Wieviel Zeit verbringt ihr effektiv mit der Diss?

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Historia

Re: Wieviel Zeit verbringt ihr effektiv mit der Diss?

Beitrag von Historia »

:D Ich fühlte mich letztens wie die Größte, als ich 6,5 h gearbeitet habe. Freunde guckten mich dann komisch an, warum ich das als Höchstleistung wertete. Man bescheißt sich ja auch selbst, in Wirklichkeit war ich an diesem Tag nämlich von 9.30 bis 21 Uhr tätig, ich hab eben nur akribisch alle Pausen rausgerechnet. Und in der normalen Arbeitswelt macht das ja auch keiner so.
Ehrlich gesagt habe ich zur Zeit auch Tage, an denen ich irgendwie nicht über 4 h hinauskomme, dann plagt mich schon das schlechte Gewissen. Aber ich muss nebenher auch immer noch etwas Geld verdienen und das seelische Gleichgewicht sollte man ja nicht verachten. Also guten Gewissens mal Kaffeetrinken gehen, Sport etc. oder HIMYM (ich hab das letztes Jahr erst angefangen und dann alle 7 Staffeln auch in 2 Monaten oder so durchgeguckt :D )

Grüße und: Gutfühlen!
Poppy

Re: Wieviel Zeit verbringt ihr effektiv mit der Diss?

Beitrag von Poppy »

Ich finde das kommt auch ein bisschen auf die Arbeit an, die man gerade macht. Ich transkribiere gerade und wenn ich das zusammengerechnet 4 Stunden am Tag schaffe, mit Pausen zwischendrin, dann bin ich echt gut - und mir brummt der Schädel danach.
Schreiben geht irgendwie besser, da verfliegt die Zeit oft nur so, gerade wenn ich richtig im Flow bei einer Interpretation bin.
marst79

Re: Wieviel Zeit verbringt ihr effektiv mit der Diss?

Beitrag von marst79 »

geht mir auch so. wenn ich gut bin, schaffe ich 4-6 stunden effektive schreibzeit. dann habe ich aber auch wieder phasen, wo wirklich gar nichts geht. also wirklich mal 1-2 wochen nichts. kennt ihr das auch?
Historia

Re: Wieviel Zeit verbringt ihr effektiv mit der Diss?

Beitrag von Historia »

hm, machst du nicht genug pausen? ich bin seit neuestem eine freundin des wochenendes, dann mache ich tatsächlich nichts (wird wohl dadurch erleichtert, dass dann immer mein freund kommt), früher war es total egal welcher wochentag gerade war.
ich finde man sollte auch einen vorteil der freien zeiteinteilung nutzen: wenn man früh merkt, dass heute absolut nichts produktives herauskommen wird, sollte man sich den tag gleich frei nehmen und etwas schönes machen. das ist viel sinnvoller, als sich den tag mit einer blöden arbeit abzuquälen, die man am folgenden tag viel besser schaffen würde. d.h. keine sture prokrastination, sondern gleich alternativprogramm. und dafür dann eher mal eine wochenendtag o.ä. opfern.
holladiewaldfee

Re: Wieviel Zeit verbringt ihr effektiv mit der Diss?

Beitrag von holladiewaldfee »

Historia hat geschrieben:wenn man früh merkt, dass heute absolut nichts produktives herauskommen wird, sollte man sich den tag gleich frei nehmen und etwas schönes machen. das ist viel sinnvoller, als sich den tag mit einer blöden arbeit abzuquälen, die man am folgenden tag viel besser schaffen würde. d.h. keine sture prokrastination, sondern gleich alternativprogramm. und dafür dann eher mal eine wochenendtag o.ä. opfern.
Oh ja, das kann ich so dermassen unterschreiben... tue mich leider immer noch schwer damit, es dann wirklich zu lassen. Es ist halt manchmal schwer zu unterscheiden, ob wirklich nichts geht oder ob der Schweinehund sich nach einem kurzen Duell geschlagen gibt.
marst79

Re: Wieviel Zeit verbringt ihr effektiv mit der Diss?

Beitrag von marst79 »

das kann ich auch sowas von unterschreiben!
hm, ich denke, ich setze mich selber total unter druck :?

mir fällt es schwer, mir selber einzugestehen, dass mal nichts geht. das macht es nicht besser. die letzte zeit hab ich damit zugebracht, einen vortrag für eine tagung vorzubereiten. das hat viel zeit gekostet, mir aber viel für die diss gebracht. geschrieben hab ich dadurch effektiv nichts.
danach war ich dann auf besagter tagung, hab meinen vortrag erfolgreich gehalten und es folgte sogleich die nächste tagungsteilnahme. danach war ich erstmal durch, hab eine woche nichts gemacht. und dann 4 tage lang intensiv geschrieben und richtig viel geschafft. dann ging es die letzten 2 wochen eher so schleppend. mal an einem tag 6 stunden, dann wieder 2 tage nichts, wieder einen tag ein paar stunden, dann wieder nichts. so war es die letzten beiden wochen. heute ging auch nichts.
finde keinen guten rhythmus. ein längerer urlaub steht vor der tür und ich kann mich ganz schwer auf meine arbeit konzentrieren. schreiben ist echt schwierig im moment, weil 4 wochen nach dem urlaub die nächste tagung samt vortrag ansteht. der vortrag steht noch nicht, erstmal nur ein abstract, vortrag ist im kopf so irgendwie zu 2/3 fertig... bekomm ihn gerade nicht auf papier.

das macht mir alles so viel druck im moment. kann ganz schlecht entspannen und bin dann entsprechend ausgelaugt, wenn es ans arbeiten gehn soll - damit meine ich das tatsächliche schreiben. vor 2 wochen hat es echt total spaß gemacht und ich mag mein thema auch total gerne. ich bin im moment nur einfach echt durch, das jahr war bisher sehr anstrengend. wollte bis zum urlaub noch einiges schaffen, aber sieht gerade nicht so aus, als würde ich das schaffen können.

bei der diss ist es auch so: liegt nicht daran, dass ich planlos bin. ich habe eine fertige gliederung (in den unterpunkten noch flexibel), die ich 'nur' noch ausfüllen muss. ich weiß auch, was ich wo hin schreiben will. bin jetzt erstmal so vorgegangen, um keine angst vor dem weißen blatt zu bekommen, dass ich meine exzerpte aus der forschungsliteratur - die ich alle schon handschriftlich habe - in die gliederung einarbeite und gegenargumente dazuschreibe. So entstehen Texte, aus denen nach und nach ein zusammenhängender Text wächst.

Das 'nach und nach' ist gerade das Problem :stressed:
Anne123
Beiträge: 173
Registriert: 12.05.2010, 13:01
Status: irgendwo mittendrin

Re: Wieviel Zeit verbringt ihr effektiv mit der Diss?

Beitrag von Anne123 »

@ Marst79: Bist Du dazu verpflichtet, so viele Paper zu produzieren, oder machst Du es, um Erfahrung zu sammeln? Sonst versuche doch mal, Dich 1,5 Jahre oder so von Tagungen fernzuhalten und nur an der Diss zu arbeiten. Die Gefahr sich zu verzetteln, ist sonst zu groß. Ich weiß nicht, in welchem Bereich Du promovierst. In den Geisteswissenschaften habe ich kaum etwas von den Tagungen mitgenommen, außer den schönen Tagungsorten und einigen interessanten (und vielen weniger interessanten) Bekanntschaften.
Bild
marst79

Re: Wieviel Zeit verbringt ihr effektiv mit der Diss?

Beitrag von marst79 »

bin ebenfalls geisteswissenschaftler. naja, an den tagungen bei uns am lehrstuhl nehme ich immer teil, um sichtbar zu sein. ich promoviere extern und hab dadurch nicht so viel anschluss, wie ich gern hätte.

die anderen sachen mit vorträgen mache ich, um einmal erfahrung zu sammeln, vor allem aber, um sichtbar zu sein - es springt ja meistens noch eine publikation bei raus. und die vorträge hatten immer direkt mit meiner diss zu tun.
dieses jahr steht noch ein vortrag samt veröffentlichung an, danach werd ich erstmal kürzer treten. allerdings steht wohl ab nächstem jahr eine stelle am lehrstuhl an, was es nicht besser machen wird.
der druck etwas schaffen zu müssen lenkt mich quasi davon ab, etwas zu schaffen :-|

so gehts mir eben auch mit der nächsten tagung: finde das thema interessant - aber eben auch nicht so interessant, dass es mir sonst was für die diss bringen wird. hab mir schon überlegt, die tagung abzusagen, weil es mich grad so unter druck setzt. andererseits hab ich explizit lob von meinem prof. bekommen, dass ich dort teilnehme. da käm ich mir jetzt auch blöd vor, die flinte ins korn zu werfen.
Meggy

Re: Wieviel Zeit verbringt ihr effektiv mit der Diss?

Beitrag von Meggy »

Hallo marst

ich bin zwar etwas woanders unterwegs (Informatik) aber kann folgendes beitragen:
ich selbst habe gelinde gesagt viel publiziert die letzten Jahre (5 Konferen-Paper, 1 Journal als Co- 1 Journal als alleiniger Autor). Das hat mich auch vermeintlich viel Arbeitszeit gekostet. Vermeintlich schreibe ich, weil es mir jetzt - wo ich anfange wirklich mal die DISS zusammenzuschreiben - wirklich viel bringt. Dazu muss man aber auch berücksichtigen, dass wir durchaus Dinge auch übernehmen dürfen die wir schon vorher (also in Papern) publiziert haben, ich also nicht alles nochmal von Null anfangen muss (wobei ich natürlich hier und da kürze, andere Dinge dafür breiter aufrolle, überarbeite; aber das Grundgerüst für viele Teile ist nun schon da) - wie das bei Euch ist weiß ich natürlich nicht. Generell sollte aber gelten: wenn Du das Gefühl hast, dass Dir der jeweilige Vortrag/Paper so gar nix bringen wird, dann lass es lieber (wenn politisch-taktisch möglich :wink: ) Wenn es aber zum Thema passt bzw, beiträgt und Du es optimalerweise auch so (oder adaptiert) in die Diss aufnehmen kannst, würde ich durchaus dabei bleiben (mir machen aber auch Konferenzen samt - oft - tollen Tagungsorten und - meist - netten Kollegen wirklich VIEL Spaß :wink: )
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