(Ungewollte) Romantische Avancen von Prof im gleichen Fachbereich

Irgendwann ist jeder fertig. Und dann darf er sich hier austoben :-)
Antworten
kaktus
Beiträge: 2
Registriert: 20.02.2019, 22:35
Hat sich bedankt: 1 Mal

(Ungewollte) Romantische Avancen von Prof im gleichen Fachbereich

Beitrag von kaktus »

Hallo,

das Thema hat nur indirekt mit einem Post-Doc zu tun und betrifft mehr den Arbeitsalltag an der Uni, aber ich hoffe, es passt trotzdem hier rein.

Ich habe letztes Jahr meine Dissertation verteidigt und arbeite nun als Post-Doc weiterhin an derselben Uni. Vor ein paar Monaten hat mir nun ein Prof aus meinem Fachbereich plötzlich - von meiner Seite aus vollkommen ungewollt und unerwidert - seine Gefühle gestanden. Das Ganze hatte sich vorher schon mit täglichen Besuchen von ihm in meinem Büro angebahnt, aber ich habe sein Verhalten (naiver- und fälschlicherweise) immer als professorales Interesse an einer Nachwuchsforscherin abgetan. Irgendwann wollte er sich dann jedoch plötzlich statt wie üblich mittags in der Nähe der Uni abends in einer anderen Stadt treffen, und nachdem ich das Treffen aus angeblichem Zeitmangel dann abgelehnt habe, kam auch schon direkt eine Liebeserklärung über Email. Ich habe sehr deutlich gemacht, dass ich keinerlei Interesse an jeglicher Interaktion mit ihm habe außerhalb des professionellen Kontexts, und trotzdem schreibt er mir weiterhin regelmäßig Emails, in denen er wahlweise um Verzeihung, einen gemeinsamen Kaffee oder beides gleichzeitig bittet.

Das Ganze ist natürlich wahnsinnig unangenehm für mich, zumal er unter anderem in Ausschüssen an der Uni sitzt, die über (meine) Förderungsanträge entscheiden. Einerseits möchte ich ihn nicht unnötig verärgern, weil Letzteres bedeutet, dass Gelder für meine Forschung potentiell von seiner Stimme abhängig sind, andererseits belastet mich die Situation aber enorm, weil ich nicht weiß, wie ich ihn dazu bringen soll mit seinen Kontaktversuchen aufzuhören. Wir arbeiten zwar nicht direkt zusammen, aber wir sind im selben Fachbereich und sehen uns häufig in den Gängen der Uni, was ich mittlerweile zu vermeiden versuche, indem ich auf dem Weg ins Büro Umwege benutze.

Ich bin mir einfach sehr unsicher, wie ich jetzt mit der ganzen Sache umgehen soll, zumal er ja bisher auch nichts 'schlimmeres' gemacht hat als mir Emails schreiben... Was würdet ihr an meiner Stelle machen bzw. ist euch schonmal so etwas Ähnliches passiert und wie seid ihr damit umgegangen? Gott sei Dank bin ich keine Doktorandin mehr und auch sonst in keinerlei direkter Abhängigkeit von ihm.

kaktus
daherrdoggda
Beiträge: 352
Registriert: 16.08.2015, 21:28
Status: rer nat
Wohnort: USA
Hat sich bedankt: 33 Mal
Danksagung erhalten: 36 Mal

Re: (Ungewollte) Romantische Avancen von Prof im gleichen Fachbereich

Beitrag von daherrdoggda »

Von Erzählungen ähnlicher Situationen kann ich zumindest sagen, dass ein deutlicher Hinweis auf die Unangemessenheit und Unerwünschtheit solcher Kontaktversuche mit der Forderung, solche sofort zu unterlassen, oft schon genug erschreckend und peinlich für den anderen ist, dass er dann aufgibt. Das Maß zu finden zwischen nötiger Bestimmheit und nötiger Schadensbegrenzung für die professionelle Zukunft ist sicher der schwerste Aspekt, aber das kannst nur du einschätzen.
Härtere Schritte kann man sich dann immer noch für weitere Zwischenfälle zurechtlegen, falls die erste Warnung nicht funktioniert.
spirograph
Beiträge: 175
Registriert: 21.02.2018, 15:58
Status: gut dabei
Hat sich bedankt: 5 Mal
Danksagung erhalten: 27 Mal

Re: (Ungewollte) Romantische Avancen von Prof im gleichen Fachbereich

Beitrag von spirograph »

Hi Kaktus,

das ist natürlich eine verzwackte Konstellation/ Situation, in die man so mir nichts dir nichts hineingeworfen ist, gegenwillentlich. Ich kenne so eine Situation von mir und auch in Beobachtung von anderen. Ich will Dir gern darüber berichten bzw. schließlich einen Impuls geben.

Einmal in meinen vielen Stationen an der Uni erlebte ich es, dass mein Chef (nicht DV) mich dezidiert aufforderte, ich solle mich ihm beziehungstechnisch nähern. Mein Büro wurde sogar auf Wunsch hin in die unmittelbare Nähe seines Büros gelegt. Nunja, lange Rede, kurzer Sinn. Ignoranz ist Glück: ich stellte mich vollends dumm, streifte das komplett ab. Ich re-agierte überhaupt nicht, sondern ging wie als ob ich nichts mitbekam meine Wege. Sahen wir uns auf dem Gang, grüßte ich, und ging weg. Drehte mich um, ging in die Bibo oder zum Kopierer. Ich suchte keine Erwiderung oder kommunikative Nähe. Absolvierte nur das Nötigste an Rede u Präsenz.

Heute weiß ich sogar, dass ich damals auch eingestellt wurde, weil ich eben solch einen Eindruck machte; bzw. der Fachbereich/Chef war dafür bekannt, dass er sich - wie soll ich das sagen - wenn die Wahl an Bewerber*innen da ist, die optisch irgendwie eindrücklichsten sich da rosinenmäßig rauspickt. Auch das kommt häufiger vor, als man denkt. Ich mache ja so meine Studien; irgendwie ist es so, dass wenn man bisschen Farbe in die Larve haut und statt Funktionshose irgendwie n feineren Zwirn anzieht, naja, iwie reicht das schon, um in irgendeiner Weise aufzufallen. Manchmal reichen schon lackierte Nägel, die auf Scans zu sehen sind, um da aufzufallen. Wurde mir mal angetragen. Klingt kurios, gehört aber zu meinen Erfahrungen. Zurück zu o.g.: den Chef ließ ich wohl für ihn gefühlt auflaufen. Die Situation kippte: keine Verlängerung, keine Unterstützungsleistungen wie Hilfskräfte, jede Stift-Bestellung ist ein Akt, von mir wird nix gehalten. Und nun kommts: Ich bin nicht die Erste, der es so geht. Ist n Schema. Andere erlebten Gleiches. Wie gehe ich damit um? Mir ist es hupe. Ich werde von anderer Stelle protegiert. Der ist eine berufliche Station von vielen, wenn das durch ist, 2 Wochen später habe ich die Namen der Leute vergessen. Ich lernte Abgrenzung u die Anerkennungs- u Wertigkeitsprobleme bei dem lassen, der die Urheberschaft dafür hat. Mich lehrt das aber auch, wie emotional fragil solche Leute in solchen vermeintlichen high places sein können.

In dem Institut, wo ich jetzt bin, gibt es noch einen Prof., der Auge macht. Meine Güte, denke ich immer. Was hier los! Easy könnte ich mich da aufschminken und da inner Sprechstunde aufschlagen, die Leute so einnehmen für einen. Wie billig. An einem anderen Lehrstuhl hat das eine Mitarbeiterin gemacht. Bei Konferenzen lagen dann die Hände auf dem Bein vom Prof unterm Tisch, zusammen saßen die in Cafes, die haben zusammen getanzt auf Konferenzen/bei dem Abendprogramm. Wie oft habe ich große Blumensträuße über den Flur in das Büro der Mitarbeitern in den Händen von dem Prof wandern sehen. Pralinenschachteln mit dabei. Teile ihrer Dr-Arbeit wurde vom Prof selbst geschrieben; da gab es unverhohlene Dinger, die kann ich hier gar nicht schreiben. Tja, denke ich mir manchmal, spiro, spiro, wennde nich so reflexiv unterwegs wärst, könnteste auch die easy road nehmen. Am Ende fragt ja keiner danach. Da wird es auf die Genialität der Mitarbeiterin in fachlicher Hinsicht attribuiert--. Aber das Problem is, ich will abends noch in n Spiegel kieken. Durchs Leben komme ich auch anders.

So, mein Impuls sei: Ich denke, dass der Prof., von dem Du berichtest iwie fragil ist, n infestes emotionales Register hat. Vielleicht auch keine privaten Bindungen oder soziale Nebenschauplätze zum Beruf, neee, Karriere isses. Du kannst solchen Leuten nicht mit Ablehnung kommen! Das mussde anders verpacken. Stets auf Gründe u Begründungen in der Tätigkeit/Branche schieben: Professionalität, klarer Forschungsauftrag, wissenschaftliche Beschäftigung ist vollends einnehmend, dem Thema dienend, Arbeitsaufträge ungeteilt wieterverfolgen, gewinnbringende Zusammenarbeit weiterhin erfolgreich gestalten sowas (positiv formulieren!). Auf positive Gründe außerhalb von Dir oder ihm abheben. Da macht es, hoffe ich, klick bei ihm: "Stümmts, wir ham ja hier noch zu tun." Und er schnappt nicht das auf: "DIE lehnt mich ab, das gibts doch nich!", bei letzterem (siehe oben) kann das kippen. Also: framen, durch Worte ihm ne Rahmung (framing, kannste ma googlen!) ins Hirn setzen, dass es die gemeinsame Tätigkeit ist, auf die man sich ungeteilt konzentrieren muss. Dies und das soll noch gemacht werden, dies und das lohnt sich und der Erfolg stellt sich ein. In gewisser Weise ne positive Komplizenschaft auf eine Aufgabe/Thema dem da einframen. Also schon einen gemeinsamen Grund - nichts entzweiendes! - eine Kooperation durch Thema/Arbeit/Forschungsauftrag. Das per Mail, im Gespräch (vorher bissl einüben; dem da wie naiv die kooperierenden Affirmationen hinsagen; die gemeinsamen Erfolge in Aussicht stellen, wenn man Professionalität wahrt (was seine Anancen natürlich ausschließt, aber das muss man verklausuliert sagen!)) so formulieren. So würde ich das machen, WENN ich da in gewisser Weise abhängig vom good will wäre. Positiv lenken. Auf das gemeinsame Gewinnbringende hinweisen, für dass die professionelle Kooperation im nüchternen Sinne gewahrt werden müsse. Ich hoffe, in den Zeilen steckt was Fruchtbares für Dich drin.

Ich habe mal meinen Dissbetreuer gewechselt. Auch so ne fragile Situation. Da bin ich dem nur mit fachlichen Gründen gekommen, mein Thema wäre dort besser angesiedelt, Passung, bla bla. Fakt war: der Typ war vollends erratisch in seiner "Betreuung". Aber selbst im Gespräch bin ich dem nur fachlich gekommen. Er fragte auch einmal, ob es an ihm lag: "Das große Feld und die von mir gewählte Bearbeitungsweise würde dort und dort auf fruchtbare Ansätze stoßen. Auch vor diesem Hintergrund möchte ich ihre Mühen mit meiner Arbeit schonen." Nur so ne Taktiereri.

Viel Erfolg,

spiro
Wie groß ist das Wort Claudels: „La vie, c’est une grande aventure vers la lumiere“ (Das Leben ist ein großes Abenteuer zum Lichte hin)
Grounded
Beiträge: 249
Registriert: 10.06.2018, 19:49
Status: Prof. Dr.
Hat sich bedankt: 8 Mal
Danksagung erhalten: 30 Mal

Re: (Ungewollte) Romantische Avancen von Prof im gleichen Fachbereich

Beitrag von Grounded »

Was die allgemeine Reaktion auf seine Annäherungsversuche angeht - da stimme ich Spiro zu. Kränke ihn lieber nicht, in dem du ihm einen offensichtlichen Korb gibst. Auch, wenn du nicht von ihm abhängig bist, kann ein gekränkter Prof dir das Leben in eurem Fachbereich schwer machen. Ehrlich gesagt finde ich es schon beeindruckend, dass er dir seine Liebeserklärung sogar per Email schickt, die du an Hinz und Kunz weiterleiten könntest. Wirkt aber auch ein wenig unbeholfen. Daran könntest du ansetzen - dass du sein Vertrauen und seine Zuneigung wertschätzt etc.
Aber du hast natürlich nur deine Karriere im Kopf und keine Zeit für eine Beziehung :wink: Und an dieser Stelle widerspreche ich Spiro: Gib ihm besser nicht das Gefühl, das ihr mit eurer Arbeit etwas gemeinsam habt. Das könnte er so verstehen, dass es zwischen euch eben doch eine Beziehungsebene gibt - und sei sie nur dienstlicher Natur. Darauf ließe sich mit Geduld und Hartnäckigkeit eine private Beziehung aufbauen. Dieses Betonen von Gemeinsamkeiten würde ich lassen, denn es würde ihm unötig Hoffnungen machen.
spirograph
Beiträge: 175
Registriert: 21.02.2018, 15:58
Status: gut dabei
Hat sich bedankt: 5 Mal
Danksagung erhalten: 27 Mal

Re: (Ungewollte) Romantische Avancen von Prof im gleichen Fachbereich

Beitrag von spirograph »

Grounded hat geschrieben: ↑21.02.2019, 12:41 Aber du hast natürlich nur deine Karriere im Kopf und keine Zeit für eine Beziehung :wink: Und an dieser Stelle widerspreche ich Spiro: Gib ihm besser nicht das Gefühl, das ihr mit eurer Arbeit etwas gemeinsam habt. Das könnte er so verstehen, dass es zwischen euch eben doch eine Beziehungsebene gibt - und sei sie nur dienstlicher Natur. Darauf ließe sich mit Geduld und Hartnäckigkeit eine private Beziehung aufbauen. Dieses Betonen von Gemeinsamkeiten würde ich lassen, denn es würde ihm unötig Hoffnungen machen.
Hi,

"nur Karriere im Kopf u kinne Zeit f Beziehung" hieße auch, wenn Karriere erfüllt u Zeit da wäre, könnte man...und da relatiert sich das zu "mit Geduld u Hartnäckigkeit ne private Beziehung" aufbauen. Ist das Gleiche. Ich meinte, dem Prof könnte man den frame geben, dass man so tolle Arbeit macht anner Uni (und wer wollte da widersprechen!), dass man dieses Wunderbare keinesfalls durch sowas Niedriges wie Anbändeln irritieren sollte (und wer wollte da widersprechen!). Man ist schon in gewisser positiver Weise in einer Art Übereinstimmung/Komplizenschaft für die WIssenschaft/Uni. Hat in dem Sinne schon das gemeinsame Interesse diese tolle Arbeit zur Bestleistung zu bringen. Den frame würde ich dem Prof ins Hirn sprechen. Und hart bei bleiben. Auf Suggestiv-Gegenfragen gar nicht eingehen, sondern hart an dem fachlich-thematisch-Arbeit-Uni-Wissenschafts-Paradigma dranbleiben. Ihn auf ne Stelle rhetorisch heben, wo er nicht widersprechen kann, weil es seine ureigensten Überzeugungen negieren würde ("Alles für die Uni geben!"). So kriegt man diese Leute. Der is so lebensunerfahren, dass er der Fragestellerin Mails schreibt! Hallo? Das ist alles beweisbar, mit zwei Klicks rumgeschickt.

Und jetzt kommt mein zweiter Rat/Impuls: Speichere diese Mails ALLE an einem Ort. Leite dir selbst die Mails an eine private Mailadresse weiter. Warum? Ich habe vor 6 Wochen mitm sehr redseligen Mann vom Personalrat gesprochen. Da ich mit Leuten kann, kam der ins Reden. Der sagte mir klipp u klar, dass er es erlebt hat, dass brisante Mails aus seinem Account gelöscht wurden! Die ganzen Passwörter vom Dienst haben die ja. Wenn da einer von oben zu den IT-Leuten kommt u n bissl Druck macht...Leite Dir alle Mails vom liebestollen Prof an eine private Mailadresse oder schick die einer absoluten Vertrauensperson (Mutti, Vaddi, was weiß ich), so dass die von Uni-Seite keinen Zugriff mehr haben. Das kann alles nochmal ganz wichtig werden für Dich. Plus: Alles, jedes Treffen oder mündl Ansprache mit Avancen dokumentieren: Zeit, Ort, Inhalt. Das kann auch nochmal wichtig werden. Am besten: Schreib Dir selbst Mails mit diesen dokumentierten Infos. So werden die mit Zeit abgespeichert, sind bestens taktiert u auch schnell zugriffsschick u gesichert (wie gesagt auch an private Mailadresse schreiben; vom Uni-Account aus, weil Du dann identifizierbar bist mit Klarnamen Mailadresse!).

All das kann u.U. wichtig werden. Mobbing usw....in anderen Kontexten schon zigfach erlebt. Manchmal wurden Leute von Stellen entfernt, weil der Chef die auch dilettantisch mit Mails rauswerfen wollte. Durch Speichern konnte der das nachweisen ggü. Dekanat u Personalabteilung. Er wurde im Haus versetzt u hat die restl Zeit seiner Stelle ne gleichwertige Stelle gehabt. You´ll never know.

Dir alles Gute!

spiro
Wie groß ist das Wort Claudels: „La vie, c’est une grande aventure vers la lumiere“ (Das Leben ist ein großes Abenteuer zum Lichte hin)
Nomen Nescio
Beiträge: 1500
Registriert: 31.05.2018, 17:29
Status: Dr. No
Hat sich bedankt: 5 Mal
Danksagung erhalten: 23 Mal

Re: (Ungewollte) Romantische Avancen von Prof im gleichen Fachbereich

Beitrag von Nomen Nescio »

@Kaktus Ich will als Mann gar nicht versuchen, einer Frau Ratschläge für derartige Situationen zu geben. Eines möchte ich dir allerdings raten, wobei mein Hintergrund Erfahrungen und Maximen versierter Selbstverteidigungstrainer sind: Mach dich nicht selbst zum Opfer! Soll in deinem Fall heissen, dass du dich nicht einschränkst wg. etwas, das du nicht angezettelt hast. Mach keine Umwege zu deinem Büro! Warum auch? Es sind deine Wege, also geh sie. ;)
Zur konfliktmindernden Klärung könntest du dich bei dem Prof für sein Vertrauen bedanken, dir seine Gefühle schriftlich zu gestehen. Das ist positiv von dir und setzt zugleich eine Warnung, ohne dass du sie als solche formulieren müsstest. Erzähl ihm irgendwas von deinem Freund/Partner, der z.Z. im Ausland ist, bla bla. Oder setze den KO-Schlag und mach den Partner zu einer Partnerin. Damit hat das professorale Ego eine wunderbare Entschuldigung für die Zurückweisung. ;)
Trollschutzerklärung: Ich halte mich aus threads mit erhöhtem Trollpotential heraus. Im Fehlerfall möge der Troll bitte "NEIN, ich bin nicht einverstanden." drücken.
caipirinha11085
Beiträge: 272
Registriert: 29.03.2016, 16:19
Hat sich bedankt: 6 Mal
Danksagung erhalten: 19 Mal

Re: (Ungewollte) Romantische Avancen von Prof im gleichen Fachbereich

Beitrag von caipirinha11085 »

Lieber Kaktus,

Du "machst dich nicht selbst zum Opfer", du bist schon eines von irgendeinem Typen, der seine Machtposition dir gegenüber auszunutzen versucht. Das tut mir sehr leid für dich.

Ich würde zunächst auf Distanz gehen. D. h. ich persönlich würde diese E-Mails überhaupt nicht beantworten, auch nicht höflich-ablehnend. Dasselbe im persönlichen Gespräch, diesen Situationen aus dem Weg gehen, in der Hoffnung, dass es aufhört.
Wenn das jedoch weiterhin nicht hilft, würde ich mich in einer solchen Situation an meinen DV wenden (in deinem Fall dein Habil-Betreuer). Das geht natürlich nur, wenn das Verhältnis zum DV dementsprechend vertrauensvoll ist. Mein DV hat sich mal in einer sehr unangenehmen Situation schützend vor mich gestellt und für mich die Frauenbeauftragte und andere offizielle Stellen involviert. Es hat geholfen.

Ich drücke dir die Daumen, dass sich das Problem leichter lösen lässt. Andererseits finde ich nicht, dass man sich dieses Verhalten gefallen lassen soll und muss - und ich fände es auch taktisch unklug: Solange du versucht, das auf eigene Faust zu lösen (ohne dass es aufhört), sitzt du am kürzeren Hebel. Das wird sich erst ändern, wenn der Fall publik wird. Mich überrascht daher, dass hier hauptsächlich geraten wird, die Füße still zu halten. mE macht man sich damit nur weiter verwundbar.

Also - keine Angst davor haben, sich Hilfe zu holen!
kaktus
Beiträge: 2
Registriert: 20.02.2019, 22:35
Hat sich bedankt: 1 Mal

Re: (Ungewollte) Romantische Avancen von Prof im gleichen Fachbereich

Beitrag von kaktus »

Danke für eure vielen Tipps! Ich habe es am Ende so gemacht wie von caipirinha empfohlen - ich habe mich mit der Sache an meinen Prof gewandt und dem anderen Prof in einem Einzeiler klar gemacht, dass ich keine weiteren Emails in der Art wünsche. Ihr habt Recht, dass ich mich nicht zum Opfer machen und mich einschränken lassen darf; deswegen sehe ich es auch nicht ein, wieso ich seine Gefühle schützen muss, indem ich die Arbeit oder einen Partner vorschiebe (er ist verheiratet mit Kindern wohlgemerkt!). Wenn es mit dem Einzeiler nicht getan ist, wird sich mein Prof um weitere Schritte kümmern, aber zumindest weiß er jetzt Bescheid.
Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag