Kein Geld, Betreuung, Kollegen, Vernetzung? - AH!

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Akirai

Re: Kein Geld, Betreuung, Kollegen, Vernetzung? - AH!

Beitrag von Akirai »

EDIT (wie editiert man bitte Beiträge? o.O ): Natürlich piff, nicht pfiff. Mea culpa!
Traudel
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Re: Kein Geld, Betreuung, Kollegen, Vernetzung? - AH!

Beitrag von Traudel »

Liebe piff,

genau wie Akirai möchte ich Dir einen Rat geben hinsichtlich Deiner Befürchtungen einer fehlenden Struktur bzw. eines nicht erkennbaren roten Fadens (zuerst aber @Akirai: Pfiff Piff Paff :D oben rechts in der Kopfzeile gibt es einen "Ändern"-Button).
Akirais Vorschlag möchte ich ganz dringend zustimmen: Beim Sprechen über Deine Arbeit und vor allem durch das Herunterbrechen komplexer Forschungsvorhaben auf eine für Fachfremde verständliche Form/Botschaft, ordnest Du Deine Gedanken, erkennst den roten Faden (bzw. dessen Rudimente), oder eben, wo er abgerissen ist. Ein aufmerksames Gegenüber stellt Rückfragen, lockt Dich aus der Reserve und stellt ggf. für Dich als Fachidiotin :blume: neue Zusammenhänge heraus.
Solltest Du kein (wohlwollendes, reflektiertes) "Opfer", wie Akirai so treffend schrieb :D , in Deiner Nähe haben, suche die (Fach-)Schreibberatung/Forschungsberatung Deiner Uni auf. Hier sind die Vorteile, dass die Leutchen für das Sich-Volltexten-Lassen Geld bekommen (Du also kein schlechtes Gewissen haben musst wie bei einem armen Freund) und natürlich über eine (über-)fachliche Expertise in Sachen wiss. Schreibens und Arbeitens besitzen. Demgegenüber steht natürlich der potenzielle "Nachteil", dass den professionellen Beratern Dein persönliches Glück nicht so sehr am Herzen liegt wie einem Freund. Obwohl: Auch das ist vielleicht eher ein Vorteil, weil sie so auch kritisch nachhaken (ein Freund könnte Dich nicht verunsichern wollen oder so).
Also, Moral von der G'schicht: Vor Publikationen, Kongressbesuchen, Posterpräsentationen usw. bitte unbedingt um Struktur, roten Faden, Zielsetzung kümmern und (professionelle) Unterstützung jenseits Deines Doktorvaters suchen. Sonst irrst Du ziellos umher und vertust wertvolle Zeit bzw. prokrastinierst Dich um Sinn, Verstand und Motivation.
Alles Liebe!
Traudel
piff

Re: Kein Geld, Betreuung, Kollegen, Vernetzung? - AH!

Beitrag von piff »

DANKE für die vielen Antworten.

Ich habe mir mal die Nacht um die Ohren geschlagen und sämtliche Publikationen gelesen - was ist schon von dem veröffentlicht, was ich tue - was ist also eine Sackgasse; wo besteht Potential, welche neuen Links konnten in aktuellen Veröffentlichungen gebildet werden, etc.

Ich habe mir jetzt selber mal ein Konzept geschrieben, es heute mit meinem Doktorvater besprochen (natürlich hatte er direkt eine weitere Idee dazu ;)) und absegnen lassen.
Was die fehlende Kooperation angeht, hab ich das jetzt so gelöst, dass ich Versuche überlegt habe, die in unseren Laboren nicht durchführbar sind und ihn gefragt, ob er sich vorstellen könnte, dass ich die Versuche in anderen Laboren durchführe. Plötzlich fielen ihm dann auch kompetente Kollegen ein, die sich sicher über ein gemeinsames Projekt freuen würden. Jetzt muss die Umsetzung nur noch hinhauen.

Ich finde es nur schade, dass ich fast 2 Jahre promoviere - relativ ergebnislos - um dann endlich den roten Faden zu kriegen. Ist das nicht ein wenig spät und kann das in einem Jahr geschafft werden? Meine Finanzierung läuft insgesamt nämlich nur 3 Jahre...
Traudel
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Re: Kein Geld, Betreuung, Kollegen, Vernetzung? - AH!

Beitrag von Traudel »

Super, piff, herzlichen Glückwunsch! Das nenn ich Initiative!

So, und nun Schluss mit dem Bedauern! Du hast den roten Faden gefunden oder wiederaufgenommen oder neu gewickelt - das ist eine enorme Errungenschaft. Nicht nach hinten schauen, sondern verdientermaßen stolz sein.
Und sollte der WHK-Vertrag nicht fortgeführt werden, finden sich sicher neue Finanzierungsmöglichkeiten. Jetzt schon Augen auf, piff. Mit den Kooperationsplänen biste jedenfalls definitiv auf dem richtigen Weg. Vielleicht lassen sich Drittmittel akquirieren, Forschungspartner und -förderer finden.

Liebe Grüße und Respekt,
Traudel
Rondo

Re: Kein Geld, Betreuung, Kollegen, Vernetzung? - AH!

Beitrag von Rondo »

Hallo piff,

freut mich dass du mitlerweile einen roten Faden gefunden hast. Wegen der Finanzierung würde ich mir noch keine allzu großen Gedanken machen, ich denke auch dass sich eine Finanzierung auftut. Gerade durch die Kooperation erhöhen sich deine Chancen irgendeinen Topf anzuzapfen.

viele Grüße
Rondo
piff

Re: Kein Geld, Betreuung, Kollegen, Vernetzung? - AH!

Beitrag von piff »

Nachdem ich jetzt doch recht motiviert weiter gearbeitet habe und dachte, dass sich schon alles fügt wurde ich gestern wieder etwas demotiviert.

Durch einen groooßen Zufall gerate ich in einem Café in ein Gespräch mit einem promovierten Biologen, der nun als Laborleiter tätig ist. Als er meine Geschichte gehört hat, hat er mir direkt geraten zu gehen, er meinte ohne ein cum laude oder besser würde ich eh nirgends einen Job in der Zukunft kriegen und mit meiner Themenwahl sei es auch nicht so gut bestellt (Pharmavertreter, Staubsaugerverkäufer,...) . Er hat mir gesagt, dass ich an meine Zukunft denken soll und noch jung genug sei, um abzubrechen und neu anzufangen.

Ich bin momentan so leicht zu verunsichern und würde es nicht übers Herz kriegen 2 Jahre Promotion wegzuschmeißen, um irgendwo neu anzufangen (einfach nur aus Ego-Gründen, glaube ich....). Selbst wenn ich wüsste, dass es dort besser werden könnte, ich habe die Auffassung dass es jetzt "Augen zu und durch" heißt und wenn ich mal promoviert bin, ich mich immernoch umorientieren kann.

Fürchterlich dieses auf und ab...
Coralie

Re: Kein Geld, Betreuung, Kollegen, Vernetzung? - AH!

Beitrag von Coralie »

Liebe Piff,

nun lass dich nicht so leicht verunsichern. Der Laborleiter hat sicherlich Erfahrung, kennt und weiß ja nun aber auch nicht alles. Kennt er sich in deinem Themenbereich denn so gut aus? Und nicht zuletzt : Dein Thema ist ja immerhin an einen Lehrstuhl angegliedert, der ja auch nicht nur zum Spaß existiert.
Alles Gute!
Sapphirine

Re: Kein Geld, Betreuung, Kollegen, Vernetzung? - AH!

Beitrag von Sapphirine »

Nunja - jeder Mensch macht unterschiedliche Erfahrungen und deshalb wird es immer Leute geben, die Dir von Deinem aktuellen Vorhaben abraten. Das läßt sich leider nicht ändern. Man kann aber versuchen für sich zu entscheiden, was für einen selbst wichtig ist und diesen Weg dann gehen (mit allen Konsequenzen, die natürlich auch nicht immer einfach zu bewältigen sind).
Ich bin zwar nicht vom Fach aber durch dieses Forum und Berichte einiger Bekannten scheint ein Doktor in der Biologie für fast jede Stelle notwendig zu sein, was dafür sprechen würde, daß Du die Promotion auf jeden Fall abschließen solltest. Natürlich garantiert Dir die Promotion keine Zukunft aber dieses Problem hat heutzutage ja fast jeder Arbeitssuchende.
Es wäre natürlich einfacher, wenn Du selbst klären könntest, wie Du Dir Deine berufliche Zukunft vorstellen würdest. Deinem Bericht zufolge scheinst Du Dir noch nicht ganz sicher zu sein, was Du nach der Promotion anstrebst. Das ist nicht nur für die Arbeitssuche relevant sondern würde auch Deine momentane Situation erleichtern und Dich etwas weniger zweifeln lassen.
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