Behandlung von Lücken im Lebenslauf

[YFP]

Guten Tag,

ich möchte es gleich auf den Punkt bringen: in meinem Lebenslauf sind 5 Monate nach dem Abschluss mehr oder weniger Leerlauf weil ich Work and Travel im Ausland gemacht habe, drin (nicht schimpfen bitte!). Da ich aber trotz dessen sehr motiviert bin und mich nun auf PhDs bewerbe, wollte ich wissen, mit was ich diese Zeit mit etwas Fachbezogenem kaschieren könnte, damit mir keine Nachteile bei der Bewerberauswahl entstehen?

Ich mache mir aufgrund dieser überflüssig eigenverschuldeten Situation momentan ein wenig Sorgen und freue mich über Euren Rat.

[Antonia]

Ach Leute, macht euch doch nicht so verrückt. Work and Travel ist doch ne gute Sache. Und selbst wenn du fünf Monate nichts gemacht hast, ist das doch dein gutes Recht. Ich weiß, Arbeitgeber können pingelig sein, aber sich irgendwas zurecht zu biegen, damit es passt? Lieber ehrlich sein. Diese neoliberale Leitbild nach dem wir alle immer höher, schneller, weiter usw usw. und uns den ganzen Tag verkaufen sollen....Furchtbar. Wenn ein paar Monate von ca. 40 Berufsjahren unerklärt, ungeschönt bleiben, ist das so schlimm? Fünf Monate sind nicht viel. Dein Wissen aus dem Studium wird noch nicht verraucht sein. Du bist ein denkendes und selbständiges Wesen. Steh zu deiner "Pause". Vielleicht bis du gerade deshalb motiviert und menschlich gebildeter als so mancher Schreibtischmensch, der gleich nach dem Abi studiert und gleich nach dem Studium brav in eine Firma eingestiegen ist. Meine Dissertation ist auch nicht wirklich "marktgerecht". Trotzdem schreib ich sie oder vielleicht gerade deswegen

[algol]

Ich sehe das auch nicht problematisch. Auch eine Arbeitssuche direkt nach Studienende von einigen Monaten ist nicht so problematisch in den meisten Fällen. Mag sein, dass Boston Consulting das anders sieht, aber was soll's. Freu Dich über Deine gute Erfahrung.

[bbb]

ich schließe mich den Vorrednerinnen an: Du brauchst da nichts zu verstecken.

Überlege Dir fürs Vorstellungsgespräch, was für Erfahrungen Du während der Zeit gemacht hast
-> Sprachkenntnisse, interkulturelle Kompetenz, etc.
aber selbst wenn Du Dich "nur" reisenderweise erholt hast, ist das doch ok!

[Freudianisch]

Vor allen Dingen ist Work and Travel doch sehr anerkannt bei den Arbeitgebern.
Du hast neue Erfahrungen gesammelt, deinen Hoizont erweitert, eine SPrache vertieft, das Land und auch dich selber kennengelernt. Was gibt es besseres?!

[Hem]

Das sehe ich ganz genauso. Und da ich schon bei mehreren Auswahlgesprächen dabei war: Dein Auslandsaufenthalt wird m.E. nicht nur nicht negativ, sondern im Allgemeinen positiv gesehen werden! Ich würde es nur vermeiden, irgendetwas Pseudo-Wiss.-Fachbezogenes zur Kaschierung anzuführen - meistens ist das ziemlich leicht durchschaubar und ich habe mich immer geärgert, wenn ich den Eindruck hatte, dass mir sowas untergeschoben wird...
Steh zu deinen (wertvollen) Erfahrungen und Entscheidungen!
Viele Grüße und viel Erfolg!
-Hem

[Scarlet]

Ich möchte mich auch anschließen. Du hast sicher wertvolle Erfahrungen gemacht und bist in dieser Zeit auch gewachsen und das ist doch super und sollte nicht vertuscht werden. Zumal es wirklich sehr unangenehm werden kann, wenn das auffliegt. Mit einer Lüge zu beginnen kann nie ein guter Start sein.
Allerdings würde ich das Erlebte dann auch mit "breiter Brust" erzählen und dafür eintreten. In deinem Text hast du dich gleich auf "Schimpfe" eingestellt. Völlig grundlos. Steh zu deinen Entscheidungen. Und gerade wenn du da einiges mitgenommen hast und auch über dich selbst erfahren hast, war das doch ne super Sache.

LG

[YFP]

danke für Eure Antworten.

Könnte es ein Problem sein, dass ich keinen Nachweis davon habe? Ich war dort ja nicht nur an einem Ort. Die Flugtickets habe ich zwar noch da, aber das ist ja nicht grade aussagekräftig.

[bbb]

@YFP:

Könnte es ein Problem sein, dass ich keinen Nachweis davon habe?

ich kann mir nicht vorstellen, dass ein potentieller Arbeitgeber darüber detaillierte Nachweise verlangt
(wenn nicht erheblicher Zweifel an Deiner Geschichte besteht)

[amygdalakrampf]

Ganz sicher nicht. Außerdem sind 5 Monate nach Abschluß unterhalb der "Nachweisgrenze". Sogar die Profs wissen, daß man anschließend erst mal wieder runter kommen muß. Zur Not schreib zum Spracherwerb - das Ergebnis hört der betreffende dann ja im Gespräch.