Ich bin kein Bewerbungsexperte und schreibe hier nur meine Meinung/Erfahrung. Das kann alles richtig und wichtig sein, muß aber nicht. Use the force, Luke
Pittiplatsch hat geschrieben:
- Fügt Ihr der Bewerbung ein extra Blatt ein in dem Ihr Euer Profil mit dem Anforderungsprofil der Stelle vergleicht um der BK einen schnellen Überblick zu ermöglichen? Wäre das ne Idee?
Würde ich nicht machen, da Du sowieso nicht weisst, welche Buzzwords für die BK wichtig sind. Deine Übersicht schiesst evtl. am Ziel vorbei und dann ist das u.U. sogar ein Nachteil. Für die Selbstdarstellung und Passfähigkeit ist ja das Anschreiben und der Lebenslauf. Im Anschreiben aber bitte nicht die Fakten aus dem Lebenslauf verklausulieren, sondern zusätzliche Infos liefern.
Ehrlich gesagt, war ich bei meinen drei Vorsingen nicht wirklich überzeugt davon, dass die BK sich meine Bewerbung überhaupt im Detail angesehen hat. Daher würde ich vielleicht oben auf der ersten Seite im Lebenslauf oder auf einer extra Seite Deine wichtigsten "Kennzahlen" (Anzahl der Publikationen als Erst-Author, Co-Author, Journals etc., Eingeworbene Drittmittel, Lehrerfahrung seit N Jahren, Anzahl der betreuten Abschlußarbeiten, Anzahl der Projekte oder ähnliches) aufschreiben. Aber obs irgendwas brigt -> Keine Ahnung. Schaden tuts aber auch nicht.
Also Ziel wäre das highlighten der relevanten Stärken oder presst Ihr sowas in das enge 1-seitige(?) Anschreiben?
Warum nur eine Seite? 1,5 - 2 Seiten darfst Du für so eine Position schon schreiben. Trotzdem gilt: Fasse Dich kurz
Also nicht um den heissen Brei herumreden...
- Zählen zu den eingeworbenen Drittmitteln auch Travel-Grants oder sind das eher Peanuts? Oder ist das immer noch besser als "0"?
Du bist Verkäufer und willst Deinen Kunden beeindrucken. Was klingt besser: 1. "Habe noch nie was verkauft" oder 2. "Habe erst gestern 10000 Euro eingeworben?"
Sei nicht bescheiden! Was Du eingeworben hast, hast Du eingeworben. Ob und wie viel das zählt soll die BK entscheiden und nicht Du.
- Habt Ihr von Eurem derzeitigen Arbeitgeber ein Zwischenzeugnis oder zumindest eines was die Tätigkeiten auflistet?
Nö.
- Benutzt Ihr für die Lehrnachweise die Evaluationsberichte oder wird was mit Unterschrift gefordert?
So eine ähnliche Frage habe ich damals auch gestellt. Ich hatte jedoch keine Evaluationsberichte (war für Seminare nicht vorgesehen), sondern nur die schriftlichen Lehraufträge. Bei der ersten Bewerbung habe ich diese mitgeschickt. Bei den beiden anderen habe ich auf diesen unnötigen Ballast verzichtet. Hatte dadurch keine Nachteile.
Evaluationsberichte würde ich jedoch mitschicken. Vorallem, wenn sie positiv sind
Schliesslich gehts an der FH ja um Lehre. Positive Evaluationen sprechen für Dich und -siehe oben- Du willst was verkaufen
- Packt ihr die 30-50 Blätter in einen Klemmhefter oder in eine schöne Bewerbungsmappe die die BK wahrscheinlich nie zu sehen bekommen wird?
Falls möglich, dann schicke ich die Bewerbung als E-Mail. Ansonsten Klemmmappe. Da passen aber meist nur max. 30 Seiten rein. Verzichte daher auf unnötigen Ballast (z.B. Zertifikate, die nix mit der Stelle zu tun haben, Lehraufträge, etc. Evtl. einfach alles ausser Zeugnisse+Urkunden+Lehrevaluation weglassen und irgendwo hinschreiben, dass es bei Bedarf gerne nachgereicht wird.)
- Um die Seitenanzahl zu reduzieren - nutzt Ihr Duplexdruck oder muss alles einseitig sein, damit es z.B. automatisch eingescannt werden kann?
Alles einseitig (Habe ich so bei allen drei Bewerbungen gemacht).
- Pflegt Ihr eine private Webseite, z.B. mit Wordpress, um zusätzliche Informationen, z.B. Videocasts, detailliertere Projektbeschreibungen, etc., vor zu halten?
Nö.
Denkt Ihr dass sowas genutzt wird?
Keine Ahnung.
Wenn ich Personaler wäre, würde ich mir Websites der Kandidaten nicht ansehen. Macht mir mehr Arbeit, ich muss dann alles wichtige selbst raussuchen, mich durchklicken, irelevantes Geschreibsel lesen etc. Stell Dir mal vor, dass müsste ich für alle Bewerber machen. jeder hat ein eigenes Layout, andere Strukturierungen etc. Ne. Sorry. Darauf hätte ich keinen Bock
Mir wäre lieber, wenn der Bewerber alles relevante in die Bewerbungsmappe packt. Damit habe ich dann genug zu tun.
Ein durchschnittlicher Prof. in einer BK macht das ja nicht aus Liebe, sondern weil es eine lästige Pflicht ist, die auch so schon genug seiner wertvollen Zeit frisst. Der will den Aufwand minimal halten.
Noch so ein paar allgemeine Sachen, die mir wichtig erscheinen:
* Bei einer schriftlichen Bewerbung ein -je nach Fachkultur- seriöses Foto vom Fotografen oben rechts auf den Lebenslauf kleben. Nicht zu klein, aber auch nicht zu groß.
* Deckblatt würde ich nicht nutzen (Platzverschwendung, kaum wichtige Infos).
* Schriftgröße groß genug wählen, damit auch ältere Menschen Deine Bewerbung ohne Augenkrebs zu bekommen lesen können.
* Einheitliche Schriftart für alle Dokumente
* Auf allen Seiten Seitennummern und Anzahl der gesamten Seiten (1/30) schreiben. Grund: So sieht sofort jeder in der BK, ob etwas fehlt. Einzelne Seiten können dann nicht weglassen werden, um Dich z.B. in ein schlechteres Licht zu rücken. Zugegeben, ich bin paranoid, aber schaden tuts auch nicht
* Im Lebenslauf nur relevantes darstellen und alles unwichtige weglassen.
* Am Ende vom Lebenslauf die Anlagen mit Seitenzahlen auflisten.
* Unterschrift auf Brief + Lebenslauf: Füller mt königsblauer Tinte und breiter Feder (M oder B) zum unterschreiben verwenden (Ich finde ein Füller hat wesentlich mehr Stil, als ein BIC Kugelschreiber
).
* Keine lustigen E-Mail Adressen verwenden, sondern etwas seriöses (z.B.
name.vorname@emailprovider.de)