FH-Professur - Erfahrungen, Bewerbungstipps und Austausch

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mantor
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Re: FH-Professur - Erfahrungen, Bewerbungstipps und Austausch

Beitrag von mantor »

Mein Arbeitsweg ist knapp 200km pro Strecke, mache Di-Mi-Do (Uni, nicht FH) und brauche von Haustür zu Haustür exakt zwei Stunden. Da sind aber anderthalb Stunden Bahn dabei, in der man arbeiten oder schlafen kann – je nachdem. Es ist machbar (ich habe dort keine Wohnung, sondern fahre jeden Tag zurück), aber ich finde es eigentlich ideal, mit dem Fahrrad zur Uni zu fahren, statt immer eine Reise draus zu machen (so fühlt es sich nämlich an nicht wenigen Tagen an). Außerdem ist es halt anstrengend, wenn man sich die Tage immer mit Terminen vollpacken muss (Sprechstunden, Feedback-Gespräche, Vorstandssitzungen des Instituts, Kaffee mit Kollegen, mündliche Prüfungen, Mitarbeitergespräche, etc.) und jeder Kaffee und jedes Abendessen exakt geplant sein muss. Also: Es geht, fühlt sich für mich aber nicht ideal an.

Ich kenne allerdings auch Kolleginnen und Kollegen, die das Pendeln zur Selbstdisziplinierungsmaßnahme gemacht haben: Die Zeit im Büro wird effektiv für die Lehre und das Drumherum genutzt, zu Hause wird dann geforscht, Anträge geschrieben, etc. Ist eine Typfrage ...

PS: Mir wurde mal im Bewerbungstraining geraten, die Frage "Wollen sie auch in die Stadt ziehen?" immer mit "ja" zu beantworten – hinterher sei einem da nur schwer ein Strick draus zu drehen. So habe ich es auch gemacht. Ich weiß selbst von zwei Kommissionen, wo BewerberInnen ehrlich waren und gesagt haben, dass sie pendeln werden. In beiden Fällen war das ein K.O-Kriterium.
benson

Re: FH-Professur - Erfahrungen, Bewerbungstipps und Austausch

Beitrag von benson »

benson hat geschrieben: Der BK-Vorsitzende hat dann noch gemeint, dass jetzt noch bei allen Kandidaten gecheckt wird, ob sie auch ja die formalen Voraussetzungen erfüllen. Was gibts denn da groß zu checken? Telefonieren die jetzt meinen alten Arbeitgebern hinterher?

Darauf habe ich inzwischen eine Antwort: letzte Woche kam eine Mail, in der ich aufgefordert wurde, alle möglichen Unterlagen binnen einer Woche ranzuschaffen, u.A. Alle Arbeitsverträge, die ich seit meinem Diplom unterschrieben habe. Als ob ich meinen WiMi-Vertag von 2007 noch hätte! Hintergrund ist natürlich, dass sie nachprüfen wollen, ob ich auf die nötigen Jahre Praxiserfahrung komme. Und in den Arbeitszeugnissen, die ich geschickt habe, steht nicht drin, dass ich da auch Vollzeit gwarbeitet habe. Also habe ich die letzte Woche damit verbracht, Personalabteilungen abzutelefonieren und irgendwelchen alten Krempel zu scannen.

Mit meinem Doktorgrad, den ich im (zum Glück deutschsprachigen) Ausland erworben habe, ging es dann weiter... Und meine Verfassungstreue, meine wirtschaftlichen Verhältnisse, meine Haltung zu L. Ron Hubbard (kein Witz) etc wollten sie auch gleich noch bescheinigt haben. Und das wohlgemerkt noch bevor ich überhaupt eine Einladung zum Vorsingen erhalten habe.

Kleiner Tipp an die jüngeren unter euch: hebt alles auf! lasst euch alles bescheinigen! Mit mindestens drei Stempeln drauf. Man weiß nie, wozu man's braucht. Klingt trivial, bin ich aber selbst viel zu spät drauf gekommen.
oclock
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Re: FH-Professur - Erfahrungen, Bewerbungstipps und Austausch

Beitrag von oclock »

Das ist ja ätzend :shock: Und das noch vor dem Vorsingen. Hoffentlich lohnt es sich am Ende :)

Falls sie Dich haben wollen, wird es aber auch nicht unbedingt besser. Ich habe einen 1cm hohen Papierstapel (normales Kopierpapier) an Formularen bekommen, die ich für die Einstellung/Verbeamtung ausfüllen darf. Vom Gesundheitsamt kam auch ein ewig langer Fragebogen + Aufforderung von allen möglichen Ärzten, bei denen ich in Behandlung war Gutachten anzuschaffen etc.

Ich drücke die Daumen, dass Du Deine Chance bekommen wirst...
mantor
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Re: FH-Professur - Erfahrungen, Bewerbungstipps und Austausch

Beitrag von mantor »

Und das alles bitte gut aufbewahren, denn zum Schluss kommt dann (bei Verbeamtung) noch das Formular zur Berechnung der Pensionsansprüche. Und da muss dann auf den Tag (!) genau belegt werden, wann man wo Wehr- oder Zivildienst geleistet, studiert oder gearbeitet hat. Das hat mich fast in den Wahnsinn getrieben …
oclock
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Re: FH-Professur - Erfahrungen, Bewerbungstipps und Austausch

Beitrag von oclock »

Du machst mir Angst :roll:
Basti1234
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Re: FH-Professur - Erfahrungen, Bewerbungstipps und Austausch

Beitrag von Basti1234 »

wie ist es eigentlich nach der verbeamtung mit den rentenbeiträgen, die man geleistet hat?
Basti1234
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Re: FH-Professur - Erfahrungen, Bewerbungstipps und Austausch

Beitrag von Basti1234 »

[quote="oclock"]Vom Gesundheitsamt kam auch ein ewig langer Fragebogen + Aufforderung von allen möglichen Ärzten, bei denen ich in Behandlung war Gutachten anzuschaffen etc.

[quote]

hast du etwas besonderes oder ist das immer so? um welche ärzte geht es da bzw. was sollte man vorher schon vermeiden?
oclock
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Re: FH-Professur - Erfahrungen, Bewerbungstipps und Austausch

Beitrag von oclock »

hast du etwas besonderes oder ist das immer so? um welche ärzte geht es da bzw. was sollte man vorher schon vermeiden?
Die Hochschule hat das Gesundheitsamt beauftragt eine Untersuchung durchzuführen. Daraufhin hat das Gesundheitsamt mir einen Brief mit einem Termin und dem besagten Fragebogen geschickt.
Die Aufgabe des Gesundheitsamts ist zu beurteilen, ob der Kandidat im Laufe seiner Dienstzeit mit hoher Wahrscheinlichkeit Dienstunfähig wird. Dafür wollen sie quasi alles wissen (auch über Erkrankungen in der Familie etc.). Wenn Du z.B. einen ambulanten od. stationären Aufenthalt in einem Krankenhaus hattest, wollen sie vom behandelden Arzt ein Gutachten haben, wenn Du aus irgendwelchen anderen Gründen in Behandlung bist, wollen sie ebenfalls ein Gutachten. Wenn Du die Gutachten nicht selbst besorgst, dann wird es das Gesundheitsamt bei den jeweiligen Ärzten anfordern (Du musst dafür die Ärzte von der Schweigepflicht entbinden), was dann das Ergebnis verzögern wird ... Also ist es am sinnvollsten, wenn Du den ganzen Kram vorher selbst besorgst und bei Deinem Termin dann mitnimmst. Sollte der Amtsarzt noch zusätzlich irgendwas auffälliges entdecken, wirst Du zu einem Spezialisten überwiesen, der sich das genauer ansehen wird, was wiederum das Ergebnis verzögern wird...

Es gibt übrigens ein kleines Risiko für den angehenden Beamten, da dass Gesundheitszeugnis bei Dienstantritt nicht älter als 3 Monate sein darf. D.h. es kann je nach Dienstantrittstermin eine Grauzone geben, wo das Arbeitsverhältnis beim alten Arbeitgeber gekündigt wurde, aber noch bevor man überhaupt offiziell weiß, ob man gesundheitlich geeignet ist. Normalerweise ist das aber der Fall, denn wenn Du ernsthaft erkrankt wärest, wüsstest Du es wahrscheinlich schon. Letztendlich liegt die Entscheidung aber immer bei der Hochschule. Das Gesundheitsamt spricht nur "Empfehlungen" aus.
oclock
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Re: FH-Professur - Erfahrungen, Bewerbungstipps und Austausch

Beitrag von oclock »

Basti1234 hat geschrieben:wie ist es eigentlich nach der verbeamtung mit den rentenbeiträgen, die man geleistet hat?
https://www.finanzfrage.net/frage/vor-b ... t-verloren
Basti1234
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Re: FH-Professur - Erfahrungen, Bewerbungstipps und Austausch

Beitrag von Basti1234 »

danke. :) was wird denn da bezüglich der familie gefragt? auch geschwister?

danke auch für den link. irgendwie widersprechen sich die antworten dort, oder?

erhält man die pension abhängig von den dienstjahren oder ist sie bei allen gleich?
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