Wie wichtig sind Methoden bei der Promotion?

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Kyuubi

Wie wichtig sind Methoden bei der Promotion?

Beitrag von Kyuubi »

Hi Zusammen

Ich hoffe, das Thema existiert noch nicht in der Form. Ãœber die Suche habe ich jedenfalls nichts gefunden und es tut mir Leid, sollte es ein Doppelpost werden.

Zum Thema:
Ich habe meinen Master in Biologie abgeschlossen und bin momentan auf der Suche nach einer Stelle im biomedizinischem Bereich. Vor einer Woche hatte ich ein Bewerbungsgespräch, welches wirklich super gelaufen ist. Fakt ist die Chancen stehen recht gut, dass ich genommen werde und ich bin von dem Projekt auch selber begeistert. Zumindest war ich es bis vor kurzem . Aktuell mache ich mir ein wenig Sorgen, denn die Arbeitsgruppe arbeitet mit genau den gleichen Methoden, welche ich in meiner Masterarbeit verwendet habe und macht außerdem keine Mausversuche. Nun habe ich die Sorge, dass es für meine Zukunft schlecht ist, wenn ich in meiner Promotionszeit mein Methodenspektrum nicht erweitere und mich später als Post-Doc bewerbe aber noch nie wirklich mit Mäusen gearbeitet habe.

Daher wollte ich nachfragen, welche Erfahrung Ihr so gemacht habt. Wie wichtig ist ein breites Methodenspektrum und wird mir das negativ angerechnet, wenn ich auch in der Promotionszeit die gleichen Methoden wieder verwende? Wie wichtig ist es Erfahrung mit Mausversuchen zu haben, wenn ich als Postdoc in der Biomedizin Fuß fassen möchte?
Wäre dankbar wenn ihr mir ein wenig Eure Erfahrungen mitteilen könntet.

Danke schon mal

Grüße
Santa_Fe

Re: Wie wichtig sind Methoden bei der Promotion?

Beitrag von Santa_Fe »

Ich bin zwar kein Biologe, aber ich kann dir aus meiner Sicht Folgendes sagen: Ich stand vor einem ähnlichen "Problem" wie du: Meine Promotion war wie meine Diplomarbeit in der Materialchemie angeordnet, dazu auch noch in verwandten Materialklassen. Im Gegensatz zur Diplomarbeit war die Promotion aber anwendungsorientiert. Und im Zuge der Promotion habe ich dann doch noch viele neue Methoden gebraucht und kennen gelernt, weil sich Fragestellungen auftaten, von denen ich am Anfang keine Ahnung hatte. Es geht außerdem in der Promotion eben nicht hauptsächlich darum, einfach "noch mehr" zu lernen - sonst würde das Studium einfach nochmal 8 Semester länger gehen. Sondern: Du sollst dich in ein Thema ganz tief reinarbeiten, lernen, eigenständig wissenschaftlich zu arbeiten, mit was für Methoden auch immer. Und hinterher sollst du dir die Fähigkeit angeeignet haben, dich in neue Themen reinzuarbeiten, auch neue Methoden, Verfahren benutzen zu lernen. In meinem Fach ist es sogar so, dass die meisten zur Promotion in ihrer Diplom-Arbeitsgruppe bleiben, weil sie eben anfangen können, forschen zu lernen, ohne sich das Handwerkszeug nochmal komplett neu aneignen zu müssen. Und die sind ja hinterher auch nicht alle arbeitslos.
Wenn du glaubst, das Thema macht dir Spaß, du kannst das, du willst dich damit mehrere Jahre beschäftigen und zum Fachmann auf einem Gebiet werden, mit dem du dich besser auskennst als sonst jemand - dann machs, und verschwende keinen Gedanken daran, ob evtl. ein zukünftigen Arbeitgeber nachher zu wenig Methoden bemängeln würde. Aller Wahrscheinlichkeit nach wirst du später sowieso etwas komplett anderes machen. :)
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