Arbeitsorganisation bei Lehrstuhlstelle

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BertaFrieda

Arbeitsorganisation bei Lehrstuhlstelle

Beitrag von BertaFrieda »

Hallo Ihr,

ein Jahr nach Studienabschluss, einer halben, diss- und forschungsfernen, langweiligen und dennoch irgendwie stressigen Stelle in der Univerwaltung, Lehraufträgen und einem Umzug in eine fast 500 Kilometer entfernte Stadt (wo ich noch fast niemanden kenne), fange ich jetzt tatsächlich wie von mir gewünscht an, als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl zu arbeiten.

Schon im letzten Jahr fiel es mir schwer, meinen Arbeitsalltag so zu koordinieren, dass ich genügend Zeit für die Diss hatte. Irgendwie waren (erschienen!) andere Dinge oft dringlicher als das riesige Projekt Diss, für das ich mir nicht ausreichend Zwischendeadlines gesetzt hatte. Letztendlich habe ich noch nicht einmal ein ordentliches Exposé gefertigt, noch keinen Vortrag im Kolloquium gehalten und noch nicht einmal den Artikel über meine Diplomarbeit fertiggebracht, den mir mein DV so nahegelegt hat. Kurzfristigere Ziele wie das Vorbereiten und Nachbereiten von Seminaren, das Schreiben eines Textes, die Korrektur von Hausarbeiten, usw. drängten sich häufig in den Vordergrund. Um solche profanen Dinge wie Wohnung, Haushalt, Geld, Freunde, Familie usw. habe ich mich natürlich auch gekümmert. Was ich für die Diss und den Job getan habe: mich (etwas) eingelesen, Kontakte geknüpft zu anderen Doktoranden (auch auf Tagungen), Lehrerfahrung gesammelt, einen groben Plan, aber noch keine konkrete Forschungsfrage entworfen.

Bevor ich jetzt anfange, "richtig" in den Wissenschaftsbetrieb (halbe Stelle, innerhalb der Sozialwissenschaften, 2 SWS Lehre im Master) einzusteigen, würde ich mich gerne mit Euch austauschen und mir Tipps und Tricks zur Arbeitsorganisation holen.
  • Könnt Ihr eine klare Trennung zwischen Lehrstuhlarbeit und Diss-Arbeit empfehlen - also könnte es klappen, zum Beispiel montags und dienstags nur/größtenteils für die Diss zu arbeiten (und trotzdem am Arbeitsplatz im Institut zu sein)? Ist das realistisch?
  • Wie schafft Ihr es, zwischen den mitunter unterschiedlichen Anforderungen umzuschalten?
  • Habt Ihr ansonsten noch Ideen, wie ich es schaffen könnte, meine Arbeit sowohl am Lehrstuhl als auch an meiner Diss sinnvoll zu organisieren?
Vielen Dank für Eure Ideen,
BertaFrieda.
Zuletzt geändert von BertaFrieda am 26.09.2011, 14:56, insgesamt 1-mal geändert.
algol
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Re: Arbeitsorganisation bei Lehrstuhlstelle

Beitrag von algol »

Gute Absprachen mit Prof. Was erwartet er/sie an Anwesenheit, ...? Sonst kannst Du viel knicken. Wenn sie/er Deine Diss stützt, zählt das viel.
Meggy

Re: Arbeitsorganisation bei Lehrstuhlstelle

Beitrag von Meggy »

Grundsätzlich stimme ich algol zu.

Ansonsten klappt (bei uns) einzig und allein die wirklich auch räumliche Trennung von Uni und Diss. Sprich, zB 2-3 Tage am Institut, und da dann Lehre etc, die restlichen Tage im HomeOffice (und am besten nur schwer per mail/Tel erreichbar). Sonst ist die Gefahr einfach immer gegeben, dass doch "mal eben" was plötzlich unglaublich dringendes gemacht werden muss. Unschön, ist aber bei vielen Lehrstühlen wohl normaler Alltag.
Daneben noch viel Eigen-Disziplin (an Diss-Tagen auch wirklich nur Diss machen!) und auch mal "nein" sagen wenn doch wieder "könntest Du nicht noch schnell..." Anfragen kommen.

Klappt leider für mich alles aus versch. Gründen auch nur semi-gut, weswegen ich jetzt - da mittlerweile auch mit Baby - versuche demnächst mit Cheffe eine reine Projekt Stelle - ohne Lehre - auszuhandeln, bei der ich dann flexibler bin und auch Diss-nähere Projekte Aktivitäten machen muss.
BertaFrieda

Re: Arbeitsorganisation bei Lehrstuhlstelle

Beitrag von BertaFrieda »

Vielen Dank, ihr beiden.

Ich habe ja schon vermutet, was ihr da beschreibt. Dass ich möglichst versuchen muss, mir die Tage für die Diss komplett freizuräumen. Was ein wenig problematisch zu werden scheint, ist, dass die Punkte, an denen ich auf jeden Fall anwesend sein muss (Lehre, Kolloquium, Abteilungssitzungen, etc.) munter durch die Woche verteilt sein werden; ich hoffe, ich bekomme es wenigstens hin, zwei Tage am Stück für die Diss abzuzweigen.

Arbeiten im Home-Office ist leider derzeit, in Ermangelung eines Zimmers (geschweige denn: eines Arbeitszimmers) noch nicht wirklich drin. Die Wohnungssuche gestaltet sich als ziemlich schwierig...

Danke nochmal
BertaFrieda.
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