Namensänderung: Identifikationsproblem bei Publikationen?

Einreichung, Korrektur, Rigorosum, Disputation, Drucken, Titelführung, Steuern
außerdem auch alles was nach Abschluss der Diss kommt.
saxomanix

Namensänderung: Identifikationsproblem bei Publikationen?

Beitrag von saxomanix »

Hej ich hab leider bisher nichts zu dem Thema gefunden und vielleicht hat ja jemand schon damit hier Erfahrungen gemacht...

Wie hat der verheiratete Teil hier das mit der Namensänderung gemacht? Bei meiner Co-Arbeitsgruppe ist nämlich jetzt so ein Fall aufgetreten, der mich ins Gruebeln brachte, weil das auch fuer mich ein Thema sein könnte, also: wiss.Mitarbeiterin hat bereits zwei Publikationen unter ihrem Mädchennamen, hat geheiratet, Namen des Mannes angenommen und schreibt grade ihr drittes Paper, worauf ihr Prof sie darauf hinwies, dass sie das ja unter dem "neuen" Namen veröffentlichen muesse....aber is ja eigentlich doof, weil wenn man dann immer unter zwei unterschiedlichen Namen suchen muss (was vorraussetzt, dass man weiss, dass sie diesen geändert hat), um ihre Publikationen zu finden. Kann man seinen Mädchennamen quasi als Kuenstlernamen fuer sowas weiterfuehren?

Ist jetzt kein weltbewegendes Problem aber ich hab dazu wenig online gefunden...
Eva
Beiträge: 9240
Registriert: 06.07.2007, 17:35
Status: Dr. phil.
Hat sich bedankt: 5 Mal
Danksagung erhalten: 26 Mal

Re: Namensänderung --- Identifikationsproblem bei Publikationen?

Beitrag von Eva »

Die einfachste Lösung für dieses Problem ist doch, den antiquierten Unsinn mit dem Namenswechsel einfach nicht mitzumachen! Gerade wenn frau als Wissenschaftlerin selbst in die Öffentlichkeit tritt, gibt es meines Erachtens keinen Grund, sich hinter dem Namen eines anderen selbst unkenntlich zu machen.

Vielleicht trotzdem als Anregung: Eine promovierende Bekannte von mir hatte vor ihrer Hochzeit mit ihrem ebenfalls promovierenden Mann vereinbart, dass der Name desjenigen, der zuerst eine Veröffentlichung hat, der gemeinsame Name nach der Heirat wird. Letztlich haben sie dann aber vernünftigerweise einfach jeder den eigenen Namen behalten.
saxomanix

Re: Namensänderung --- Identifikationsproblem bei Publikationen?

Beitrag von saxomanix »

jaaahaaa aber ich WILL ja den Namen meines Freundes annehmen, a) weil ich meinen Nachnamen nicht mag b) weil seiner im direkten Vergleich auch schöner klingt und ausserdem etwas ungewöhnlicher in Deutschland ist ... (das ist ein wenig wie wenn man "Maier" mit "von Lilienthal" vergleicht :-) )
also DAS ist gar kein Problem
Eva
Beiträge: 9240
Registriert: 06.07.2007, 17:35
Status: Dr. phil.
Hat sich bedankt: 5 Mal
Danksagung erhalten: 26 Mal

Re: Namensänderung --- Identifikationsproblem bei Publikationen?

Beitrag von Eva »

Dann bleibt wohl nur, rechtzeitig (vor der ersten Veröffentlichung) zu heiraten! :wink:
Sebastian
Admin
Beiträge: 1977
Registriert: 30.08.2006, 12:41
Status: Schon länger fertig
Hat sich bedankt: 32 Mal
Danksagung erhalten: 55 Mal
Kontaktdaten:

Re: Namensänderung --- Identifikationsproblem bei Publikationen?

Beitrag von Sebastian »

Wir hatten ein ähnliches Thema hier schon einmal, wenn auch mit traurig umgekehrten Vorzeichen.

Ich habe mal in einer Fußnote gelesen, wie eine Jura-Professorin dieses Problem in einer späteren Veröffentlichung zu heilen versuchte:
"vgl. Verf., noch unter ihrem Mädchennamen xy, S. ..."
Das war zwar einen Versuch wert, aber wenn man nicht gerade selbst Prof. wird, erzielt man vermutlich nie dieselbe Reichweite.

Also würde ich versuchen, beide Vorhaben nach Möglichkeit zeitlich aufeinander abzustimmen...

Sebastian
algol
Beiträge: 8761
Registriert: 09.06.2009, 22:15
Status: mittendrin?
Hat sich bedankt: 1 Mal
Danksagung erhalten: 1 Mal

Re: Namensänderung: Identifikationsproblem bei Publikationen?

Beitrag von algol »

Manche Bibliothekskataloge kriegen da eine Verbindung hin, dass sie auch die Publikationen der Person unter dem alten Namen zeigen.
Nela

Re: Namensänderung: Identifikationsproblem bei Publikationen?

Beitrag von Nela »

Hi saxomanix,

du sprichst da ein Thema an, über das hatte ich mir noch nie wirklich Gedanken gemacht.....es könnte mich allerdings auch iiiiirgendwann einmal betreffen :D

Ich finde es schön den gleichen Nachnamen wie der Mann zu haben, egal ob ich seinen oder er meinen Namen annimmt. Gerade wenn man mal Kinder haben will, möchte man ja nicht anders als die Kinder heissen. Und Doppelnamen finde ich total schrecklich! Es zeitlich abstimmen geht ja auch nicht wirklich, es kommt ja meistens einfach wie es kommt :D

Ich überlege gerade ob ich es schlimm fände, wenn ich dann plötzlich unter einem neuen Namen veröffentlichen müsste. Eigentlich kann es mir ja egal sein. Wenn ich mich irgendwo bewerben will, kann ich ja trotzdem alle Referenzen angeben.,,,

Hmmm.....

:-)
saxomanix

Re: Namensänderung: Identifikationsproblem bei Publikationen?

Beitrag von saxomanix »

das Thema ist ja auch nicht weltbewegend, aber es kam halt auf..

@zeitliche organisieren: LOL, dass werd ich meinem Freund mal vorschlagen "Schatz, wir muessen fix heiraten, ich reich nächsten Monat mein erstes Paper ein!" was fuer ein Argument :lol:

Naja ich persönlich finde das auch weniger schlimm, weil ich nicht denke, dass ich danach in der Uni bleiben werde ergo die Publikationen nicht mehr soooo wichtig sind...trotzdem, irgendwie ist das eine Luecke!
milchschnittchen

Re: Namensänderung --- Identifikationsproblem bei Publikationen?

Beitrag von milchschnittchen »

Eva hat geschrieben:Die einfachste Lösung für dieses Problem ist doch, den antiquierten Unsinn mit dem Namenswechsel einfach nicht mitzumachen! Gerade wenn frau als Wissenschaftlerin selbst in die Öffentlichkeit tritt, gibt es meines Erachtens keinen Grund, sich hinter dem Namen eines anderen selbst unkenntlich zu machen.

Vielleicht trotzdem als Anregung: Eine promovierende Bekannte von mir hatte vor ihrer Hochzeit mit ihrem ebenfalls promovierenden Mann vereinbart, dass der Name desjenigen, der zuerst eine Veröffentlichung hat, der gemeinsame Name nach der Heirat wird. Letztlich haben sie dann aber vernünftigerweise einfach jeder den eigenen Namen behalten.
Na ja, ich finde, das siehst Du etwas extrem. Ich benötige für meine Emanzipation nicht die Weiterführung des Geburtsnamens, und ich verstecke mich auch nicht hinter jemand anderem, wenn ich aus freien Stücken seinen Namen annehme. Gründe für das Annehmen des Namens des Partners gibt es genug.....-schau' mal ins Telefonbuch....
:D
Außerdem besteht das Leben auch aus mehr als Wissenschaft......

Und die Idee mit dem "Wer zuerst promoviert, gewinnt", hatten Bekannte von mir auch....-finde ich, die ich partnerschaftliche Konkurrenz ohnehin für schwachsinnig halte, ziemlich dämlich. Ende vom Lied bei diesem Paar war übrigens, daß sie gar nicht geheiratet haben, weil sie, die "Langsamere", ihren Namen dann doch nicht hergeben wollte.

Das mit dem Namenswechsel und der wissenschaftlichen Identifizierbarkeit muß man sich eben vorher überlegen...-oder halt einen Doppelnamen wählen.
Viele Grüße vom
milchschnittchen
Eva
Beiträge: 9240
Registriert: 06.07.2007, 17:35
Status: Dr. phil.
Hat sich bedankt: 5 Mal
Danksagung erhalten: 26 Mal

Re: Namensänderung: Identifikationsproblem bei Publikationen?

Beitrag von Eva »

@milchschnittchen: Zugegeben, meine Meinung ist nicht die Mehrheitsmeinung, aber für mich gibts einfach keinen Grund, warum ich meinen Namen ablegen sollte. Die Frage der Publikationen und des Sich-in-der-Wissenschaft-einen-Namen-Machens ist für mich einer von vielen Belegen für die unnötigen Komplikationen, die sich durch diese Tradition ergeben. Gut, dass wir heute die Wahl haben, mit solchen Traditionen zu brechen! Ich hätte übrigens auch kein Problem damit, wenn meine Kinder mal anders heißen als ich, sind doch trotzdem meine Kinder.
Gesperrt
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag