Word vs. OpenOffice

Anwender-Tipps zur optimalen Benutzung von Microsoft Word in Dissertationen: Literaturverzeichnis, Literaturverwaltung, Textbausteine.

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Sebastian
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Re: Word vs. OpenOffice

Beitrag von Sebastian »

Als bekennender Word-Nutzer bin ich vor einigen Wochen trotz allem auf OO umgestiegen. Die aktuelle Beta-Version 3.0 habe ich auf meinem Vista-Rechner nach mehreren heftigen Abstürzen nicht zum Laufen bekommen und bin dann zähneknirschend auf die "alte" stabile 2.4.1-Version umgestiegen. Trotzdem habe ich noch Restdateien von 3.0 auf dem Rechner, die ich nicht gelöscht bekommen, das hätte ich von einem Open Source-Programm auch unter Vista nicht erwartet.
Contra Open Office (OO):
  • Der Rückumstieg vom Hardcore-Word-Nutzer fällt mir schwer, mich stört bei OO z Zt z.B. die vergleichsweise schlechte Suche nach Formatierungen (vgl. https://doktorandenforum.de/word/korrek ... 20Ersetzen für Word). Ich hatte viele Tipp- /typographische Fehler damit aufgespürt und beseitigt.
  • Meine ganzen auswendig gelernten Word-Shortcuts kann ich vergessen bzw. neu lernen - schade.
    Auch hier der Hinweis: Womit wird denn in Deiner angestrebten Berufstäigkeit mehrheitlich gearbeitet? In das Standard-Programm Deines Faches würde ich mich 'reinhängen, dann nutzen die ganzen Diss-Abfallprodukte auch später noch etwas.
Pro Word:
  • Die Grafik-Problematik von Word hingegen kann man m.E. durch Auslagerung und Blindseiten umgehen, so lange die Zahl der Abbildungen unter, sagen wir mal, 20 bleibt: Einfach eine blinde Seite als Platzhalter anlegen und die eigentliche Grafik in ein separates Dokument mit eigenem Abschnitt und manipulierter Seitenzählung. Außerdem würde ich Grafiken immer erst am Schluß ins Dokument setzen.
Ich ziehe das mit meinem Umstieg jetzt trotzdem durch, sehe nicht ein, Microsoft weiteres Geld in den Rachen zu werfen, nachdem mein neues Notebook ohne Office ankam - aber ich gehöre tendenziell zu den experimtentierfreudigen PC-Nutzern.

Sebastian

P.S.: Bin bereit, aus den Argumenten dieses Threads einen FAQ zu machen, wenn die Punkte ordentlich erkennbar sind. das Thema wird demnächst in der Rubrik Textverarbeitung erscheinen, dort gibt es bereits Links zum Thema MikTex / Latex...
Edit nach dem Beitrag von Deliliah vom 5.8.: Openoffice mit vollem Namen und Link benannt.
Böhnchen

Re: Word vs. OpenOffice

Beitrag von Böhnchen »

Hallo zusammen,

ich habe mit beidem schon regelmäßig gearbeitet und auch größere Dokumente angelegt.
Mein größtes Word hatte 250 Seiten, rund 60 Grafiken und 30 Tabellen.
Das Dokument war auf einem halbwegs schnellen Rechner (sonst gibt es Verzögerungen beim Zwischenspeichern) noch gut beherrschbar, von 2 Grafiken, die er im Abbildungsverzeichnis partout nicht zeigen wollte mal abgesehen. Wichtig ist allerdings, dass man eine saubere Formatvorlage anlegt und diese konsequent führt, sonst kommt es gern und oft zum berüchtigten Word-Eigenleben.
Open Office habe ich beim Einarbeiten vieler Vektorgrafiken und von sehr viel Textformatierung (Skript erstellt) auf meinem XP-Rechner als stabiler erlebt. Von herben Problemen auf Vista ist mir allerdings auch schon zu Ohren gekommen, das scheint kein Einzelfall zu sein. Auch wenn mir OO von der Idee und den Kosten her sympatischer ist und ich es immer noch standardmäßig mit installiere, als alter Word-Hase bin ich auch mit regelmäßigem Gebrauch damit nicht warm geworden. Ich habe es 2 Jahre lang täglich im Beruf verwendet aber bei seltenen Formatierungen suche ich mir immer noch einen Wolf.

Vorsicht, so eine Entscheidung am Anfang ist endgültig oder bringt beim Überdenken herbe Probleme mit sich, denn was gar nicht gut funktioniert: einen Text mit Layout und Co. von einem in das andere Programm überführen. Wenn Du auf OO anfängst und später doch schwenken willst wirst Du Deine Formatierungen und Gliederungen komplett neu setzen müssen. Auch die Grafiken und Beschriftungen würfelt es dabei wild durcheinander.

Was mich aber sehr sehr interessieren würde, wenn ich das hier aufsatteln darf: wenn Ihr jetzt am Anfang der Arbeit steht und die Wahl zwischen Word 2003 und 2007 zu treffen ist, welches würdet Ihr verwenden!? :wink:

Grüße
vom Böhnchen
deliliah

Re: Word vs. OpenOffice

Beitrag von deliliah »

Koenigsportal hat geschrieben:
OO kenne ich nicht (gibt es das auch für Mac?).
OO steht für Open Office. Das ist ein Office-Programm welches Open-Source ist und damit kostenlos und für jeden frei verfügbar erhältlich ist. Open-Source bedeutet ebenfalls, dass jeder am Sourcecode arbeiten kann (sofern er die technischen Voraussetzungen dafür hat) und den Code so umwandeln kann, dass OO noch stabiler und besser läuft.
Und ja, es gibt OO für den Mac (http://de.openoffice.org/downloads/quick.html)

LG D
Mathilda

Re: Word vs. OpenOffice

Beitrag von Mathilda »

Hi,

vor der Entscheidung zwischen OO und Word stand ich auch. Lyx hab ich auch noch angetestet. Ich habe mich für Word entschieden, weil mein Chef gerne zwischendrin Teile der Diss haben möchte und zwar NICHT als pdf, sondern als Word-Dok - und die Formatierung hat es mir doch zerschossen beim Export/Umwandeln von OO in Word. Das ist eigentlich der Hauptgrund. Der zweite ist der hier schon genannte: Mit Word kenne ich mich aus, OO hätte ich neu lernen müssen. Scheint zwar auch recht intuitiv zu sein, aber man weiß ja, wieviele Kniffe man unter Umständen kennen muss. :wink: Ich benutze die 2007-er Version, wobei ich mich daran anfangs nur schlecht gewöhnen konnte, aber mittlerweile habe ich alles gefunden, was ich benötige.

Mein Dokument hat zur Zeit ungefähr 200 Seiten, zig Grafiken und Tabellen (die ich aber im Dokument erstellt habe, also keine reinkopierten Screenshots oder so) und ist in den fast 1,5 Jahren meiner ernstgemeinten Bearbeitungszeit noch nicht einmal abgeschmiert. Ich habe allerdings eine Formatvorlage, die ich einhalte und die alles abdeckt, was ich brauche.

Insgesamt habe ich den Eindruck, dass Word mittlerweile viel stabiler läuft als früher und seinen schlechten Ruf einfach nicht los wird :wink: Habe meine Diplomarbeit in Word 98 geschrieben und das war eine Katastrophe, das ist ständig abgestürzt, trotz Formatvorlage und so.

Viele Grüße
Mathilda
Sebastian
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Re: Word vs. OpenOffice

Beitrag von Sebastian »

Vorsicht bei OpenOffice und Vista!
Ich hatte es oben schon angedeutet, die Leidensgeschichte geht weiter. Auf meinem Vista-Notebook mit 4GB RAM habe ich bei Dokumenten, die deutlich kleiner sind als eine Diss weiterhin laufend Schwierigkeiten auch mit dem angeblich stabilen Open Office 2.4.
Wie gesagt: Ich bin ein experimentierfreudiger User, aber Hardcore Bluescreens (bei Vista sind sie black) mit "Fehler beim Erstellen der Sicherheitswarnung" - so einen Mist kannte ich unter XP gar nicht mehr. Habe in den letzten Wochen bei lächerlichen Tätigkeiten bestimmt schon zehnmal den Stecker herausgezogen, weil der Rechner auch nach 20 (!) Minuten Warten gar nicht wieder zu sich kam. :twisted:
Meggy

Re: Word vs. OpenOffice

Beitrag von Meggy »

Open Office auf dem Mac bzw. unter Ubuntu ist auch irgendwie nicht das Wahre (allerdings die 3.0 Beta Version)... Stelle fest dass manche Sachen automatisch einfach mal formatiert werden (zB ganze Absätze als Hyperlinks) ohne dass man was dran macht :shock:
Da ich allerdings auf Mac bzw Ubuntu (aufm Laptop) schwöre und Vista gleich vom Laptop geflogen ist, bin ich (immer noch) bei Latex geblieben. Für kleinere Notizne wird auch schon mal OO aufgemacht, aber die Hauptarbeit wird eben in Latex geschrieben. Scheint mir die beste Lösung. Aber wie gesagt, so Sachen wie Vista + Word oder Vista + OO kann ich nicht beurteilen, kann gut sein, dass da zB ersteres mittlerweile auch stabil und gut läuft...
draco

Re: Word vs. OpenOffice

Beitrag von draco »

Hallo!

Die Startfrage lautete zwar "Word vs. OpenOffice", ich würde Dir aber auf jeden Fall auch LateX enpfehlen. Es benötigt zwar etwas Einarbeitungszeit, diese lohnt sich aber.

Du könntest Deine Kapitel-Texte z.B. zuerst in Word oder OO schreiben und dann nach LateX kopieren. Der Vorteil von LateX liegt ganz klar darin, dass es mit großen Dokumenten zurecht kommt und dass es das macht, was Du ihm sagst ;-)

Womit ich allerdings noch Probleme habe, ist das Anpassen eines BibTeX-Verzeichnisses (für die Literaturangaben) an den Stil, den ich in meiner Diss benötige (By the way: Kennt jemand ein GUTES Buch zu dem Thema? ;-) )

Viele Grüße & frohes Schaffen

Draco
Beary

Re: Word vs. OpenOffice

Beitrag von Beary »

Dann muss ich auch mal abschweifen... Ich habe meine Examensarbeit in Word geschrieben und es war der Horror - trotz guter Formatvorlage. Ich bin gerade dabei, mich in LyX einzuarbeiten, das auf LaTeX aufsetzt, aber wesentlich benutzerfreundlicher ist. Ich erstelle ein Abstractbuch für eine Konferenz und es läuft wesentlich stabiler und zuverlässiger als Word. Auch die Diss werde ich in LyX schreiben (bin noch bei der Analyse). Für die Bibliograpie benutze ich Citavi mit LyX und Natbib und habe mir mit makebst einen eigenen Zitierstil gebastelt, der meine Bedürfnisse sehr gut abdeckt. Lass dich von makebst nicht verrückt machen, das fragt dich (gefühlte) 35.000 Fragen wie du es gerne hättest. Nach dem ungefähr sechsten Durchlauf hatte ich's dann so wie ich wollte. ;)
Sebastian
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Statements pro Lyx/Latex

Beitrag von Sebastian »

Schön, dass hier so umfassend diskutiert wird! LaTex wollte ich ja immer schon mal ausprobieren, habe aber gerade keine konkreten Anlass, werde aber immer neugieriger.

Ich habe dracos eher technischen Hilferuf an Beary zu Lyx... hier ausgelagert in einen eigenen Thread.
Mathilda

Re: Word vs. OpenOffice

Beitrag von Mathilda »

Hi nochmal,

möchte noch ein paar kritische Töne zu Lyx loswerden... es ist sicher eine gute Alternative, allerdings sollte man sich vorher gut überlegen, welche Anforderungen man an das Programm hat... Das Schriftbild ist super, vor allem mit vielen Formeln und so weiter. Und WENN es mal läuft, läuft es auch stabil :wink:

Aaaaaaaaaaaaber:
Erstens ist es schon für "Nur-Nutzer" ohne tiefere Kenntnisse recht kompliziert ans Laufen zu bekommen, vor allem in Verbindung mit Verknüpfungen zu Literaturdatenbanken. Gut, das Problem lässt sich lösen - man kann die Installation natürlich auslagern oder sich mal ein paar Tage Zeit dafür nehmen.
Zweitens - und das war bei mir der Punkt, an dem ich es wieder eingemottet habe - es lässt sich nicht mal eben einfach die Formatierung ändern wie bei Word oder OO, es ist schon eine ziemliche Rätselei und Bastelei. Bei "uns" gibt es sehr konkrete Vorgaben, was die Formatierung der Diss betrifft, und da hab ich dann wirklich kapituliert.
Drittens ist das Einbinden von Grafiken nicht ganz einfach, und da meine Diss ziemlich viele haben wird, war das auch ein wichtiger Grund, von Lyx Abstand zu nehmen. Word bietet da insb. in den neuen Versionen mit den Smart-Grafiken sehr komfortable Möglichkeiten, die nicht viel Platz brauchen und entsprechend stabil laufen (habe ca. 200 Seiten und im Moment 31 Abbildungen - das Dokument ist 884 kb groß).
Viertens lässt sich das nicht so einfach umwandeln in andere Formate. Oder hat sich das geändert? Ist schon so 2 Jahre her, dass ich das getestet habe... "damals" musste man erst alles in ein txt-Dokument wandeln und dann konnte man es in Word/OO oder was auch immer packen. Natürlich waren die Formatierungen dann alle hinüber. Falls also noch jemand anders damit arbeiten soll, ist das auch nicht so zu empfehlen.

Insgesamt hat sich das bisher für mich ganz sicher gelohnt, doch Word zu nutzen, obwohl ich lieber aus prinzipiellen Gründen was anderes genommen hätte :lol:

Viele Grüße
Mathilda
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