Fachrichtung auf dem Briefkopf

Irgendwann ist jeder fertig. Und dann darf er sich hier austoben :-)
Thrym
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Fachrichtung auf dem Briefkopf

Beitrag von Thrym »

Hallo zusammen!

Ich habe ein sehr spezielle Frage und in der Suche nichts gefunden:

Bislang hatte ich auf meinem 'offiziellen' Briefkopf, also dem Account für rein berufliches, immer "Max Mustermann (Dipl. Chem.)" stehen.

Jetzt habe ich kürzlich meine Doktorurkunde bekommen und wollte den Briefkopf in "Dr. Max Mustermann" ändern.
Dabei ist mir dann aufgefallen, dass plötzlich keinerlei Information mehr über meine Fachrichtung enthalten ist. Ein Fremder weiß also nicht mehr, dass ich Chemiker und nicht z.B. Philosoph bin. Ein "Dr. rer. nat. Max Mustermann" wirkt erstens sehr sperrig und löst zweitens das Problem nicht, da ich genausogut Biologe oder Mathematiker sein könnte.

Was mir gar nicht gefällt ist "Dr. Max Mustermann - Diplom Chemiker". Das löst das Problem, wirkt aber ziemlich verzweifelt nach Titel-Auflisten (fehlt noch "Träger des Seepferdchens" :lol: ).

Gibt es jemanden, der dieses Problem elegant gelöst hat?
Sebastian
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Re: Fachrichtung auf dem Briefkopf

Beitrag von Sebastian »

Ich komme nicht aus dem Bereich und kann darum nur eine Außensicht bieten.
Ich finde (wahrscheinlich deshalb) "rer. nat." schon ziemlich respekteinflößend. Für den Briefkopf m.E. genau das richtige.
Und ob Biologe oder Chemiker, das machte doch gefühlt schon im Bio-Grundkurs (kurz nach Erwerb des Titels "Zweitplazierter beim Abschlussball :lol: ) keinen Unterschied mehr - sprich: Das wird doch in Fällen mit Fachbezug i.d.R. aus dem Kontext deutlich und ist sonst eigentlich eher egal.

Sebastian
flip
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Re: Fachrichtung auf dem Briefkopf

Beitrag von flip »

Oha, das hatten wir ja noch nie... ;)

Was heißt denn Briefkopf? Bist du selbstständig oder wie?
Sonst interessiert es nicht, was du studiert hast, sondern was deine Position ist. Umso besser, wenn sie tatsächlich mit deinem Studium korrespondiert.
Und die kommt dann einfach unter den Namen.

Also

Dr. Thrym
Head of Chemical Processes


Bzw.

Dr. Thrym
Managing Founder
(oder ähnliches)

Du kannst auch "Dr. rer. nat." schreiben, aber das hat etwas überhebliches bzw. wichtigtuerisches. Was bringt es mir, wenn jemand

Dr. rer. nat. Thrym,
Diplom Chemiker


schreibt, nur um zu verdecken, dass er den ganzen Tag über im Konzern Excel-Tabellen hin und her schiebt und noch nicht mal eine Senior-Position innehat. Du musst dir auch vorstellen, was die Leute denken, die deine Briefe bekommen. ;)
Dell
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Re: Fachrichtung auf dem Briefkopf

Beitrag von Dell »

Ich schließe mich flip an. Nicht die Ausbildung sondern die Funktion angeben.
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Re: Fachrichtung auf dem Briefkopf

Beitrag von Zwonk »

Ich stimme flip ebenfalls zu. Je länger man im Beruf ist, desto weniger interessant ist die ursprüngliche Ausbildung.
12. Dec 2016;01. Feb 2017;f;zum neuen Job!
Wierus
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Re: Fachrichtung auf dem Briefkopf

Beitrag von Wierus »

Thrym hat geschrieben: ↑09.06.2018, 18:26Was mir gar nicht gefällt ist "Dr. Max Mustermann - Diplom Chemiker". Das löst das Problem, wirkt aber ziemlich verzweifelt nach Titel-Auflisten (fehlt noch "Träger des Seepferdchens" :lol: ).
Ich verstehe den scherzhaften Verweis auf das Hausieren mit akademischen Titeln an dieser Stelle nicht ganz, denn das ist doch genau was du willst: Ein Maximum deiner akademischen Erfolge auf möglichst wenig Raum anderen Menschen zu präsentieren, oder nicht?

Kürzeste und zugleich korrekte Form der Führung wäre Dr. Max Mustermann, Dipl.-Chem.
Beispiel: https://www.xing.com/profile/FranzErich_Baumann
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Re: Fachrichtung auf dem Briefkopf

Beitrag von Nomen Nescio »

Ich nehme an, es geht um ein Problem eines Selbstständigen, was die Frage der Funktion recht schwierig macht. Ansonsten gibt nach meiner Erfahrung HR oder eine Corporate Identity Division vor, wie Briefköpfe auszusehen haben. (?) Irgendwann steht auch das "Senior" vor "Assistant Facility Manager", im Funktionsabschnitt. :twisted:
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Re: Fachrichtung auf dem Briefkopf

Beitrag von Thrym »

Wow, hier ist ja richtig was los. Danke für die vielen Antworten!
flip hat geschrieben: ↑10.06.2018, 10:31 Oha, das hatten wir ja noch nie... ;)
Ich hoffe das war keine Ironie :wink: Gefunden habe ich es jedenfalls nicht.
flip hat geschrieben: ↑10.06.2018, 10:31 Was heißt denn Briefkopf? Bist du selbstständig oder wie?
Sonst interessiert es nicht, was du studiert hast, sondern was deine Position ist. Umso besser, wenn sie tatsächlich mit deinem Studium korrespondiert.
Es geht mir im Grunde um das Schreiben von Bewerbungen. Ich denke den Doktor muss man dabei schon erwähnen, nur geht dabei wie gesagt die Fachrichtung verloren. Die dürfte die Firma ja durchaus interessieren.
Wierus hat geschrieben: ↑10.06.2018, 15:46 Ich verstehe den scherzhaften Verweis auf das Hausieren mit akademischen Titeln an dieser Stelle nicht ganz, denn das ist doch genau was du willst.
Kann ich ehrlich gesagt nicht nachvollziehen. Ich denke im Geschäftsleben sollte man den Doktor schon angeben. Darüber hinaus geht es mir wirklich nur um die Fachrichtung. "Dipl. Chem." ist ja ein weiterer akademischer Grad und nicht nur eine Fachrichtung. Mir ging es bei dem Seepferdchen-Witz um Peinichkeiten wie "B. Sc. M. Sc. Dr. rer. nat. Max Mustermann". Habe ich tatsächlich mal so gelesen :lol:
Wierus
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Re: Fachrichtung auf dem Briefkopf

Beitrag von Wierus »

Thrym hat geschrieben: ↑10.06.2018, 20:59
Wierus hat geschrieben: ↑10.06.2018, 15:46 Ich verstehe den scherzhaften Verweis auf das Hausieren mit akademischen Titeln an dieser Stelle nicht ganz, denn das ist doch genau was du willst.
Kann ich ehrlich gesagt nicht nachvollziehen. Ich denke im Geschäftsleben sollte man den Doktor schon angeben.
Das war ja kein Angriff meinerseits, sondern nur eine Feststellung: Wer seinen Doktortitel angibt, möchte mit seinen akademischen Meriten vor Kunden, Kollegen und Geschäftspartnern reüssieren. Wäre das nicht der Fall, dann könntest du doch mit "Max Musterman (Chemiker)" bestens auskommen, oder?

Glaube mir, für einen Außenstehenden wirkt ein "Dr. rer. nat Max Mustermann" genauso kompetent, umständlich, respekteinflößend, albern etc.pp. wie ein "Dr. Max Mustermann, Dipl-Chem.", da würde ich mir an deiner Stelle keine großen Sorgen machen. Außerdem gibt es keine kürzere Alternative. Ein "Dr. chem." müsste in Deutschland erst noch eingeführt werden. Und selbst wenn es ihn gäbe, dürftest du ihn nicht führen, weil der Doktorgrad nur so geführt werden darf, wie es in der Verleihungsurkunde angegeben ist.
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Re: Fachrichtung auf dem Briefkopf

Beitrag von flip »

Also für Bewerbungen ergibt das Ganze doch gar keinen Sinn. :?
Du hast einen Chemie-Doktor bzw. spätestens aus deinem CV wird deutlich, warum du dich auf die Stelle bewirbst.

Was soll das Diplom da noch irgendwo eine Rolle spielen?
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