Word: Keine Angst vor großen Dateien!

Anwender-Tipps zur optimalen Benutzung von Microsoft Word in Dissertationen: Literaturverzeichnis, Literaturverwaltung, Textbausteine.
Krees

Re: Word: Keine Angst vor großen Dateien!

Beitrag von Krees »

Immer wieder lese ich, dass es hilft/helfen könnte, "richtig zu formatieren".
Meine ganz dumme Frage nun: Was ist damit gemeint? :shock:
Ich habe auch mit Word geschrieben, nie etwas formatiert, und ja - es ging so. Nicht perfekt, aber keine schlimmen Probleme.
Allerdings habe ich meine Arbeit von Anfang an in mehrere Datein verteilt (finde ich einfach praktischer als ein gaaanz langes Dokument).
Inwiefern kann formatieren denn helfen, und was muss ich da machen?
deliliah

Re: Word: Keine Angst vor großen Dateien!

Beitrag von deliliah »

Wenn Word für Bücher geeignet wäre, würde es mind. "Sentence" oder "Book" heißen :D
Gonzo

Re: Word: Keine Angst vor großen Dateien!

Beitrag von Gonzo »

deliliah hat geschrieben:Wenn Word für Bücher geeignet wäre, würde es mind. "Sentence" oder "Book" heißen :D
Das ist die Gefahr von "Wortlautinterpretationsmodellen" :mrgreen:
*samantha*

Re: Word: Keine Angst vor großen Dateien!

Beitrag von *samantha* »

Liebe Alle,

ich melde mich mal zu Wort, weil ich beruflich u.a. Leuten dabei helfe, ihre Dissertation in ein druckreifes Produkt zu bringen. Nach einigen Jahren Erfahrung damit kann ich nur bestätigten: Es gibt keine "one size fits all"-Lösung für das Werkzeugproblem!

Ich persönlich arbeite seit Jahren für die Uni nur mit LaTeX, was nicht jedermanns/fraus Sache ist, mir aber persönlich liegt. Alle, denen ich bisher mit der Druckvorbereitung geholfen habe, kamen mit verhunzten Word-Dateien zu mir, die am Ende viele viele Arbeitsstunden benötigten, um druckreif zu werden.

Daher die Bitte an alle Promovierenden: Die Dissertation ist ein Langzeitprojekt, die mit Sicherheit Softwareversionen, Betriebssystemsprünge und u.U. auch Rechner überlebt. Macht euch daher vorher Gedanken, mit welchen Werkzeugen ihr durch diese Arbeitsphase gehen wollt. Meine Klienten waren in aller Regel Leute, die sich nicht besonders mit Computern etc. auskennen und einfach "drauf los" getippt haben. Bitte nicht!

Besonders wenn ihr das Gefühl habt, euch mit Word & Co – den "Standards" in diesem Bereich, weil sie fast jedeR benutzt – durchs Studium gewurschtelt zu haben, nehmt euch für die Entscheidung und bewusste Auswahl der Werkzeuge für eure Dissertation Zeit. Ihr arbeitet am Ende über Jahre mit dem „System“ – da ist es am Anfang keine Schande, mal zwei, drei Wochen lang verschiedene Software auf ihre Kompatibilität mit dem/der Schreibenden zu testen.

Ich habe überhaupt nichts dagegen, dass Leute mit Word glücklich und zufrieden ihren Dr. Titel erreichen – wenn sie dazu Dokument-, Format- und Seitenvorlagen nutzen. Anders geschrieben: Das Motto "Kenne Dein Werkzeug" führt in der Regel am stressfreisten zum Ziel. Es geht eben nicht darum, was der Nachbar hat, oder welcher Kommilitone aushelfen kann. Kleines Beispiel: Als mir der letzte Auftrag zum Umarbeiten einer Worddatei ins Haus kam, aktivierte ich einige Freunde und Bekannte – alles Wordnutzer, die ihr gesamtes Studium dokumententechnisch mit Word bestreiten. Keiner von denen konnte mir bei simpelsten Aufgaben kompetent weiter helfen, obwohl es immer um Dinge ging, die eigentlich in jeder Seminararbeit gehören. Von daher: Findet vor allem die Werkzeuge, die zu euch und eurem Arbeitsstil passen, evtl. auch eine aktive online Community für Nachfragen haben. Seid euch über die Alternativen, Vor- und Nachteile eurer Wahl im Klaren, bevor ihr 500 Seiten und mehrere Jahre Lebenszeit in das Projekt investiert! Denkt nicht, dass es Zeitverschwendung ist, über die Werkzeuge nachzudenken, mit denen ihr euer u.U. erstes Buch oder den Grundstein eurer späteren Laufbahn verfasst.

Für mich war das wahrscheinlich der letzte Wordauftrag, ich komme mit der Software nicht so gut klar, dass ich damit länger arbeiten möchte. ;)
Eternity

Re: Word: Keine Angst vor großen Dateien!

Beitrag von Eternity »

Ich höre immer wieder, dass Word schlecht sei. Selber habe ich noch keine größeren negativen Erfahrungen gemacht, würde mich aber trotzdem gerne über Alternativen informieren. Was außer Open Office (damit ich bin ich nicht gut zurecht gekommen) und LaTeX (habe ich noch nicht ausprobiert) könnt ihr mir empfehlen?
Robert
Beiträge: 88
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Wohnort: Frankfurt/Main

Re: Word: Keine Angst vor großen Dateien!

Beitrag von Robert »

Für meine Seminar- und Hausarbeiten habe ich bisher immer OpenOffice verwendet. Meine Dissertation schreibe ich jetzt jedoch auf Latex. Und am tollsten finde ich, neben der Tatsache, dass nicht dauern ohne dass ich es will Aufzählungen gestartet oder Formatierungen vorgenommen werden, wie entspannt man einfach mal mit dem Text rumexperimentieren kann.
Welcher Word-Nutzer würde sich denn trauen, ohne Sicherheitskopie sein Dokument mal auf din A5, dann auf zweispaltig, dann auf doppelseitig, dann auf eine andere Schriftart und dann wieder zurück zu formatieren? Da schwirrt doch im Hinterkopf immer die Angst mit, dass irgendwas schief geht und man es nicht mehr rückgängig machen kann.
Und gerade dieses Rückgängig machen finde ich bei Latex so genial. Wenn ich in mein Dokument irgend einen Befehl schreibe und auf einmal das Dokument zerschossen ist, dann lösche ich diesen Befehl wieder raus und alles ist so, wie es war. Es gibt einfach keine schwer nachzuvollziehenden Auswirkungen. Außerdem ändert latex nichts an dem Dokument, in dem man arbeitet. Der Text ist also absolut sicher.
Und nicht zu letzt ist es natürlich absolut kostenlos und läuft vom Ressourcenverbrauch her auf jedem aktuellen Handy :)

Ich habe dir für mich optimale Version gefunden und es macht mir riesig spaß, ab und zu das fertig kompilierte Dokument zu bestaunen :)
»Nichts auf der Welt ist so gerecht verteilt wie der Verstand. Denn jedermann ist überzeugt, er habe genug davon.«
(René Descartes)
Sikla

Re: Word: Keine Angst vor großen Dateien!

Beitrag von Sikla »

Hi, ich mein ja nicht, dass Word schlecht ist und manchmal nehms ich ja auch noch... Aber, dass was Robert geschrieben hat, ist für mich der entscheidende Punkt, Word NICHT zu verwenden. In diesen Situationen habe ich sehr viele Probleme mit Word gehabt (ja, ich hab alles richtig gemacht und dat Ding bis zum letzten ausgereizt). LaTex erfordert Einarbeitung, Umdenken und in vielen Situationen auch starke Nerven, ABER ich hab nie einen Text verloren, nie alles nochmal schreiben müssen. Es macht nur das, was ich ihm sage und will nicht für mich denken. Nur bin ich halt manchmal zu blöd, aber das ist wieder eine andere Geschichte.
Ich kann Robert in allen Punkten nur zustimmen.

Viele Grüße, Sikla
Thales

Re: Word: Keine Angst vor großen Dateien!

Beitrag von Thales »

Huhu,

Was halten denn die Latex verfechter in dem Zusammenhang von Lyx? Hab gehört das wäre eine Art Frontend für Latex-Dummies.

Gruß

Thales
Robert
Beiträge: 88
Registriert: 03.06.2009, 21:34
Status: Abgegeben!
Wohnort: Frankfurt/Main

Re: Word: Keine Angst vor großen Dateien!

Beitrag von Robert »

Probiert habe ich es noch nie, aber ich halte es nicht für nötig. Das Tagesgeschäft beim Diss-Schreiben ist bei mir das Tippen von Text. Ab und zu muss ich mal \footnote{...} schreiben, das wars auch schon. Dafür benötige ich gar kein Frontend.
Das führt dann nur wieder dazu, dass man sich beim Schreiben Gedanken darüber macht, ob man hier oder da nicht gern einen anderen Zeilenumbruch oder einen größeren oder kleineren Abstand haben möchte. Ich finde es aber sehr angenehm, dass ich beim Schreiben nicht von solchen Überlegungen abgelenkt werde.
Sinn macht Lyx vielleicht, wenn man einen kurzen Brief, oder ein Arbeitsblatt, das nur aus einer Seite besteht, "designen" will. Für solche Zwecke benutze ich aber nach wie vor einfach OpenOffice.
»Nichts auf der Welt ist so gerecht verteilt wie der Verstand. Denn jedermann ist überzeugt, er habe genug davon.«
(René Descartes)
Beary

Re: Word: Keine Angst vor großen Dateien!

Beitrag von Beary »

Ich schreibe meine Arbeit mit Lyx, einfach weil ich - obwohl sicherlich alles andere als Word-unfähig - eine schöne Arbeit haben möchte. Ich habe recht viele Tabellen und Diagramme und da erleichtert Lyx das Schreiben im Vergleich zu 'rohem' LaTex ungemein.
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