Hochladen auf Uniserver vs. Verlagspublikation

Kusmar
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Hochladen auf Uniserver vs. Verlagspublikation

Beitrag von Kusmar »

Hallo Forum

Die Diss ist angenommen und verteidigt. Bezüglich Publikation haben mir die Gutachtenden geraten, diese auf den Uniserver als PDF hochzuladen, da sie die Diss als nicht besonders gut bewertet haben. Ein Vertrag hat aber Interesse gemeldet, meine Diss als Monografie herauszugeben und hat auch schon einen Autorenverlag entworfen.

Jetzt die Frage: Darf ich selber entscheiden, in welcher Form ich meine Diss veröffentliche? Anders gesagt, bis wohin reicht das Betreuungsverhältnis? Können mir die Betreuenden vorschreiben, wo und wie ich publiziere? Die PromO schreibt lediglich vor, dass die Diss innerhalb einer bestimmten Frist entweder im Selbstverlag, als PDF auf dem Uniserver (Vorschlag Gutachtende) oder in einem Verlag (mein Wunsch) veröffentlicht werden muss. Die einzige Auflage ist, dass ich die Anmerkungen in den Gutachten für die Publikation der Diss (in welcher Form auch immer) noch einarbeiten muss. Da bin ich jetzt dran. Aber wie geht der Prozess, nachdem die Anmerkungen eingefügt und abgesegnet worden sind?

Es ist klar, dass hier keine juristischen Debatten möglich sind, aber ich wäre froh um ein paar Gedanken. Danke.
Zuletzt geändert von Kusmar am 27.03.2019, 18:50, insgesamt 1-mal geändert.
Wierus
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Re: Hochladen auf Uniserver vs. Verlagspublikation

Beitrag von Wierus »

"Autorenverlag" plus Diss "nicht besonders gut bewertet"- das würde für mich persönlich auf jeden Fall die Inet-Publikation bedeuten. Das Hochladen auf den Uni-Server spart sehr wahrscheinlich viel Zeit, Geld und Nerven.
Kusmar
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Re: Hochladen auf Uniserver vs. Verlagspublikation

Beitrag von Kusmar »

Sollte Verlagsvertrag heissen, nicht Autorenverlag.

Der Verlag ist seriös und möchte meine Diss publizieren. Ich möchte den Namen des Verlags aus Vertraulichkeitsgründen nicht erwähnen. Die Note ist dem Verlag bekannt und scheint kein Problem.
Eva
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Re: Hochladen auf Uniserver vs. Verlagspublikation

Beitrag von Eva »

Kusmar hat geschrieben: ↑26.03.2019, 17:35 Darf ich selber entscheiden, in welcher Form ich meine Diss veröffentliche? Anders gesagt, bis wohin reicht das Betreuungsverhältnis? Können mir die Betreuenden vorschreiben, wo und wie ich publiziere? Die PromO schreibt lediglich vor, dass die Diss innerhalb einer bestimmten Frist entweder im Selbstverlag, als PDF auf dem Uniserver (Vorschlag Gutachtende) oder in einem Verlag (mein Wunsch) veröffentlicht werden muss.
Klare Antwort: Ja, darfst du! Das ist die erste freie Entscheidung, die du in dem ganzen Promotionsverfahren treffen kannst, NACH der Entscheidung, promovieren zu wollen. :wink: Was du brauchst, ist das Imprimatur/die Druckfreigabe deiner Gutachter, aber damit kannst du dann mit deinem Text hingehen, wo du willst.

Die Aussage deiner Gutachter ist lediglich eine Einschätzung (du schreibst ja selbst, "geraten"), vermutlich in Unkenntnis dessen, dass dir bereits ein Angebot vorliegt. Du musst dich in dieser Sache mit niemandem abstimmen.
Kusmar
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Re: Hochladen auf Uniserver vs. Verlagspublikation

Beitrag von Kusmar »

OK, danke für das Feedback, Eva :blume:
Das Verhältnis zu den Gutachtenden ist recht angespannt und unberechenbar. Daher kann es sein, dass sie hohe Auflagen festsetzen, wenn sie wissen, dass ich zu einem Verlag gehe. Andererseits können sie gnädig sein, wenn ich die Diss lediglich als PDF hochlade. Ich werde die Frage, ob Verlag oder Uniserver nicht aktiv mit ihnen besprechen. Aber wenn sie mich danach fragen, kann ich ja kaum lügen und sagen, ich werde die Diss als PDF veröffentliche. Wenn ich mich so rumhöre, haben die Gutachtenden mit der Druckfreigabe doch noch sehr viel Macht, die sie nach Gusto demonstrieren können. Ich meine, letztlich können sie einem das Leben noch einmal zur Hölle machen, wenn sie z.B. verlangen, dass ganze Kapitel neu geschrieben werden müssen. Sie könnten auch so viel Überarbeitung verlangen, dass diese nicht bewältigbar ist, sodass man schlussendlich "kapituliert".
Wierus
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Re: Hochladen auf Uniserver vs. Verlagspublikation

Beitrag von Wierus »

Kleine Frage meinerseits: Was versprichst du dir von einer Verlagspublikation?
Kusmar
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Re: Hochladen auf Uniserver vs. Verlagspublikation

Beitrag von Kusmar »

Versprechen tu ich mir nichts Konkretes. Ich möchte einfach nach so vielen Jahren Zeit und Arbeit mit der Diss etwas "in der Hand" haben als Buch. Die Vorstellung, dass die Diss lediglich irgendwo auf einem Uniserver als ein paar Megabyte Speicher existiert, finde ich unbefriedigend. Und dies erst recht, nachdem einige Verlage Interesse an einer Publikation signalisiert haben. Naja, letztlich ist es Ego, Eitelkeit, oder wie man das nennen mag.
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Re: Hochladen auf Uniserver vs. Verlagspublikation

Beitrag von Eva »

Ich werde die Frage, ob Verlag oder Uniserver nicht aktiv mit ihnen besprechen. Aber wenn sie mich danach fragen, kann ich ja kaum lügen und sagen, ich werde die Diss als PDF veröffentliche. Wenn ich mich so rumhöre, haben die Gutachtenden mit der Druckfreigabe doch noch sehr viel Macht, die sie nach Gusto demonstrieren können.
Du musst doch nicht sagen, dass du schon eine Tendenz hast, wo und wie du veröffentlichst. Ein Schritt nach dem anderen... 8) Erst die Druckfreigabe, und DANN kümmerst du dich in Ruhe um die Veröffentlichung. Sag doch im Fall der Fälle einfach, dass du dir darüber noch keine Gedanken gemacht hast, sondern dich im Moment voll auf die Überarbeitung konzentrierst.

Moralisch finde ich übrigens nicht, dass du hier zu irgendetwas (auch nicht Ehrlichkeit) verpflichtet bist. Die Veröffentlichung liegt völlig in deiner Hand, du bist darüber niemandem Rechenschaft schuldig. Wenn du möchtest, lässt du dich von den Gutachtern/Betreuern beraten, wenn dich deren Meinung nicht interessiert, eben nicht. Kommt sie ungefragt, darfst du sie getrost ignorieren. Das ist ja das Schöne an diesem letzten Schritt der Promotion, dass du dann wirklich endlich FREI bist zu entscheiden, was mit deinem Werk passiert!

Zum Thema "Buch in der Hand" verweise ich nur kurz (ohne wieder eine große Diskussion dazu lostreten zu wollen) auf die Möglichkeit, neben dem Hochladen auf dem Uniserver in einem Book-on-Demand-Verlag zu publizieren. Das war mein Weg, mit dem ich auch in der Rückschau immer noch sehr zufrieden bin.
Wierus
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Re: Hochladen auf Uniserver vs. Verlagspublikation

Beitrag von Wierus »

Kusmar hat geschrieben: ↑28.03.2019, 08:55Die Vorstellung, dass die Diss lediglich irgendwo auf einem Uniserver als ein paar Megabyte Speicher existiert, finde ich unbefriedigend.
Das täuscht aber, denn euer Uniserver ist mit den meisten (allen?) OPACs in Deutschland verknüpft, d.h. im Idealfall, dass jede Literaturrecherche zu deinem Themenkreis potenziell zu deiner Forschungsarbeit führen wird. Ich bin zwar ein Bücherfreund, aber eine Diss droht heutzutage viel eher noch als gedrucktes Buch mit kleiner Auflage irgendwo zu verstauben.

Und die paar gebundenen Pflichtexemplare die man immer abgeben muss sind doch auch was. Dann lässt eben noch eins mehr für dich selbst anfertigen, hast was in der Hand und bist am Ende nicht 1.000-2.000 Euro ärmer geworden.
trustmeIamajedi
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Re: Hochladen auf Uniserver vs. Verlagspublikation

Beitrag von trustmeIamajedi »

Falls Du einige Textbausteine deiner Diss für zukünftige Projektanträge oder ähnliches verwerten willst, würde ich von einer digitalen Veröffentlichung absehen. Ansonsten könnten deine Forschungsmitbewerber auf dieselbe Idee kommen und sich relativ einfach bei Dir bedienen...
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