Lehr- und Forschungskonzept

Irgendwann ist jeder fertig. Und dann darf er sich hier austoben :-)
abc82
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Lehr- und Forschungskonzept

Beitrag von abc82 »

Gibt es gute Beispiele? Wie geht man so ein Konzept an (konkrete Seminartitel und -inhalte oder nur allgemein, was für Kompetenzen gelehrt werden? Fließtext?)?

Wie mache ich ein Lehrkonzept, wenn an der Uni ohnehin Standardseminare gehalten werden?

:blume:
Traudel
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Re: Lehr- und Forschungskonzept

Beitrag von Traudel »

Schau mal in die Modulhandbücher Deines Fachbereichs bzw. des betreffenden Studiengangs. Nimm die Seminarbeschreibungen als Orientierung. Nicht selten wird separiert zwischen inhaltlichen Lernzielen und überfachlichen/akademischen Kompetenzen, die darüber hinaus erworben werden sollen. Auch ist es nicht unüblich, dass die Lehr-Lern-Methoden zur Wissens- und Kompetenzvermittlung genannt werden, zusätzlich zur zu erbringenden Seminarleistung.
Also, recherchiere mal auf den Homepages von Hochschulen, die Dein Fach bzw. verwandte Studiengänge anbieten. Modulhandbücher sind so ziemlich überall zum Download frei zugänglich.
Viel Spaß, Traudel
abc82
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Re: Lehr- und Forschungskonzept

Beitrag von abc82 »

Traudel hat geschrieben:Schau mal in die Modulhandbücher Deines Fachbereichs bzw. des betreffenden Studiengangs. Nimm die Seminarbeschreibungen als Orientierung. Nicht selten wird separiert zwischen inhaltlichen Lernzielen und überfachlichen/akademischen Kompetenzen, die darüber hinaus erworben werden sollen. Auch ist es nicht unüblich, dass die Lehr-Lern-Methoden zur Wissens- und Kompetenzvermittlung genannt werden, zusätzlich zur zu erbringenden Seminarleistung.
Also, recherchiere mal auf den Homepages von Hochschulen, die Dein Fach bzw. verwandte Studiengänge anbieten. Modulhandbücher sind so ziemlich überall zum Download frei zugänglich.
Viel Spaß, Traudel
Danke schon mal für deine Antwort, Traudel :wink:

Ich frage mich jedoch, ob es eher allgemein gehalten werden soll oder konkret mit Veranstaltungstiteln etc. und wie viele Seminare soll ich dann vorbereiten? Ich lese im Vorlesungsverzeichnis, dass an der Fakultät viele Standardseminare gehalten werden. Da bleibt bei mir ja gar nicht so viel, ein innovatives Lehrkonzept aufzustellen, wenn ich mich doch eigentlich an die Pflichtveranstaltungen halten muss?
Traudel
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Re: Lehr- und Forschungskonzept

Beitrag von Traudel »

Wie allgemein oder spezifisch ein Lehrkonzept gehalten wird, kommt auf den Kontext oder Verwendungszweck an.
Einen Titel würde ich der Lehrveranstaltung definitiv verpassen.
Solltest Du ein detaillierteren Seminarplan vorlegen müssen, würde ich sogar die einzelnen Sitzungen (Richtwert 12-15 Sitzungen, je nachdem ob FH oder Uni) inhaltlich und bei Bedarf methodisch kurz umreißen. Für ein Modulhandbuch oder das KoVo ist eine Aufgliederung jedoch eher unüblich... so meine Erfahrung. Oder möchtest Du Dich bewerben?
Ich schlage Dir vor:
Erstelle
1.) ein allgemeines Konzept mit Titel, Inhalt, Lehr-Lernzielen, Methode, Umfang, Teilnehmerzahl, Seminarleistung, Creditpoints.
UND
2.) (auch zum Ordnen Deiner eigenen Gedanken, Ziele und Absichten, und um auf Anfrage was in der Täsch
zu haben) einen detaillierten Seminarplan mit den Themen der einzelnen Sitzungen.
Verlorene Zeit ist es m.E. nicht, denn ich sortiere meine Ideen auf diese Weise und kann die Konzepte oft (ggf. modifiziert) verwenden.
Du könntest diesen Detailplan ja auch für interessierte Studierende auf Deiner Profilseite verlinken oder so.

Viel Glück!
oclock
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Re: Lehr- und Forschungskonzept

Beitrag von oclock »

Ich stehe nun vor einer ähnlichen Aufgabe. Bin zum Gespräch für eine FH-Professur eingeladen worden und soll eine zweiseitige Ausarbeitung darüber schreiben, wie ich meinen Fächerkatalog in den Studiengang einbringen möchte und vor Ort präsentieren. Ich denke, dass damit ein Lehrkonzept gemeint ist.

Habe lange & viel im Internet gesucht und keine brauchbaren Beispiele gefunden. Ich stelle mir daher auch die Frage, was wird in dieser zweiseitigen Ausarbeitung erwartet?

Ich habe zunächst vor die bestehenden Module zu analysieren, um dann "sinnvolle" eigene Fächer konkret zu benennen, die eine gute Ergänzung zum bestehenden darstellen. Außerdem wollte ich noch weitere Fächer auflisten, um mich nicht festzulegen und Offenheit für Vorschläge zu demonstrieren [ :D ].

Aber wie ausführlich soll ich das machen?
Soll ich konkrete Inhalte & Lernziele benennen?
Soll ich auch konkrete Angaben zum Umfang der einzelnen Lehrveranstaltungen unterbringen?
Soll (m)eine Lehrmethodik vorstellen?
Soll ich das ganze irgendwie tabellarisch darstellen oder doch lieber Prosa?

Zwei Seiten sind schon extrem limitierend.

Bei der Präsentation stelle ich mir die Frage, ob ich da zum PR-König mutieren soll, der sich selbst als den Sonnenschein in der Dunkelheit präsentiert oder sollte ich eher ganz konservativ das geschriebene aufbereiten und vorstellen?
Irgendwie will/muß ich mich ja von den Mitbewerbern abheben. Da durch die Professur die Inhalte mehr od. weniger vorgegeben sind, werden die Lehrkonzepte vermutlich sehr ähnlich klingen und ähnliche Fächer benennen.

Falls jemand gute Tipps hat, dann her damit :-)
abc82
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Re: Lehr- und Forschungskonzept

Beitrag von abc82 »

Ähnliche Fragen gehen mir auch durch den Kopf. Komisch, dass es mittlerweile üblich ist, diese Konzepte einzufordern aber im Internet keine brauchbaren Tipps (bis auf das übliche Bla-Bla) zu finden sind.

Ich muss auch meine bisherigen wissenschaftlichen Tätigkeiten aufschreiben. Was gehört da denn alles zu? Und wie muss ich das angehen? Vorträge? Publikationen? Projekte? Alles in epischer Breite? Oder wie? Hat da jemand Ahnung?
Traudel vielleicht? :oops:
oclock
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Re: Lehr- und Forschungskonzept

Beitrag von oclock »

Kannst Du Deine Situation evtl. etwas genauer beschreiben? Ist das für eine Bewerbung auf eine Professur? Oder wurdest Du zum Vorsingen eingeladen und sollst das jetzt zusätzlich mitbringen? Oder ist das für etwas ganz anderes?
Sapphirine

Re: Lehr- und Forschungskonzept

Beitrag von Sapphirine »

Mich errinert das etwas an "teaching" und "reasearch statements" die im englischsprachigen Raum üblicherweise verlangt werden. Meist sind diese auf eine Seite begrenzt und es geht eigentlich darum, wie man den Lehrstoff vermittelt und nicht wie jede Lehrveranstaltung im Detail aufgebaut ist.
Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob die FH tatsächlich auf so etwas hinaus will aber hier ein Link, der zumindest für Bewerbungen in den USA Gültigkeit hat:

http://theprofessorisin.com/2011/09/16/ ... statement/
Traudel
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Re: Lehr- und Forschungskonzept

Beitrag von Traudel »

Hallo zusammen!

Mensch erst einmal HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH an die Professur-Anwärter! Großes Kompliment, dass Ihr soweit gekommen seid.
Besonders gut gefällt mir, dass abc82 meine Wenigkeit ins Spiel gebracht hat :D :blume: :blume: :blume: :blume:
Aber so wirklich Ertragreiches kann ich leider nicht beisteuern... großes Sorry.
Ich schließe mich oclock an: Mehr Info, please! Merci.

In vielerlei Hinsicht gehöre ich auch zu den Kandidaten, die zu zu ausführlichen Angaben neigen. :? Hier würde ich es aber in der Tat versuchen, präzise und knapp und pointiert auf den Punkt zu bringen und dann für das Vorsingen selbst ein tolles, rundes Lehrkonzept zu 1, 2, 3 Lehrveranstaltungen und -formaten, die zusammen möglicherweise ein Modul ergeben, ausm Ärmel schütteln zu können (trotzdem vorher aufschreiben, "auswendig lernen" und quasi ausm Steigreif vortragen).
Auch wenn nicht explizit gefordert, würde ich für die anwesenden bzw. die über Euch entscheidenden Kommissionsmitglieder ein schriftliches (einseitiges!) Konzept verfassen, das sich formal und inhaltlich an den Modulbeschreibungen des relevanten Studiengangs/Fachbereichs orientiert (s.o., alles im Internetauftritt der Hochschule einsehbar). Das dann als Ausdruck mitbringen (und wenn Ihr merkt, dass das nicht gewünscht/üblich ist, einfach in der Tasche lassen 8) ).
Im Vortrag fände ich es angebracht, das Lehrvorhaben im Rahmen der angestrebten Professur noch einmal explizit und in Anknüpfung an die eingereichten Unterlagen mit den eigenen wissenschaftlichen Leistungen (Forschungs- und Lehrtätigkeiten, Projekten, Publikationen) und natürlich den berufspraktischen Erfahrungen außerhalb des Hochschulbereichs (FH-Professur eben) in Verbindung zu setzen.

Sprich: nach dem Motto "Schriftliches knapp, präzise und Mündliches nachvollziehbar, rund, beeindruckend"

Das mündlich Vorgetragene soll ja kein lahm Wiedergekäutes der schriftlichen (Bewerbungs-)Dokumente sein, sondern neue und erklärende Infos bieten, idealiter ein "Aha", "Ach so", "Wie interessant" auslösen und den Kommissionsmitgliedern bewusstmachen, dass und inwiefern die eigene Hochschule, d.h. im FH-Fall insbesondere der LEHR-Betrieb des jeweiligen Fachbereichs von Eurer Arbeit profitieren.

Jo, klingt easy, ist es aber ganz sicher nicht :(
Daher meinen großen Respekt an alle Lehrkonzepteinreicher und Vorsinger da draußen!

Liebe Grüße und haltet uns auf dem Laufenden,
Traudel
Sapphirine

Re: Lehr- und Forschungskonzept

Beitrag von Sapphirine »

Ich stimme Traudel zu: das schriftliche Konzept sollte kurz un präzise sein. Auf keinen Fall die angegebene Seitenzahl überschreiten.
Wenn hier tatsächlich eine ähnliche Form des Lehrkonzepts verlangt wird wie im englischsprachigen Raum dann würde ich Prosa vorschlagen (keine Tabellen) und hauptsächlich die Lehrmethodik vorstellen, die mit Beispielen in einzelnen Lehrveranstaltungen beleget werden kann. Ich hab ja jetzt keine Ahnung vom Fach aber vielleicht ein allgemeines Beispiel: " Ich lege wert darauf, daß sich die Studenten Lerninhalte selbst erarbeiten. Deshalb lasse ich in Kurs X das Problem Y anhand von Z in Gruppenarbeit lösen und dann von den Studenten vorstellen."
Desweiteren könnte man eine zusätzliche Lehrveranstaltung vorstellen, die ins Modul paßt aber neue Inhalte einbringt und diese dann kurz beschreiben (Inhalte, Lernziele ...). Hiermit zeigt der Kandidat, daß er sich zusätzlich Gedanken gemacht hat und das sollte sich ja eigentlich positiv auswirken.
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