Namensänderung: Identifikationsproblem bei Publikationen?

Einreichung, Korrektur, Rigorosum, Disputation, Drucken, Titelführung, Steuern
außerdem auch alles was nach Abschluss der Diss kommt.
elbu

Re: Namensänderung: Identifikationsproblem bei Publikationen

Beitrag von elbu »

Weil der Thread hier gerade wieder hochkam: Es kommt sicher drauf an, in welchem Stadium der Karriere man die Namensänderung macht. Bei mir gab es schon Publikationen vor der Heirat - bei der ich meinen Namen geändert habe - aber keine wichtigen. D.h. ich gebe sie in meinem Publikationsverzeichnis an (mit dem Zusatz »als [Geburtsname]«), wer sich also brennend interessiert, kann die Verbindung herstellen. Ansonsten gehe ich davon aus, dass die wichtigen Dinge jetzt noch kommen :)

Aber: ich würde meinen Namen nicht nochmal ändern, wenn ich die Uhr zurückdrehen könnte. Hab das damals im romantischen Überschwang trotz Zweifeln getan und es eigentlich immer bereut (kann ich natürlich keinem erzählen). Ich habe mich an den Namen gewöhnt, es ist "mein Name", insofern kein Problem, aber gerade bezogen auf Wissenschaft etc. fände ich es im Nachhinein einfach besser, eine Kontinuität zu haben. Also kann ich nur jedem und jeder raten, sich das ganz genau zu überlegen und sich nicht unter Druck setzen zu lassen (ich wollte meine Schwiegereltern nicht vor den Kopf stoßen, das ist ein ganz dummer Grund).

Danke an Sebastian für die Tipps zur PND-Ansetzungsänderung!
saxomanix

Re: Namensänderung: Identifikationsproblem bei Publikationen

Beitrag von saxomanix »

@elbu: hahahaha dabei gehst du aber davon aus, dass jeder mit seinem Geburtsnachnamen zufrieden ist - und was, wenn man seinen namen unbedingt ändern will? Ich kann ja meinen freund schlecht dazu zwingen, mich zu ehelichen :D
nein mal im Ernst, ich bin froh, wenn ich meinen doofen Allerweltsnachnamen los bin, auch wenn der, den ich dann kriege nicht viel besser ist, aber ein wenig zumindestens...
bei mir wird es wh darauf hinauslaufen, dass sämtliche Publikationen unter meinem Geburtsnamen sind und die Diss dann irgendwann unter dem neuen Nachnamen, is mir mittlerweile auch egal...
elbu

Re: Namensänderung: Identifikationsproblem bei Publikationen

Beitrag von elbu »

@saxomanix: :lol: nee nee, ich hatte deinen Post schon gelesen, ich war mit meinem Geburtsnachnamen auch nicht zufrieden... das war nur eine ganz persönliche Erfahrung, die zum Beantworten der Frage natürlich nichts taugt... geb ich ganz freimütig zu.

(und noch ein Argument, das in der Wissenschaft ziehen könnte: ich bin mit meinem Ehenamen im Alphabet nach oben gerückt, macht sich gut bei Gruppenpublikationen :P )

aber wie dem auch sei, die Haltung, sich wegen der unterschiedlichen Namen auf den Publikationen nicht irre machen zu lassen, finde ich auf jeden Fall richtig.
Natika

Re: Namensänderung: Identifikationsproblem bei Publikationen

Beitrag von Natika »

Ich führe einen Doppelnamen, so dass meine Publikationen vor der heirat (nix Weltbewegendes: kleinere Arbeiten, Rezensionen etc.) immer noch meiner Person zugeordnet werden können. Ich habe in Publikationslisten alles alphabetisch sortiert angegeben, ohne extra dazuzuschreiben, dass ich bei manchen noch den Mädchennamen geführt habe. Auf die Idee wäre ich gar nicht gekommen. Meinen eigenen Namen gänzlich abzugeben, das wäre für mich nicht in Frage gekommen. Und der Doppelname klingt gut, wenn er auch manchmal etwas kompliziert ist (beim Diktieren, wenn es schnell gehen soll etc.). Doppelnamen sind - was die Sache der Zuornung in der Öffentlichkeit angeht - (Publikationen, Preise, Stipendien) echt praktisch. Es gibt übrigens auch noch einen anderen Aspekt, der bisher gar nicht erwähnt wurde: Zeugnisse aller Art (Abi, Zwischenprüfung, Sprachzeugnisse, Einstufungstests, Abschlussarbeit, Examen). Wenn man später ganz anders heißt, ist ja erstmal nicht ersichtlich, dass man derjenige ist, der diese z. B. Abschlussarbeit geschrieben hat. In Formularen muss man ja in der Regel seinen Familienstand und seinen Geburtsnamen angeben. Wenn man dann z. B. sein Examenszeugnis für eine Bewerbung mit einreicht, gibt es ja kein Problem. Aber wenn das Formular nicht danach fragt, wie man früher geheißen hat?! Und stellt Euch vor - horribile dictu - eine Person heiratet mehrfach und nimmt jedesmal den Namen des Ehepartners an! Das gibt ein Durcheinander :lol:
saxomanix

Re: Namensänderung: Identifikationsproblem bei Publikationen

Beitrag von saxomanix »

ich find doppelnamen aber doof...ausserdem käme bei mir eine "meier-mueller" kombi (nee andere namen aber in dem sinne) dabei raus...
Lieschen_Müller

Re: Namensänderung: Identifikationsproblem bei Publikationen

Beitrag von Lieschen_Müller »

Interessanter Thread! :o Ihr schreibt alle "Mädchenname"; ich dachte, das Wort wäre schon zugunsten von "Geburtsname" ausgestorben. Außerdem kenne ich fast keine Frau in meinem Umfeld, die beruflich engagiert ist, in welcher Form auch immer, und sich ihren Nachnamen weggeheiratet hat. Eine hat von einem Allerweltsnamen auf ein "von" gewechselt, und eine hat in ein Familienunternehmen eingeheiratet. Alle anderen haben unabhängig von einer Heirat halt ihren Namen, den sie immer haben. Also, den Namenswechsel kenne ich eigentlich nur von Hausfrauen oder älteren Damen. Erstere kommen dann tatsächlich auch mit den "unverfänglichen" Argumenten, der Nachname des Mannes sei schöner etc., von Konvention spricht in der Tat keiner mehr. Warum muß man wie seine Kinder heißen? Mein Anliegen war eher, dass sie aussehen wie ich ... :wink:
saxomanix

Re: Namensänderung: Identifikationsproblem bei Publikationen

Beitrag von saxomanix »

ok, mir dieser diskussion gehen wir jetzt aber in eine grundsätzlich andere Richtung! Ich wollte anfangs nur wissen, ob und wie das in Hinblick auf Publikationen Probleme machen kann. DAS oder OB ich einen Namen annehmen will, ob das veraltet sei usw, wollte ich nicht diskutieren...

"Geburtsname" mag vielleicht mittlerweile die offizielle Version sein, da ich weiblichen Geschlechts bin, ich bei MIR der Ausdruck Mädchenname ja nicht falsch :D

Meine persönliche (!) Ansicht zum Heiraten und Namenändern: es ist wumpe, wer den Namen ändern und wenn andere das nicht wollen und ihre beibehalten wollen, können sie das gerne machen. Ich möchte aber gerne einen gemeinsamen Familiennamen haben, aus traditionellen Gruenden, weil ich das schöner finde, weil es fuer mich mehr Zugehörigkeit, mehr "wir" ausdrueckt usw. WER von beiden seinen Namen ändert ist egal, man darf den nehmen, der schöner klingt (nein, ich bin nicht der Auffassung Frau muss den Namen des Mannes annehmen). Fuer mich markiert ein gemeinsamer Name auch irgendwo Zusammengehörigkeit und nicht so ein fröhliches "alles geht weiter wie bisher aber ich hab halt nen ring am finger".. wie gesagt, das mag jeder anders sehen.
Dazu möchte ich anmerken, dass ich viel mit Skandinaviern zu tun habe, wo Patchworken und Namensbebehaltung viel verbreiteter ist. Es ist total anstregend, wenn in einer Familie bis zu 4 verschiedenen Namen auftreten, man kriegt Geschwister nicht zugeordnet usw.
Nebenbei identifiziere ich mich nicht besonders mit meinem Nachnamen, eher mit meinem Vornamen. Ich finde meinen Nachnamen ganz im Gegenteil eher hässlich - wenn ich den loswerden will bin ich noch lange keine Hausfrau oder ältere Dame!
GrafLukas

Re: Namensänderung: Identifikationsproblem bei Publikationen

Beitrag von GrafLukas »

Ich finde, es gibt heutzutage ja keine zwingenden Gründe mehr, um zu heiraten, das macht man heutzutage doch eigentlich komplett freiwillig. Deshalb ist meine Meinung: Wer unbedingt weiterhin getrennte Namen und am Besten noch einen Ehevertrag will, sollte sich überlegen, ob das mit dem Heiraten insgesamt sein muss.

Es ist gut und richtig, dass es keinen Zwang gibt, denselben Namen zu haben und erst recht, dass es keinen Automatismus gibt, welcher Name "gewinnt" (mein Schwiegervater hat den Namen seiner Frau angenommen, da passt das mit dem "Mädchennamen" also tatsächlich mal nicht). Trotzdem war bei uns klar, dass wir weder Doppelnamen noch getrennte Namen wollten. Es hat nur länger gedauert, bis wir uns geeinigt hatten, wer "gewinnt". Ich stimme deshalb saxomanix zu: Es ist ja auch ein Stück weit gemeinsame Identität und macht deutlich, dass ein neuer Lebensabschnitt beginnt.
Lieschen_Müller

Re: Namensänderung: Identifikationsproblem bei Publikationen

Beitrag von Lieschen_Müller »

Entschuldige, Saxomanix, ich wollte Dir nicht auf den Schlips treten. Aber als Anregung zum Nachdenken war es schon gemeint :) Es fällt eben auf, wie oft irgendeine liberale Argumentation kommt, es sei egal, welcher Name usw. aber die Taten, die dann folgen, sind dann ganz und gar konservativ. D.h., frau handelt entsprechend sehr konservativer Wertvorstellungen, legt zugleich aber Wert auf die Feststellung, das habe in ihrem individuellen Fall völlig andere Gründe. Sekundierende männliche Foristen, die dann gleich die Keule auspacken, Eheverträge an die Wand malen und den Sinn des Heiratens am gemeinsamen Nachnamen aufknüpfen, passen ins Bild :wink: Aber gut, Du wolltest es nicht diskutieren :-X
Frl.Schröder

Re: Namensänderung: Identifikationsproblem bei Publikationen

Beitrag von Frl.Schröder »

Lieschen_Müller hat geschrieben: Eine hat von einem Allerweltsnamen auf ein "von" gewechselt, und eine hat in ein Familienunternehmen eingeheiratet.
Schönes Beispiel für die noch immer wirkende archaische Motivation von Frauen - Orientierung nach oben.
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