aber erst recht netto. ich habe dort angegeben, dass ich noch andere, nicht künstl. einkünfte habe (was auch so ist). alles zusammen lieg ich dann aber auch nicht besonders hoch. lt. einer statistik (der ksk?) verdienen künstler in d'land doch sowieso im schnitt nur - ich meine - 7000,- brutto im jahr. also ist das doch ein selbstgänger, dass man davon nicht wirklich gut leben kann. Deshalb gibt's ja auch die ksk, damit eben diese 'spezies' nicht noch unverhältnismäßig durch vers. belastet wird.

meine erfahrung, und die von freunden, ist, dass es sich lohnt, sich dahinter zu klemmen, in die ksk zu kommen. aber nervig ist es. man muss es als aufreibendes, zeitaufwändiges 'projekt' sehen. außerdem habe ich gehört, dass sie bestimmte berufsgruppen bevorzugen, weil die lukrativer sind. man habe z.B. mehr chancen als journalist, pr-mensch o.ä. als als bildender künstler. ich denke, im zweifelsfall nehmen sie wirklich eher jemanden auf, der freiberuflich bei einem namhaften medienunternehmen anfängt, das für qualität und auf dauer potentiell höhere einnahmen steht, als jemanden, der als maler auf den verkauf aus selbstorganisierten ausstellungen angewiesen ist. wenn der allerdings in den bbk aufgenommen wird, sieht's auch schon wieder anders aus....
"Do what you can, with what you've got, where you are." (Th. Roosevelt)
Amalia

Re: Krankenversicherung als Doktorand (Mal wieder)

Beitrag von Amalia »

Danke für die Infos zur KSK. Scheint für mich schwierig und unwahrscheinlich, aber vielleicht versuche ich es trotzdem…

@ lena.f
Von dieser "Kulanz" bei der KK habe ich schon öfter gehört. Wenn es allerdings raus kommt, kann und muß (!) die KK eine heftige Beitragsnachzahlung verlangen. Wer das Glück hat, auch während der Promotion als Student versichert zu sein, sollte Rücklagen bilden, sonst kann es sehr plötzlich finanziell sehr, sehr schwierig werden.
musicus

Re: Krankenversicherung als Doktorand (Mal wieder)

Beitrag von musicus »

@Königsportal: Ich bin Journalist bei einer öffentlich-rechtlichen Anstalt, also der klassische Freiberufler, und noch dazu namhafter Arbeitgeber. :wink: Aber ich war am Ende froh, daß sie mich nicht genommen haben, denn sie haben gleichzeitig meinen Sozialvers.-Status geprüft und bestätigt, daß ich nicht pflichtig bin. Also konnte ich nur deshalb in die private KK. Aber seltsam war es schon alles, es ging bei mir auch darum, ob ich nicht scheinselbständig bin (oder war das beim Finanzamt?) -- ach, ich weiß das schon gar nicht mehr so genau. :oops:
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