Lektorat

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bennybunny

Lektorat

Beitrag von bennybunny »

Hallo, bin auf der Suche nach einem guten Lektor für meine Diss. Hat jemand gute/schlechte Erfahrungen gemacht oder kann Empfehlungen aussprechen? Wäre über jede Hilfe dankbar, vG
Frodo

Re: Lektorat

Beitrag von Frodo »

Hallo!

...helfen werde ich dir zwar nicht können, womöglich aber andere. Allerdings wäre es hilfreich, würdest du dein Fachgebiet / -bereich noch angeben. Ein mit dem Gebiet vertrauter Lektor wird dir bestimmt ein qualitativ besseres Lektorat anbieten können. Und - kam mir eben in den Sinn - die Sprache, in der du deine Arbeit geschrieben hast, dürfte wohl auch noch von Bedeutung sein.

Liebe Grüsse, Frodo
bennybunny

Re: Lektorat

Beitrag von bennybunny »

Hi Frodo, danke für Deine Antwort. Ich promoviere in Jura, deutscher Sprache. Leider habe ich bisher noch keinen Lektor für speziell rechtswissenschaftliche Dissertationen gefunden Auch die Suche über einen bekannten Prof hat nichts gebracht. Die meisten jur. Dissertationen werden wohl von Germanisten o.ä. audgebildeten Lektoren redigiert; daher auch die allgemeine Anfrage. Wie machst Du das mit Deiner Diss? vG
Natika

Re: Lektorat

Beitrag von Natika »

Hallo bennybunny,

kenne eine sehr gutes Büro mit viel Erfahrung und gutem Ruf. Ich habe dort selbst auch einmal etwas korrigieren lassen. Das Ergebnis wurde dann im Anschluss sorgfältig mit mir durchgesprochen. Es waren Teile einer Staatsarbeit. Allerdings nicht in Jura, sondern in einem historischen Fachbereich. Das Büro übernimmt auch das Lektorat von Dissertationen. Ich kann Dir gerne über eine PN schreiben, wo es sich befindet. Vielleicht wohnst Du aber in einer ganz anderen Ecke Deutschlands, dann wäre der Tipp hinfällig. Ich kenne im Übrigen einige Leute, tatsächlich oft Philologen, die als Freiberufler lektoriert haben oder das anbieten. Fachfremdes Lektorat ist sehr üblich. Ein guter Lektor kann das fachfremd. Sind Akademiker, die sich in einen 'fremden' Fachbereich so weit einarbeiten können, dass es fürs Lektorat reicht. Inhaltliche und methodische Fragen sollte man zu dem Zeitpunkt sowieso schon mit seinen Betreuern geklärt haben. Habe bei meinen eigenen Texten die Erfahrung gemacht, dass die Meinung und das Verständnis Fachfremder von unschätzbarem Wert ist. Fachfremde haben einen Riecher für schwammige Argumentation, weil sie an diesen Stellen garnichts mehr verstehen :?: Wenn Du einen Lekor haben möchtest, der juristisch gebildet ist, dann wirst Du Dich vielleicht an einen Fachverlag wenden müssen. Fachverlage haben in der Regel einen kostenpflichtigen Lektoratsservice für die Texte, die sie verlegen. Das ist natürlich sehr teuer und würde voraussetzen, dass Du schon weißt, wo Dein Buch erscheint. Sprich doch mal mit Deinem DV darüber, vielleicht gibt er eine Reihe heraus? Wenn Du allerdings erst einreichst, würde ich Dir raten, privat mehrfach korrektur lesen zu lassen und dann ein Büro zu beauftragen.
Viele Grüße und viel Erfolg bei der Suche! Angebot mit PN steht,

Natika
LektoratUnker

Re: Lektorat

Beitrag von LektoratUnker »

Hallo bennybunny!

Natika hat Recht. Fachfremde Lektoren - eine gewisse Erfahrung vorausgesetzt - können sich mehr auf das für die Lektoratsarbeit Wesentliche konzentrieren: Rechtschreibung, Stil, Verständlichkeit, Argumentationsweise, Aufbau usw.

Nichtsdestotrotz kann es von Vorteil sein, wenn der Lektor mit der in einem Fach üblichen Terminologie und den Schreibusancen vertraut ist. Das erübrigt Nachfragen, auch kann so ein Lektor auf die Einhaltung der jeweiligen Fachbesonderheiten achten und in dieser Hinsicht den einen oder anderen Tipp geben.

Ich bin zwar kein Fachlektor im Bereich der Rechtswissenschaften, habe allerdings einige Jahre Jurastudium hinter mir und bringe dadurch die nötigen Grundvoraussetzungen für ein solches Lektorat mit.

Schaue bei Interesse einfach unter http://www.lektorat-unker.de mal rein.

Gruß,
LektoratUnker

P. S. Was die Entfernung angeht: Meine Erfahrung lehrt, dass man auch per Telefon und Internet die Zusammenarbeit zwischen Lektor und Autor sehr intensiv gestalten kann.
Dr. Natalie Struve

Re: Lektorat

Beitrag von Dr. Natalie Struve »

Entscheidend ist erstmal eine Frage, die Du selbst vorweg beantworten mußt: Was genau erwartest Du denn von einem Lektorat? Denn erst wenn Du genau weißt (und kundtust), was Du willst, kannst Du auch zielgerichtet suchen.

Wenn Du in erster Linie jemanden brauchst, der korrigiert und die Einhaltung von Konventionen überwacht, dann sollte der in der Tat möglichst nah an der Juristerei dran sein. Juristen mit abgeschlossenem Studium wirst Du in diesem Bereich aber kaum finden, schon gar nicht solche mit guten Examina; einem schlechten Juristen ist ein guter Fachfremder mit Zusatzkenntnissen und entsprechender Erfahrung aber allemal vorzuziehen.

Wenn es Dir weniger um Fehlerkorrektur und mehr um Textoptimierung geht, würde ich (als promovierte Juristin!) auch dringend zu Fachfremden raten, aus den schon erwähnten Gründen: Gerade weil Du einem Fachfremden vieles genau erklären mußt, werden die Schwachstellen Deiner Arbeit viel deutlicher. Das kostet mehr Zeit und Nerven, oftmals auch mehr Geld, aber das Ergebnis sollte es wert sein. Ich merke jedenfalls selbst regelmäßig, daß ich bei den wenigen juristischen Arbeiten, die ich unterstütze, nicht so gut bin wie bei mir fremden Fächern: Denn man kann sein Vorverständnis einfach nicht abschütteln; genau das schadet aber beim kritischen Lesen.
Salomon

Re: Lektorat

Beitrag von Salomon »

Hallo,
ich habe meine Diss (deutsche Sprache, Jura) nahezu abgeschlossen und überarbeite gerade. Da mein Doktorvater diesbezüglich sehr sehr kritisch ist, würde ich den Text auch gerne einem Lektor zur Überprüfung von Rechtschreibung, Interpunktion, Stil geben. (Inhaltlich lasse ich es schon von Kollegen gegenlesen). Kann mir jemand einen wirklich zuverlässigen Lektor empfehlen? Denke auch, dass ein Sprachwissenschaftler dafür am besten ist. Habe auch schon gegoogelt, die Angebote sind nur absolut unüberschaubar und wirken nicht immer seriös bzw. die Referenzen lassen sich schwer einordnen.
Muss man ein solches Lektorat eigentlich später bei der eidesstattlichen Versicherung bzgl. der Selbständigkeit der Arbeitserstellung angeben?
Hilfe wäre klasse!
amphritite

Re: Lektorat

Beitrag von amphritite »

Das ist ja interessant, dass sich hier doch recht viele Jura-Doktoranden melden. Ich selbst habe die Arbeit jetzt auch - endlich - fertig gestellt! Vor ein paar Wochen hatte ich mich auch gefragt, ob ich sie evt. lektorieren lassen sollte. Habe drei Wissenschaftslektoren angeschrieben und mich über die Modalitäten informiert. Letztlich habe ich mich dann aber dafür entschieden, die Arbeit von einem guten, sprachaffinen, Kumpel gegenlesen zu lassen. Denn die Lektoren wollten m.E. zu viel Geld für ihre Dienste, eine sage und schreibe 3,50 € pro Seite! Die Rücksprache mit dem Dr-vater hat eh ergeben, dass die Arbeit eigentlich nicht lektoriert werden muss. Lange "Rede", kurzer Sinn: Vielleicht reicht es aus, einen sehr guten Kumpel mit gutem Sprachgefühl die Arbeit lesen zu lassen. Zum einen hat man da mehr Vertrauen und zum anderen spart man eine Menge Geld. Ich wünsche euch und mir selbst viel Erfolg!
Sebastian
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Re: Lektorat

Beitrag von Sebastian »

amphritite hat geschrieben:Lange "Rede", kurzer Sinn: Vielleicht reicht es aus, einen sehr guten Kumpel mit gutem Sprachgefühl die Arbeit lesen zu lassen. Zum einen hat man da mehr Vertrauen und zum anderen spart man eine Menge Geld. Ich wünsche euch und mir selbst viel Erfolg!
Da kann ich nur zustimmen!
bennybunny

Re: Lektorat

Beitrag von bennybunny »

Hallo und vielen Dank für Eure Antworten!

Leider ist es nicht ganz so einfach, wie die beiden Vorposter geschrieben haben. Mein DV ist äußerst penibel was Grammatik, Stil und Interpunktion angeht. Er hat schon viele Doktorarbeiten aufgrund formaler Mängel zurückgehen lassen. Es genügt manchmal eben nicht, die Arbeit von einem guten Kumpel redigieren zu lassen, sondern es hängt eben auch von den Anforderungen des DV ab. Zumal ich es auch ein wenig überzogen fände, einen Freund 300 Seiten lesen zu lassen; ein ungenaues Ergebnis ist da vorprogrammiert.

@ Salomon: Mir geht es genauso wie Dir; die Angebote im Netz sind unüberschaubar, echt ätzend :roll:

VG
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