Arbeite ich auch genug?

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DocAmboss
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Arbeite ich auch genug?

Beitrag von DocAmboss »

Guten Tag in die Runde,

kurz zu meiner Person. Ich bin Doktorand an einem kleinen Hochschul-Institut und arbeite seit diesem Jahr an meinem Dr.-Ing. Ich bin über meine Situation sehr dankbar, da ich eine halbe Stelle als wissMA für 4 Jahre bekommen habe und keine Nebenaufgaben des DV oder Lehrstuhls übernehmen muss. Ich kann daher meine volle Zeit/Kraft in meine Dissertation stecken, weshalb so mancher von einem Luxusproblem sprechen könnte. Das einzige, was mir Gedanken macht ist, dass ich oft höre, wie anstrengend doch eine Promotion für gewöhnlich ist (lange Arbeitstage, kaum Freizeit, kein Urlaub). Bisher fühle ich mich nicht überfordert, ganz im Gegenteil. Ich ziehe größtenteils meine 40h Woche durch, habe genug Freizeit für Freunde, Hobbies, Feiern. Surfe im Internet, während die Analysen laufen und ich währenddessen nichts anderes machen kann. Ich bleibe ab und zu auch länger auf Arbeit, wenn eine Analyse oder Auswertung mal etwas dauert. Mein DV gibt mir in regelmäßigen Treffen neue Aufgaben bzw. Anhaltspunkte, die ich bis zu einem bestimmten Termin abgearbeitet haben muss. Diese Termine halte ich auch stets ein. Nur habe ich allmählich die Befürchtung, ich mache nicht genug und übersehe wesentliche Dinge. Es ist ein Gefühl von: So gut/ruhig wie es läuft, kann doch etwas nicht stimmen. Als würde ich die Zeit nicht intensiv genug nutzen. Ich lese z.B. dass hier einige selbst nach Feierabend noch E-Mails beantworten müssen. Ich habe selten E-Mail-Verkehr. „Networke“ ich deshalb nicht genug? Ich hinterfrage mich selbst und meine Leistung sehr häufig und habe derzeit einfach Angst, nicht genug zu tun. Bisher wurde mir aus meinem Arbeits- und Freundeskreis gesagt, ich bin recht zügig und selbstständig, was meine Arbeitsweise angeht und man scheint mit mir zufrieden zu sein (Am Institut scheint man es aber auch eher ruhig anzugehen). Ich möchte einfach am Ende nicht ohne Job dastehen, weil ich während meiner Doktorandenzeit nicht genug hiervon oder genügend davon getan hätte. Es würde mich sehr freuen, wenn jemand etwas zu meinen Bedenken schreiben würde (evtl. hatte jemand zu Anfang auch solche Gedanken oder kann mit seiner Erfahrung sagen, ob das normal ist).

Ist es bei experimentellen Arbeiten häufig so, dass man einfach viel Wartet auf Analyseergebnisse oder während ein Prozess läuft und Däumchen drehen muss?

Des Weiteren würde ich z. B. später gerne Prof. werden. Daher sollte ich Vorlesungserfahrung sammeln. Ich habe mir gedacht, nächstes Jahr diesen Punkt bei meinem DV anzusprechen, um so nach meiner Einarbeitungszeit als Doktroand vll erste Erfahrung in dem Bereich sammeln zu können. Was haltet ihr davon?

Ich bin blutiger Anfänger, was diese Welt angeht (Arbeiterkind) und daher bestimmt noch sehr grün hinter den Ohren. Seht es mir bitte nach :wink:

Beste Grüße
Rondo

Re: Arbeite ich auch genug?

Beitrag von Rondo »

Hallo DocAmboss,

Die Arbeit ist während der Doktorarbeit oft sehr ungleich verteilt es gibt durchaus lange Zeit in denen man nicht so viel zu tun hat. Ich würde mir auch keine Sorgen machen dass du im Moment nicht so viel Stress hast. Falls du planst eine Professur anzustreben sind neben Lehrerfahrung gute zahlreiche Veröffentlichungen und Kontakte noch wichtiger. Wäre es vielleicht möglich deine vorläufigen Ergebnisse auf einer Konferenz vorzustellen oder gar einen Journalartikel darüber zu schreiben? Die Schreibarbeit wäre auch eine gute Gelegenheit die Zeit während der Analyse zu nutzen ;).

viele Grüße
Rondo
Doc-Wolfi

Re: Arbeite ich auch genug?

Beitrag von Doc-Wolfi »

Die Überlast kommt eigentlich erst mit der Habilitation oder wenn Du neben der Doktorarbeit her noch Firmen berätst, Vorlesungen vorbereitest und Übungen hältst oder sonstige Extraaufgaben übernimmst. Für eine normale Doktorarbeit genügen 40 Stunden pro Woche locker.
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