Konferenzbesuch nach Promotiosaufgabe

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FlimBeam
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Konferenzbesuch nach Promotiosaufgabe

Beitrag von FlimBeam »

Hallo Forumsgemeinde,

ich würde gern einige Meinungen zu meiner Situation hören, da ich mich gedanklich im Kreis drehe.
Meine Situation: Ich habe das letzte Jahr an meiner Masterarbeit gearbeitet. Ergebnis: Der Abschluss ist nun seit einigen Monaten geschafft. Außerdem habe ich einen Teil meiner Ergebnisse als Paper bei einer internationalen Konferenz eingereicht. Das Paper wurde angenommen und die Konferenz steht noch an. Mein bisheriger Plan war, bei meinem Masterbetreuer zu promovieren und ich war bisher bei ihm als HIWi eingestellt. Allerdings hat sich in den vergangenen Wochen meine persönliche Situation und die Beziehung zu meinem Betreuer verändert. Ohne in die Details zu gehen: ich habe mir außerhalb der Uni eine Vollzeitstelle gesucht und die HiWi-Stelle aufgegeben.

Mein Betreuer meldet sich seit dem nicht mehr und ignoriert meine Emails seit Wochen, auch wenn er angeblich meine Entscheidung mit dem Jobwechsel nachvollziehen konnte. Ich frage mich nun, ob ich zu der Konferenz hinfahren soll oder nicht. Anderseits möchte ich, weil ich sehr viel Zeit und Energie in das Paper investiert habe und es wäre ein Superabschluss für mein Masterprojekt. Andererseits bin ich einfach von diesem ganzen akademischen Kindergarten so genervt und meine Motivation ist ganz unten, weil mein Betreuer die beleidigte Leberwurst mimt und mich als undankbaren A**** darstellt, der sein Vertrauen ausgenutzt hat.

Also, hinfahren oder nicht?
Danke Euch für Eure Antworten!

Grüße
Beam
myfunnyvalentine

Re: Konferenzbesuch nach Promotiosaufgabe

Beitrag von myfunnyvalentine »

Für mich ne klare Empfehlung: Hinfahren, Spaß haben, die Sache genießen.
Auch beim Kindergeburtstag kann man feiern 8)
Elektrolyt

Re: Konferenzbesuch nach Promotiosaufgabe

Beitrag von Elektrolyt »

Ich schließe mih meinem Vorredner an, habe meine Bachelorarbeit auch auf einer intern. Konferenz präsentiert und es war eine unglaublich tolle Erfahrung! Dort kannst du deinem Betreuer sicher auch aus dem Weg gehen oder? Eigentlich kannst du wirklich nur davon profitieren!!!
Penguin
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Re: Konferenzbesuch nach Promotiosaufgabe

Beitrag von Penguin »

Hi,

ich wuerde sagen es kommt drauf an. Wenn du dir vorstellen kannst irgendwann doch noch zu promovieren, dann wuerde ich zu der Konferenz raten. Musst du die Konferenz denn selber bezahlen? Also Gebuehr, Flug, Unterkunft und alles oder wurde das bereits von der Arbeitsgruppe/dem Prof bezahlt? Wenn letzeres, solltest du auf jeden Fall hinfahren :)
Rondo

Re: Konferenzbesuch nach Promotiosaufgabe

Beitrag von Rondo »

Hallo Beam,

fährt dein Betreuer auch auf die Konferenz? Ist er Mitautor auf dem Paper? Es steht eigentlich nichts im Wege zu der Konferenz zu fahren, davon abhalten kann dich niemand. Es gibt bei den meisten Konferenzen eine Regel dass die Veröffentlichung zurückgezogen wird falls niemand das Paper auf der Konferenz vorstellt (Manche verlangen auch explizit einen Autor).
FlimBeam
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Re: Konferenzbesuch nach Promotiosaufgabe

Beitrag von FlimBeam »

Hallo,

ich bedanke mich für alle Antworten. Rational gebe ich Euch allen Recht. Emotional bin ich unentschlossen...
Da wurden die wichtigsten Punkte schon von Penguin und Rondo angesprochen.
Ja, der Konferenzbesuch wird von dem Projekt/Prof. bezahlt; da gibt's quasi kein Zurück, denn die Erstattung der Kosten für die Reise wurde bereits einige Monate vor meiner Entscheidung meine HiWi-Position aufzugeben beantragt. Der Prof steht auch als Mitautor auf dem Paper. Also, auf den ersten Blick scheint die Situation eindeutig zu sein: hinfahren.
Doch da ist auch das Problem: als ich meinem Prof von der Aufgabe meiner Stelle mitgeteilt habe, sprach er sich dagegen aus und meinte, dass wenn ich hinfahre, ich die Kosten aus eigener Tasche begleichen soll. Ich weiß, dass ich eigentlich auf der sicheren Seite bin und er mich nicht von dem Konferenzbesuch abhalten kann oder mich dazu zwingen kann, die Reisekosten selbst zu übernehmen. Aber mein Prof setzt mich durch sein Verhalten unter Druck; der tut so, als ob ich ihn um das Geld betrogen und sein Vertrauen missbraucht hätte. Dadurch fühlt sich der Konferenzbesuch eher als zusätzliche Belastung und nicht wie eine Möglichkeit an.
Ob ich später noch promoviere weiß ich nicht. Sicherlich nicht bei dem gleichen Prof und wahrscheinlich nicht mehr in diesem Fachgebiet. Inhaltlich würde mir die Publikation wahrscheinlich nicht viel bringen. Aber auf dem Lebenslauf kann diese sicherlich trotzdem von Vorteil sein...

Grüße
Beam
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