Das Leid mit dem Promotionsthema und dem Drumherum
Verfasst: 02.11.2015, 19:28
Hallo zusammen,
erst einmal danke an alle die sich diesen Text bis zum Ende durchlesen und noch viel mehr für die Ratschläge die ich (hoffentlich) von euch bekomme.
Angefangen hat alles Ende letzten Jahres. Ich hatte nach meinem Studium eine Stelle als wiss. Mitarbeiter an einem Forschungsinstitut bekommen in der ich mich um die Planung der Labore eines Institutsneubaus gekümmert habe und danach meine Doktorarbeit machen sollte. Die Planungen waren Anfang des Jahres abgeschlossen und alles im Kostenrahmen etc. als aus heiterem Himmel die Nachricht kam, dass es das neue Institut mit Mann und Maus nicht mehr geben soll (aufgrund politischer Entscheidungen aber das ist eine andere Geschichte). Damit war auch die geplante anschließende Doktorarbeit in Gefahr und die hohen Herren die meinen Kollegen und mir das ganze eingebrockt haben, hatten nichts anderes zu tun als uns möglichst billig loszuwerden (Zeitvertrag).
Zum Glück konnte eine Anschlussfinanzierung gefunden werden, wodurch ich noch einen 3 Jahresvertrag bekommen habe. Soweit so gut könnte man meinen. Leider wurden meine Kollegen und ich während des Jahres mehrmals "rumgereicht", wodurch ich keinerlei Planungssicherheit hatte, was meine zukünftige Doktorarbeit angeht. Zum Glück hat sich ein Professor gefunden der bereit war mich zu betreuen, allerding musste ich mein geplantes Thema aufgrund der wechselhaften Randbedingungen mehrmals umwerfen. Das hat dazu geführt dass das erste Jahr rum war und ich immer noch kein Thema hatte.
Nun hat es sich ergeben, dass mein Prof. und ein Kollege aus der Abteilung beschlossen haben, sein Thema (Simulation) aufzuteilen und dass ich die andere Hälfte bearbeiten könnte. Darüber habe ich mich zuerst mächtig gefreut und gedacht, dass ich jetzt so richtig loslegen kann. Allerdings haben sich im Laufe der Einarbeitungszeit doch einige Haken des Themas aufgetan. Das Thema ist aus drei Teilen aufgebaut. Der erste Teil ist einfach umzusetzen, rundet aber die anderen Themen nur ab. Der zweite Teil behandelt eine Thematik die interessant ist aber wo es nur eine sehr dünne Datenlage gibt, wodurch das Ganze eher zur Kaffeesatzleserei wird.
Der dritte und interessanteste Teil behandelt ein Thema das sogar industrierelevant ist und es auch eine Datenlage gibt mit der ich simulieren kann. Anschließend soll ich das "Grundprodukt" zu dem es Daten gibt variieren (mehrere Parameter). Das ist simulativ auch machbar. Allerdings gibt es keinerlei Möglichkeit die Simulationsdaten zu validieren, wodurch ich sehr mit der Wissenschaftlichkeit der Ergebnisse hadere. Die Algorithmen der Simulation sind allerdings physikalisch (nicht empirisch) und seit Jahren erprobt bzw. bei guter Parametrierung für einige käuflich erhältliche "Grundprodukte" sogar validiert, wodurch ich die Hoffnung habe, dass die ganze Simuliererei doch passt.
Nun bin ich sehr verunsichert und habe nur noch einen Restvetrag von eineinhalb Jahren was vorne und hinten nicht reicht (evtl. gibt es noch ein Jahr aber das will mir keiner schriftlich geben). Dazu kommen noch einige Nebenaufgaben an der Uni die mir das Leben auch nicht gerade leichter machen bzw. ich die Fehler Anderer ausbügeln muss und das Ganze noch unter Zeitdruck. Das Ganze löst bei mir mittlerweile recht prächtige Zukunftsängste aus und einige Symptome die der einer Depression schon grenzwertig nahe kommen. Das Ganze habe ich im Moment noch einigermaßen im Griff es wird aber jeden Tag schwieriger alles wegzustecken und dazu noch den Schein eines immer gutgelaunten und belastbaren Menschen zu erhalten.
Für Ideen was mein Problem mit dem Thema angeht währe ich euch sehr dankbar!!! Das seelische gehe ich im Moment aktiv an, aber auch hier könnten ein paar Tipps nicht schaden. Schonmal vielen Dank an Alle fürs Durchlesen!
erst einmal danke an alle die sich diesen Text bis zum Ende durchlesen und noch viel mehr für die Ratschläge die ich (hoffentlich) von euch bekomme.
Angefangen hat alles Ende letzten Jahres. Ich hatte nach meinem Studium eine Stelle als wiss. Mitarbeiter an einem Forschungsinstitut bekommen in der ich mich um die Planung der Labore eines Institutsneubaus gekümmert habe und danach meine Doktorarbeit machen sollte. Die Planungen waren Anfang des Jahres abgeschlossen und alles im Kostenrahmen etc. als aus heiterem Himmel die Nachricht kam, dass es das neue Institut mit Mann und Maus nicht mehr geben soll (aufgrund politischer Entscheidungen aber das ist eine andere Geschichte). Damit war auch die geplante anschließende Doktorarbeit in Gefahr und die hohen Herren die meinen Kollegen und mir das ganze eingebrockt haben, hatten nichts anderes zu tun als uns möglichst billig loszuwerden (Zeitvertrag).
Zum Glück konnte eine Anschlussfinanzierung gefunden werden, wodurch ich noch einen 3 Jahresvertrag bekommen habe. Soweit so gut könnte man meinen. Leider wurden meine Kollegen und ich während des Jahres mehrmals "rumgereicht", wodurch ich keinerlei Planungssicherheit hatte, was meine zukünftige Doktorarbeit angeht. Zum Glück hat sich ein Professor gefunden der bereit war mich zu betreuen, allerding musste ich mein geplantes Thema aufgrund der wechselhaften Randbedingungen mehrmals umwerfen. Das hat dazu geführt dass das erste Jahr rum war und ich immer noch kein Thema hatte.
Nun hat es sich ergeben, dass mein Prof. und ein Kollege aus der Abteilung beschlossen haben, sein Thema (Simulation) aufzuteilen und dass ich die andere Hälfte bearbeiten könnte. Darüber habe ich mich zuerst mächtig gefreut und gedacht, dass ich jetzt so richtig loslegen kann. Allerdings haben sich im Laufe der Einarbeitungszeit doch einige Haken des Themas aufgetan. Das Thema ist aus drei Teilen aufgebaut. Der erste Teil ist einfach umzusetzen, rundet aber die anderen Themen nur ab. Der zweite Teil behandelt eine Thematik die interessant ist aber wo es nur eine sehr dünne Datenlage gibt, wodurch das Ganze eher zur Kaffeesatzleserei wird.
Der dritte und interessanteste Teil behandelt ein Thema das sogar industrierelevant ist und es auch eine Datenlage gibt mit der ich simulieren kann. Anschließend soll ich das "Grundprodukt" zu dem es Daten gibt variieren (mehrere Parameter). Das ist simulativ auch machbar. Allerdings gibt es keinerlei Möglichkeit die Simulationsdaten zu validieren, wodurch ich sehr mit der Wissenschaftlichkeit der Ergebnisse hadere. Die Algorithmen der Simulation sind allerdings physikalisch (nicht empirisch) und seit Jahren erprobt bzw. bei guter Parametrierung für einige käuflich erhältliche "Grundprodukte" sogar validiert, wodurch ich die Hoffnung habe, dass die ganze Simuliererei doch passt.
Nun bin ich sehr verunsichert und habe nur noch einen Restvetrag von eineinhalb Jahren was vorne und hinten nicht reicht (evtl. gibt es noch ein Jahr aber das will mir keiner schriftlich geben). Dazu kommen noch einige Nebenaufgaben an der Uni die mir das Leben auch nicht gerade leichter machen bzw. ich die Fehler Anderer ausbügeln muss und das Ganze noch unter Zeitdruck. Das Ganze löst bei mir mittlerweile recht prächtige Zukunftsängste aus und einige Symptome die der einer Depression schon grenzwertig nahe kommen. Das Ganze habe ich im Moment noch einigermaßen im Griff es wird aber jeden Tag schwieriger alles wegzustecken und dazu noch den Schein eines immer gutgelaunten und belastbaren Menschen zu erhalten.
Für Ideen was mein Problem mit dem Thema angeht währe ich euch sehr dankbar!!! Das seelische gehe ich im Moment aktiv an, aber auch hier könnten ein paar Tipps nicht schaden. Schonmal vielen Dank an Alle fürs Durchlesen!