400€ Job mit Dr.-Titel?

[sgs31]

Hallo zusammen,

ich bin so gut wie fertig mit meiner Promotion (Druck der Diss läuft) und habe diesen Monat eine halbe Stelle als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Uni angefangen (der bisher eher enttäuschend ist). Da mir das finanziell zu wenig ist, bin ich auf der Suche nach einem zweiten Job. Aus Steuergründen hätte ich am liebsten einen 400€-Job. Die Suche gestaltet sich allerdings schwerer als erwartet. Ich möchte am liebsten etwas in meinem Fachbereich machen (Pädagogik, Psychologie), bin aber eigentlich auch nicht bereit unter 10€ die Stunde zu arbeiten und habe den Eindruck, dass ich für einige Stellen "überqualifiziert" bin, bzw. habe mir schon überlegt, die Promotion zu verschweigen. Ich bin auf das Geld angewiesen und von daher auch bereit in "fachfremde" Bereiche für eine Nebentätigkeit auszuweichen.

Wie macht Ihr das? Habt Ihr gute Tipps für ergänzende Jobs?

Ich würde mich über Rückmeldungen freuen.

Danke und viele Grüße von
sgs_31

[algol]

Ist der Nebenjob ein Übergang oder was längerfristiges?
In Deinem Bereich arbeiten viele auch freiberuflich. Wäre das was für Dich?

[sgs31]

Die halbe Stelle an der Uni ist auf 2 Jahre befristet, dh. spätestens dann steht nochmal eine generelle Neuorientierung an.

Aus finanziellen Gründen würde ich zunächst auch Nebenjobs für den Übergang annehmen. Ideal wäre natürlich etwas längerfristigs.

Eine Freiberuflichkeit habe ich angemeldet und in den letzten Jahren auch mal was für einen Verein gemacht, den gibt´s aber mittlerweile nicht mehr. Welche freiberuflichen Bereich hast Du denn im Sinn?

[BertaFrieda]

Hallo sgs_31,

wie wäre es mit einer Honorartätigkeit als Dozentin an einer Berufsschule?

Es gibt viele (schulische) Ausbildungen, in denen Pädagogik, Psychologie und Pädagogische Psychologie unterrichtet wird, aber nicht im Zentrum steht. In der Erzieherausbildung werden meist "richtige" LehrerInnen gesucht, aber im therapeutischen und pflegerischen Bereich hat man sicherlich Chancen.

Je nach Ort und Auslastung sind die Möglichkeiten, in dieser Richtung etwas zu finden, aber vielleicht begrenzt.

Gruß
Frieda.

[Psychokumulative]

Hallo!

Glückwunsch zur fertigen Dissertation! Eine Möglichkeit wäre die halbe WiMi Stelle auf 2/3 aufstocken zu lassen, wenn sich die Möglichkeit ergibt (mit der Begründung, dass es finaniziell knapp ist). Ansonsten ginge es theoretisch schon einen 400€ Job anzunehmen, ich habe während des ersten Jahres der Promotion auch aus finanziellen Gründen als HiWi gearbeitet in einem Psychologie-nahen Feld (ich war damals schon für die Stelle überqualifiziert und habe sie aber trotzdem bekommen). Die Promotion würde ich nicht verschweigen, das würde doch irgendwie herauskommen und dann deine Glaubwürdigkeit untergraben. Ansonsten gäbe es noch die Möglichkeit für eine andere 50% Stelle nur Lehre zu machen und sich so noch Geld dazu zu verdienen (das erfordert Verhandlungsgeschick; bin aber auch schon Menschen begegnet, denen das gelungen ist ).

Dass du nicht für weniger als 10€/h arbeiten möchtest, kann ich gut verstehen. Die Zeit in der man 45-60h in der Woche für eine 50% Stelle arbeitet sollte auch irgendwann einmal rum sein.

[algol]

Die halbe Stelle an der Uni ist auf 2 Jahre befristet, dh. spätestens dann steht nochmal eine generelle Neuorientierung an.

Aus finanziellen Gründen würde ich zunächst auch Nebenjobs für den Übergang annehmen. Ideal wäre natürlich etwas längerfristigs.

Eine Freiberuflichkeit habe ich angemeldet und in den letzten Jahren auch mal was für einen Verein gemacht, den gibt´s aber mittlerweile nicht mehr. Welche freiberuflichen Bereich hast Du denn im Sinn?

naja, ich habe an Freiberuflichkeit in Deinem Berufsfeld gedacht. In der Regel kann man gerade in dem Bereich nicht bloß in klassischen Vollzeitstellen arbeiten, sondern auch Teilzeit/ freiberuflich. Meist wird da in der Richtung sogar mehr angeboten als nachgefragt, und es fehlen vernünftig bezahlte Vollzeitstellen.

Weißt Du, was Du längerfristig arbeiten möchtest, oder willst Du an der Uni bleiben?

[Wierus]

Einen 400€-Job findet man am schnellsten und einfachsten im Einzelhandel; und fachnahe 400€-Jobs sind eher selten. Für die ist man in den meisten Fällen schon mit M.A./Dipl. überqualifiziert. Anders kann es eigentlich auch nicht sein, denn wäre der Job für einen M.A./Dipl. oder gar Dr. ausgelegt, dann wäre der Stundenlohn zu hoch bzw. die Arbeitszeit zu gering.

Man kann natürlich auch immer wieder mal Glück haben. Ich würde mich allerdings nicht zu lange zieren, denn am Ende ist der Spatz in der Hand immer noch besser als die Taube auf dem Dach.

[MastaofDissasta]

Bist du denn sicher, dass ein 400Euro-Job sich lohnen würde? Der bringt doch nur etwas, wenn du eine Transferleistung wie Rente beziehst. In dem Fall handelt es sich nicht um ein sozialversicherungspflichtiges Beschäftigungsverhjältnis. Wenn du aber ein sozialversicherungspflichtiges Beschäftigungsverhältnis hast und der 400€-Job "Draufgabe" ist, dann wird der auch versteuert und beitragspflichtig (so hab ich das zumindest immer verstanden...).

[algol]

@MoD: Das hat sich vor paar Jahren geändert. der 1. Minijob bleibt so, und alle weiteren werden angerechnet.

[sgs31]

Hallo zusammen,

vielen Dank schon Mal für Eure guten Anregungen , die machen Mut und eröffnen für mich nochmal ein paar neue Richtungen! Besonders die Dozententätigkeit reizt mich und es stimmt auch, besser einen Spatz in der Hand (=Kohle) in der Hand zu haben, als ewig auf eine fachnahe Möglichkeit zu warten...
Ich befinde mich gerade so ein bisschen in der Zwischenposition und weiß noch nicht so genau, wo ich ganz genau hinmöchte, bzw. ob ich an der Uni bleibe. Was ich generell schon reizvoll finde...

Euch allen gutes Gelingen bei Euren Aufgaben und Herausforderungen,
viele Grüße
sgs_31