PhD-Programme

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susi

PhD-Programme

Beitrag von susi »

Hallo zusammen,

wie ich in meinem anderen Beitrag geschildert habe, bin ich sehr unzufrieden mit meiner aktuellen Promotionsstelle und bin mittlerweile dabei mir was Neues zu suchen.
Leider sind doch recht viele Stellen an PhD-Programme gebunden. An meiner aktuellen Promotionsstelle bin ich auch verpflichtet an einem solchen Programm teilzunehmen und ich muss sagen ich finde es wirklich ätzend!! Ich finde wirklich das es absolut verschwendete Zeit ist. Ich kann nicht behaupten das ich etwas dazu gelernt hätte und teilweise fühle ich mich regelrecht verarscht von den Vorlesungsinhalten. Diese setzten auf so niedrigem Niveau an, das man getrost auch auf sein Studium hätte verzichten können.
Jetzt die Frage an euch: Hat auch rigendwer etwas gutes über solch ein Programm zu berichten? Gibt es wirklich Programme die anspruchsvoll sind und einen fördern? Ist vielleicht sogar jemand im IMPRS (research school der max-panck-institute)?

LG
flip
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Re: PhD-Programme

Beitrag von flip »

Tja, damit dir da jemand weiterhelfen kann, dürfte wohl der Forschungsbereich wichtig sein zu erfahren...

Ich halte jedenfalls auch nichts von den Programmen und habe mich bewusst dagegen entschieden. Oftmals suggerieren sie etwas, das nur auf dem Papier besteht. Ich bin der festen Überzeugung, dass individuelle Förderung, sollte sie jemals in einem Programm bestehen, nur über den Supervisor möglich ist. Und wenn der zu viele "Studenten" betreut, dann hat man wieder das gleiche Problem, wie an dem klassichen Lehrstuhl. Aber man möge mich berichtigen, wenn es doch anders läuft.
FlimBeam
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Re: PhD-Programme

Beitrag von FlimBeam »

Hi Susi,

wenn mich nicht alles täuscht, machst Du Biologie... Aber das ist wohl eher unbedeutend, denn ich würde Flip zustimmen und vielleicht noch weiter gehen - die PhD-Programme sehen tatsächlich nur auf Papier spannend aus. Ich habe jetzt zwei verschiedene miterleben dürfen (nicht Biologie). Ich glaube der Grund dafür, dass die Programme sehr oft "schlecht" umgesetzt werden ist einfach der, dass diese eine amerikanische Erfindung sind und in die Unistruktur der USA reinpassen, in Deutschland aber vollkommen überflüssig sind.
Soweit ich weiß, sind die Kurse, die in den USA in den PhD-Programmen angeboten werden, tatsächlich exklusiv, denn der Zugang ist für andere Gruppen (Bachelor- und Masterstudenten) durch Gebühren gesperrt. In Deutschland kann man relativ einfach in seinem Studium alle Seminare besuchen, auf die man Lust hat. Nach dem Master gibt es dann nicht viele Seminare, von denen man sich beeindrucken lässt. Außerdem sehen wohl auch die deutschen Dozenten den Wert von PhD-Programmen nicht als sonderlich hoch an. Dementsprechend gibt es niemanden, der Qualitätssicherung betreiben würde...

Grüße
Beam
Caitlin

Re: PhD-Programme

Beitrag von Caitlin »

Aus Sicht einer Geistswissenschaftlerin, die auch in ein Promotionsprogramm eingebunden ist, muss ich jetzt doch wiedersprechen. In meinem Programm bestehen die Studienleistungen, die ohnehin nicht sehr viele sind, aus Ringvorlesungen, die wir teils selbst verantwortet und organisiert haben und deren Veröffentlichung wir nun auch selbst verantworten (dürfen), Forschungskolloquien und Seminartagen, an denen wir am gemeinsamen Forschungsprojekt aus Sicht unserer jeweiligen Promotionsprojekte diskutieren. Dazu kommen wenige Seminare, deren Themen wir mitbestimmen dürfen. Insgesamt sowieso wenig Veranstaltungsstunden, damit wir genug Zeit für die Diss haben. Die Veranstaltungen nur intern und garantiert nicht auf Studiumsniveau, sondern eher schon auf eine wissenschaftliche Karriere hinführend. Zudem habe ich den interdisziplinären Austausch in meinem Programm intensiv genutzt. Ich würde es jederzeit wieder tun. :mrgreen:
Wie es in anderen Wissenschaftsdiszipinen oder gar am MPI aussieht, weiß ich natürlich nicht. Insgesamt denke ich, dass man das nicht so pauschalisieren kann. Mir hat mein Programm sehr gut getan. Man muss vermutlich ganz genau hingucken und Fragen zum Programm stellen: Also: Wie viele verpflichtende SWS hat man, inwieweit kann man sich in die (inhaltliche, organisatorische) Gestaltung einbringen etc. Man kann ja auch typische Begehungsfragen stellen, z.B.: Wie viel Zeit bleibt neben dem verpflichtenden Curriculum für das Schreiben der Diss? Was sollen die Promovierenden durch das Programm lernen, welche Qualifikationen sollen sie erwerben? Auf welche Weise?

Drücke dir auf jeden Fall die Daumen, dass du etwas findest, bei dem du zufriedener an deiner Diss arbeiten kannst! :blume:
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