Kein Geld, Betreuung, Kollegen, Vernetzung? - AH!
Verfasst: 28.05.2015, 09:57
Hallo alle miteinander!
Ich gehöre zu denen, die unzufrieden sind mit ihrer Promotion und nicht abbrechen und stattdessen das Problem verdrängen und darauf warten, dass die Motivation zurückkommt.
Ich promoviere seit fast 2 Jahren, arbeite in der Forschung und bin mittlerweile relativ Frust-tolerant, was die Versuche im Labor angeht.
ABER:
- ich sitze auf einer wissenschaftlichen Hilfskraft-Stelle, arbeite also meistens noch nebenher (am Wochenende oder abends) um einigermaßen über die Runden zu kommen.
- ich arbeite in einer sehr kleinen Arbeitsgruppe, ich bin die einzige Biologin mit meinem Doktorvater.
- es gibt kaum Vernetzung zu anderen Arbeitsgruppen, keine Kooperationen
- mein Doktorvater ist sehr ideenreich, kommt jede Woche mit neuen Ideen bevor alte abgearbeitet wurden. Die wurden dafür dann aber bis dahin wieder vergessen.
Das heißt:
- Ich konzentriere mich nicht auf meine Promotion alleine, da ich ständig nebenher arbeite und entweder müde/unkonzentriert bin, oder andere Dinge von Nebenjob xy im Kopf habe. Eine "richtige" Doktorandenstelle (und ich würde mich schon über 50 % freuen) steht immer mal wieder in Aussicht, aber wird dann wortlos unter den Tisch gekehrt.
- Ich habe kaum Austausch mit anderen Doktoranden, die sich auf ähnlichem Terrain bewegen wie ich. Ich habe keine Kooperationen, mich kennt also keine Sau, was in der Forschung aber garnicht mal so verkehrt wäre.
- Meine Ergebnisse find ich nicht "hochwertig", mal hier, mal da geforscht. Nix halbes, nix ganzes. Da würde mehr gehen, aber da fehlt die Motivation, die Zeit, die Absprache mit dem Prof, vielleicht eine helfende Hand in Form einer TA, mehr Geld für die Forschung, mehr Struktur...
- Hinzu kommt, dass meine Freunde aus dem Studium so "traumhaft" promovieren. Ich weiß, dass das nicht immer so ist und wahrscheinlich eher die Ausnahme, trotzdem werde ich ständig damit konfrontiert: Auslandspraktika, 65 %-Stellen, Kooperationen zu super-bekanntem Top-Prof in Land XY, innovative Ideen und bahnbrechende Ergebnisse (ich übertreibe etwas, in meinem Kopf sieht das manchmal so aus ). Das erhöht meinen Verzweiflungsgrad immens, auch wenn ich mich ungern mit anderen vergleiche, das passiert aber hier zwangsläufig!
- Ich bin erst 26 Jahre alt und könnte mir vorstellen eine Promotion woanders anzufangen, aber ich kriege es irgendwie auch nicht übers Herz die schon gemachten 2 Jahre "wegzuschmeißen". Andererseits schieße ich mir doch ins eigene Bein, wenn ich die Promotion abschließe ohne Vernetzung und Publikation? Wie kommt das an, wenn auf dem Lebenslauf steht, dass ich nach zwei Jahren abgebrochen habe? Jammere ich zu viel und sollte mich zusammenreißen, da es vielen so geht?
Ich weiß nicht weiter.
Ich gehöre zu denen, die unzufrieden sind mit ihrer Promotion und nicht abbrechen und stattdessen das Problem verdrängen und darauf warten, dass die Motivation zurückkommt.
Ich promoviere seit fast 2 Jahren, arbeite in der Forschung und bin mittlerweile relativ Frust-tolerant, was die Versuche im Labor angeht.
ABER:
- ich sitze auf einer wissenschaftlichen Hilfskraft-Stelle, arbeite also meistens noch nebenher (am Wochenende oder abends) um einigermaßen über die Runden zu kommen.
- ich arbeite in einer sehr kleinen Arbeitsgruppe, ich bin die einzige Biologin mit meinem Doktorvater.
- es gibt kaum Vernetzung zu anderen Arbeitsgruppen, keine Kooperationen
- mein Doktorvater ist sehr ideenreich, kommt jede Woche mit neuen Ideen bevor alte abgearbeitet wurden. Die wurden dafür dann aber bis dahin wieder vergessen.
Das heißt:
- Ich konzentriere mich nicht auf meine Promotion alleine, da ich ständig nebenher arbeite und entweder müde/unkonzentriert bin, oder andere Dinge von Nebenjob xy im Kopf habe. Eine "richtige" Doktorandenstelle (und ich würde mich schon über 50 % freuen) steht immer mal wieder in Aussicht, aber wird dann wortlos unter den Tisch gekehrt.
- Ich habe kaum Austausch mit anderen Doktoranden, die sich auf ähnlichem Terrain bewegen wie ich. Ich habe keine Kooperationen, mich kennt also keine Sau, was in der Forschung aber garnicht mal so verkehrt wäre.
- Meine Ergebnisse find ich nicht "hochwertig", mal hier, mal da geforscht. Nix halbes, nix ganzes. Da würde mehr gehen, aber da fehlt die Motivation, die Zeit, die Absprache mit dem Prof, vielleicht eine helfende Hand in Form einer TA, mehr Geld für die Forschung, mehr Struktur...
- Hinzu kommt, dass meine Freunde aus dem Studium so "traumhaft" promovieren. Ich weiß, dass das nicht immer so ist und wahrscheinlich eher die Ausnahme, trotzdem werde ich ständig damit konfrontiert: Auslandspraktika, 65 %-Stellen, Kooperationen zu super-bekanntem Top-Prof in Land XY, innovative Ideen und bahnbrechende Ergebnisse (ich übertreibe etwas, in meinem Kopf sieht das manchmal so aus ). Das erhöht meinen Verzweiflungsgrad immens, auch wenn ich mich ungern mit anderen vergleiche, das passiert aber hier zwangsläufig!
- Ich bin erst 26 Jahre alt und könnte mir vorstellen eine Promotion woanders anzufangen, aber ich kriege es irgendwie auch nicht übers Herz die schon gemachten 2 Jahre "wegzuschmeißen". Andererseits schieße ich mir doch ins eigene Bein, wenn ich die Promotion abschließe ohne Vernetzung und Publikation? Wie kommt das an, wenn auf dem Lebenslauf steht, dass ich nach zwei Jahren abgebrochen habe? Jammere ich zu viel und sollte mich zusammenreißen, da es vielen so geht?
Ich weiß nicht weiter.