Promotion mit FH-Abschluß

[thegoat]

Hey Leute,

ich hab mal eine Frage zu den Voraussetzungen bzgl. einer Promotion als FH -Absolvent. Nach Studium von zahlreichen Promotionsordnungen ist es wohl so, dass ich an ein paar Unis prinzipiell die Zulassungsvoraussetzungen erfüllen würde. Ich hab mein Studium (Internationales Management) an einer FH mit der Diplomnote 2,3 abgeschlossen, hab im Ausland ein Semester an der Uni studiert und diverse Top Praktika auch im Ausland erfolgreich abgeschlossen. Zur Zeit bin ich seit 4,5 Jahren berufstätig. Ich weiß, dass die Diplomnote nicht grad der Hit ist, obwohl in dem Studiengang die Noten auch nicht verschenkt wurden. Interessiert bin ich ausschließlich an einer externen Promotion. Würden ihr mir komplett von dem Vorhaben abraten oder meint ihr, dass eine Chance auf Promotion bestehen würde? Ansonsten, wenn alle Stricke reißen, müßte man auch eine Promotion im Ausland in Erwägung ziehen.

Vielen Dank für eure Meinungen!

[Bleistift]

Der einfachste Weg ist sicherlich, einen Master dranzuhängen. Mit einem 2,3-Diplom wird es schwierig, v.a. in einem "weichen" Fach... ich kenne in meinem Fachbereich keine Promotionsordnung, die FH-Absolventen über 1,5 zulässt.

Österreich ist eine Alternative, da diese FH'ler auch zulassen zum Doktoratsstudium. Ich habe allerdings den Eindruck, dass sich dies aufgrund der begleitenden Kurse und der damit verbundenen Verpflichtungen nur schwer mit einem Vollzeit-Job an einem anderen Ort/Land vereinbaren lässt.

[Laplace]

Bei uns ist so, dass normalerweise eine Dipl-Note von "gut" formal ausreicht. Für FHler gibt es dann aber zusätzliche Vorlesungen, die Belegt werden müssen (etwa im Umfang von 2 Semestern). Das ist natürlich Mühsam, vor allem als Externer. Im schlimmsten Fall müsste man sich den Kram zu Hause reinprügeln und dann nur noch zur Prüfung gehen. Ich stelle es mir bloß ziemlich bitter vor, Arbeit, Forschung und zuätzlich noch Prüfungen unter einen Hut zu bringen...

Allerdings: Jede Uni und jeder Fachbereich hat seine eigenen Regeln.

Ein "weiches" Hindernis könnte es noch werden, dass (gerüchteweise) viele Profs ungern FHler als Doktoranden aufnehmen.

Die Idee, einen Master zu machen, finde ich in diesem Fall nicht so gut. Wenn man schon ein paar Jahre gearbeitet hat, kommt man dann schnell in ein Alter, wo viele Profs schon wieder komisch gucken.

[Klaus Unruh]

Naja, das mit dem Master würde dann gehen, wenn das eh ein berufsbegleitender ist. Das kommt aber auf die Fachrichtung und die Arbeit an. Für nen 40-jährigen Sozialpädagogen wäre beispielsweise ein "Master of Business Administration (M.B.A.)" im Bereich Sozialmanagement überhaupt kein Problem.

Aber zur Frage: Kann man als Mensch mit FH-Diplom einen Doktor machen: Kommt wirklich aufs Fach an und auf die Uni. Am einfachsten wäre wohl folgendes Vorgehen: Passende Uni(s) raussuchen, Promotionsordnung durchlesen. Dann die entsprechende Verwaltungsstelle anrufen. An der Uni Bremen wäre das hier: http://www.zpa.uni-bremen.de/ . Die kennen sich aus und wissen auch, an wen man sich wenden muss, wenn man den eigenen Abschluss als ausreichend anerkannt bekommen möchte.

Gruß,

Klaus

[Kaki]

Ich kann mich meinen "Vorrednern" anschliessen.

Ich habe auch mit FH Abschluss promoviert, allerdings mit Diplomnote 1.5 und einem Master aus England im Hintergrund (der aber in den offiziellen Uni-Dokumenten nie irgendwo erwähnt wurde - offiziell war ich überall "nur" Dipl-Kauffrau (FH)). Unsere Promotionsordnung lässt Promotionen mit FH Abschluss zu, allerdings muss das Diplom ziemlich gut gewesen sein. Es hängt aber glaube ich auch sehr stark vom Professor ab...

Viele Grüße
Katrin

[cine]

In Bayern kannst du's vergessen. Diplomnote 1,5 ist hier ein Muss.

[cdp_xe]

Also bei mir (Informatik) war es so, dass ich in Bayern mit FH-Diplom und Note 1,7 keine Chance hatte (zumindest nicht ohne sehr hohe Auflagen). In einem anderen Bundesland hatte ich dann Auflagen im Umfang von 20 CP aus dem Masterstudiengang der Uni für meine Promotion. Da ich noch einen M.Sc. an einer anderen HS (es heißt ja nicht mehr FH!) gemacht habe (den aber ich dann aber auch mit 1,4 abgeschlossen), wurden mir die 20 CP erlassen.

Ich empfehle daher: Mache möglichst einen Master-Abschluss.

Zu der Akzeptanz "guter" FH-Dipl.-Abschlüsse: Ich glaube, das gilt in den allermeisten Fällen nur bis 2,0, auch wenn 2,3 rein theoretisch auch noch "gut" ist.

[petrahu]

Also eigene Erfahrungen kann ich in der Sache leider nicht einbringen. Aber die Situation ist bei mir ähnlich. Hab vor Jahren mein Diplom an einer FH gemacht (mit 1,7). Jetzt hab ich ein paar Jahre gearbeitet und überlege, meinen Doktor zu machen. Nun liest man überall (hier im Forum oder auch hier: http://www.seigopo.com/wissenswertes/pr ... fh-master/, dass es ohne Master schwierig ist. Aber das kann doch nicht der Sinn der Sache sein. Ich dachte der Master ist dem Diplom an der FH gleichgestellt.

[flip]

Natürlich nicht. Das FH-Diplom ist dem Bachelor gleichgestellt. Das Universitätsdiplom enstpricht dem Master (Uni, FH). Deine Regelstudienzeit ist ja alleine schon geringer.
Steht doch auch unter dem Link, den du gepostet hast direkt als Ãœberschrift.

[petrahu]

Ein Semester weniger ja. Aber danke, hab wohl was falsch gelesen...