Honorar bei wissenschaftlichen Artikeln/Werken

Irgendwann ist jeder fertig. Und dann darf er sich hier austoben :-)
Antworten
IvyMae
Beiträge: 17
Registriert: 30.01.2017, 19:43
Status: Postdoc
Hat sich bedankt: 3 Mal

Honorar bei wissenschaftlichen Artikeln/Werken

Beitrag von IvyMae »

LIebe Kollegen,

normalerweise heißt es für uns alle in academia - Schreiben, schreiben, schreiben und publizieren und publizieren. Meist machen wir es ja kostenlos weil es zum Projekt und zur Arbeit dazugehört.

Jetzt wurde ich aber gefragt, ob ich eine Einleitung für ein Buch schreiben will - und sie bieten mir ein Honorar an. Die Höhe muss ich aber bestimmen.

Ich würde die Einleitung auch kostenlos schreiben - vor allem am Anfang der wissenschaftlichen Karriere sagt man noch zu vielem ja - aber wenn sie schon ein Honorar anbieten, würde ich dafür aber auch gerne bezahlt werden.

Mein Problem ist nur: wieviel gebe ich an? Im Internet konnte ich keine Infos finden, da bin bei den Texter und Freiberuflern gelandet, und die geben meist einen Stundenlohn an.

Wie berechne ich also mein Beitrag? Mit Stundenlohn kann ich nicht arbeiten, da ich recherchieren muss und Quellen prüfen muss etc. Es werden wie gesagt 12 Seiten sein - das Thema kenne ich bereits, ich muss es dennoch umschreiben und zuspitzen. Ich rechne mit ca. 10-15 Stunden Arbeit (wenn nicht mehr).

Der Anbiete ist ein gemeinnütziger Verein und hat eben auch nicht viel Geld - dennoch möchte ich mich nicht unter Wert verkaufen und auch nicht zu Geldgierig sein.

Hat jemand bereits Erfahrungen oder einen Richtwert für die Verhandlung?

Ich bin promovierte Historikerin und arbeite weiter als Postdoc.
Cybarb
Beiträge: 220
Registriert: 12.06.2011, 16:57
Status: fertig
Hat sich bedankt: 7 Mal
Danksagung erhalten: 17 Mal

Re: Honorar bei wissenschaftlichen Artikeln/Werken

Beitrag von Cybarb »

Hallo,

wieso kannst du denn nicht ebenfalls für deine Kalkulation mit einem Stundensatz arbeiten?

Das wäre in meinen Augen das ideale Vorgehen, um ein Honorar zu ermitteln, mit dem du an den Auftraggeber herantreten kannst. Indem du deine Arbeitsstunden abgeschätzt und die Stundensätze von Textern recherchiert hast, verfügst du bereits über die notwendigen Voraussetzungen. Und wenn der Auftraggeber fragt, wie du auf dein Honorar kommst, kannst du es ihm mit Bezug auf deine geschätzten Arbeitsstunden sowie Referenzwerte vorrechnen.

Gruß
Cyb
Wierus
Beiträge: 1100
Registriert: 11.05.2009, 20:43
Status: Dr. phil.
Hat sich bedankt: 38 Mal
Danksagung erhalten: 79 Mal

Re: Honorar bei wissenschaftlichen Artikeln/Werken

Beitrag von Wierus »

Schwierig, hier irgendeinen allgemeinen Ratschlag zu geben. In welchem Verhältnis stehst du denn zu diesem Verein bzw. zu den betreffenden Personen?

Eine Kostenrechnung einzureichen, die am Ende der Höhe eines Anwaltshonorars entspricht (gefühlt ab 150€ für einen Brief mit zwei Zeilen), wäre im Fall eines gemeinnützigen Vereins wohl nicht ganz angebracht, zumal dieser Textbeitrag aufgrund der daraufhin möglichen Publicity immerhin auch dir zugute kommen würde. Die Einleitung ist ja ein exponierter Teil von Sammelbänden o.ä. Publikationen.

Bist du dir im übrigen sicher, dass du tatsächlich die Einleitung schreiben sollst und nicht das Vorwort? Weil, die Einleitung wird doch üblicherweise vom Herausgeber oder Organisator geschrieben, wenn ich mir so die Sammelbände in meinen Regalen angucke. Solltest du also mit der Zusammenstellung dieser Publikation zu tun haben, dann sieht die Sache schon wieder anders aus und du darfst durchaus einen angemessenen Betrag verlangen.
SSCI
Beiträge: 120
Registriert: 23.11.2018, 11:30
Hat sich bedankt: 2 Mal
Danksagung erhalten: 18 Mal

Re: Honorar bei wissenschaftlichen Artikeln/Werken

Beitrag von SSCI »

Ich würde wohl 250€ veranschlagen.
IvyMae
Beiträge: 17
Registriert: 30.01.2017, 19:43
Status: Postdoc
Hat sich bedankt: 3 Mal

Re: Honorar bei wissenschaftlichen Artikeln/Werken

Beitrag von IvyMae »

Habe so ein 150 Euro gedacht....
Ist aber wirklich schwer einen Mittelweg zu finden.

und als Antwort zu den anderen Beiträgen: es ist die Einleitung eines Buches (nicht wissenschaftlich)
Nomen Nescio
Beiträge: 1500
Registriert: 31.05.2018, 17:29
Status: Dr. No
Hat sich bedankt: 5 Mal
Danksagung erhalten: 23 Mal

Re: Honorar bei wissenschaftlichen Artikeln/Werken

Beitrag von Nomen Nescio »

"Gemeinnütziger Verein" ist ein weites Feld. Nach meinem Kenntnisstand ist auch der DFB ein solcher, und nicht nur ultra böse Zungen sprechen in dem Zusammenhang von einer Kriminellen Vereinigung. ;)
Aber zu deinem Problem: Kommunikation ist alles! Sprich mit den Leuten! Die wissen auch, dass du nicht hauptberuflich Einleitungen schreibst. Wenn dir das Geld weh tut, das du für deine Tätigkeit einfordern solltest, kann spenden den deiner Meinung nach "unredlichen Anteil"! Ansonsten verkaufe dich nicht unter Wert!
Trollschutzerklärung: Ich halte mich aus threads mit erhöhtem Trollpotential heraus. Im Fehlerfall möge der Troll bitte "NEIN, ich bin nicht einverstanden." drücken.
Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag