Online-Tutorial Plagiarism

Das Unterforum zur Diskussion um die aus fremden Textpassagen zusammengesetzten Dissertationen Prominenter.
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Dr. Natalie Struve

Online-Tutorial Plagiarism

Beitrag von Dr. Natalie Struve »

Witziges, interaktives, schnelles und vor allem gar nicht schlechtes Online-Tutorial der kanadischen Acadia University:

http://library.acadiau.ca/tutorials/plagiarism/
Dr. Natalie Struve

Re: Online-Tutorial Plagiarism

Beitrag von Dr. Natalie Struve »

... und noch über einen englischen Blog ein witziges norwegisches Video, mir von der Plagiatprüferin einer österreichischen Universität als das beste zum Thema empfohlen und durchaus auch ohne Norwegischkenntnisse ertragreich:

http://www.dontwasteyourtime.co.uk/vide ... lagiarism/
roberto

Re: Online-Tutorial Plagiarism

Beitrag von roberto »

:surfverbot: :wink:

Gut gemachtes Video! :lol:

Allerdings ist es bezeichnend, dass es seitens deutscher Hochschulen so etwas offensichtlich nicht gibt - trotz der Aktualität des Themas! Meines Wissens wurde das Thema zumindest in der Vergangenheit sehr stiefmütterlich behandelt. Zu meiner Zeit gab es zum Thema Plagiieren und richtiges Zitieren von der Uni keinerlei Leitfäden, Schulungen, Handlungsanweisungen o.ä. Eine Auseinandersetzung mit der Problematik fand schlicht nicht statt. Das Ergebnis ist bekannt...

:KT:
Dr. Natalie Struve

Re: Online-Tutorial Plagiarism

Beitrag von Dr. Natalie Struve »

Ich halte das Problem für noch viel ausgeprägter: Nicht nur hinsichtlich des Plagiierens (und wie das zu vermeiden ist) wird nicht gründlich ausgebildet, sondern regelmäßig auch nicht in bezug auf die wesentlichen und im wahrsten Sinne grundlegenden Fragen: Was macht Wissenschaft und wissenschaftliches Arbeiten eigentlich aus? Warum ist es so wichtig, wie man sich mit den Texten anderer Autoren auseinandersetzt?

Eigentlich ist Schreiben zentral für praktisch alle Fachrichtungen, da doch Wissenschaftler durchgängig ihre Forschungsergebnisse durch Texte mitteilen. Trotzdem wird wissenschaftliches Schreiben bestenfalls am Rande unterrichtet, in Einrichtungen, die immer nur auf wenige Jahre finanziert sind und schon deshalb gar keine langfristige Entwicklung angehen können, mit einer Ausstattung, die regelmäßig keine Maus hinterm Ofen hervorlockt und schon gar nicht eine exzellente Ausbildung auf allen Ebenen garantieren kann. Wenn man Pech hat, haben die Lehrenden zwar umfangreiche Schreibkenntnisse, aber selbst gar keine fachliche Lehr- und Prüferfahrung: Dann haben sie oftmals den Mut nicht, als Ziel wirklich gut geschriebene statt der derzeit üblichen Texte anzuvisieren, die ja allzu oft selbst verquast und unverständlich sind. Selbst dort, wo man mit Studiengebühren viel ausrichten könnte, werden die kaum für Schreibwerkstätten u. dgl. ausgegeben (sondern im Extremfall lieber für Edelgrills!). Und die Prorektorin für Lehre einer der größten deutschen Universitäten sagte mir ins Gesicht, wenn ich zum Schreiben etwas anderes als bisher üblich anbieten wolle, dann heiße das ja, das bisherige Angebot sei nicht gut, und das könne nicht sein...

Ich glaube, hier liegt eine wesentliche Ursache immer größerer Plagiats-Neigungen: weil Studis sich anfänglich aus Unsicherheit und Angst so nah wie möglich an den Texten anderer Wissenschaftler halten, dafür mangels gründlicher Korrektur (denn dafür fehlt es ja auch an Zeit und Geld!) nicht bestraft und oftmals sogar belohnt werden, so daß es nächstes Mal eben noch ein bißchen mehr wird... Und am Ende, wenn man eigentlich wissenschaftlich vollständig auf eigenen Füßen stehen sollte, ist man davon so weit entfernt wie nie.
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