Vorstellungsgespräch für Promotionsstelle: Kleidung

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musicus

Re: Vorstellungsgespräch für Promotionsstelle: Kleidung

Beitrag von musicus »

Arbeitskompetenz, innere und äußere Anpassung? Hört sich an, als wolle man einer Sekte beitreten. Also ich biete einen Teil meiner (wertvollen) Lebenszeit + fachliches Wissen an, das der Arbeitgeber zu brauchen scheint. Mehr nicht. Leute ohne Anzug = Nerds? Seltsame Vorstellung grassieren aller Orten.

Wobei: so schlecht ist das gar nicht, weiß man wenigstens, bei welchen Berufsgruppen es nicht(!) auf die Fachkompetenz ankommt. Darum liegt mein Geld auch schon lange nicht mehr auf der Bank. :lol:
PraeDoc

Re: Vorstellungsgespräch für Promotionsstelle: Kleidung

Beitrag von PraeDoc »

Würde vorher irgendwie herausfinden wollen, was der Prof. da so will. Alles andere sind keine wirklich nützlichen Tipps, wobei du normal mit Sakko nichts falsch machen kannst - aber wer weiß. Sehr individuell. Kenne auch BWL Profs., die nur Jeans und Shirt anhaben.
saxomanix

Re: Vorstellungsgespräch für Promotionsstelle: Kleidung

Beitrag von saxomanix »

@ Kleidung des Profs: nur weil der Chef im Freizeitlook rumrennt, heißt das noch lange nicht, dass die Mitarbeiter das auch dürfen! Und wie schon oben erwähnt - ich denke, es bestehen deutliche Unterschiede zwischen Universität und Wirtschaft.

Ich halte es aber auch mit der "lieber over- als underdressed"-Regel und bin damit bisher eigentlich immer gut gefahren.
MastaofDissasta

Re: Vorstellungsgespräch für Promotionsstelle: Kleidung

Beitrag von MastaofDissasta »

Happy hat geschrieben:Sind eine gute dunkelblaue Jeans, ein weißes Hemd und ein Sakko in Ordnung, wenn alles zueinander passt? Als Student verfüge ich nicht über das Geld mir für einen Tag (aber auch ein sehr wichtiger) einen etwas besseren Anzug für >600,- € zu kaufen. In meiner Nähe gibt es leider auch kein Geschäft, in dem ich mir einen Anzug ausleihen könnte.

Nun habe ich die Wahl mir einen sehr günstigen Anzug mit vsl. schlechtem Schnitt zu kaufen oder meine kürzlich gekauften Klamotten (die mir sehr gut stehen, wenn ich das behaupten darf) zu tragen.
Das, was du vorgesehen hast, hört sich zwar gut an und bevor man sich so einen Kunstfaser-Mist antut, würde ich immer zustimmen, dass es besser ist, auf einen ordentlichen, gut sitzenden Anzug zu sparen.

Aber: Es ist ja eben nicht nur der eine Tag. Ggf. hast du noch andere Vorstellungsgespräche und es ist auch wichtig, dem Personalmenschen zu signalisieren, dass man einen guten Anzug hat. Denn je größer und bluechippiger das Unternehmen ist, umso mehr Wert legen sie darauf. Es kann ja auch sein, dass du direkt in den ersten Wochen zu einem Termin mitgenommen wirst, bei dem alle Anzüge tragen. Als Neuling möchte man da nicht "rausfallen".
Jochen

Re: Vorstellungsgespräch für Promotionsstelle: Kleidung

Beitrag von Jochen »

Die Frage bleibt bestehen, was du machst, sofern du den Job dort bekommst. Dann wirst du wahrscheinlich regelmäßig dort anwesend sein. Selbst wenn du jetzt genau ein Outfit hast, das du als modisch bezeichnest und damit dorthin gehen könntest, willst du ein paar Wochen im gleichen Outfit hingehen? Was machst du bei Kaffeeflecken? Wenn du zwei schwarze Anzüge hast, wird gar keiner merken, dass du nur zwei hast. Immer denselben Anzug würde man erkennen, aber wenn man sieht, dass du einen anderen hast als beim letzten Mal, dann weiß beim nächsten Mal schon keiner mehr, wie der Anzug beim vorletzten Mal aussah. Wenn du bei den Krawatten etwas mehr Auswahl hast und die Hemdfarbe variieren darfst (viele Unternehmen untersagen das und schreiben weiß vor), dann kannst du mit geringen Kosten auch kleidungsmäßig mithalten.
bbb

Re: Vorstellungsgespräch für Promotionsstelle: Kleidung

Beitrag von bbb »

Ich würde mich der Mehrheit anschließen:
Für Männer mit Uni-Abschluss ist bei einem Vorstellungsgespräch in größeren Firmen ein Anzug in der Regel Standard.
Lieber overdressed als zu "schlampig" angezogen!

Ein brauchbarer Anzug muss nicht 600 EUR kosten, ich habe z. B. einen bei P&C für deutlich weniger gekauft, der mir gute Dienste leistet und schon von einer selbsternannten Image-Beraterin bei einer Karrieremesse sinngemäß als "adäquat" für gut befunden wurde.
Wichtig ist auch eine ordentliche Krawatte, da man - so die Expertin - am Muster der Krawatte ggf. erkennen kann, dass sie alt ist.
(Eine quasi-einfarbige ist aber meist zeitlos, wobei die Breite auch mit dem Mode-Jahren variiert. )

Ich bin absolut kein Freund davon, jeder Mode hinterherzurennen, aber der erste Eindruck ist wichtig und für eine "gehobene" Tätigkeit wird eben auch eine gewisse Kleidung vorausgesetzt, auch wenn Du im Arbeitsalltag dort evtl. wieder mit Jeans und Hemd (oder was auch immer) rumlaufen kannst und den Anzug eventuell nur für "offizielle" Termine mit Kunden, Lieferanten oder Partnern brauchen wirst.
barbara
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Re: Vorstellungsgespräch für Promotionsstelle: Kleidung

Beitrag von barbara »

musicus hat geschrieben:Ich finde das absolut ok. Ich hab mir immer so gesagt: wenn ich wegen meiner Kleidung nicht genommen werde, dann war es eh der falsche Job im falschen Umfeld. :P
Hallo Musicus, damit verschenkst Du eventuell aber den richtigen Job im richtigen Umfeld wegen kurzfristig falscher Kleidung! Wäre doch blöd, oder?

Overdressed beim Bewerben gibt es (fast) nicht. Alles hat die passende Kleidung, und das bedeutet z.B. dass ein Gerüstbauer bei der Arbeit einen Helm tragen sollte, aber nicht, dass er mit Helm zum Bewerbungsgespräch gehen wird!

Mit angemessener Kleidung zeigt man, dass man flexibel ist. Wer wie ich auch mal barfuss zu Arbeit kommt, sollte einen Vortrag vor Kunden dann trotzdem im feinen Zwirn halten. Ich jedenfalls bin beim Bewerbungsgesrpäch im Unternehmen immer mit Blazer, Stoffhose und guten Schuhen aufgeschlagen (allerdings sportlich, nicht im Kostüm oder Kleid), saß dann zwischen zwei Herren im Holzfällerhemd (meine heutigen Chefs) . Ergebnis, wie gesagt, ich darf normalerweise auch in kurzen Hosen und barfuss meiner Arbeit nachgehen. Bei der Bewerbung um meinem ersten Job wurde ich gefragt, ob es mir denn nichts ausmachen würde, auch mal nass und dreckig zu werden. Das zu beteuern ist viel einfacher, als umgekehrt zu erläutern, warum man denn für wirklich wichtige Termine dann doch den guten Anzug rausholen würde - denn dann, im Umkehrschluss, ist das Bewerbungsgespräch ja kein wichtiger Termin, oder?

Was ich nicht ganz einsehe: ordentliche Hosen bekommt man doch schon für unter 600,- . !
18. apr 2011;31. Dec 2013;f;hoffentlich klüger!
Wierus
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Re: Vorstellungsgespräch für Promotionsstelle: Kleidung

Beitrag von Wierus »

musicus hat geschrieben:Arbeitskompetenz, innere und äußere Anpassung? Hört sich an, als wolle man einer Sekte beitreten. Also ich biete einen Teil meiner (wertvollen) Lebenszeit + fachliches Wissen an, das der Arbeitgeber zu brauchen scheint. Mehr nicht. Leute ohne Anzug = Nerds? Seltsame Vorstellung grassieren aller Orten.
Puh, schwieriges Thema. Ich glaube aber, man sollte sich nicht darüber wundern, dass es in unserer Gesellschaft immer noch Bereiche mit festen Kleiderordnungen gibt welche sich von sozialer Schicht und/oder Bildungsniveau ableiten oder umgekehrt auf diese verweisen.
Wer sich z.B. bei einer mündlichen Abschlussprüfung, einer offiziellen Festlichkeit, vor Gericht oder eben im Bewerbungsgespräch nicht "entblöden" kann, ausnahmsweise etwas "Ordentliches" (sprich: Bürgerliches) anzuziehen, der darf sich nachher auch nicht wundern. Mir geht das Motto "Kleider machen Leute" zwar gehörig auf den Keks, aber so ist das nunmal in vielen Bereichen - so ist das selbst bei jugendlichen Subkulturen, die sich ausgerechnet über Äußerlichkeiten von einer Mehrheitsgesellschaft abgrenzen, die auf Äußerlichkeiten Wert legt.
Vielleicht tut es gut, sich einmal klarzumachen, dass jede Form geregelten menschlichen Zusammenlebens auf mehr oder weniger offensichtlichen Zwangsmechanismen beruht, zu denen schließlich auch so harmlose Dinge wie Kleiderordnungen zu zählen sind.

@Happy:
Schau dich doch einfach mal dort um und finde heraus wie die Leute dort herumlaufen. Ich glaube auch, dass man "underdressed" tunlichst vermeiden sollte - wobei auch zu dickes Aufgetragen nach hinten losgehen kann.
barbershop

Re: Vorstellungsgespräch für Promotionsstelle: Kleidung

Beitrag von barbershop »

Ich hatte selbst schon einige Vorstellungsgespräche, habe die Beobachtung gemacht, es läuft immer auf den dunklen Anzug hinaus, mit sehr wenigen Ausnahmen (Musiker, allgemein vielleicht Kreativ-Branche oder ähnliches).
Da habt ihr Männer es doch noch relativ leicht, schließlich kann man das gute Stück ja immer wieder zu allen möglichen Gelegenheiten anziehen ohne dass es auffällt :-)

Noch ein Tipp (soll keine werbung sein): gute Erfahrungen haben einige Freunde von mir in Outlets gemacht, z.B. Boss gibts in Metzingen (dort auch noch viele andere Labels die vielleicht in Frage kommen könnten), ist kein Grabbel-Laden oder so, sondern richtig mit Beratung und viele Größen vorrätig....


Viel Erfolg, so oder so! :blume:
musicus

Re: Vorstellungsgespräch für Promotionsstelle: Kleidung

Beitrag von musicus »

Wäre das nicht ein schönes Diss-Thema für einen Kulturwissenschaftler? Ich sag nur noch soviel: die Revolution beginnt beim Kleiderkauf! Viva la revolution!
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