FH-Professur - Erfahrungen, Bewerbungstipps und Austausch

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mm42
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Re: FH-Professur - Erfahrungen, Bewerbungstipps und Austausch

Beitrag von mm42 »

Basti1234 hat geschrieben: ist es möglich, an der fh später noch zu wechseln, z.b. aus fachlichen gründen oder in einen bereich, der bessere bedingungen für euch persönlich hat? ist das üblich?
Mir sind einige Fälle bekannt, wo FH-Profs die Hochschule gewechselt haben. Wenn dabei das Bundesland gewechselt wird, dann kann aber u.U. der Beamtenstatus verloren gehen.
mashdoc
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Re: FH-Professur - Erfahrungen, Bewerbungstipps und Austausch

Beitrag von mashdoc »

Zumindest im Uni-Bereich gibt es monatlich dutzende von Wechseln (von Uni 1 zu Uni 2, von Wx zu Wy an gleicher Uni usw.). Kann man alles googeln.
Basti1234
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Re: FH-Professur - Erfahrungen, Bewerbungstipps und Austausch

Beitrag von Basti1234 »

danke, ich meinte allerdings an der gleichen fh.
mm42
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Re: FH-Professur - Erfahrungen, Bewerbungstipps und Austausch

Beitrag von mm42 »

Basti1234 hat geschrieben:wie weit wäret ihr bereit, zu pendeln bzw.wie weit haltet ihr für machbar (unter berücksichtigung der arbeitszeiten, die von normalen jobs ja abweichen)?
Beim Thema Pendel-Distanz sollte man auch daran denken, dass manche Hochschulen erwarten, dass der Prof in der Nähe der Hochschule wohnt (sog. Residenz-Pflicht). Hintergrund ist wohl, dass wenn der Prof zu weit weg wohnt, er evtl. öfters mal nicht erreichbar ist (z.B. um mal schnell einem Studi eine Bescheinigung auszustellen).

Hat jemand schon mal von konkreten geographische Anforderungen an den Wohnort eines Profs gehört, z.B. nicht weiter als x Kilometer oder y Minuten Fahrzeit von der Hochschule entfernt?

Soweit ich mich erinnere bin ich bis jetzt von jeder BK gefragt worden, ob ich den Wohnort wechseln würde, wenn ich die Stelle bekomme.
Green Goddess

Re: FH-Professur - Erfahrungen, Bewerbungstipps und Austausch

Beitrag von Green Goddess »

Residenzpflicht gibt es im juristischen Sinn nur für handverlesene Berufsgruppen, mir fallen Ärzte, Pfarrer, Soldaten, Notare(?) ein, in dem Umfeld wären wohl diese Gruppen zu suchen. Den übergeordneten Grund, der die freie Wohnungs- und Wohnortwahl dermaßen drastisch einschränken dürfte, sehe ich bei einer Bescheinigung, die auszustellen wäre, definitiv nicht. Es gibt für Prof. dafür die Präsenzpflicht, vergleichbar mit Büroöffnungszeiten, so what? Rein technisch stellt sich bereits bei z.B. Polizisten, die in einer der Killermietemetropolen wie M, Ffm, B, HH, S, etc ihren Dienstort haben, wie der Dienstherr eine Residenzpflicht durchsetzen wollte.
oclock
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Re: FH-Professur - Erfahrungen, Bewerbungstipps und Austausch

Beitrag von oclock »

mm42 hat geschrieben:
Basti1234 hat geschrieben:
Hat jemand schon mal von konkreten geographische Anforderungen an den Wohnort eines Profs gehört, z.B. nicht weiter als x Kilometer oder y Minuten Fahrzeit von der Hochschule entfernt?
Ich hatte vor noch nicht allzu langer Zeit ein Beratungsgespräch beim Hochschullehrerbund (HLB). Die Dame am Telefon sagte mir, dass so ca. 50 km um den Dienstort in Ordnung sind.

Manche Hochschulen erstatten die Umzugskosten, wenn man in einem Radius von ca. 30 km um den Dienstort herum zieht.

Letztendlich finde ich das alles ein bisschen Quatsch. Ich kann mir dem Dienstherren zuliebe eine Wohnung am Dienstort anmieten und dann doch immer woanders hinpendeln. Mit Erreichbarkeit hat das meiner Meinung nach auch nichts zu tun, denn Telefon und Email sind unabhängig von der Distanz. Von daher kann auch niemand von einem Professor warten, dass er zuhause rumsitzt, wenn er mal gerade nicht im Büro ist. Wichtig ist, dass er erreichbar ist.
In der Vorlesungszeit gibt es aber eine Präsenzpflicht (meist 3 Tage Lehrveranstalungen und 4 Tage für sonstige Aufgaben). Allein dadurch sollte es auch im Interesse des Professors sein, keine weiten Anfahrtswege zu haben. In der vorlesungsfreien Zeit kann ein Professor Ort und Zeit seiner Tätigkeiten weitestgehend selbst bestimmen (ausser natürlich Vorlesungen, Meetings etc.).

Bei meiner Berufungsverhandlung war der Rektor nicht glücklich darüber, dass ich nicht an den Dienstort ziehen werde, da mir der Ort nicht gefällt. Er hat das damit begründet, dass man als Prof. Kontakt zu lokalen Firmen etc. aufbauen soll. Warum ich dafür aber am Dienstort wohnen soll, konnte er mir nicht plausibel erklären.

Was ich aber verstehe ist, dass man auch nicht unendlich weit weg wohnen sollte, weil man sonst gar nicht mehr zur Hochschule kommt, da sich die Anfahrt nicht lohnt um ein bisschen im Büro zu sitzen. Ein normaler Arbeitgeber wäre auch nicht glücklich darüber, wenn der Mitarbeiter jeden Tag 200 km pendel müsste. Ich denke, der Knackpunkt ist, dass es Ärger geben könnte, wenn man aufgrund seines Wohnsitzes seine Dienstaufgaben nicht mehr ordnungsgemäss erfüllen kann.
Basti1234
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Re: FH-Professur - Erfahrungen, Bewerbungstipps und Austausch

Beitrag von Basti1234 »

danke. die km-zahl wäre bei mir nicht hoch, da alles in berlin ist. allerdings wohne ich genau entgegengesetzt und würde ca. 1,5 stunden pro weg brauchen. findet ihr das zu weit. umziehen kommt nicht in frage, da wir endlich nach langer suche etwas gefunden haben, was bezahlbar und im grünen ist. daher meine überlegung, ob man innerhalb der fh später noch wechseln kann.
oclock
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Re: FH-Professur - Erfahrungen, Bewerbungstipps und Austausch

Beitrag von oclock »

Ich fände das zu weit. 3 Stunden am Tag mit Pendeln zu verbringen ist meiner Meinung nach verschwendete Lebenszeit. Für eine gewisse Zeit gehts vielleicht. Sobald ich aber festgestellt habe, dass das mein Traumjob ist und ich für immer bleiben möchte, würde ich umziehen.

Wichtiger ist aber wie Du das siehst. Wenn das für Dich in Ordnung ist und Du damit leben kannst, dann spricht doch nix dagegen.
Basti1234
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Re: FH-Professur - Erfahrungen, Bewerbungstipps und Austausch

Beitrag von Basti1234 »

mir kommt das auch weit vor, wird aber relativiert, da es alles in einer stadt ist. ich möchte das aber nicht nur als schmalspur-sache sehen, sondern voll dabei sein. daher überlege ich, ob das machbar ist und würde mich über positive beispiele freuen. :)
Zuletzt geändert von Basti1234 am 12.08.2017, 12:14, insgesamt 1-mal geändert.
oclock
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Re: FH-Professur - Erfahrungen, Bewerbungstipps und Austausch

Beitrag von oclock »

Wie gesagt, machbar ist es. Auch wenn Präsenzpflicht an 4 Tagen besteht, ist nicht festgeschrieben, wie lange Du anwesend sein musst. Von daher kannst Du auf jeden Fall "voll dabei" sein. Du bist selbst dafür verantwortlich, Deine Arbeit zu erledigen. Die 3 Stunden, die Du mit Fahren verplemperst, hast Du dann halt nicht für Deine Aufgaben zur Verfügung: Erstellen (5-10 Std. pro Vorlesungsstunde) und Vorbereiten der Lehrveranstaltungen, Klausurkorrekturen, Anträge schreiben etc.

Ich habe woanders gepostet, dass basierend auf einer Umfrage ein Prof. im Schnitt ca. 50-60 Stunden pro Woche arbeitet. Bei Dir kommt dann nochmal die Pendelzeit (mindestens 4*3=12 Stunden/Woche) dazu. Das wäre mir insgesamt zu viel Zeit, die für die Arbeit drauf geht. Und nur weil Du nicht 8 Std. am Tag an der Hochschule sein musst, heisst das nicht, dass Du weniger arbeiten musst. Fakt ist, dass Du 3 Stunden verlierst, die für andere Aufgaben nicht zur Verfügung stehen.
Und auch in der vorlesungsfreien Zeit wirst Du übrigens hin und wieder an die Hochschule müssen. Betreuung von Abschlußarbeiten, Führen von Mitarbeitern, die in Projekten arbeiten, Gremiensitzungen etc. erfordern in der Regel eine persönliche Anwesenheit.

Gibt es eine Zugverbindung zum pendeln? Falls ja, könntest Du während der Zugfahrt kleinere Aufgaben erledigen und so etwas Zeit gewinnen...

ciao

PS: Mich würden auch Erfhrungen von Leuten interessieren, die täglich weit pendeln müssen.
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