Exposé Studienstiftung

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Alaeparvae

Exposé Studienstiftung

Beitrag von Alaeparvae »

Hallo ihr Lieben,

Ich habe im Mai eine tiermedizinische Doktorarbeit begonnen und mittlerweile mein Exposé fertig, mit dem ich mich für ein Graduiertenstipendium unserer Hochschule beworben habe. Bis jetzt habe ich unbezahlt gearbeitet, ab September ist ein 450€-Job drin, von dem alleine ich aber auch nicht leben kann. Ein Stipendium würde mir also große (Geld-)Sorgen bzw. einen Nebenjob ersparen (ich arbeite de facto Vollzeit in Labor und Klinik, zusätzlich zur Diss).
Ich hatte versucht, mein Exposé an den Vorgaben der Studienstiftung des deutschen Volkes zu orientieren, da bei dem Graduiertenstipendium keine strukturellen Vorgaben gemacht wurden und ich mich bei der Studienstiftung ebenfalls bewerben wollte. Nun hat diese Gliederung meinem Prof nicht gefallen und im Laufe der Korrekturen hat sich einiges geändert.

Mein aktuelles Exposé hat die Gliederung:
- Kurzbericht (ca. 50 Wörter)
- Zusammenfassung (1 Seite)
- Einführung und aktueller Forschungsstand (5 Seiten)
- Forschungsfrage (1 Seite)
- Methodik (3 Seiten)
- Literaturverzeichnis (4 Seiten)
- Zeitplan als Tabelle extra

Die Studienstiftung gibt folgende Punkte an:
- Arbeitstitel
- Abstract (ca. eine halbe Seite)
- Schlüsselbegriffe, die das Arbeitsgebiet umreißen
- Einführung
- Forschungsfrage / Problemstellung / Arbeitshypothese
- Forschungsstand / eigene Vorarbeiten
- Methodik / vorläufige Gliederung
- Zeit- und Arbeitsplan
- Literaturliste bzw. Korpus der einzubeziehenden Archivalien

Was ich nicht ganz verstehe, ist der Unterschied zwischen der "Einführung" und dem "Forschungsstand". Versteht ihr unter Forschungsstand den Stand meiner eigenen Forschung (der ist nicht existent) oder den aktuellen Stand der Forschung? Bei letzterem finde ich es schwierig, das von einer Einleitung zu trennen, die ja automatisch auch beinhaltet, was bisher bekannt ist. Ich überlege, den Teil "Einführung und Forschungsstand" einfach so zu lassen und zu hoffen, dass damit beide Punkte abgedeckt sind. Oder meint ihr, es wäre wichtig, für beide einen eigenen Abschnitt zu haben? Meine zweite Frage betrifft die "vorläufige Gliederung". Ist damit eine Art Inhaltsverzeichnis der Doktorarbeit gemeint?
Vielleicht hat sich von euch ja auch schon mal jemand Gedanken darüber gemacht :).

Vielen Dank für die Hilfe!

Lg,
Alaeparvae
Traudel
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Re: Exposé Studienstiftung

Beitrag von Traudel »

Liebe Alaeparvae,

vorwiegend nur in den Natur- und Medizinwissenschaften umfassen Einleitungen in der Regel auch eine Skizze des Forschungsstandes. In den Gesellschafts-, Geistes-, Sozialwissenschaften etc. wird dem Forschungsstand meist ein eigener Teil und/oder mehrere Kapitel gewidmet. Je nach Fragestellung/Untersuchungsabsicht sowie empirischer oder literaturanalytischer Ausrichtung der Diss.
Deswegen die von Dir referierte Vorgabe der Studienstiftung.

Und nein: Forschungsstand = nicht Dein Forschungsstand, sondern der Deines Fachs/zu untersuchenden Gebiets.

Mein Tipp: Halte Dich besser an die Vorgaben der Studienstiftung und separiere Einleitung und Forschungsstand. In der Einleitung beschreibst Du Anlass, Motivation, Aufgabenstellung/ Forschungsfrage und Zielsetzung. Beim Forschungsstand legst Du dar, welche Publikationen und Untersuchungen vorhanden sind, und ordnest Dein Vorhaben entsprechend ein.
Mmmh, allerdings verstehe ich Deine Aufzählungspaare dann nicht wirklich...
Sind die Punkte tatsächlich so zu Paaren zusammengefasst, wie Du sie gemeinsam aufgelistet hast?

Und ja: Gliederung = ein grobes, auf die weitere Schärfung und Präzisierung ausgerichtetes Inhaltsverzeichnis.

Viel Erfolg bei der Bewerbung!
Traudel
Alaeparvae

Re: Exposé Studienstiftung

Beitrag von Alaeparvae »

Hi Traudel,

Danke für die schnelle Antwort. Die Punkte sind so von der Seite der Studienstiftung "ge-copy-und-pasted" ;). Ich verstehe auch nicht ganz, wann die Punkte in einer Reihe wahlweise genommen werden können beziehungsweise zusätzlich. Mir fällt die Einleitung zu separieren echt schwer. Forschungsfrage ist ja auch ein einzelner Punkt, das Abstract als Zusammenfassung... Irgendwie würde ich in der Einführung dauernd Dinge wiederholen, die woanders schon aufgegriffen werden... Werde mich da noch mal etwas drüber grübeln. Danke für die Anregungen.

Lg,
Alaeparvae
Traudel
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Re: Exposé Studienstiftung

Beitrag von Traudel »

Moin Alaeparvae,

habe die Seite er-googlet... stimmt, copy-paste :D
Tendenziell bleibe ich dabei: Lieber pingelig an die Vorgaben (Reihenfolge, Bestandteile) des erhofften Förderers halten. Das erleichtert den Menschen dort die Auswahl und Bewertung. Ich kann das schon verstehen... auch wenn das in Deinem Falle bzw. bei einer tiermedizinischen Arbeit nun schwierig ist.
Und wenn Du einfach mal bei der Studienstiftung anrufst und Dich freundlich nach der Verbindlichkeit der Vorgaben erkundigt? Bzw. inwieweit Separierungen/Zusammenfassungen der geforderten Punkt legitim sind?
Wenn man Dir dort rät, das Schema zu übernehmen, dann musste in den sauren Apfel beißen.

Tipp: Schreib erst mal runter - ohne auf Formulierungen oder Wiederholungen zu achten. Schreib Dich frei. Und dann kürzt und überarbeitest Du selbst in 2-3 Durchgängen, gibst das Exposé an Freunde/Kollegen mit dem ausdrücklichen Auftrag, Redundanzen skrupellos aufzudecken (ist für Dritte meist viel leichter als für uns Autoren), tilgst dann die Redundanzen dort, wo sie nicht hingehören, checkst abschließend, ob die Vorgaben der Homepage weiterhin eingehalten sind und schickst das Ganz ab und hoffst!

Dafür viel Erfolg!! LG Traudel
Alaeparvae

Re: Exposé Studienstiftung

Beitrag von Alaeparvae »

Ich danke dir für die Tipps! Bin gerade dabei, meinen vorherigen kombinierten Einleitungs-und-Forschungsstand einfach aufzuteilen und entsprechend sinnvoll zu ergänzen. Das Problem ist nur, dass ich in der ursprünglichen Version in diesem Teil chronologisch und logisch auf die Forschungsfrage hingeleitet habe, was dadurch, dass diese nun in der Mitte sein soll, hinfällig wird. Ich denke, ich werde mal nachfragen, ob die Forschungsfrage auch nach dem aktuellen Forschungsstand sein darf (finde ich persönlich auch sinnvoller, da die schon gemachten Studien ja erst auf die "Wissenslücke" hinweisen). Danke für deine Hilfe!

Lg,
Alaeparve
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