DV sagt, reichen Sie ein, aber es ist ein Risiko??

Einreichung, Korrektur, Rigorosum, Disputation, Drucken, Titelführung, Steuern
außerdem auch alles was nach Abschluss der Diss kommt.
algol
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Re: DV sagt, reichen Sie ein, aber es ist ein Risiko?

Beitrag von algol »

Kannst Du Deine Diss nicht bei einem anderen Prof einreichen?
GrafLukas

Re: DV sagt, reichen Sie ein, aber es ist ein Risiko?

Beitrag von GrafLukas »

Klingt ja alles eher übel...

@Bolero: Ich glaube das kommt sehr auf den Prof an, ob man da ein Mitspracherecht hat. Ich hatte da als extrener Doktorand keinen Einfluss drauf und mein DV sagte, er würde die Leute danach aussuchen, wer für das Thema passt und mit wem er in der Vergangenheit gut und zügig zusammen gearbeitet hat. Das mit dem zügig hat dann zwar bei aus meiner Sicht (fast 8 Monate für das Zweitgutachten) nicht geklappt...

Zur Note: Wichtig ist die Note, wenn man an der Uni bleiben will, da braucht man mindestens ein Magna, besser ein Summa. Ansonsten sieht die Note ja keiner - man sieht ja nur den Dr. vor dem Namen, und deshalb ist das ansonsten bei Bewerbungen wohl eher Qualitätsmerkmal, dass man es überhaupt durchgezogen hat. Der Arbeitgeber freut sich, weil sich ein Dr. im Briefkopf gut macht. Ist also sonst eher was für das eigene Selbstwertgefühl. Klar, gute Note ist immer besser, aber wie gesagt, außerhalb der Uni wohl weniger relevant.

@Primavera: Worüber schreibst du denn genau und wo/bei wem (gerne PN, das muss hier ja nicht ausgewälzt werden)? Wechsel des DV ist natürlich total unüblich, aber vielleicht kommt das ja wirklich in Frage...?
kleeblatt

Re: DV sagt, reichen Sie ein, aber es ist ein Risiko?

Beitrag von kleeblatt »

Hallo Primavera,
ohje - ich finde schon, dass meine Betreuung durch den DV eine Katastrophe ist. Aber das ist ja wirklich der Gipfel. Tut mir sehr leid, wie das bei Dir läuft. :-(
Nach 6 Jahren würde ich vermutlich die Arbeit einfach einreichen. Denn nach so langer Zeit dann noch einen anderen DV suchen, der dann wieder Überarbeitungswünsche etc. hat - das würde die Sache sicher ins Uferlose hinausziehen. Ich kenne Dein Thema nicht, aber irgendwann sind vielleicht schon Parallelarbeiten auf dem Markt, so dass sich Deine Diss dann sozusagen auch noch "zeitlich erledigt". Und Du hast Dir ja wirklich viel Mühe gemacht und Arbeit hineingesteckt.
Wenn ich das richtig sehe, willst Du ja mittlerweile einfach nur noch den Titel und abgeben und auch später nicht in die Wissenschaft. Daher würde ich einfach alles noch einmal in aller Ruhe durchlesen und wenn nötig leicht überarbeiten. Hierfür würde ich mir aber einen Zeitrahmen von ein paar Tagen/Wochen setzen. Und dann würde ich die Diss einfach einreichen.

Ich finde Deine Seitenzahl wirklich extrem hoch. Ich darf max. 250 Seiten (inkl. breitem Korrekturrand) abgeben. Dass Dein DV seinen Doktoranden (und letztlich auch sich selbst bei der Korrektur) solche Mammutwerke zumutet, ist mir wirklich schleierhaft.

Lass den Kopf nicht hängen und zieh die Diss durch! Anschließend wirst Du sicher erleichtert sein. Und letztlich geht es nur um den Titel - den behälst Du für immer. :-)

Liebe Grüße
kleeblatt
Klaus Unruh
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Re: DV sagt, reichen Sie ein, aber es ist ein Risiko?

Beitrag von Klaus Unruh »

@ kleeblatt: Mal kurz ein anderes Thema. Du schreibst: "Ich darf max. 250 Seiten (inkl. breitem Korrekturrand) abgeben." Da es ja auch auf so Geschichten wie Schriftart und Zeilenabstand ankommt - und das Fachgebiet: 1,5 Zeilenabstand? Welchen Rand? Welche Schriftart?

Gruß,

Klaus
BobJames

Re: DV sagt, reichen Sie ein, aber es ist ein Risiko?

Beitrag von BobJames »

Oh oh, eine gute Noten wird das sicher nicht aber andererseits hast du keine andere Möglichkeit als jetzt abzugeben. Dann hast du es bald geschafft. Viel Erfolg!
Wierus
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Re: DV sagt, reichen Sie ein, aber es ist ein Risiko?

Beitrag von Wierus »

Klaus Unruh hat geschrieben:@ kleeblatt: Mal kurz ein anderes Thema. Du schreibst: "Ich darf max. 250 Seiten (inkl. breitem Korrekturrand) abgeben." Da es ja auch auf so Geschichten wie Schriftart und Zeilenabstand ankommt - und das Fachgebiet: 1,5 Zeilenabstand? Welchen Rand? Welche Schriftart?
Also das mit den 250 Seiten als Richtwert habe ich schon oft gelesen und gehört.

@Thema:

Kann es sein, dass der DV das Risiko lediglich in einer schlechten Note sieht?
i. S. v. "Reichen sie ein, aber dass am Ende vielleicht nur ein 'rite' daraus wird, sollten sie einkalkulieren."
Es wäre nämlich schon arg seltsam für einen seriösen Prof., einen Doktoranden nach 6 Jahren ins offene Messer rennen zu lassen...
kleeblatt

Re: DV sagt, reichen Sie ein, aber es ist ein Risiko?

Beitrag von kleeblatt »

@klaus unruh: Mein DV legt auf die Formalien wohl nicht allzu viel Wert, habe ich mittlerweile den Eindruck. Er meinte nur, er wolle einen Korrekturrand haben.
Die Sekretärin meinte, in der Regel wäre Schriftgröße 12 und 1,5 Zeilenabstand normal.
Momentan schreibe ich mit Arial 12 und 1/3 Seitenrand - aber wenn das am Ende mit der Seitenzahl knapp werden sollte, werde ich eine platzsparendere Schriftart nehmen und vielleicht ein bisschen den Rand verändern. ;-)
LG

P.S. Aber frag auf jeden Fall Deinen eigenen DV- wie ich bei Bekannten gesehen habe, gibts da doch erhebliche Abweichungen, wie die Arbeit rein formal aussehen soll.
Primavera

Re: DV sagt, reichen Sie ein, aber es ist ein Risiko?

Beitrag von Primavera »

Ich denke mal, zum DV wechseln ist es mittlerweile doch etwas zu spät. Denn welcher Prof nimmt denn eine fertige Arbeit, schiebt sie den anderen, die er hat, vor und sagt dann, ok, alles klar? Denn nur das würde mir ja wirklich helfen. Ich will nicht nochmal die Arbeit zum Lesen geben. Daher werde ich einfach das einarbeiten, was er derzeit noch haben will und dann werde ich es einfach abgeben. Ich habe auch nochmal in der Promotionsordnung geschaut. Ich bin 1 x nach Abgabe der Gutachten berechtigt, die Arbeit zurückzuziehen. Wenn ich das somit richtig verstehe, könnte ich es dann ja nochmal überarbeiten, wenn wirklich alles schief gegangen ist. Mein DV meinte ja auch, er passt seine Note nach oben an, wenn der Zweitgutachter eine bessere Note vergibt als er. Wobei ich mich gefragt habe, was er denn geben will. Aber da er nach meiner Ansicht die Arbeit nicht oder nur in Auszügen gelesen hat, wollte er da natürlich noch nichts zu sagen...

Vielleicht mal noch zum Hintergrund, wie diese Seitenzahl zustande kam. Ich sollte mir anfangs 3 Themenkomplexe innerhalb meines Themas ausdenken. Ich dachte damals, dass ich davon dann 2 mir aussuchen und bearbeiten kann. Nein, er wollte alle 3 bearbeitet haben und wollte, dass ich diese auch noch etwas ausbaue. Andere Arbeiten behandeln vielleicht 1 von diesen Themenkomplexen. Es gibt daher auch keine Parallelarbeiten, die genau meinen Zuschnitt haben, sondern zum Glück werden immer höchstens Randbereiche oder Teilbereiche behandelt, aber nie das umfassende Thema. Mir ist aber jedes Mal vor Angst zum Heulen, wenn ich einen neuen Titel entdecke, der vielleicht vollständig parallel sein könnte. War aber eben bisher nie der Fall. Puh.

Zum Thema Formalia und Rand usw. Mein DV hat damals gesagt, ist ihm alles egal, ich soll einfach machen. Als ich dann das 1. Mal abgab, da war dann alles ganz schrecklich und er könne sich schon aufgrund des furchtbaren Formats nicht auf den Inhalt konzentrieren. Wir haben uns dann auf ein Musterbuch geeinigt, an das ich mich halten kann. Davon ist er zwar nun auch ein bisschen abgerückt, aber zum Glück nur ganz wenig. Ich kann daher jedem nur raten, das vorher mit dem DV zu besprechen, insbesondere auch die Zitierweise. Ich habe - aus Gewohnheit - wie ein Gesellschaftsrechtler zitiert, aber ich schreibe über Strafrecht. Also habe ich nach der 1. Abgabe sämtliche 2600 Fußnoten geändert hinsichtlich der Zitierweise (war auch Arbeit von 20 oder 30 Stunden?). Das kann man aus meiner Sicht verhindern.

LG,

Primavera
algol
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Re: DV sagt, reichen Sie ein, aber es ist ein Risiko?

Beitrag von algol »

Also ich habe auch schon erlebt, dass im Prinzip fertige Arbeiten an einen anderen Prof gegeben wurden.
GrafLukas

Re: DV sagt, reichen Sie ein, aber es ist ein Risiko?

Beitrag von GrafLukas »

Wo zitieren denn Strafrechtler anders als Gesellschaftsrechtler? Das ist mir aber nicht aufgefallen. Ich dachte, wir Juristen zitieren wie Juristen? Das interessiert mich jetzt aber...
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