Exposé (Literaturwissenschaft): Textauswahl

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GabyC

Exposé (Literaturwissenschaft): Textauswahl

Beitrag von GabyC »

Hallo zusammen,

Ich habe vor, in Bereich Romanische Literaturwissenschaft zu promovieren und beschäftige mich gerade mit dem Exposé.
Ich wollte ursprünglich nur einen Autor in Betracht ziehen, weil sein Werk gleichzeitig sehr umfangreich, von hoher Relevanz und fast nicht erforscht worden war.
Mein Betreuer meinte aber, dass "rein monographische" Forschungsansätze völlig veraltet waren, und dass ich damit gar keine Chance hatte, ein Stipendium zu bekommen.
Nun habe ich die Fragestellung umformuliert, und arbeite daran, das Textcorpus zu erweitern. Da ich keine Hinweise dazu finden konnte, möchte ich euch fragen, ob ihr vielleicht ein paar Tips hättet.

1] Ist es besser, sich auf eine begrenzte Anzahl an Autoren (3-4) zu beziehen und dessen Werk ausführlich zu studieren
ODER mehrere Autoren (±10) miteinzubeziehen und ihre jeweilige Werke nur unter bestimmten Gesichtspunkten zu erforschen?

2] Ich möchte mich auf die "zeitgenössische" argentinische Literatur (etwa 1990-2010 oder 2000- 2015) beziehen. Wie soll ich das konkret begründen? Ich nehme an, ich darf nicht schlicht und einfach sagen, dass es interessant für meine Fragestellung ist... :?

3] Generell: Kennt ihr "rules of thumb", um die Konsistenz und Haltbarkeit eines literaturwissenschaftlichen Corpus zu prüfen?

Vielen vielen Dank im Voraus!
Gabrielle
Entreri
Beiträge: 14
Registriert: 05.03.2015, 20:48

Re: Exposé (Literaturwissenschaft): Textauswahl

Beitrag von Entreri »

GabyC hat geschrieben: 1] Ist es besser, sich auf eine begrenzte Anzahl an Autoren (3-4) zu beziehen und dessen Werk ausführlich zu studieren
ODER mehrere Autoren (±10) miteinzubeziehen und ihre jeweilige Werke nur unter bestimmten Gesichtspunkten zu erforschen?
Naja, das hängt doch von Deiner Fragestellung und von dem Dir angestrebten Endprodukt ab. Wenn Du aussagen zur gesamten südamerikanischen Literatur nach 2000 machen wolltest, wäre eine möglichst breite Quellengrundlage angebracht. Wenn Du dagegen eher eine nach Genre, Autorhintergrund usw. begrenzte Aussage machen wolltest, wäre eventuell eine Begrenzung der Quellen sinnvoller.

Falls Dein Prof oder jemand mit Kontakten Dir da helfen kann, kannst Du ihn ja fragen, ansonsten ist es vergeblich sich darüber Gedanken zu machen, ob die Auswählenden eher auf tiefergehende oder auf breitere Arbeiten wert legen, da man in der Regel nicht weiß, wer alles beteiligt ist und wie viel zu sagen die Person auch wirklich hat. Ich würde sagen, es wäre besser, Du entscheidest Dich aufgrund der Eignung für die Fragestellung und nicht danach, welche Präferenzen bei den Stipendienkommissionen vielleicht vorherrschen könnten.
GabyC hat geschrieben: 2] Ich möchte mich auf die "zeitgenössische" argentinische Literatur (etwa 1990-2010 oder 2000- 2015) beziehen. Wie soll ich das konkret begründen? Ich nehme an, ich darf nicht schlicht und einfach sagen, dass es interessant für meine Fragestellung ist... :?
Idealerweise wählst Du Deine Quellen nach ihrer Eignung zur Beantwortung Deiner Fragestellung aus. Wenn Deine Fragestellung sich direkt auf die zeitgenössische argentinische Literatur bezieht oder durch deren Analyse beantwortet werden kann, dann reicht das zur Begründung vollkommen aus. Du scheinst eher ein Problem damit zu haben, wie Du Deine Fragestellung legitimieren sollst; da reicht der Hinweis auf die Forschungslücke allein vermutlich nicht aus.
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