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Re: Praktikum am Ende der Promotion: ja oder nein?

Verfasst: 25.05.2015, 14:05
von flip
Ok,

also erst einmal rate ich dir zur Vorbereitung auf solche Gespräche! ;) Und dann dringend von dem jetzigen "Arbeitgeber" ab.
Oder was wollen die dir zahlen?

Zweitens, sehe ich das richtig, dass du dir keine Gedanken um deine Zukunft machst/gemacht hast? Du wirst nicht in der Wissenschaft bleiben (Post-Doc.), noch in einem Job, der viel mit deinem Diss zu tun hat. Um es mal ganz deutlich zu sagen. Du merkst es ja gerade selber, dass in der jetzingen Situation nicht mehr drinnen ist, als ein Praktikum. Das wird sich auch mit einem Dr nicht ändern. Daher schlage ich vor, dass du dich erst eimal eingehend mit deiner Zukunft beschäftigst, abwägst, wie realistisch das ist und danach dann eine Praktikantenstelle auswählst.

Re: Praktikum am Ende der Promotion: ja oder nein?

Verfasst: 25.05.2015, 14:24
von DoneXY
flip hat geschrieben:Du wirst nicht in der Wissenschaft bleiben (Post-Doc.), noch in einem Job, der viel mit deinem Diss zu tun hat. Um es mal ganz deutlich zu sagen. Du merkst es ja gerade selber, dass in der jetzingen Situation nicht mehr drinnen ist, als ein Praktikum. Das wird sich auch mit einem Dr nicht ändern.
Dafür, dass Du weder den Menschen noch seinen Lebenslauf und seine bisherigen Bemühungen kennst, legst Du Dich her sehr deutlich fest.

Wie auch immer: Einen Plan B zur Wissenschaft sollte es tatsächlich geben.

Re: Praktikum am Ende der Promotion: ja oder nein?

Verfasst: 25.05.2015, 14:33
von clo_marra
Nunja, wieso ist das denn so deutlich? Klar mache ich mir Gedanken um meine Zukunft: Aber wenn ich mir ganz fest wünsche, in der Wissenschaft zu bleiben, geht das nicht einfach in Erfüllung. Wie gesagt, überleben und Miete zahlen muss ich leider immer noch.
Oder was meinst Du mit der "jetzigen Situation"? Wenn Du auf die Wissenschaft Bezug nimmst, gebe ich Dir recht, denn leider ist da viel Flexibilität gefragt und die Aussichten sind nicht besonders rosig. Wenn Du mich meinst – oder gar den Umstand, dass ich ein Kind habe – dann stimme ich ganz DoneXY zu. Ich frage nur "Leidensgenossen", die promovieren oder promoviert haben, nach ihrem Rat und ihren eigenen Erfahrungen – ich suche keinen Psychologen.

Re: Praktikum am Ende der Promotion: ja oder nein?

Verfasst: 25.05.2015, 18:37
von Traudel
Huuuch, was is n hier los?
Wieso denn so verbissen? So ernst? Und @flip: Wieso gehst Du clo_marra so an? Dein Beitrag klingt schon recht unverschämt...
So, liebe clo_marra, nu lass Dich bloß nicht verunsichern. Von Geisteswissenschaftlerin zu Geisteswissenschaftlerin: Mach das Praktikum und bewirb Dich parallel. Gib Dir die Chance, den Öffentlichkeitsarbeitskram vielleicht doch ganz nett zu finden oder eben eifrig nach rechts und links zu schauen. Und halte Deine nebenberufliche Tätigkeit in der Kulturvermittlung aufrecht. Wer weiß, wo sich nicht doch Brücken bauen, Bögen schlagen und Kreise schließen lassen.
Und wegen der - einigen Forumsmitgliedern offenkundig nicht professionell genug abgelaufenen - Gehaltsverhandlung: Du warst ehrlich, sympathisch und hast verdeutlicht, dass Du laufende Ausgaben zu decken hast und Deine Familie/Kind an oberste Stelle stellst. Ja nu? Ist doch okay. Natürlich würdest Du dafür keine Kolumne in Focus Money bekommen... :D Aber mein Gott, sind doch nur 6 Monate, die Du ohnehin zur Orientierung bräuchtest.
Und ich finde übrigens nicht, dass man immer einen Plan oder gar noch einen Plan B haben muss. Strebsamkeit und Zielorientierung sind definitiv angebracht, aber manchmal kommt es halt spontaner oder zufällig.
Also, ich bestärke Dich weiterhin: Nimm das Praktikum an, check das liebe Leben mit Mindestlohn, leg ne super Dispu hin, und dann findest Du auch einen guten Job - oder er findet Dich. Viel Glück :blume: Traudel

Re: Praktikum am Ende der Promotion: ja oder nein?

Verfasst: 25.05.2015, 20:27
von flip
clo_marra hat geschrieben:Nunja, wieso ist das denn so deutlich? Klar mache ich mir Gedanken um meine Zukunft: Aber wenn ich mir ganz fest wünsche, in der Wissenschaft zu bleiben, geht das nicht einfach in Erfüllung. Wie gesagt, überleben und Miete zahlen muss ich leider immer noch.
Oder was meinst Du mit der "jetzigen Situation"? Wenn Du auf die Wissenschaft Bezug nimmst, gebe ich Dir recht, denn leider ist da viel Flexibilität gefragt und die Aussichten sind nicht besonders rosig. Wenn Du mich meinst – oder gar den Umstand, dass ich ein Kind habe – dann stimme ich ganz DoneXY zu. Ich frage nur "Leidensgenossen", die promovieren oder promoviert haben, nach ihrem Rat und ihren eigenen Erfahrungen – ich suche keinen Psychologen.
Ich bitte um Entschuldigung. Der oben verfasste Beitrag liest sich wirklich sehr "negativ". Ich stehe gerade etwas unter Stress. Das war natürlich nicht mit persönlichen Angriffen verbunden.
Was ich aber meine, ist dass du einen Plan B habe musst. Das mit dem feste dran glauben ist keine gute Idee. Praktika sind wichtig, da sie als Türöffner dienen können oder auch, um ein kleines Netzwerk aufzubauen. Dieses würde ich verfolgen. Was die Wissenschaft angeht, so ist die Frage ganz einfach: Was willst du mit einer PostDoc-Stelle langfristig. Denn im Zweifel wird diese sich nur negativ auswirken. Daher solltest genau überdenken, welche Richtung du einschlagen willst.

Re: Praktikum am Ende der Promotion: ja oder nein?

Verfasst: 25.05.2015, 22:52
von clo_marra
Vielen Dank Euch! :blume:
Und nun auch von meiner Seite: Entschuldigung, denn wie man wohl merkt, hat mich diese ganze Praktikumsfrage mehr mitgenommen, als sie sollte... (Du hast Recht, Traudel)!
@flip: Stress ist ja beim Promovieren ganz normal :wink: Und offensichtlich hast Du mit Deinem Kommentar was getroffen, denn in dem Moment, als ich feststellte, dass es mit einer Weiterbeschäftigung in der Wissenschaft nicht so klappte, wie ich es mir wünschte, stellte ich meine eigenen Vorstellungen bzgl. Zukunft natürlich in Frage.