FH-Professur - Erfahrungen, Bewerbungstipps und Austausch

Fragen und Antworten rund um die FH-Professur
Gesperrt
oclock
Beiträge: 258
Registriert: 05.11.2006, 19:08
Status: Dr.
Danksagung erhalten: 11 Mal

Re: FH-Professur - Erfahrungen, Bewerbungstipps und Austausch

Beitrag von oclock »

Basti1234 hat geschrieben:danke. :) was wird denn da bezüglich der familie gefragt? auch geschwister?
Bzgl. dem amtsärztlichem Gutachten helfen Dir folgende Links:

Amtsärztliche Gutachten - Ein Leitfaden
Beurteilung von Dienstfähigkeit
Beamtenrechtliche Gutachten Einstellungsuntersuchung

Anamnesebogen Eschwege
Anamnesebogen Wiesbaden
Anamnesebogen Lahn-Dill-Kreis
Anamnesebogen Siegen-Wittgenstein
Anamnesebogen Landkreis Heilbronn

Merkblatt Tübingen
Infos vom Landkreis Günzburg

Untersuchungen beim Amtsarzt können z.B. sein:
Urin
Blut
EKG
Hörtest
Sehtest
Finger-Nase-Test
Gewichts-/Größenmessung
Auf gedachter Linie laufen
Reflexetest

Übrigens hat sich 2013 durch eine Entscheidung des BVerwG vom 25. Juli 2013 (Az. 2 C 12.11) etwas grundlegendes geändert. Bis dahin war es so, dass eine Dienstunfähigkeit bis zur Pension mit hoher Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen werden musste. Seit dieser Entscheidung ist es so, dass der Amtsarzt nachweisen muß, dass eine vorzeitige Dienstunfähigkeit überwiegend Wahrscheinlich ist.
Das ist ein kleiner aber feiner Unterschied. Bis 2013 haben schon ein erhöhter BMI oder erhöhte Blutfettwerte dafür gesorgt, dass der Amtsarzt eine frühzeitige Dienstunfähigkeit nicht mehr mit hoher Wahrscheinlichkeit ausschliessen konnte -> Verbeamtung wurde nicht empfohlen. Die Beweislast lag beim Beamtenanwärter. Seit 2013 liegt die Beweislast beim Amtsarzt. Er muss nachvollziehbar (auf Basis wissenschaftlicher Fakten) begründen, dass eine Dienstunfähigkeit mit hoher Wahrscheinlichkeit eintreten wird. Das kann er meist nicht. Das heisst es ist viel einfacher geworden mit kleineren "Wehwehchen" verbeamtet zu werden.

Siehe:
Gesundheitliche Eignung bei Verbeamtung auf Lebenszeit
Gesundheitliche Eignung - Die neuen Grundsätze des BVerwG
Gesundheitliche Eignung
danke auch für den link. irgendwie widersprechen sich die antworten dort, oder?
wird es damit klarer?
http://www.bmi.bund.de/SharedDocs/FAQs/ ... cht_6.html
erhält man die pension abhängig von den dienstjahren oder ist sie bei allen gleich?
Abhängig von Dienstjahren. Übrigens kannst Du all das ganz alleine mit einer Suchmaschine Deiner Wahl finden.
berrybird

Re: FH-Professur - Erfahrungen, Bewerbungstipps und Austausch

Beitrag von berrybird »

Moin Forum,

es ist wie immer hoffnungslos :wink:

Meine bisherige Bilanz:

Vorsingen: 2. Platz mit Option zum "Aufrücken" in einem Jahr, naja...
Vorsingen: Absage
Vorsingen: Aktuell bei einer HS, die ich nicht wirklich auf dem Schirm hatte.

Neben der obligatorischen Lehrprobe - auf die Heterogenität der Gruppe wird hingewiesen - muss ein Lehrkonzept für eine 90 minütige Veranstaltung vorgelegt werden.

Gibt es irgendwo einen Leitfaden, an dem man sich für so was orientieren kann? Ich habe meine Bücher über HS Didaktik durchgesehen, da wird eher von zu starker Planung abgeraten. Wie bei Lehrern muss es doch auch für die HS ein Template geben, an dem man sich orientiert?

Viele Grüße
Berrybird
mm42
Beiträge: 168
Registriert: 05.11.2016, 15:46
Status: Prof. Dr.
Hat sich bedankt: 5 Mal
Danksagung erhalten: 14 Mal

Re: FH-Professur - Erfahrungen, Bewerbungstipps und Austausch

Beitrag von mm42 »

berrybird hat geschrieben: Vorsingen: 2. Platz mit Option zum "Aufrücken" in einem Jahr, naja...
Wie ist das mit der "Option zum Aufrücken" zu verstehen? Aufgerückt wird, wenn der erste auf der Liste abspringt?
oclock
Beiträge: 258
Registriert: 05.11.2006, 19:08
Status: Dr.
Danksagung erhalten: 11 Mal

Re: FH-Professur - Erfahrungen, Bewerbungstipps und Austausch

Beitrag von oclock »

berrybird hat geschrieben:
Gibt es irgendwo einen Leitfaden, an dem man sich für so was orientieren kann? Ich habe meine Bücher über HS Didaktik durchgesehen, da wird eher von zu starker Planung abgeraten. Wie bei Lehrern muss es doch auch für die HS ein Template geben, an dem man sich orientiert?
Ich kenne keinen Leitfaden, aber ich denke, wenn Du die Lehrveranstaltung "modern" gestaltest, dann sollte das positiv bewertet werden:
* Zeit für Interaktion und Diskussionen einbauen
* Tafelanschrieb oder vielleicht besser: Mit einem Tablet (zb von Wacom) oder einem MS Surface auf den Folien schreiben, um Sachverhalte zu veranschaulichen. Die Folien kannst Du dann nach der Veranstaltung zum Download anbieten
* Thematisch das Thema in kleinere Häppchen verpacken, weil das die Studenten besser verdauen können
* Thematisch nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig in die 90 Minuten packen
* Lehrmaterial, das sich auf die Lehrveranstaltung bezieht, zum Download anbieten (Folien, Skripte, Übungsblätter, Praktikumsaufgaben)

Irgendwie so halt...

Ergibt das Sinn?
berrybird

Re: FH-Professur - Erfahrungen, Bewerbungstipps und Austausch

Beitrag von berrybird »

@MM42

Ich habe das so verstanden, dass sie mich ggf. nach Anlaufen des Studienganges für eine weitere Stelle berücksichtigen wollen. Deshalb das "Naja..." weil solange ich nichts schriftliches habe, bring es mir nichts.

@oclock

Ich glaube das sollte so ein paper sein, wie ich 90 Minuten gestalten würde. Das mit einem Paper kenne ich schon, was mich nur irritiert ist, dass auf die 90 Minuten Bezug genommen wird.
In der Literatur wird von so superdetailierter Planung abgeraten, eben auch weil die Studierenden ja eine Chance haben sollen, mitzugestalten, die Veranstaltung keine One-Man-Show sein soll, dass "kleine Katastrophen" wie keine Kompatibilität der Software nicht der Weltuntergang sind etc.

Ich glaube, die wollen aber so eine Art Verlaufsplan, da muss ich mal gucken, wie ich die 90 Minuten gut gestalte ;-)
oclock
Beiträge: 258
Registriert: 05.11.2006, 19:08
Status: Dr.
Danksagung erhalten: 11 Mal

Re: FH-Professur - Erfahrungen, Bewerbungstipps und Austausch

Beitrag von oclock »

Das Paper über die 90 Minuten würde ich so gliedern:

1. Motivation
Worauf kommt es Dir an? Was ist wichtig? Lehrmaterialien. Genutzte Technik.

2. Lernziele
Was sollen die Studenten nach der Vorlesung wissen/können?

3. Tabelle
Ich würde eine Tabelle mit drei Spalten machen:

1. Spalte "Dauer"
2. Spalte "Thema"
3. Spalte "Durchführung"
(Oder sowas in der Art. Du wirst schon was passende Ãœberschriften finden :))

Dann würde ich die 90 Minuten "durchplanen":

Beispiel:
15 Minuten, Vektorrechnung, Vortrag
5 Minuten, Vertiefung Vektorrechnung, Gruppenübung
20 Minuten, Parallelisierung von Matrixmultiplikationen, Vortrag
10 Minuten, Beispiele zu Matrixmultiplikationen, Diskussion
...
5 Minuten, Fragen & Antworten zur Vorlesung, Diskussion

Du könntest auch mal den Vorsitzenden der BK anrufen und nachfragen, was genau sie sich vorstellen.
benson

Re: FH-Professur - Erfahrungen, Bewerbungstipps und Austausch

Beitrag von benson »

Andere Frage (Der Thread ist eh schon ein ziemlicher Verhau)

Ich habe jetzt also, nachdem ich der FH alles ausßer Stuhlprobe und Ariernachweis geschickt habe, eine "inoffizielle" Einladung zum Vorsingen erhalten, d.h. eine Meldung, dass ich in ca. einer Woche eine Einladung samt Thema erhalten werde. Der Termin steht auch schon plusminus ein Tag fest, woraus folgt, dass ich, wenn ich das Thema habe, noch gut 2 Wochen zur Vorbereitung von 2x20 Minuten haben werde.

Bei meinem letzten (und ersten) Vorsingen hatte ich ca 7 Wochen, und die habe ich, wie sich herausstellte, auch gebraucht. Ich habe die Hoffnung, dass ich eins meiner beiden Themen von damals leicht abgewandelt nochmal hernehmen kann, aber das kann ich auch erst sagen, wenn ich die offizielle Einladung bekommt.

Meine Frage: ist das normal? Oder sind zweieinhalb Wochen Vorbereitungszeit nicht wirklich krass wenig?

Wenigstens muss ich "nur" vortragen und kein pädagogisches Konzept o. Ä. abliefern.
Weatherhead
Beiträge: 11
Registriert: 02.05.2017, 10:07
Status: Bewerber für FH Prof
Danksagung erhalten: 1 Mal

Re: FH-Professur - Erfahrungen, Bewerbungstipps und Austausch

Beitrag von Weatherhead »

Hallo Benson,
das ist schon eher eine ungewöhnliche Vorgehensweise der Hochschule.

Ich bin jetzt zu 5 Vorsingen eingeladen worden und hatte immer mindestens 2 Monate Zeit zur Vorbereitung. Es mag natürlich daran liegen, dass momentan Semesterferien sind und Deine Kommission das Thema erst festlegt, wenn sie wieder arbeitsfähig ist. Trotzdem finde ich das Vorgehen recht ungewöhnlich. Insbesondere wenn Du 2 Themen vorbereiten sollst.

In meinem Fall war es bei allen Hochschulen so, dass mir vor den Semesterferien das Thema und der Termin mitgeteilt worden sind und die Termine nun im Oktober und November stattfinden.

Bei mir hat auch keine Hochschule nach weiteren Unterlagen gefragt. Ich war im Juli bei einem Vorsingen, bei dem ich die Orginale meiner Zeugnisse und Urkunden mitbringen sollte. Da war der Aufwand für mich überschaubar.
Kareem
Beiträge: 20
Registriert: 22.12.2016, 08:56
Status: Promovent
Hat sich bedankt: 3 Mal
Kontaktdaten:

Re: FH-Professur - Erfahrungen, Bewerbungstipps und Austausch

Beitrag von Kareem »

oclock hat geschrieben:...Die Note könnte eine Rolle spielen, muss aber nicht. Die Note ist aber definitiv nicht das einzige Kriterium. ...
Kannst Du kurz darauf eingehen, welche Note in welchem Fachbereich an der FH erwartet wird? Mir ist klar, dass du das nicht für jeden sagen kannst. Wenn du aber mal was gehört hast, würden das andere und mich interessieren. Danke vorab
oclock
Beiträge: 258
Registriert: 05.11.2006, 19:08
Status: Dr.
Danksagung erhalten: 11 Mal

Re: FH-Professur - Erfahrungen, Bewerbungstipps und Austausch

Beitrag von oclock »

Kareem hat geschrieben:
oclock hat geschrieben:...Die Note könnte eine Rolle spielen, muss aber nicht. Die Note ist aber definitiv nicht das einzige Kriterium. ...
Kannst Du kurz darauf eingehen, welche Note in welchem Fachbereich an der FH erwartet wird? Mir ist klar, dass du das nicht für jeden sagen kannst. Wenn du aber mal was gehört hast, würden das andere und mich interessieren. Danke vorab
Nein, kann ich nicht. Und ich bezweifle, dass das irgendjemand hier kann :-) Letztendlich entscheidet jede Berufungskommission für jedes Berufungsverfahren aufs Neue was ihnen wichtig ist. Wollen sie einen Forschungsstarken? Einen Nur-Lehrer? Eine Mischung? Soll er ein Labor leiten? Soll er viele Drittmittel einwerben? Etc. etc. Dementsprechend ist die Promotionsnote mal mehr, mal weniger wichtig.

In einer Antwort des DHV-Expertenteams auf die Frage, ob man mit dem Diss-Prädikat "bestanden" trotzdem noch eine Chance auf eine FH-Professur hat, lautet das Fazit: Promotionsnote ist wichtig, kann aber etwas in den Hintergrund treten, wenn das Gesamtbild passt [1]. In einer weiteren Antwort zur Frage, wie wichtig die Promotion für die FH-Professur ist, sind die Experten der Meinung, dass an einer FH die Promotionsnote nicht so wichtig ist, wie an einer Universität [2].

Ich vermute, dass letzteres darauf abzielt, dass an Universitäten der Forschungsaspekt wichtiger ist und angenommen wird, dass die Promotionsnote mit der Forschungsqualität des Kandidaten korreliert. Leider habe ich kein Datum der Antworten gefunden. Forschung wird auch an FHs immer wichtiger (relativ gesehen). Wenn ein Forschungsstarker FH-Prof. gesucht wird, dann wird die Promotionsnote wichtiger sein, als wenn der FH der Forschungsaspekt unwichtig ist. Umgekehrt gibt es auch an Universitäten Lehr-Professuren, für die nicht unbedingt der Top-Forscher gesucht wird. Daher bin ich der Meinung, dass auch an Universitäten das Gesamtpaket stimmen muß und die Promotionsnote u.U. in den Hintergrund treten kann. Außerdem sind Promotionsnotn nicht unbedingt sehr aussagekräftig, wie wir hier schon in anderen Threads gesehen haben.

Was die Berufungskommission erwartet und welche Aspekte wie bewertet werden, ist für einen Aussenstehenden eine "Black Box". Selbst wenn hier jemand mit BK-Erfahrung antworten würde, ist dies nur eine Momentaufnahme dieses einen Berufungsverfahren und nicht allgemeingültig. Allgemeingültig ist das, was in den Landeshochschulgesetzen geregelt ist. Die musst Du Dir für Dein Bundesland mal ansehen. Dort heisst es oft, dass die Befähigung zur wiss. Arbeit durch "die Qualität einer Promotion" nachgewiesen werden soll und wird sehr individuell durch die BK bewert.

[1] https://www.academics.de/wissenschaft/c ... 36921.html
[2] https://www.academics.de/wissenschaft/w ... 30780.html
Gesperrt
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag