"Bratans, Bratinas, Braturas. Was geht ab? Ich hoffe, euch allen geht's gut."
--> "Hmmm...wo ist eigentlich Spiro?"
Right here, right there.
Das Ding ist. Das mit dem erworbenen Titel kann man/frau handhaben, wie geneigt. Die Implikationen und Konsequenzen auch. Ich für mich bin ja als verhinderte Soziologin in der/meiner Alltagswirklichkeit tätig. Mich haben in diesem o.g. Zusammenhang diverse Dinge beeindruckt bzw. konnte ich beobachten: Einmal musste ich erst durch Zufall den Doktorgrad einer betreuenden Lehrkraft ergoogeln, nachdem diese mir auch noch wundersamerweise das "Du" angeboten hatte; ich weiß noch, wie positiv perplex u irritiert ich war ob ihres understatements - DAS hat sich mir mehr eingebrannt als jene Titelpraxen, die man so gemeinhin kennt. Die brauchte <das> nicht, was sie wollte bzw. konnte! U get it? "Anyone that needs what they want, and doesn't want what they need, I want nothing to do with...". Deep, right there. Das will ich auch so handhaben. Ich brauche das Alles nicht, was ich will und auch kann. Die Kategorien dieser abtrünnigen und evilen Welt...was soll ich mir jene Eitelkeiten an Bein binden, die tragen einen auch nicht. Insofern: Tätigkeit des Promovierens, ja, Forschen, ja, Erkenntnisse, ja, Forschungsbericht mit allen Dingen, die man da machen muss, ja. Aber ansonsten: de Bälle ganz, ganz flach halten. Ich weiß auch, dass man wenn man nicht aufm Putz haut, nich so "weit" kommt hier, gerade an der Uni...wenn man bescheiden ist und unverklemmt und freundlich, zufrieden und auch noch humorvoll und nice, kannste vergessen, ich weiß das. Aber heija, dann isses so. Ich kann dennoch Bücher schreiben und meine Ideen veräußern. Gibt so viel Verlage. Wie dem auch sei, das ist so meine Haltung. Ich kann da nicht anders. Ich feiere die Insignien dieser eitlen, narzisstisch-neurotischen Praxen nich. Ich brauche das tatsächlich auch nicht. Die Reziprozität, dass ich mich durch die Augen/Reaktion des Gegenübers mit den Institutionen dieser Welt ("Doktorgrad") sehen muss (erst sehen kann) und nur auf diesem Wege mir begegnen kann (Props gehen raus an die Wissenssoziologie alá Berger/Luckmann) ist bei mir nicht der Fall. Das klappt auch ohne spiegelndes Gegenüber, ohne die Engführungen und Verblendungen dieser Welt.
Andererseits: ich habe einen guten, promovierten Kumpel, der war mal in einen Unfall involviert. Im provinzialen Krankenhaus lag er schwer verletzt (konnte sich nicht in aller Ausführlichkeit artikulieren zu dem Zeitpuntk) und er bekam mit, wie der Arzt mit anderen Ärzten über seine persönlichen Karten (Krankenversicherungsausweis, Personalkarte etc). diskutierte...dort war sein Doktorgrad eingetragen und es wurde nun darüber gesprochen, dass man es hier wohl - in aller Kürze - mit einem Geistesarbeiter zu tun hatte, der wohl in einer gewissen Position war und man da eben nochmal gucken müsste, ob er deswegen (!!!) nicht noch des Nachtens in ein besseres Krankenhaus überführt werden sollte. So kam es. Nachts noch mitm Krankenwagen ins Uni-Klinikum...dort Spezialabteilung...usw. Man muss es so sagen, durch diese Karten mit dem versehenen Doktorgrad, ja, bekam er eine bessere Behandlung, die ihn heute ohne Nach- und Spätfolgen zurückgelassen hat. Ein anderer Kumpel, dessen Mutter Ärztin war, wurde in seiner Schulzeit trotz Schläger- und Rowdytums, immer gut und wohlwollend behandelt, da der Halo-Effekt des Berufsstandes seiner Mutter da wirkte. Und selbst in der Schule, wo ich wieder arbeite, kann ich garantieren, dass Kids, von denen die Lehrkräfte ja wissen, welche Eltern mit welchen Berufen usw. dahinterstehen, anders behandelt werden, wenn bspw. die Erziehungsberechtigten promoviert sind (beide oder einer). "Das zieht", so ständisch und krass, wie das klingt. Es werden da definitv Unterschiede praktiziert....klingt wie 19. Jahrhundert, ist aber so.
So gibt es da wohl eine persönliche und eine soziale Komponente. In persönlicher Hinsicht/ im gepflegten Inneren würde ich das eher schweigend oder still praktizieren, nichtsdestotrotz gibt es äußere, objektivierte Strukturen, wo Grade usw. gewisse, auch wünschbare, Wirkungen zeitigen...
In diesem Sinne: spiro bleibt die Gleische.