Masterthesenbetreuung und -benotung/Projekt mit Studierenden?

Irgendwann ist jeder fertig. Und dann darf er sich hier austoben :-)
Antworten
AGH

Masterthesenbetreuung und -benotung/Projekt mit Studierenden?

Beitrag von AGH »

Liebes Forum!

Ich betreue eine Reihe Studierender beim Verfassen der Masterthese. Alle Studierenden sind mit eigenen Themenvorschlägen zu mir gekommen, weil bei uns bis jetzt keine Themen vergeben wurden. Ich möchte nun aber Themen vergeben (damit's für mich interessanter ist), und daraus ergeben sich mehrere Überlegungen und Fragen für mich:

Mich werden die von mir vergebenen Themen mehr interessieren als die anderen, und ich werde mich in diesen Bereichen auch besser auskennen. Daher werde ich wahrscheinlich genauer hinschauen (=noch genauer als sonst Rückmeldung auf die Rohfassung geben, beispielsweise) und möglicherweise mehr Hilfe anbieten (z.B. bei der Beschaffung von Literatur). Um das zu kompensieren, halte ich es für möglich, dass ich bei der Benotung (bei jeder der Thesen, die ich betreue, bin ich einer der Gutachter) strenger als sonst bin. Ich vermute also, dass ich nicht all meine Studierende gleich behandeln werde :-(. Selbst wenn ich mir dessen bewusst bin (bin ich ja) und ich mich daher möglichst an der Nase nehme, gehe ich davon aus, dass ich zumindest unbewusst Unterschiede machen werde. Ich glaube, dass ich das auch jetzt schon tue, ob ich will oder nicht, weil ja nicht alle Studierenden gleich sind. "Faktor Mensch" hat eine Kollegin mal dazu gesagt... . Aber die unterschiedlichen Grundvoraussetzungen der Masterthesen (wie oben beschrieben) könnten das noch verstärken, und das will ich nicht! Was kann ich dagegen tun? Die These am Schluss nur von zwei anderen Personen beurteilen lassen? Das ist aber auch nicht fair, finde ich!

Ich schätze, dass meine Situation alltäglich ist. Daher freue ich mich über Eure Erfahrungen und Ideen!

Folgefrage: Werden bei Euch gezielt bestimmte Studierende angesprochen, ob sie nicht Lust haben, ein bestimmtes Thema zu übernehmen, oder werden bei Euch Themen ausgeschrieben?

Weitere Folgefrage: Habt Ihr Erfahrung damit, dass mehrere Studierende (max. 5, eher 2 oder 3) mit Euch gemeinsam an einem Themengebiet arbeiten, für jeden schaut eine Masterthese raus und für Euch entsprechende Publikationen? Ich würde das sehr gerne angehen, weiß aber nicht, ob das nicht nur mühsames Chaos wird. Es handelt sich um ein berufsbegleitendes Studium, die Studierenden leben in verschiedenen Ländern, einzelne machen gerne die Masterarbeit, für die meisten ist es aber ein gefühltes Übel, das sie möglichst spät irgendwie hinter sich bringen. Keine Drittmittelfinanzierung. Kein Zeitdruck für die Studierenden. Meine Sorge: Ich komme nicht zum Inhaltlichen, sondern bin nur mit Organisieren beschäftigt. Hm.

Was sind Eure Erfahrungen?

Liebe Grüße!

AGH
Phia123
Beiträge: 1408
Registriert: 20.01.2015, 10:39
Status: Dr. phil.
Hat sich bedankt: 3 Mal
Danksagung erhalten: 4 Mal

Re: Masterthesenbetreuung und -benotung/Projekt mit Studierenden?

Beitrag von Phia123 »

Meiner Meinung nach spricht nichts dagegen Themen für Masterarbeiten vorzugeben. Die Master-Studenten haben natürlicherweise häufig noch keinen Gesamtüberblick in welchen Bereichen und bei welchen Fragestellungen überhaupt Forschungsbedarf besteht. Ich finde es gehört daher zu den Aufgaben von den Betreuern das Thema gemeinsam mit den Master-Studenten zu erarbeiten und nicht "Mach mal" zu sagen. Und ich persönlich finde, dass es dafür keinen Punktabzug geben darf, wenn jemand ein vorgegebenes Thema bearbeitet. Oftmals haben nicht mal Doktoranden ihr Thema wirklich frei auswählen können, sondern einen Themenkomplex vorgegeben bekommen. Wie sollen denn Master-Studenten das dann alleine bewältigen?
Ich finde auch, dass die Betreuer immer auch Hilfe zum Beispiel bei der Beschaffung von Literatur den Master-Studenten anbieten sollten. Es geht doch eher darum zu bewerten wie der Master-Student inhaltlich mit dieser Literatur und seinen Fragestellungen umgeht.

Ich habe das Gefühl, dass du teilweise Anforderungen an deine Master-Studenten stellst, die erst während der Doktorarbeit Thema sein sollten.
Ich höre allerdings auch heraus, dass du den Master-Studenten nicht nur bei der Themenauswahl und Literaturrecherche helfen möchtest, sondern sehr viel auch inhaltlich eingreifen möchtest, damit für dich eine sehr gute Arbeit herauskommt, die du dann gemeinsam publizieren kannst. Deshalb würden so auch keine schlechteren Arbeiten herauskommen, weshalb du die Note entsprechend anpassen möchtest.
Ich fürchte das wird für dich und auch deine Master-Studenten kein zufriedenstellendes Vorgehen werden.

Wie wäre es denn, wenn du dich inhaltlich mehr zurückhälst und wenn bei einer Masterarbeit z.B. Fragestellungen offen bleiben oder Teilaspekte nicht ausreichend beleuchtet wurden, du das dann als weiteres Thema für eine Masterarbeit herausgibst. Dann kannst du vielleicht nicht ganz so viel und schnell publizieren aber du würdest deiner eigentlichen Aufgabe als Betreuer mehr gerecht werden.
Stehst du denn unter Druck schnell und viel publizieren zu müssen?
flip
Beiträge: 1166
Registriert: 02.11.2012, 02:50
Hat sich bedankt: 2 Mal
Danksagung erhalten: 46 Mal

Re: Masterthesenbetreuung und -benotung/Projekt mit Studierenden?

Beitrag von flip »

AGH hat geschrieben:
Weitere Folgefrage: Habt Ihr Erfahrung damit, dass mehrere Studierende (max. 5, eher 2 oder 3) mit Euch gemeinsam an einem Themengebiet arbeiten, für jeden schaut eine Masterthese raus und für Euch entsprechende Publikationen? Ich würde das sehr gerne angehen, weiß aber nicht, ob das nicht nur mühsames Chaos wird. Es handelt sich um ein berufsbegleitendes Studium, die Studierenden leben in verschiedenen Ländern, einzelne machen gerne die Masterarbeit,

Was sind Eure Erfahrungen?
AGH
Meine Erfahrung: Vergiss es. Das klappt nicht. Das läuft in der Praxis darauf hinaus, dass du dir zig Sachen vorstellst und dieses dann auf die Studenten ummünzt. Diese sind aber komplett überfordert, weil sie weder deine Weitsicht, noch Erfahrung haben. Sie beschäftigen sich ja praktisch zum ersten Mal permanent mit einer Sache. Wenn sie dann noch Berufsbegleitend studieren, haben sie noch nicht mal interesse an der Wissenschaft. Auch wenn sie oberflächlich die Masterarbeit total gerne schreiben. :)

Da musst du schon eine Studenten an Land ziehen, der das Tempo halten kann und dafür brennt. Auch dann werden die Publikationen nur Zweitklassig.Für dich ist es am Ende mehr Aufwand.
AGH

Re: Masterthesenbetreuung und -benotung/Projekt mit Studierenden?

Beitrag von AGH »

Vielen Dank für Deine Einschätzung, Phia123!

Ich denke auch, dass es keinen Punkteabzug (und auch keine Punktegutschrift) geben darf, nur weil das eine Thema von mir kommt und mich sehr interessiert, während ein anderes Thema vom Studierenden kommt und mich vielleicht weniger interessiert. Da bin ich ganz bei Dir. Genau aus dem heraus habe ich mich hier ans Forum gewandt: Wie kann ich möglichst Gleichbehandlung sicherstellen, trotz der Unterschiede in meinem Interesse (bzgl. Thema und bzgl. Publikation) und in meinem Wissen?

Zeitdruck bzgl. Publikationen habe ich von meinem Arbeitgeber keinen. Allerdings brauche ich Publikationen, sollte ich mal einen Arbeitgeberwechsel in Erwägung ziehen (was nicht so abwägig ist), und meine letzte Publikation stammt aus 2015, glaube ich. Diese letzte Publikation steht in keinem Zusammenhang mit meinem derzeitigen Arbeitgeber, bei dem ich schon länger als seit 2015 beschäftigt bin. Über meinen derzeitigen Arbeitgeber habe ich noch gar nichts publiziert, ob der gewaltigen Menge an Studierenden, die ich zu betreuen habe (und all der anderen Dinge, die es zu tun gab). (Mir sind 140 Studierende für die Masterthesenbetreuung zugeteilt, und etwa 40 schreiben tatsächlich an der These.) Ich bin schlichtweg nicht dazugekommen!

Bei uns brauchen Studierende halt wiiiirklich lang für die Masterthese. Normal sind 2 Jahre (gerechnet von Konzepteinreichung bis Endabgabe), schnell sind 1,5 Jahre, Rekord sind acht Monate. Auch 3 Jahre oder länger kommen vor. Tatsächlich könnten alle Thesen in etwa 6 Monaten in Teilzeitarbeit zu etwa je 20 Stunden pro Woche erstellt werden. (Das ist eine Vorgabe, an die wir uns bei der Bewilligung halten, soweit wir den Arbeitsaufwand einschätzen können.) Die Studierenden lassen sich nur eben länger Zeit. Ihre Prioritäten sind andere, was auch legitim ist! Aber hilfreich in einer wissenschaftlichen Zusammenarbeit ist es halt nicht, wenn die Studierenden Aufgaben später beginnen als im Zeitplan angegeben, sie sich doch nicht einen ganzen Tag pro Woche für die Masterthese freihalten (sondern nur zwei Halbtage im Monat) und sich dadurch alles nach hinten verschiebt. Auch ein spontan (!) eingeschobener, zweimonatiger Sommerurlaub hilft dem Team nicht weiter. Und ich fürchte, dass Studierende in Teamarbeit genau so agieren würden wie in ihrer bisherigen Einzelarbeit. Hm.

Ich glaube, ich habe mir soeben einen Teil der Antworten selbst gegeben: Nein, eine Ausschreibung für ein Projekt, aus dem sich mehrere Thesen ergeben, passt für mich mit den konkreten Studierenden nicht. Wenn, dann spreche ich zwei, drei Personen, die ich als zuverlässig einschätze, gezielt an, ob sie bestimmte Themenfelder bearbeiten wollen. Bleibt aber noch immer die Frage nach der "Gleichbehandlung".

Bezüglich dessen, was ich von den Studierenden erwarte, finde ich Deine Sichtweise sehr interessant! Ich schlage vor, dies bei Interesse an anderer Stelle zu diskutieren, weil das doch ein eigenes Thema ist.

Ich freue mich über weiteren Austausch!
AGH

Re: Masterthesenbetreuung und -benotung/Projekt mit Studierenden?

Beitrag von AGH »

Vielen Dank, flip!

Jep, ich schätze, Du hast Recht. Ich bin halt nicht in einer Situation, in der alle Vollzeit studieren, rund um die Uni wohnen, keinen Beruf haben und ich ein Projekt mit finanziellem Anreiz anbieten kann. Stimmt: Mit den Studierenden gemeinsam so an etwas zu arbeiten/forschen, wie ich es mir vorstelle, wäre im besten Fall effektiv, aber wohl nicht effizient.

Bin wieder am Boden der - traurigen - Realität. Danke dafür! Hier kann ich zumindest wieder festen Schrittes weitergehen!

P.S.: Für Ideen, wie ich nicht die einen (mit den mir nahen Themen) bevorzugen oder benachteiligen kann, bin ich noch immer offen!
Phia123
Beiträge: 1408
Registriert: 20.01.2015, 10:39
Status: Dr. phil.
Hat sich bedankt: 3 Mal
Danksagung erhalten: 4 Mal

Re: Masterthesenbetreuung und -benotung/Projekt mit Studierenden?

Beitrag von Phia123 »

Ich verstehe ehrlich gesagt noch immer nicht ganz warum du Sorge hast die Studenten mit dir nahe stehenden Themen anders zu bewerten.
Aber eine Möglichkeit die Bewertung objektiver zu machen, wäre z.B. das Erstellen und Ausfüllen eines Bewertungsbogens.
Du schaust dann ob der Student die Punkte gut bearbeitet hat oder nicht und so setzt sich die Bewertung zusammen.

- Ist die Aufgabenstellung verstanden worden?
- Sind alle wesentlichen Aspekte erfasst worden? Ist der fachlich übergeordnete Zusammenhang klar?
- Hat der Autor thematische Abgrenzungen vorgenommen?
- Wird qualitativ angemessene Literatur herangezogen?
- Welche Fachkenntnisse zeigt der Verfasser bei der Bildung eines Lösungsansatzes?
- Ist die Gliederung inhaltlich verständlich, in Bezug auf das Thema logisch aufgebaut und aussagekräftig formuliert?
usw.
Vielleicht machst du das ja auch schon. Ansonsten gib mal bei Google "bewertungsbogen masterarbeit" ein und du findest sicherlich etwas Passendes.
Wenn du schon mit einem Bewertunsgbogen arbeitest: Bei welchen Punkten würdest du die Studenten dann schlechter bewerten und warum?
AGH

Re: Masterthesenbetreuung und -benotung/Projekt mit Studierenden?

Beitrag von AGH »

Vielen Dank für Deinen super Input, Phia123!

Wir verwenden einen Bewertungsbogen, und ich bin ihn gestern mal durchgegangen. Dadurch konnte ich jene Felder identifizieren, bei denen ich Probleme vermute. Dies sind:

- "Ergebnisdarstellung" (hier geht es um solche Dinge wie ob die Tabellen sauber und einheitlich sind, ob bei qualitativen Studien eindeutig und einheitlich kenntlich gemacht ist, auf welche Passagen aus Interviews oder Texten Bezug genommen wird etc.)
--> Hier wäre ich bei "meinen Themen" wohl pingeliger. Ich würde bei der Rohfassung mehr bekritteln, also mehr verlangen.
--> Aber hier muss ich wohl einfach deutlich zwischen der Masterthese des/der Studierenden und einem etwaigen gemeinsamen Artikel unterscheiden.

- "Thematische Eingrenzung", "Relevanz der Themenstellung", "Methodischer Lösungsansatz" und "Ergebnisse" (hier geht es darum, ob die Aufgabenstellung klar formuliert ist, ob Eingrenzungen argumentiert werden, ob die Relevanz der Arbeit klar zum Ausdruck kommt, ob die Methode adäquat ist und klar dargestellt wird und ob die Ergebnisse zur Lösung des Problems beitragen)
--> Hier sah ich mich befangen, weil es ein Stück weit ja "meine" Aufgabenstellung wäre, und klar finde ich diese Aufgabenstellung gut und relevant und die Methode und die Auswertungen adäquat!
--> Aber es geht ja nicht darum, ob die Idee gut und relevant ist (das sind Masterthesenideen immer, wenn daraus Thesen enstehen, sonst würden wir ja die Idee schon beim Konzept nicht bewilligen), sondern ob die Darstellung klar und schlüssig erfolgt. Und das ist Arbeit des/der Studierenden. Und bei der Konkretisierung einer Idee und dem Feilen an der Methode bin ich ohnehin immer beteiligt, auch wenn die Grundidee nicht von mir kommt. Das ist also auch kein Problem.

- "Literatur" (Wurde alles relevante berücksichtigt? Vermeidung von Sekundärzitaten, aktuelle Ausgaben verwendet, Seriösität der Quellen etc.)
--> Hier bin ich bei "meinen Themen" einfach firmer. Es würde mir mehr auffallen, wenn etwas fehlt. Ich bin einfach mehr eingelesen! Ich wäre also strenger.
--> Ich würde aber ohnehin, wie bei allen Studierenden, schon beim Konzept angeben, auf welche AutorInnen oder Konzepte oder Schlagworte oder was auch immer die Studierenden nicht vergessen sollen oder in welchen Datenbanken/Journals sind unbedingt noch suchen sollen. Das wäre also gar nicht anders.
--> Wohl anders wäre, dass ich bei der Beschaffung von Artikeln behilflich wäre. (Ich habe aufgrund eines zweiten Angestelltenverhältnisses an einer anderen Uni Zugang zu Artikeln, den die Studierenden nicht haben. Ich trenne sonst die zwei Dienstverhältnisse, weil ich nicht möchte, dass Uni 1 dafür zahlt, dass ich Studierenden von Uni 2 Artikel besorge. Außerdem bin ich einfach kein Literaturbeschaffungsdienst. Dies gibt es ja, und ich zähle mich nicht dazu.) Ich brauche die Artikel ja selbst (auch für meine Arbeit an der Uni, über die ich den Zugang habe), also stelle ich die Artikel sicher auch den Studierenden zur Verfügung. Aber vielleicht ist das gar nicht so schlimm? (Ich muss einfach an einen Bekannten (Uni-Prof) von mir denken, der mal erzählt hat, dass er grundsätzlich studierende Mütter anders behandelt, weil er Mitleid mit ihnen bzgl. der Doppelbelastung hat. Er macht durchaus Literaturrecherche für sie und beschafft auch die Literatur für sie. Es kam auch schon vor, dass er die statistischen Auswertungen für sie gemacht hat. Aaaaaah! Ich finde so eine Ungleichbehandlung furchtbar! Aber davon bin ich ja doch ein Stück entfernt.)

- "Diskussion"
--> Da wäre ich wohl genauer als bei anderen, weil ich mehr Hintergrundwissen habe und weil ich im Hinterkopf den gemeinsamen Artikel hätte. Ich würde mich wohl mehr einbringen. Hm. Die Studierenden hätten also vielleicht mehr Arbeit (weil ich bei der Rohfassung mehr bekritteln würde), aber vielleicht würde die Arbeit dafür auch besser werden (nicht, weil ich so toll bin, sondern weil zwei Gehirne einfach mehr zustandebringen als eines). Dafür habe ich noch keine Lösung.

Bin schon deutlich entspannter, liebe/r Phia123! Danke!

Wie machen das andere?
alibaba2
Beiträge: 16
Registriert: 31.01.2017, 07:31
Danksagung erhalten: 1 Mal

Re: Masterthesenbetreuung und -benotung/Projekt mit Studierenden?

Beitrag von alibaba2 »

Hallo,

deine Fragen bzgl. "fairer Bewertung" treffen eigentlich für jede Benotungssituation zu. Und die sind NIE wirklich objektiv.

Ich würde mir an deiner Stelle gar nicht so einen Druck machen - ihr verwendet einen nachvollziehbaren Bewertungsbogen und du bist dir der Risiken bei Themen, die dich selbst interessen, bewusst. Mehr kannst du gar nicht leisten!

Es ist doch ganz ähnlich, wenn Profs Abschlussarbeiten aus ihren persönlichen Forschungsschwerpunkten/Interessengebieten betreuen und das ist doch gar nicht so selten. Ob man Literatur zur Verfügung gestellt bekommt, ist von Betreuer zu Betreuer natürlich unterschiedlich, aber auch hier würde ich das Ganze nicht so eng sehen. In Zeiten von EZBs ist je nach Fachgebiet ein guter Teil der Artikel "eh" online und es gibt ja immer noch die Möglichkeit von Fernleihbestellungen.
Reflektiere einfach vorher, was du den Studierenden anbietest / anbieten kannst und willst.

An deiner Stelle würde ich es einfach mal ausprobieren und schauen, wie du dich im Betreuungsprozess selbst fühlst. Was ich entkoppeln würde ist Masterarbeit und Publikation - meiner Erfahrung nach ist es sinnvoller, eine sehr gute Masterarbeit - oder zumind. eine mit großem Potential - nach Abgabe und Bemerkung als Publikation weiterzuentwickeln (mit dem Studierenden, versteht sich). Andernfalls könntest du Emotionen, Erwartungen etc. hervorrufen, deren Ausmaß - positiv wie negativ - du wohl vorher nicht abschätzen könntest.

Viel Erfolg :-)
AGH

Re: Masterthesenbetreuung und -benotung/Projekt mit Studierenden?

Beitrag von AGH »

Vielen Dank, liebe/r alibaba2!

So werde ich es machen :-)

Liebe Grüße!
Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag