Kündigung in der Probezeit und Betriebsrat

Nico
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Re: Kündigung in der Probezeit und Betriebsrat

Beitrag von Nico »

Dell hat geschrieben: ↑29.08.2021, 13:08 Du wurdest erst nach der Probezeit gekündigt?
Ich wurde zum Ende der Probezeit gekündigt, d.h. ich werde die Probezeit zu Ende machen, und dann gibt es keine Fortsetzung.
flip
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Re: Kündigung in der Probezeit und Betriebsrat

Beitrag von flip »

Nico hat geschrieben: ↑28.08.2021, 21:21 Ich würde das natürlich hinnehmen ohne das zu hinterfragen. Ich würde ja auch vom Arbeitgeber erwarten, dass er meine Kündigung ohne Diskussion hinnimmt.
Ich bin zu jeder Zeit zu einem Aufhebungsvertrag bereit und Gleiches erwarte ich von meinen Arbeitgebern.
Nun, es ist vollkommen irrelevant was du "erwartest". Wir leben in einer Demokratie und der Arbeitgeber hält sich hier an geltendes Recht. Ihm ist juristisch kein Vorwurf zu machen. Du musst auch - so hard das auch klingt - nicht die Studenten überzeugen, sondern deinen Vorgesetzten.

Was genau der Ausschlag war oder was genau wie vorgefallen ist, kann hier niemand beurteilen und es kann dir auch niemand in der Hinsicht weiterhelfen. Ein klärendes Gespräch mit deiner Chefin wäre wohl angebracht. Ich verstehe allerdings nicht, warum man - wenn denn wirklich nichts vorgefallen ist - dich nicht die restlichen sechs Monate auf der Stelle lässt. Denn sie ist ja finanziert und du verrichtest lehre, die jetzt wer anders machen muss. Warum also so einen Aufwand für sechs Monate betreiben? Da passt was nicht zusammen.
SSCI
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Re: Kündigung in der Probezeit und Betriebsrat

Beitrag von SSCI »

@ Nico: Werd' erwachsen.
Probezeit heißt nicht umsonst PROBEzeit.
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Re: Kündigung in der Probezeit und Betriebsrat

Beitrag von Nomen Nescio »

Vielleicht sollten wir das Ganze etwas tiefer hängen, Kafka ruhen lassen und Demokratie als das betrachten, was sie in erster Linie ist, eine Vereinbarung zwischen dem Staat und seinen Bürgern. Wer das Recht auf freie Meinungsäusserung im Zuge der für den kommenden Monat zu erwartenden Plakatierungsorgien auf mein Wohnzimmer ausweiten will, bekommt recht schnell und sehr undemokratisch handfesten Ärger. Womit? Mit Recht! ;)
Der Gesetzgeber mag sich beim Herunterfahren des Kündigungsschutzgesetzes während der Probezeit gedacht haben, dass Risikominimierung für AG langfristig zu mehr Einstellungen führt. (WIN-WIN) Funktionierte das bisher? Allem Anschein nach recht gut. Sicherlich ist deine Situation unbefriedigend, aber bist du sicher, dass du die (Probezeit)Anstellung bekommen hättest, wenn die zuständigen Gremien mit "Kündigungsschutzgesetz im Hinterkopf" die Unterschriften noch mehrmals hinterfragt hätten?
Trollschutzerklärung: Ich halte mich aus threads mit erhöhtem Trollpotential heraus. Im Fehlerfall möge der Troll bitte "NEIN, ich bin nicht einverstanden." drücken.
Nico
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Re: Kündigung in der Probezeit und Betriebsrat

Beitrag von Nico »

Nomen Nescio hat geschrieben: ↑30.08.2021, 16:33 Vielleicht sollten wir das Ganze etwas tiefer hängen, Kafka ruhen lassen und Demokratie als das betrachten, was sie in erster Linie ist, eine Vereinbarung zwischen dem Staat und seinen Bürgern. Wer das Recht auf freie Meinungsäusserung im Zuge der für den kommenden Monat zu erwartenden Plakatierungsorgien auf mein Wohnzimmer ausweiten will, bekommt recht schnell und sehr undemokratisch handfesten Ärger. Womit? Mit Recht! ;)
Der Gesetzgeber mag sich beim Herunterfahren des Kündigungsschutzgesetzes während der Probezeit gedacht haben, dass Risikominimierung für AG langfristig zu mehr Einstellungen führt. (WIN-WIN) Funktionierte das bisher? Allem Anschein nach recht gut. Sicherlich ist deine Situation unbefriedigend, aber bist du sicher, dass du die (Probezeit)Anstellung bekommen hättest, wenn die zuständigen Gremien mit "Kündigungsschutzgesetz im Hinterkopf" die Unterschriften noch mehrmals hinterfragt hätten?
Traurig genug, dass jemand, der sich so belehrend aufbauscht, nicht in der Lage ist, eine Fragestellung zu erkennen und dementsprechend zu beantworten. Tja, mit dem wissenschaftlichem Argumentieren scheint es wohl bei dir nicht sonderlich gediehen zu sein. Beantworte bitte mal meine ursprüngliche Frage, ansonsten enthalte dich bitte! Einige andere Leute haben es geschafft!
Nico
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Re: Kündigung in der Probezeit und Betriebsrat

Beitrag von Nico »

SSCI hat geschrieben: ↑30.08.2021, 15:09 @ Nico: Werd' erwachsen.
Probezeit heißt nicht umsonst PROBEzeit.
Nichts anderes zu sagen außer einer billigen Belehrung, die am Thema vollkommen vorbeigeht? Hut ab!
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Re: Kündigung in der Probezeit und Betriebsrat

Beitrag von SSCI »

Ich meine das nicht böse und es soll auch keine Belehrung sein.

Die Fakten sind so: Dir wurde zum Ende der Probezeit gekündigt und der Arbeitgeber braucht das nicht zu begründen. Er hat praktisch Schluss gemacht und keine Lust mehr auf Dich. Ob berechtigt oder unberechtigt ist uninteressant, weil es nichts an den Fakten ändert. Es ist ungerecht, ja, klar, sehe ich auch so, aber je früher Du es akzeptierst, desto schneller kannst Du neu anfangen.

Dazu wünsche ich Dir viel Glück und Erfolg! :blume:
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Re: Kündigung in der Probezeit und Betriebsrat

Beitrag von Leon »

Falls in der Zukunft nochmal jemand nach dem Thema sucht, wollte ich noch meinen Senf dazu geben: Mir ist das auch vor einigen Jahren passiert, dass mir in der Probezeit gekündigt wurde. Während der Probzeit hat man als Arbeitnehmer leider fast überhaupt keine Rechte und man kann nicht gegen die Kündigung vorgehen. Man kann nur gegen die Kündigung vorgehen, wenn es einen Fehler bei dem Kündigungsschreiben gibt, z.B. wenn dein Name falsch geschrieben wurde oder die Kündigungsfrist nicht eingehalten wurde. Der Kündigungsschutz für Arbeitnehmer gilt leider erst nach der Probezeit.

Mich hatte anschließend der Personalrat der Uni beraten und sie hatten sich für mich eingesetzt, dass ich einen "beidseitigen Auflösungsvertrag" erhalte, sodass ich bei zukünftigen Bewerbungen keinen Nachteil habe. Da der Personal zu mir auch sagte, dass sie meine Kündigung als nicht gerechtfertigt ansehen und sie hatten sich bei mir entschuldigt, wie ich behandelt wurde. Aber in der Probezeit kann ein Arbeitgeber einem leider ohne Angabe von Gründen kündigen, deswegen konnte der Personalrat mehr leider auch nicht für mich machen.

Ich kenne viele Leute, die in der Forschung tätig waren und dann früher oder später in die freie Wirschaft gewechselt sind, weil die Arbeitzustände in der Wissenschaft (in Deutschland) ihnen einfach zu miserabel waren. Einem Freund von mir wurde z.B. von einem Professor eine Stelle versprochen und hinter seinem Rücken hatte er sie dann doch an jemand anderes vergeben. Und viele andere solche Erfahrungen in meinem Bekanntenkreis. In der Wissenschaft zählt hauptsächlich: Einschleimen und niedere Aufgaben übernehmen, bis man die Karriereleiter nach oben klettert. Ich denke, jeder muss für sich selbst entscheiden, ob die Liebe zur Wissenschaft so groß ist, dass man sich das antut oder nicht.

Es tut mir auf jeden Fall leid, wie du behandelt wurdest und ich wollte dir nur sagen, dass es nicht nur dir so geht :blume:
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