Fühle mich extrem unwohl in meiner Promotion

teilchenphysik196
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Re: Fühle mich extrem unwohl in meiner Promotion

Beitrag von teilchenphysik196 »

Insgesamt klingt das ganze ungut. Vor allem, wenn schon vor Beginn eine Drohung geäußert wird. Das ist nicht in Ordnung und lässt durchaus darauf schließen, dass die Gutachterin auch später Konflikte/Unstimmigkeiten so "lösen" wird.

Dass man für eine Literaturrecherche ein halbes Jahr (!!) irgendwo vor Ort sein muss, ist ungewöhnlich. Es sei den, es handelt sich um ein Archiv, aber auch dann sind monatelange Vollzeitrecherchen eher die Ausnahme, und eine Doktorarbeit in Geschichte schreibst Du ja auch nicht. Außerdem kommt es dabei entscheidend darauf an, in welcher Form Dir die Literatur zugänglich gemacht wird. Musst Du alles abtippen? Oder kannst Du kopieren oder Fotografieren? Ich hab mal umfangreiche Akten eingesehen, hatte mit 2 Tagen Arbeit gerechnet, war aber in 4h fertig, weil man Unterlagen fotografieren durfte.

Was in jedem Fall sehr schade ist, ist die sehr negative Sicht auf Thema und Methoden der Diss. Es kommt drauf an, was DU draus machst! Vermeintlich staubtrockene Themen und weltfremde Forschungsfragen können sehr spannend sein. Eine Diss ist eine kleine (oder große) Abenteuerreise. Da werden sich unvermittelt Wendungen ergeben, weil Du jemanden kennenlernst, der ähnliches erforscht, weil neue Paper erscheinen, weil Dich ein Kollege inspiriert, weil Du plötzlich Dein Thema neu denken kannst. Das kommt über die Zeit. Noch vor Beginn alles als langweilig und lächerlich zu sehen, ist eher gefährlich und sehr schade.
JulianaDenise
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Re: Fühle mich extrem unwohl in meiner Promotion

Beitrag von JulianaDenise »

teilchenphysik196 hat geschrieben: ↑20.04.2020, 16:16 Insgesamt klingt das ganze ungut. Vor allem, wenn schon vor Beginn eine Drohung geäußert wird. Das ist nicht in Ordnung und lässt durchaus darauf schließen, dass die Gutachterin auch später Konflikte/Unstimmigkeiten so "lösen" wird.

Dass man für eine Literaturrecherche ein halbes Jahr (!!) irgendwo vor Ort sein muss, ist ungewöhnlich. Es sei den, es handelt sich um ein Archiv, aber auch dann sind monatelange Vollzeitrecherchen eher die Ausnahme, und eine Doktorarbeit in Geschichte schreibst Du ja auch nicht. Außerdem kommt es dabei entscheidend darauf an, in welcher Form Dir die Literatur zugänglich gemacht wird. Musst Du alles abtippen? Oder kannst Du kopieren oder Fotografieren? Ich hab mal umfangreiche Akten eingesehen, hatte mit 2 Tagen Arbeit gerechnet, war aber in 4h fertig, weil man Unterlagen fotografieren durfte.

Nein, ich werde über Google scholar nach den Artikeln suchen, so wie ich es zu Hause in meinem WG-Zimmer gemacht hätte.

Was in jedem Fall sehr schade ist, ist die sehr negative Sicht auf Thema und Methoden der Diss. Es kommt drauf an, was DU draus machst! Vermeintlich staubtrockene Themen und weltfremde Forschungsfragen können sehr spannend sein. Eine Diss ist eine kleine (oder große) Abenteuerreise. Da werden sich unvermittelt Wendungen ergeben, weil Du jemanden kennenlernst, der ähnliches erforscht, weil neue Paper erscheinen, weil Dich ein Kollege inspiriert, weil Du plötzlich Dein Thema neu denken kannst. Das kommt über die Zeit. Noch vor Beginn alles als langweilig und lächerlich zu sehen, ist eher gefährlich und sehr schade.
Danke für die Antwort. Es ist jetzt fast ein Jahr um, also bin ich schon mittendrin.

Leider darf nicht wirklich eigene Ideen bringen, dies wurde in der Vergangenheit tatsächlich negativ aufgenommen, mit der Einstellung "ich denke mir wieder etwas aus, was nicht im Antrag steht". Meine Position an sich steht allerdings überhaupt nicht im Antrag, es sollte eine PostDoc Stelle von der Zweitbetreuerin sein, die dann doch an die andere Uni ging und die schon feste Vorstellung von der Arbeit hatte. Ich solle ihr jetzt über Monate bei ihren Ideen helfen, wobei sie dann bei den Artikeln an erster Stelle steht.
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