Versicherungsprobleme (Private Krankenversicherung)

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quadrant

Versicherungsprobleme (Private Krankenversicherung)

Beitrag von quadrant »

Hallo!

ich bin 34 und hatte mich privatversichert, da es zunächst in Kombination mit meinem Stipendium für mich günstiger war. Zuletzt wurde es aber wegen meines Alters sehr viel teurer, über 400 Euro. Ich hatte nicht bedacht, dass ich nicht ohne weiteres zurück in die gesetzl. Versicherung wechseln darf. Ich wurde die meiste Zeit meiner Promotion über Stipendien finanziert. Nur im letzten halben Jahr hatte ich mal eine Stelle, die nun aber wieder durch ein Stipendium abgelöst wird. Das Problem: Wegen der Stelle war ich für ein halbes Jahr in der gesetzlichen, aber nun muss ich wieder zurück in die teure Private. Ich suche nach einem Ausweg. Mir hat ein Arbeitgeber angeboten mich zu beschäftigen, aber die Arbeitsstunden muss ich erst nach meiner Promotion wirklich leisten. Auf diese Weise könnte ich ein sozialversicherungspflichtiges Einkommen vorweisen, obwohl ich eigentlich per Stipendium weiter finanziert werde und Vollzeit an meiner Diss arbeiten kann. Aber wäre das legal? In dem Stipendium steht, dass ich weitere Einkünfte versteuern müsse und dass ich meine volle Arbeitskraft für die Diss aufbringen muss, was ich durch meine Anwesenheit im Büro ja auch leicht belegen könnte.

Was denkt Ihr? Ist dies ein gangbarer Ausweg?
Zuletzt geändert von Sebastian am 05.03.2014, 21:58, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Betreff ergänzt
quadrant

Re: Versicherungsprobleme

Beitrag von quadrant »

P.S.: Der Hintergrund ist vor allem, dass ich 1 Jahr in der gesetzlichen Krankenversicherung voll bekommen müsste, um nicht immer wieder in die Private zurück zu müssen.
Amalia

Re: Versicherungsprobleme

Beitrag von Amalia »

Mal wieder ein sehr gutes Beispiel, warum man sehr vorsichtig sein sollte mit einer PKV.

Lieber Quadrant,
Stipendiengeber haben für gewöhnlich genaue Regelungen, wie viel man dazu verdienen darf. Ich durfte als Stipendiaten 10h/wöchentl. in der Wissenschaft oder 5h/wöchtl. außerhalb der Wissenschaft arbeiten.
Beste Grüße
A.
Koenigsportal
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Re: Versicherungsprobleme

Beitrag von Koenigsportal »

Könnte es nicht sein, dass Du durch die hohen Kosten für die PKV finanziell in einen Bereich 'reinrutscht, der unter dem Existenzminimum liegt? Dann müsstest Du doch eigentlich Anspruch auf gesetzliche KV haben. Jedenfalls meine ich, dass es vor Jahren da eine Neuregelung gab, dass sozusagen niemand mehr wegen zu geringen Einkommens ohne KV sein soll. Du müsstest dann aber vermutlich einen Antrag auf irgendwelche Zuschüsse/'Sozialleistungen stellen.
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quadrant

Re: Versicherungsprobleme

Beitrag von quadrant »

Man kann auch bei einer PKV einen Tarif ähnlich zu einer gesetzlichen Versicherung bekommen, d.h. dann glaube ich Basistarif. Das ist aber eine schlechte Option, weil dieser Tarif total zurechtgestutzt ist und auch die Ärzte den nicht so gern sehen. Wenn ich vorübergehend dahinein wechsele, verliere ich den Anspruch auf den besseren Tarif. Sollte ich auf lange Sicht in der PKV bleiben müssen, wäre es unklug den jetzigen Tarif aufzugeben, so habe ich es verstanden. Leider alles sehr komplex.
mantor
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Re: Versicherungsprobleme

Beitrag von mantor »

quadrant hat geschrieben:Hallo!

Mir hat ein Arbeitgeber angeboten mich zu beschäftigen, aber die Arbeitsstunden muss ich erst nach meiner Promotion wirklich leisten. Auf diese Weise könnte ich ein sozialversicherungspflichtiges Einkommen vorweisen, obwohl ich eigentlich per Stipendium weiter finanziert werde und Vollzeit an meiner Diss arbeiten kann. Aber wäre das legal? In dem Stipendium steht, dass ich weitere Einkünfte versteuern müsse und dass ich meine volle Arbeitskraft für die Diss aufbringen muss, was ich durch meine Anwesenheit im Büro ja auch leicht belegen könnte.
Hm, ob das legal wäre? Ich bin kein Jurist und weiß es deshalb nicht. Ich glaube aber (beruhend auf meinen Erfahrungen mit Stipendien), dass es dem Stipendiengeber schwer vermittelbar sein wird, dass Dich jemand einstellt, Dich bezahlt und krankenversichert, Du aber eigentlich nicht (direkt) dafür arbeiten musst. Das ist einfach eine Konstellation, die seltsam erscheint und einen skeptisch werden lässt, verstehst Du?

Was ist denn mit diesem Basistarif? Hast Du Dir das schon mal angeschaut?
quadrant

Re: Versicherungsprobleme

Beitrag von quadrant »

Das Problem mit dem Basistarif ist, dass ich ohne erneute Gesundheitsprüfung nie wieder zurück in meinen alten Tarif kann. Das fiese an der ganzen Konstellation ist, dass ich mehr als 5 Jahren nur ein halbes Jahr lang eine Stelle hatte. Deshalb bekomme ich danach nicht mal Arbeitslosengeld. Doch selbst wenn ich Hartz IV bekäme, müsste ich trotzdem den vollen Tarif in der Krankenkasse zahlen, so lange ich nicht in den Basistarif wechsele. Man muss sich auch klar machen, dass man in dem Basistarif in einer Privaten Krankenkasse sozusagen die Arschkarte hat. Dieser Tarif wurde den Kassen ja gesetzlich aufgezwungen.
Sebastian
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Re: Versicherungsprobleme (Private Krankenversicherung)

Beitrag von Sebastian »

quadrant hat geschrieben:Mir hat ein Arbeitgeber angeboten mich zu beschäftigen, aber die Arbeitsstunden muss ich erst nach meiner Promotion wirklich leisten. Auf diese Weise könnte ich ein sozialversicherungspflichtiges Einkommen vorweisen, obwohl ich eigentlich per Stipendium weiter finanziert werde und Vollzeit an meiner Diss arbeiten kann. Aber wäre das legal?
Ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass Du mit dieser Konstruktion allen Ansprüchen - sowohl den rechtlichen aus Arbeitsrecht/KV als auch den sonstigen aus Deinem Stipendienvertrag gerecht werden kannst.
Besonders schwer nachvollziehbar dürfte es für jeden Prüfer sein, weshalb ein Arbeitgeber eine Arbeitsleistung (brutto, incl. Arbeitgeberbeiträgen zur Krankenversicherung) bezahlen sollte, wenn er dafür weder die Gegenleistung noch irgendeine sonstige Sicherheit bekommt.
Dabei verstehe ich Deine Formulierung "Einkommen vorweisen" so, dass tatsächlich Geld vom Arbeitgeber an Dich fließt. Das wiederum dürfte im Widerspruch zu den Stipendienbedingungen stehen.
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