Finanzierung: Job annehmen oder weitersuchen?

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stelter_a
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Finanzierung: Job annehmen oder weitersuchen?

Beitrag von stelter_a »

Liebe alle,

ich möchte demnächst mit meinem Promotionsprojekt loslegen. Das muss natürlich finanziert sein. Aktuell liegt mir ein Jobangebot als WHK mit 19h pro Woche vor. Im Ergebnis stünden mir damit netto 850 Euro zur Verfügung. Das wäre quasi die Grundsicherung und reicht gerade so aus, um meinen Lebensunterhalt zu finanzieren. Übrig blieben dann circa 70 Euro pro Monat für Lebensmittel. Ergo: Ich bräuchte vermutlich einen weiteren Job...das möchte ich aber eigentlich vermeiden. Ich möchte maximal 20h pro Woche arbeiten, damit ich den Rest der Woche für die Promotion Zeit habe. Nun wäge ich die Vor- und Nachteile ab: Die Vorteile: kurzer Fußweg von 5 Minuten, entspannte Tätigkeit, guter Arbeitgeber (es die Uni, an der ich promovieren möchte), der meine Promotion unterstützt, und meine Grundsicherung. Die Nachteile: miese Bezahlung, ich bin überqualifiziert (Masterabschluss plus 2 Jahre Berufserfahrung im Bereich Kommunikation), ich arbeite nicht mehr in meiner Branche, vermutlich benötige ich einen weiteren Job, um über die Runden zu kommen (d.h. ich würde mehr als 20h pro Woche arbeiten und meine Promotion würde das in die Länge ziehen).

Wie schätzt Ihr das ein? Würdet Ihr den Job annehmen und zufrieden damit sein, eine entspannte Anstellung gefunden zu haben, neben der ich gut promovieren kann? Oder lieber weitersuchen und auf einen Job mit besserer Bezahlung warten?

Vielen lieben Dank! :dr) :heart:

Lieben Gruß
Wierus
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Re: Finanzierung: Job annehmen oder weitersuchen?

Beitrag von Wierus »

stelter_a hat geschrieben: ↑15.11.2021, 22:34Würdet Ihr den Job annehmen und zufrieden damit sein, eine entspannte Anstellung gefunden zu haben, neben der ich gut promovieren kann?
Der dir zur Verfügung stehende Nebenjob ist mMn Gold wert !

Ich will dir keine Angst machen, aber "Promotion" heißt in vielen Fachbereichen, dass man auf die meisten Sozialkontakte außerhalb des rein Fachlich-Akademischen verzichtet (bzw. aus Zeitgründen einfach verzichten muss), außerdem kaum noch richtigen Urlaub macht und sich auch sonst nicht viel 'nebenher' erlauben kann -- außer vielleicht Sport oder ein Hobby für den geistig-seelischen Ausgleich.

Den Gürtel enger zu schnallen und lieber gemütlich und in Ruhe zu promovieren, sollte also lieber früher als später eine realistische Option für dich sein. Und glaube mir, gegen Ende der Dissertationsphase wirst du ohnehin jede Nebentätigkeit verfluchen, selbst diese relativ gemütlichen 19h/w.

Gruß
PM31415
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Re: Finanzierung: Job annehmen oder weitersuchen?

Beitrag von PM31415 »

Vielleicht wäre es ja auch eine Möglichkeit den Job erst einmal anzunehmen und dich darauf einzulassen. Wenn sich nach einer gewissen Zeit deine aufgezählten Nachteile bewahrheiten und dich sehr stören, kannst du dich ja immer noch umschauen.

Die Promotion muss nicht immer ein stringenter Weg sein, dass du also jetzt damit anfängst und ab sofort bis zum Ende pro Woche 20h als WHK und 20h an deiner Promotion arbeitest. Oftmals können unvorhergesehene Änderungen, Anpassung deiner Prioritäten oder sonstige Gründe noch einmal zu einer Neuaufstellung führen. Ich hab beispielsweise im ersten Promotionsjahr noch Vollzeit in einem Unternehmen gearbeitet und hab mir aktuell eine Auszeit genommen, um Vollzeit an der Promotion zu arbeiten. Nächstes Jahr gehts dann für ein Auslandsaufenthalt an eine Uni, wo ich wieder 50:50 arbeite. Ich persönlich sehe die Promotion daher als ständigen Begleiter, der mal mehr mal weniger Aufmerksamkeit bekommt.... sicher ist dieses Vorgehen aus den verschiedensten Gründen nicht für jeden was, bei mir passt es aber ganz gut.

Daher: Schau mal was kommt, nichts ist in Stein gemeißelt. Ich bin mir sicher, du wirst deinen, für dich persönlich richtigen, Weg finden.
stelter_a
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Re: Finanzierung: Job annehmen oder weitersuchen?

Beitrag von stelter_a »

Vielen Dank! Die Vorschläge und Hinweise haben mir sehr geholfen! Insbesondere der Tipp, dass es erstmal ein dankbarer Anfang wäre, war prima!
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