Wie bewirbt man sich im Voraus für Reisekosten/Auslandsstip

[Natika]

Liebe Mitdoktoranden,

ich habe folgendes Problem. Ich habe ein Vollstipendium, jedoch gewährt meine Stiftung keine Aufstockzahlungen für Auslandsaufenthalte. Ich muss aber nächstes Jahr innerhalb meines binationalen Promotionsprogramms für 6 Monate an die Partneruni. Das ist natürlich mit Mehrkosten für Miete, Telefon, Internet und mit Reisekosten verbunden. Da ich in Deutschland nicht alle Kosten für ein halbes Jahr einfrieren kann und manche Sachen doppelt bezahlen muss (z. B. Internet, Anteil an der Miete) bewerbe ich mich derzeit für Auslandsstipendien. Eine Bewerbung habe ich schon abgeschickt (die Bewerbunsfrist war am 31. August) und heute eine etwas unverschämte Vorab-Absage per E-Mail bekommen. Es hieß, ich hätte die genauen Kosten nicht angegeben und das Auswahlgremium berate schon sehr bald. Ich habe freundlich nachgefragt, ob ich ich eine Kostenkalkulation nachreichen dürfte und erklärt, dass ich z. B. noch keine Wohnung reservieren konnte, weil die potenziellen Vermieter sich nicht so weit im Voraus festlegen wollen. Es gebe aber Erfahrungswerte der Mitkollegiaten, die den Aufenthalt bereits absolviert haben. Ich erhielt dann als Antwort, dass man per E-Mail viel behaupten könne. Das sei nicht nachvollziehbar. Erfahrungswerte der Mitdoktoranden und ungefähre Angaben wären indiskutabel. Der eine sage, die Wohnung kostet X, der andere Y, das sei für die Jury unzumutbar. Der Ton war sehr barsch!
Nun stehen noch zwei Bewerbungen aus. Wie mache ich es dort? Ich weiß eben noch nicht auf den Euro genau, wieviel das Zimmer kostet und auch nicht, was der Umzug und die Flüge kosten werden. Ich kann die Zahlen auch nicht belegen. Wie auch? Ich muss mich aber wegen der Fristen der Stiftungen jetzt schon Bewerben. Bitte Euch um Rat.


Eure Natika

[Kullerauge]

Hallo!

Ich kann dir leider überhaupt nicht helfen. (Insgesamt klingt mir dein Ärger komisch. Man kann doch nicht einfach ohne Finanizierung eine Wohnung buchen.... Ist das so üblich? Haben die keine Pauschalen? Aber keine Ahnung, in welchem Land/mit welcher Organisation du unterwegs bist. Es soll ja sehr verschieden sein. Im Studium lief es bei mir ganz anders, aber da hatte ich auch kein Sipendium in Dtl...)
Da ich möglicherweise (hoffentlich! ) mal in einer ähnlichen Situation sein werde, möchte auch ich mich der Frage anschleßen und würde mich freuen, wenn du ggf. einmal ein paar Erfahungen postest (gerne auch per PN).
Mich würde z.B. interessieren - rein hypothetisch -, ob man ein Stipendium zur Grundfinanzierung für ein Auslandstipendium auf Eis legen kann

Viel Erfolg jedenfalls!.

Grüße!

[Natika]

Hallo Kullerauge!
Ja, komisch finde ich es auch. Es ist übrigens ein Land innerhalb der EU (Mitteleuropa), nix exotisches. Aber unser Programm bietet mir leider keine Finanzierung. Früher gab es auf 4-6 Doktoranden 2 Stipendien. Mittlerweile ist das Geld futsch. Ich habe aber - wie gesagt - eine volle Promotions-Finanzierung von einer Stiftung. Normalerweise kann man als Stipendiat beim DAAD sog. Zusatz- oder Aufstockstipendien für Auslandsaufenthalte beantragen. Das sind dann tatsächlich feste Sätze, wie Du sagst. Das gilt aber nur für die Stipendiaten, die aus Drittmitteln gefördert werden (Geld vom Bundesland oder Bund) und nicht für solche, die Geld von einem Begabtenförderungswerk (z. B. Friedrich-Ebert-Stiftung, Cusanus etc.) bekommen. Das ist bei mir aber der Fall. Deshalb - mit Hinweis auf die Mehrkosten - das Bestreben einen Zuschuss von einer Stiftung zu bekommen.
Es ist tasächlich so, dass Du in einem Cotutelle-Programm dazu verpflichtet bist, den Auslandsaufenthalt anzutreten. Auch ohne Finanzierung. Du doktorierst eben an zwei Unis. Eine meiner Mitdoktorandinnen hat vorher vollzeit gearbeitet, sich was angespart, gekündigt und hat dann das Auslandsemester gemacht. So schlimm ist es bei MIR glücklicherweise nicht.

Bin weiterhin gespannt auf Erfahrungen mit Bewerbungen um Auslandsstipendien INS BLAUE HINEIN,
lieben Gruß an alle!
Natika

[Natika]

Hallo Kulllerauge!

Noch ein Nachtrag zu Deiner letzten Frage, die ich jetzt erst so richtig wahrgenommen habe:

Mein Stipendium kann man tatsächlich für ein halbes Jahr auf Eis legen lassen. Weiß aber nicht, wie üblich das ist. Aber das wäre natürlich jetzt Kamikaze. Dann hätte ich ja nix mehr, wenn es mit einem Auslandsstipendium nicht klappt.

Grüße,

Natika

[Kullerauge]

Hi!

Danke für deine Infos. Das ist interessant!
Kannst du auch in deinem Land nach Stipendien grasen?

Wünsch dir weiter alles Gute und liebe Grüße!

[claudine]

Hi,

es ist wohl ueblich, das man genaue zahlen angeben muss - die spendieren natuerlich kein stipendium ins blaue hinein. und wenn du 500 euro miete angibst, dir das bezahlt wird und du am ende in einem 200 euro zimmer wohnst koenntest du dir ja theoretisch das restgeld einstecken. ich glaube, so ist eher die denkweise.

wenn der auslandsaufenthalt sowieso pflicht ist, warum buchst du dann nicht den flug und die unterkunft? das klingt so, als ob du abwartest ob da geld rueberkommt?


gruss, beere

[crêpenoisette]

hallo,

je nach dem in welches Land du musst gibt es evtl. Stiftungen, die dies trotz Stipendium fördern, bei Reisen nach Kanada z.B. die Stiftung für Kanada Studien.

Oft vergeben auch die Länder (z.B. hier auch Kanada) selbst Stipendien für Aufenthalte zu Forschungszwecken.

Der DAAD vergibt wie schon gesagt nur Aufstockstipendien auf die Landesgraduiertenstiftungen.

viel glück.