Stress mit Universität und Doktorvater
Verfasst: 23.10.2014, 23:39
Hallo,
ich erhoffe mir Tipps oder Ratschläge zu meiner Situation. Vielleicht ist es auch für andere interessant, was an einer deutschen Universität so laufen kann.
Ich war bis vor einigen Monaten über mehrere Jahre der Leiter eines Drittmittelprojekts und bei einem Bundesland über Tarifvertrag angestellt.
Im Rahmen des Projekts habe ich auch meine Doktorarbeit geschrieben. Vor über 1 Jahr habe ich die Arbeit eingereicht und ca. zwei Monate später lagen die Gutachten mit sehr gutem Ergebnis vor, wenn sie auch fachliche Mängel haben.
Nun hat sich im Laufe der Zeit herausgestellt, dass die Zahlen auf meinen Gehaltsabrechnungen immer weniger stimmten. Von der Bezügestelle kamen nur ausweichende Antworten.
Auf Nachfrage bei der Krankenkasse stellte sich dann heraus, dass ich bereits seit 1 Jahr "falsch" versichert war - ich war die letzten Jahre schon über der Jahresarbeitsentgeltgrenze und freiwillig versichert, dann privat versichert. Die Bezügestelle hat mich tatsächlich rückwirkend unter Angabe unbekannter Gehaltszahlen (in der Meldung stand: *****) gesetzlich versichert. Die Krankenkasse meinte nur, ihr kam das komisch vor, aber man sei ja an diese Zahlen gebunden und niemand meldete sich mehr.
Nun habe ich erfahren, dass man an die Krankenkasse, Rentenversicherung, Arbeitsamt usw. überall hin falsche Gehaltszahlen geschickt hat. Und zwar mehrfach verschiedene. Ich selbst hatte die letzten 6 Monate keine Gehaltsabrechnungen mehr bekommen. Bspw. haben sie zum Arbeitsamt andere Zahlen geschickt als jene, die sie mir voriges Jahr auf die Gehaltsrechnung gedruckt hatten.
Seit Anfang des Jahres versuchte mein Vorgesetzter und Doktorvater dann parallel zu dieser Entwicklung, mich zu einem sofortigen Auflösungsvertrag zu "motivieren". Zunächst waren es freundliche Bitten, dann Drohungen, schließlich Rundmails an andere Kollegen mit wüsten Beschimpfungen über mich. Er setzte mich sogar in den CC.
Dann setzten sich offenbar Personaldezernent und Doktorvater zusammen. Mir wurde rückwirkend Zwangsurlaub auf unbestimmte Zeit verordnet, behelfsweise so lange, bis mein Urlaub ohne Lohnfortzahlung sei. Dagegen legte ich natürlich Widerspruch ein.
Dann wurde mein Büro aufgelöst und ein ganz fachfremder Kollege meines Vorgesetzten sollte die fachliche Vorgesetztenfunktion über mich ausüben. Es kamen weiterhin ständig irgendwelche Mails mit unsinnigen Arbeitsanfragen, bspw. zu Seminaren, die ich vor 4 Jahren gegeben habe - da würde sie irgendeine Note interessieren, ich solle das heraussuchen.
Ich suchte nach einem klärenden Gespräch und am gleichen Tag, ich war zufällig länger als geplant zu Hause, kam ein Einschreiben. Das "Klärungsgespräch" werde in eine Anhörung mit Abmahnung umgewandelt. Da bin ich natürlich nicht hin.
Der Rektor der Universität nahm dann zur Sache Stellung und sprach von "leichten Irritationen", die kein Problem darstellen würden.
Dann wurde der Zuschuss zur privaten Krankenkasse über mehrere Monate verweigert, 10% meines Gehaltes einbehalten (nach 4 Monaten nachgezahlt), meine Urlaubsabgeltung 1 Monat zu spät bezahlt, und 1 Woche Lohnfortzahlung bei Krankheit fehlt immer noch. Wieso? Der Personaldezernent hat schriftlich eigenmächtig entschieden, dass zwei Krankschreibungen die gleiche Krankheit seien - obwohl Arzt und Krankenkasse Gegenteiliges bescheinigen.
Nun liegen die Gutachten seit über 10 Monaten vor und es findet sich kein Termin für die Verteidigung. Kurioserweise schrieb die Fakultät bspw. einmal, dass keine Verteidigungen in der vorlesungsfreien Zeit stattfinden dürften. Allerdings kündigte die Fakultät dann selbst drei Verteidigungen in dieser Zeit an, die auch durchgeführt worden sind.
Verrückterweise habe ich das alles - von den falschen Zahlen, über die Rundmails, usw. schriftlich, da immer über Briefverkehr und Emails - und mein Anwalt bereitet gerade diverse Klageschriften vor.
Es ist schon fast unklar, wie die Verteidigung überhaupt mit wem geschehen soll - und wie das nach der Klageeinreichung mit Befangenheit usw. aussieht. Ich mutmaße mal, dass man hier Projektgelder veruntreut hat und mich schnellstmöglich los werden wollte. Auf der Homepage habe ich gesehen, dass ein (billiger) Anfänger mittlerweile eingestellt worden ist.
Tja, wie ihr euch denken könnt, eine schwierige Situation. Was haltet ihr davon? Irgendwelche Tipps oder eigene Erfahrungen?
ich erhoffe mir Tipps oder Ratschläge zu meiner Situation. Vielleicht ist es auch für andere interessant, was an einer deutschen Universität so laufen kann.
Ich war bis vor einigen Monaten über mehrere Jahre der Leiter eines Drittmittelprojekts und bei einem Bundesland über Tarifvertrag angestellt.
Im Rahmen des Projekts habe ich auch meine Doktorarbeit geschrieben. Vor über 1 Jahr habe ich die Arbeit eingereicht und ca. zwei Monate später lagen die Gutachten mit sehr gutem Ergebnis vor, wenn sie auch fachliche Mängel haben.
Nun hat sich im Laufe der Zeit herausgestellt, dass die Zahlen auf meinen Gehaltsabrechnungen immer weniger stimmten. Von der Bezügestelle kamen nur ausweichende Antworten.
Auf Nachfrage bei der Krankenkasse stellte sich dann heraus, dass ich bereits seit 1 Jahr "falsch" versichert war - ich war die letzten Jahre schon über der Jahresarbeitsentgeltgrenze und freiwillig versichert, dann privat versichert. Die Bezügestelle hat mich tatsächlich rückwirkend unter Angabe unbekannter Gehaltszahlen (in der Meldung stand: *****) gesetzlich versichert. Die Krankenkasse meinte nur, ihr kam das komisch vor, aber man sei ja an diese Zahlen gebunden und niemand meldete sich mehr.
Nun habe ich erfahren, dass man an die Krankenkasse, Rentenversicherung, Arbeitsamt usw. überall hin falsche Gehaltszahlen geschickt hat. Und zwar mehrfach verschiedene. Ich selbst hatte die letzten 6 Monate keine Gehaltsabrechnungen mehr bekommen. Bspw. haben sie zum Arbeitsamt andere Zahlen geschickt als jene, die sie mir voriges Jahr auf die Gehaltsrechnung gedruckt hatten.
Seit Anfang des Jahres versuchte mein Vorgesetzter und Doktorvater dann parallel zu dieser Entwicklung, mich zu einem sofortigen Auflösungsvertrag zu "motivieren". Zunächst waren es freundliche Bitten, dann Drohungen, schließlich Rundmails an andere Kollegen mit wüsten Beschimpfungen über mich. Er setzte mich sogar in den CC.
Dann setzten sich offenbar Personaldezernent und Doktorvater zusammen. Mir wurde rückwirkend Zwangsurlaub auf unbestimmte Zeit verordnet, behelfsweise so lange, bis mein Urlaub ohne Lohnfortzahlung sei. Dagegen legte ich natürlich Widerspruch ein.
Dann wurde mein Büro aufgelöst und ein ganz fachfremder Kollege meines Vorgesetzten sollte die fachliche Vorgesetztenfunktion über mich ausüben. Es kamen weiterhin ständig irgendwelche Mails mit unsinnigen Arbeitsanfragen, bspw. zu Seminaren, die ich vor 4 Jahren gegeben habe - da würde sie irgendeine Note interessieren, ich solle das heraussuchen.
Ich suchte nach einem klärenden Gespräch und am gleichen Tag, ich war zufällig länger als geplant zu Hause, kam ein Einschreiben. Das "Klärungsgespräch" werde in eine Anhörung mit Abmahnung umgewandelt. Da bin ich natürlich nicht hin.
Der Rektor der Universität nahm dann zur Sache Stellung und sprach von "leichten Irritationen", die kein Problem darstellen würden.
Dann wurde der Zuschuss zur privaten Krankenkasse über mehrere Monate verweigert, 10% meines Gehaltes einbehalten (nach 4 Monaten nachgezahlt), meine Urlaubsabgeltung 1 Monat zu spät bezahlt, und 1 Woche Lohnfortzahlung bei Krankheit fehlt immer noch. Wieso? Der Personaldezernent hat schriftlich eigenmächtig entschieden, dass zwei Krankschreibungen die gleiche Krankheit seien - obwohl Arzt und Krankenkasse Gegenteiliges bescheinigen.
Nun liegen die Gutachten seit über 10 Monaten vor und es findet sich kein Termin für die Verteidigung. Kurioserweise schrieb die Fakultät bspw. einmal, dass keine Verteidigungen in der vorlesungsfreien Zeit stattfinden dürften. Allerdings kündigte die Fakultät dann selbst drei Verteidigungen in dieser Zeit an, die auch durchgeführt worden sind.
Verrückterweise habe ich das alles - von den falschen Zahlen, über die Rundmails, usw. schriftlich, da immer über Briefverkehr und Emails - und mein Anwalt bereitet gerade diverse Klageschriften vor.
Es ist schon fast unklar, wie die Verteidigung überhaupt mit wem geschehen soll - und wie das nach der Klageeinreichung mit Befangenheit usw. aussieht. Ich mutmaße mal, dass man hier Projektgelder veruntreut hat und mich schnellstmöglich los werden wollte. Auf der Homepage habe ich gesehen, dass ein (billiger) Anfänger mittlerweile eingestellt worden ist.
Tja, wie ihr euch denken könnt, eine schwierige Situation. Was haltet ihr davon? Irgendwelche Tipps oder eigene Erfahrungen?