Publikationen schreiben ohne Job

Irgendwann ist jeder fertig. Und dann darf er sich hier austoben :-)
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Penguin
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Publikationen schreiben ohne Job

Beitrag von Penguin »

Hallo,

wer von euch ist zur Zeit nicht als Postdoc angestellt, schreibt aber trotzdem weiterhin wissenschaftliche Artikel? Ich habe nach der Promotion vor vier Jahren noch ein Postdoc gemacht. Bin aber momentan wegen meiner Familie (Partner und Kind) nicht in der Wissenschaft tätig, sondern arbeite als Freelancer. Mein Partner bringt das Einkommen heim, daher habe ich nicht dringend den Druck irgendeinen Job machen zu müssen. Einen Job in der Wissenschaft zu finden ist allerdings schwierig. s.u., ein DFG-Antrag ist gestellt.

Ich habe genügend Daten um noch einige Publikationen zu verfassen. Ausserdem werde ich regelmäßig zu Vorstellungsgesprächen eingeladen (sowohl als Postdoc als auch auf unbefristete Stellen in der Forschung/Museum), geklappt hat es leider noch nicht mit einer Stelle. D.h. ich hoffe die ganze Zeit, dass ich bald eine Stelle bekommen werde, da mein Lebenslauf scheinbar gut genug ist um eingeladen zu werden. Damit ich auch in Zukunft Chancen habe, schreibe ich Artikel in meiner Freizeit und gehe auf Konferenzen. Alles unbezahlt, zum Glück aber mit einer Institutsadresse. Hat sich diese Heransgehensweise für jemanden von euch ausgezahlt? Ich will in der Forschung bleiben und Alternativen - z.B. ins Lehramt wechseln - sind nicht attraktiv. Weiss aber nicht, wie lange ich noch motiviert genug bin.

LG,
Penguin
spirograph
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Re: Publikationen schreiben ohne Job

Beitrag von spirograph »

Hi Penguin,

ah, ich schwinge mich mal auf, Dir zu antworten, auch wenn ich nu nicht als Post-Doc iwo angestellt bin oder als Freelancerin arbeite. Ich kenne eine, die hat während einer Vollzeitarbeit "nebenbei" promoviert. Sie war vor ihrem Angestelltensein einige Jahre arbeitslos, ja, auf Hartz4. Da fing sie damit an, mit ihrer Diss, hat sich nebenbei immer krass beworben. Mit der Wissenschaft hat es bislang, also stellenmäßig, nicht geklappt, aber sie hat ihre Diss erfolgreich verteidigt, ist nu Post-Doc quasi u arbeitet als Genealogin, wobei sie ihrer Geldtätigkeit, äh, eher hasst. Sie bewirbt sich weiter krass auf Stellen und würde für den Gang an die Uni auch ihre unbefristete Tätigkeit mit ca. 2300 Netto jeden Monat safe aufgeben. Sie beginnt nun ihre HabilSchrift und, wie gesagt, bewirbt sich hart weiter.

Warum nich Lehramt? Sie suchen überall wie blöde? Vorige Woche hatte eine Exkollegin von mir ihren ersten Referendariats-Tag. Sie ist schon über 50, hat irgendeinen wilden Magister und war immer mal Hartzi. Nun machts auf meinen Tipp hin nochmal de Lehramtsoffensive. Hinschmeißen kannse den Bums immernoch, aber bis dahin gibts Geld. Muss man sportlich sehen. Wenn Du Lehramt machst, promoviert biste schon, dann kommt die Didaktik-Schiene noch dazu und an den Unis fehlen überall Leute in den Fachdidaktiken. Keiner lässte sich mitm Lehramtsstudium off befristete Tingeltangel-65%-Stellen ein. Ich frage in meinem Seminaren immer: "Könnse sich vorstellen, nachm Studium, is ja bei Ihnen bald, an der Uni zu bleiben? Hättense Lust?", die gucken mich an wie ein LKW. "Ist das nicht befristete?", "Äh, tendenziell ja.", "Nee". Du könntest Dich ggf mit Lehramt breiter aufstellen, machst das ne Zeit und dann back to Uni - unter breiteren Zugangsvoraussetzungen. Just saying.

Weißte, jeder Schritt (jede abgesandte Bewerbung, jede Konferenz, jeder Artikel, jedes Kontaktshalten) ist EIN Schritt zu deinem Wiedereintritt in die Uni-Atmosphere. Irgendwann durch stete Tropfen ist das Maß voll - und dann klappt´s. Sich immer stetig regen, bringt Segen. Das klingt holzig, IST aber so. Die Energie folgt der Aufmerksamkeit. Jede Tätigkeit bringt Dich und Dein Ziel näher zusammen. Nicht verzagen! Meine Mutter war beim Finanzamt tätig u hat nun die Steuererklärungen von jedem gesehen, die EInkommens- und Arbeitsverhältnisse. Über 40 Jahre lang. Da waren Ärzte bei, die ein Jahr arbeitslos waren, Lehrer, Rechtsanwälte usw., Du stehst nu nich damit iwie allein da. Also: Bleib positiv, bleib in der Motivation. Und immer raushauen die Bewerbungen und Artikel, wie Fuffies im Club. Jede Woche raushauen, hier, da, dort, bam-ba-bam.

Zwischen deinen Zeilen lese ich etwas Zerknirschung. Weißte, man kann mit Arbeitslosigkeit auf viele Weisen umgehen: "Ah, scheiße, hoffentlich bin ich gut genug, damits klappt. Obs klappt, aber es hat schon so lange nich, oh man, ich bin son langen Weg gegangen, mich so angestrengt und nu will mich keiner", das ist legitim, von Zeit zu Zeit, aber es geht auch trotzig: "Ich habe alles durchgezogen Abi, sehr gutes Studium, promoviert, alls mit Bestnote, unter Einsatz meiner vollen Lebenskraft habe ich ALLES gegeben zu JEDER Zeit. Ich habe selektive, hochselektive Bewerbungsverfahren für mich entschieden, so, nun ist hier ne Flaute. Pfff, ich bin krass ausgebildet, voll motiviert, kann ich doch nichts dafür, wenn die Gesellschaft, das System, jetzt keine Verwendung für mich sieht. Ich hinterfrage mich deswegen bestimmt nicht!". Letzteres ist so eher der Kampfmodus, trotziges Absetzen, man wird aggro statt depri, was für die Motivation ggf besser sein kann. "Die Anderen sollen ma zusehen!". So, und damitse zusehen können, immer schöne de fetten Sachen wie Bewerbungen, Papers raushauen, so lange bis es für Dich abermals fapp macht! :-) Gerade dieses sich-Hinterfragen, dieses bin-ich-gut-genug-um, sehe ich an ALLEN Stellen in diversen Bereichen. Ob bei der Partnersuche oder beim Job. Keine Ahnung, was mit mir los ist, aber, echt ma, ich mache alles, aber ich hinterfrage mich nicht. Den Gefallen tue ich keinem. Keinem Typen, keinem Job, keiner Uni, keinem Doktorvater. Findet nicht statt. Da draußen leben Leute, die machen seit 20 Jahren keinen Finger krumm, faul wie die Nacht - und das ist Fakt! - und? Die Sonne scheint über die und mich. Wennsch in Berlin S-Bahn fahre, bin ich froh, wenn ich beim Aussteigen noch alle Zähne habe, weil da echt Kaputte drin hocken und teilweise plötzlich hohl drehen - und, die hinterfragen sich och nicht, ob die sich bei iwas Konstruktiven bemühen, lasse ich ma dahingestellt. Wieso sollte ich mich da als Teil der Gesellschaft iwie in Frage stellen, nur weil der "Job"markt grad kinnen Bock off mich hat....pfffff.

Ich und alle, die ähnliche Sachen machen, mit unseren vielen Jahren Ausbildungsweg, mit dem Nerventhrill bei Bewerbungen und -gesprächen, mit den ganzen Aufwendungen, Umzügen in der Wissenschaft, neue Stadt, Arbeit am Wochenende, Mails von der Arbeit rund um die Uhr beantworten, wie-gehts-weiter-Denkspiralen, mit den ganzen Kritiken, Leute, die einen dissen in "Kolloquien". Kleine wissenschaftstypische Schlaglichter. Niemand sieht das: die schwitzigen Hände, wenn man vorm Raum wartet, wo gleich ein Bewerbungsgespräch ist. Zig Bewerbungsgespräche! Die fünf Leute, die da drin sitzen und glotzen und einer schreibt mit, was man sagt. Das Warten, das Bangen. Die Zugfahrt dahin, dann weg. Die Kohle, die drauf geht. Absagen, gar keine Antworten, soso, man ist keine Antwort denen wert, pfff. DAS sieht niemand. Aber ich weiß es, Du weißt es, alle wissen es hier. Ich bin da durch, Du auch, viele hier. Iwann ist Schluss mit sich in Frage-stellen, marginalisieren. Pffffff, sollen die Außenbedingen ma zusehen. Weißt Du, du kommst einen langen Weg. Geb, wie immer und stets, dein Bestes, bleib dran, dass bist Du dir und deinen erfolgreichen jahrelangen Anstrengungen "schuld", also verpflichtet und bleib trotzig. Öfters mal ein "Fuxx you!" denken, statt sich selbst durch mindfucks ins Bein schießen.

Nich fragen, ob es iwann klappt, heute und morgen und diese Woche alles geben, damit es klappen kann. Und es wird. Positive steps will see your goals, um mal The streets zu zitieren (https://www.youtube.com/watch?v=-KX9hkIqQUI).

Alles klaro :-)

"Drauf und dran!"

Alles Gute Dir!!!

spiro
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xa
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Re: Publikationen schreiben ohne Job

Beitrag von xa »

Ich habe den unfug meines Vorredners nicht komplett gelesen, zu anstrengend.

Ohne institutionelle Anbindung und mitteleinwerbung ist es schwierig.
Wenn der dfg antrag klappt, gut. Wenn nicht, würde ich über Alternativen nachdenken. Nur zu publizieren reicht nicht.
spirograph
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Re: Publikationen schreiben ohne Job

Beitrag von spirograph »

Jau,

lasst Dir nichts einreden. Wir alle können Propheterie nich, so dass wir wissen können, ob dies und das wiederum jenes oder dieses wahrscheinlich oder schwierig oder unmöglich macht. Ich kenne eine Professorin, die hat inner Arbeitslosigkeit ihre Habil geschrieben und wurde später berufen. Hattse mir mal freimütig erzählt. Andere haben in Teilzeit ihr Lehramt ausgeführt, haben nebenbei ihre Diss geschrieben und sind nu - wie es immer so heißt - fest eingestellt, als akadem Rätin. You´ll never know. Mach, was Dir am besten für Dich vor kommt. Scheiß auf "ist schwierig" und den ganzen downpressor Kram. Ich kenne zig "solcher" Leute! Einer war schon über 40 und Koch, hat den Ruf des Herrn vernommen, hat Abitur nachgeholt, Theologie studiert und ist nun Pfarrer! Sooooooo viele tolle Schattierungen und Lebenswege und moves und Wendungen und Kehren.....auf jeden Fall kinne Schablonierungen! Und vorab-wird-nüschts-Sprüche.

Dir maximale Erfolge!

spiro
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Penguin
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Re: Publikationen schreiben ohne Job

Beitrag von Penguin »

Hi,

ich bin ja schon eine Weile in diesem Forum und habe immer wieder von Leuten gelesen, die extern promovieren. Im Prinzip ist das, was ich mache(n moechte), nichts anderes als "extern" zu habilitieren. Nur das ich die dazugehoerige Uni erst im Laufe der Zeit finden muss. Bis dahin schreibe ich weiter an den Publikationen.
@xa, du schreibst "Ohne institutionelle Anbindung und mitteleinwerbung ist es schwierig." Das denke ich mir auch. Langfristig moechte ich das schon aendern. Die Frage bleibt: wie lange kann und moechte ich es versuchen. Mein Partner und scherzeln die ganze Zeit, dass wir beide forschen koennen, sollten wir im Lotto gewinnen (wir spiele nicht...). Mir macht es echt Spass und eigentlich will ich nichts anderes tun. Von daher ist die Motivation gross. Aber ich haette auch gerne Kollegen mit denen ich mich austauschen kann. Daheim und allein ist nicht das Wahre.

@spirograph Danke fuer die Worte. Liest sich zwar ziemlich chaotisch, aber die positive Stimmung mag ich!

Ich mach noch ne Weile weiter. Hoffentlich kann ich in ein paar Monaten? Jahren? von einer Erfolgsstory berichten.

Penguin
Wierus
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Re: Publikationen schreiben ohne Job

Beitrag von Wierus »

Penguin hat geschrieben: ↑20.08.2018, 15:04ich bin ja schon eine Weile in diesem Forum und habe immer wieder von Leuten gelesen, die extern promovieren. Im Prinzip ist das, was ich mache(n moechte), nichts anderes als "extern" zu habilitieren. Nur das ich die dazugehoerige Uni erst im Laufe der Zeit finden muss. Bis dahin schreibe ich weiter an den Publikationen.
Hallo Penguin,

viel Rat geben kann ich dir eigentlich nicht, aber ich befinde mich in einer ähnlichen Situation wie du und drück' dir auf jeden Fall die Daumen; und ich gehe auch davon aus, dass es vielen anderen "extern" wissenschaftlich Arbeitenden hier in Deutschland und anderswo in der Welt sehr ähnlich geht; mal ganz abgesehen von Journalismus & Co. Also an deiner Stelle würde ich die Habilitation auf jeden Fall durchziehen, zumal das immerhin eine Art indirekte Veröffentlichungsgarantie beinhaltet. Habilitationen sind, sofern gut geschrieben und mit interessantem Thema, durchaus ökonomisch verwertbar.

Und ja, es stellt sich tatsächlich die Frage, was man mit seinem Leben überhaupt anfangen will: Viel Geld verdienen um auf großem Fuß zu leben? Oder doch lieber seinen persönlichen Interessen nachgehen und dabei vielleicht neues Wissen, neue Erkenntnisse an die kommenden Generationen weitergeben? Solange man bei seinem Tun auch ein bisschen was zum Rentensystem beiträgt, ist doch jede denkbare Option legitim.

@spirograph:
Deine Beiträge sind voller positiver Impulse, das finde ich gut. Allerdings würde ich von dem etwas komödiantischen Schreibstil Abstand nehmen. Das alles klingt nämlich nach einem leicht angetrunkenen Imbissbudenbesitzer, der sich während der Arbeit mit seinen Kunden unterhält - Weisheiten zwischen Currywurst und Ketchup, sozusagen. :P Aber findest du, das passt zu doktorandenforum.de? Nicht falsch verstehen, mir geht es nicht um Etikette und Benimmregeln, eher um einen altersgemäßen Stil in einem immerhin öffentlichen (!) Forum.
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Re: Publikationen schreiben ohne Job

Beitrag von xiotres »

Hallo zusammen,

zunächst mal möchte ich @spiro danken: einen erfrischenderen Text habe ich in diesem Forum, das im Positiven wie leider auch im Negativen zur Seriosität neigt, noch nicht gelesen. Danke für den motivierenden, aus dem Leben geschöpften kleinen Tritt in den A...llerwertesten. Bin grade auch vom Weg abgekommen, fühle mich aber mehr kämpferisch als deprimiert!

@penguin: Ich schreibe auch neben meinem regulären Job, der nichts mit Wissenschaft zu tun hat, Papers, fahre zu Konferenzen (werde also eingeladen und auch publiziert), und das Ergebnis ist, dass man zumindest "drin" bleibt. Wenn du zum dritten Mal auftauchst, kennt man deinen Namen, du kriegst Kontakte, wirst für Bewerbungen vielleicht sogar aktiv angesprochen. Aus meiner Sicht ist das also durchaus ein praktikabler, zumindest aber ein legitimer Weg in Zeiten knapper Stellen und von (unsäglichen) Befristungen.

Allen weiterhin viel Erfolg! :dr)
"Denken ist schwerer, als man denkt." (duplo)
spirograph
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Re: Publikationen schreiben ohne Job

Beitrag von spirograph »

Jau Xiotres,
xiotres hat geschrieben: ↑21.08.2018, 20:46 zunächst mal möchte ich @spiro danken: einen erfrischenderen Text habe ich in diesem Forum, das im Positiven wie leider auch im Negativen zur Seriosität neigt, noch nicht gelesen. Danke für den motivierenden, aus dem Leben geschöpften kleinen Tritt in den A...llerwertesten. Bin grade auch vom Weg abgekommen, fühle mich aber mehr kämpferisch als deprimiert!
Hey, danke. Bolschoi spasiba, oder wie das heißt. Ja, genau, die "Seriösität", muhahahahahaha, pfff. Es funktioniert, wenn man sich für den Mittelpunkt der Welt hält, weil man sich über-wichtig wähnt, unentbehrlich und unabkömmlich und so. Heija, unersetzlich sind wir alle nich. Alle schön ersetzbar. Wenn nich ich, machts wer Anderes. Ein Arbeitnehmer gerade anner Uni reicht dem nächste befristeten Arbeitnehmer de Klinke inner Kralle. The revolving door. Ha. Is ne bittere Pille für Viele, aber unter dem Schlussstrich der Dinge isses so. Aber auch befreiend, oder? Ha, ich probiere dies und das mal, leicht und nett, mit einem Lächeln, ist so meine Schlussfolgerung daraus. Indes weiß ich, dass die Welt sich bestimmt nich um mich dreht. Das unterscheidet mich von vielen. Das macht es möglich, dass ich meine Wahrheit hier und stetig andernorts in fluffige Sprache packen kann und trotzdem anner Uni rummontiere. Fröhlich, unbesorgt, leichtfüßig, nicht aus auf Anerkennung von Dritten. Auf mich guckt niemand. Ich stehe auf keiner Bühne. Bin ein kleines Licht, bestimmt sind andre vong intelligenz her derber druff, wen interessiert´s? Who cares? Kehren tut dor Hausmeister.

Indes, manchmal, aber nur manchmal, ist so eine kleine empowernde Nachricht, auch wenn sie von mir ist (=ersetzbar!), doch nicht sooooo austauschbar. Das wiederum hat mit meiner eigenen Ideologie zu tun, wie ich mein ersetzbares, schmales Ich einsetze.....für andere außer mich, ich, mich, ich, I and I..........oooh La La La...it's the way that we rock when we're doing our thang. Keinen Uni-Dienst, sondern im Dienst an der Uni - und irgendwann irgendwo anders, heija. Das Prinzip bleibt das Gleiche. I´ve got a life to live.

Ah, gern führe ich an solchen Stellen dann noch einen Vergleich an: Viele/ Alle sind kognitiv derber drauf als ich, haben quasi n Mercedes in ihrer Garage stehen. Nu denn, nich schlimm. I can help that. Ich hab da zwar nur n VW Golf II, Baujahr 1989, aaaaber: meine Freunde, DEN fahre ich VOLL aus, linke Spur, Bierdose unterm Gaspedal, Lichthupe, CCCP-Russen-Benzin-Schnappverschluss-Kanister im Kofferraum, Klopapier-Häkel-Rolle offdor Heckklappe, Wunderbaum am Spiegel, Fuchschwanz anner Antenne, Scheibe runter, aus den Boxen dröhnt Twisted Sister (https://www.youtube.com/watch?v=SRwrg0db_zY). Rau, ruppig, robust. Hammer, Zange, Draht kannste fahrn bis Leningrad. So weit wie mein Hobel rollt, rollt der! Wollmer ma sehn. Fertich. FAKT.

Euch alles Gute!!!

spiro
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